Kapitel 60: Gemischte Gefühle
SHOWNU'S POV:
Früh am nächsten Morgen mussten wir uns erstmal was zu Essen besorgen, bevor wir unsere Mission fortsetzen konnten. Irgendwie fühlte ich mich voll schlecht, da Kihyun alles bezahlen musste. Wir alle waren vollkommen Pleite und teilweise ohne Zuhause. Wir lebten quasi auf der Straße und wir konnten das nicht ändern. Wie denn auch? Das war unmöglich, vorallem, wenn man von der Polizei gesucht wird. Sobald das alles vorbei ist, haben wir keinen Zufluchtsort. Vielleicht ja das Haus im Wald, aber für sieben Personen war das Haus definitiv zu klein.
Ich seufzte und blieb auf halben Wege stehen. Fragend sah Kihyun verwirrt zu mir zurück. "Weißt du...was ich mich schon die ganze Zeit frage...? Wir waren alle obdachlos. Wie soll es weitergehen, wenn das alles hier vorbei ist? Trennen wir uns dann alle oder bleiben wir zusammen?" Kihyun wirkte über diese Tatsache schockiert, aber als er dann meinen traurigen Blick sah, sah er mich besorgt an und kam dann zu mir zurück. "Shownu, ich will mich nicht von euch alle trennen. Wir haben soviel schon zusammen durchgemacht. Wir sind uns in vielerlei Hinsicht ähnlich. Und ich würde niemals zögern das ganze Geld auszugeben, um für uns ein Haus zu kaufen. Glaub mir! Ich würde alles tun wollen, damit es euch gut geht." In diesen Moment sah ich in Kihyun eine Mutter, die sich um seine eigenen Kindern sorgt. Dieser Gedanke brachte mich leicht zum Kichern. Nun war Kihyun verwirrt über meine Reaktion. "Weißt du...! Du bist wie eine Mutter. Das fand ich irgendwie lustig." Ich sah Kihyun an, wie rot geworden war und wandte sich leicht schmollend von mir ab. "Hör auf zu quatschen. Lass uns jetzt was zu Essen kaufen." meinte er nur und ging vor. Irgendwie hatten seine Worte mich aufgemuntern. Ich folgte ihn nur brav bis zum nächsten Supermarkt.
Als wir im Supermarkt waren nahmen wir uns nur das mit, was wir gerade auch essen wollten. Dazu nahmen wir uns einfach eine Flasche Wasser. Wir wollten uns gerade zur Kasse begeben, als ich eine bekannte Stimme hörte. Ich blieb stehen und sah vorsichtig um das Regal drumherum. Meine Augen weiteten sich schockiert. Das waren doch meine Eltern und mein jüngeres Ich. Verdammt! Ich hab total vergessen, welche Uhrzeit wir einkaufen wollten. Aber mein Vater wirkte nicht so, als sei er wütend auf mich. Ich hatte ihn das noch gar nicht gesagt. Das muss ich verhindern. Um jeden Preis der Welt.
"Shownu?" Ich zuckte zusammen, als Kihyun mit einem Mal neben mir erschienen war. "Sind sie das?" Ich nickte ihn nur zu, doch als ich hörte, über was sie redeten, spannte sich mein Körper komplett an. "Ach was. Eines Tages wird er sowieso eine tolle Frau finden, die er heiraten wird und wir eine gemeinsame glückliche Familie werden. Du wirst schon sehen." Das waren die Worte meines Vaters und das schon seid meiner Geburt. "Vater, sobald wir zu Hause sind...muss ich dir was sagen." Dies war der Moment an dem sich mein Leben komplett zum Negativen gewandt hatte. "Na, da bin ich ja schon mal gespannt." lachte mein Vater und kam genau auf uns zu. Kihyun zog mich schnell hinter der nächsten Ecke, damit er uns nicht sah.
Sie gingen gemeinsam zur Kasse. Ich war noch unfähig mich zu bewegen, als Kihyun mich sanft rüttelte. "Shownu, hey! Wach auf!" Ich erwachte aus meiner Trance und sah verwirrt zu Kihyun. "Bist du wieder da? Alles okay?" Ich schluckte und sank den Kopf. "Hey, ich weiß genau wie es ist...wenn man mit jemanden verheiratet wird, dem man nicht lebt. Das war in meiner Familie nicht anders." Daraufhin sah ich auf und leicht besorgt zu Kihyun. "Aber da bin ich jetzt raus. Ich kann über mein eigenes Leben bestimmen und ich habe nicht vor irgendeine beliebige Tusse zu heiraten. Da nahm ich dann doch lieber Changkyun." Die letzte Aussage brachte mich leicht zum Lachen. "Und ich nehme dann doch lieber Wonho." Daraufhin stieg er gleich mit in mein Kichern mit ein und stimmte mir zu. "Aber wir sollten uns besser beeilen, bevor sie verschwinden." meinte Kihyun und zeigte zur Kasse. Sie waren anscheinend schon soweit fertig, dass sie gehen konnten. Wir stellten uns ebenfalls schnell an. Wir mussten sie draußen noch erwischen. Ich muss mit meinen jüngeren Ich reden. Ich muss ihn warnen was passieren würde. Hoffen wir einfach mal, dass er mir auch glaubt und dieses Mal den Mund hielt. Allerdings fragte ich mich auch, ob ich nicht doch Zwangsverheiratet werde. Ich hoffe mal nicht. Allerdings könnte es negative Auswirkungen auf die Zukunft haben. Genau davor hatte ich Angst.
Als wir soweit fertig waren, hasteten wir schnell aus dem Supermarkt und hielten nach ihnen Ausschau, allerdings schienen sie schon längst weg zu sein. Mist! Wars das etwa jetzt? "Haben wir...versagt, ohne was dafür getan zu haben?" fragte ich mich leise und ließ bedrückt den Kopf hängen. Viel Zeit hatten wir nicht mehr. Sobald sie in zehn Minuten zu Hause waren, konnten wir nichts mehr tun und alles wird sich so ereignen, wie damals. "Shownu, gib jetzt nicht auf! Denk nach! Wo habt ihr vorher gewohnt? Dann besuchen wir sie einfach. Alles weitere sehen wir ja dann." Ich glaub es kaum, aber Kihyun könnte tatsächlich recht haben. "Du hast recht. Ich hab zu schnell aufgegeben. Komm! Wir müssen sie erwischen, bevor sich alles so ereignet, wie in der Zukunft." Ich ging vor. Kihyun folgte mir gleich mit neuer Entschlossenheit. Ich gebe nicht auf und werde die Zukunft zum Besseren verändern. Darauf könnt ihr euch verlassen. So verhindere ich, das sich meine Eltern jemals trennen und mich mein Vater so scheiße behandelt. Es darf nicht schiefgehen.
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