Kapitel 58: Gedanken und Sorgen
WONHO'S POV:
Wir mussten schnell in den Wald, bevor die Polizei dort auftauchen würde. Das hätte wahrscheinlich für uns sehr viele schlimme Folgen ausgelöst. Wir durften uns nicht gefangen nehmen. Wir mussten untertauchen und das konnten wir am besten, wenn wir im Wald verschwanden und für die nächsten Tage hier blieben. Leider haben wir den Sack mit den Vorräten irgendwo liegen gelassen, weil wir nicht mehr daran gedacht haben und ohne den Sack würden wir schneller voran kommen.
Ich spürte langsam, wie Changkyun mir aus der Hand rutschte, weshalb ich nochmal nach griff und ihn mit mir zog. Ich sah bereits seinen deprimierenden und traurigen Blick. Er war bereits in einer Art Trance gefallen. Mist! Er musste extrem traumatisiert sein. Zudem konnten wir nicht auf Shownu's Mutter aufpassen. Das war die größte Sünde, die wir bereits vollbracht hatten. Shownu hatte sie geliebt und wir haben sie einfach sterben lassen. Er würde uns das niemals verzeihen.
Mit einem Mal blieb Changkyun stehen. Verwundert sah ich zu ihn zurück und runzelte fragend die Stirn. "Changkyun..." Er zitterte am ganzen Körper und nun rollten ihn auch schon die ersten Tränen aus seinen Augen. "Ich...bin ein...M-Mörder." Er sah sich seine Hände an. Von was redet er denn da? "Changkyun, hör zu! Das war Selbstverteidigung. Du wolltest mich nur schützen." "NEIN, DAS WIRD NICHTS DAVON WIEDER GUTMACHEN!!!" Ich zuckte überrascht zusammen. "Ich bin ein Mörder. Ich habe ihn getötet. Shownu und Kihyun...werden mich hassen. Ich hab ihn einfach ermordet. Das hätte ich einfach nicht tun dürfen." "Changkyun, jetzt beruhige dich!" "Ich bin echt abartig." "Changkyun..." "Ich verdiene es nicht..." "Changkyun, hör auf!" "...am Leben zu sein!" "CHANGKYUN!!!" Er zuckte zusammen, als ich ihn anschrie. Was sollte ich aber sonst machen? Er hörte mir ja nicht zu.
Ich seufzte aus, ging zu ihn und zog ihn in meine Arme. Er ließ sich fallen und erwiderte mit zittrigen Armen die Umarmung und drückte sich an mich. "Es wird alles gut werden. Das verspreche ich dir." Seine Umarmung wurde fester. Ich ließ es zu und strich ihn immer wieder beruhigend über den Rücken. "Es war nur ein Unfall gewesen. Das können wir erklären. Keine Angst, Kyunnie. Niemand wird dir jetzt noch zu Nahe kommen. Ich werde dich immer und jederzeit beschützen. Das hab ich Kihyun schließlich versprochen." Geschockt sah er zu mir hoch. Achja, dass wusste er ja nicht. "Du hast es...Kihyun...versprochen?" Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich nickte sanft. "Ja, genau. Kihyun hat mir dich anvertraut. Er hat gesagt, dass ich dich jederzeit beschützen soll. Ich hätte es auch so oder so getan. Aber Changkyun, dass ist doch ein Beweis, dass er dich auch ganz gerne hat. Er würde jede deiner Sünde immer und immer wieder verzeihen. Glaub mir!" Er brach erneut in Tränen aus, während er sich an mich drückte und einfach nur bitterlich vor sich hin weinte. Ich verstand ihn sehr gut. Davor hab ich ebenfalls Angst...andere zu enttäuschen.
Ich konnte plötzlich Stimmen hören. "Sie müssten hier lang sein." Das waren die Polizisten. Sie suchen bestimmt nach uns. "Komm, Kyun. Wir müssen hier weg." Ich reichte ihn wieder meine Hand, die er zögerlich annahm und ich ihn schließlich mit mir zog. Wir mussten hier weg. Wir durften uns nie und nimmer von ihnen erwischen lassen. Und wenn wir Seoul dabei verlassen müssen, dann war mir alles recht. Ich würde es jederzeit auf mich nehmen.
Bald schon fanden wir eine kleine Höhle. Ich kann nur hoffen, dass sie sicher war. "Komm, da rein!" Ich wollte Changkyun gerade mitziehen, als ich aber einen Widerstand spürte. Ich sah verwirrt zu ihn zurück. "Ich hab...vor dunklen Orten...Angst." Meine Augen weiteten sich geschockt, bevor ich zu ihn zurückging. "Keine Angst, Changkyun. Du bist nicht allein. Wir können auch wo anders hingehen. Das würde schon gehen, verstehst du?" Changkyun nickte einmal und ich zog ihn wieder mit mir mit. Immerhin ließ er sich bereitwillig von mir mitziehen. Andere hätten sich losgerissen und würden am liebsten selber laufen. Trotz all der Umstände wollte ich nur zu gerne wissen, wo Hyungwon, Minhyuk und Joohoney waren. Man hatte von ihnen nichts mehr gehört. Bei Gelegenheit sollte ich sie mal anrufen. Hier im Wald hatte ich aber keinerlei Empfang. Das würde mir nichts bringen.
Mit einem Mal stolperte Changkyun und er fiel zu Boden. "Changkyun, alles okay?" Ich half ihn schnell wieder hoch und er nickte nur schluchzend. Ich zog ihn wieder in meine Arme. "Alles ist gut. Niemand verurteilt dich. Das kannst du mir glauben." Er hatte darauf nur kurz angebunden genickt, bevor wir weitergingen. Der Wald wurde ab einer bestimmten Stelle ganz schön eng. Da mussten wir echt aufpassen über keine Baumwurzel zu fallen. Das würde nicht gut enden. Changkyun hatte nur an den Hände leichte Abschürfungen davon getragen, aber ansonsten war es nichts dramatisches, würde ich mal sagen.
Bald schon verließen wir den Wald und standen auf einer hohen Klippe. Würde man da runterfallen, wäre man da sicherlich Tod. "Wonho..." Ich sah fragend zurück zu Changkyun. "Glaubst du...Kihyun würde...mir verzeihen?" Meine Augen weiteten sich. Er machte sich nicht mal Sorgen ob wir entkommen können? Stattdessen machte er sich um sowas Belangloses Sorgen? "Changkyun, wenn du willst, kann ich allein und unter vier Augen mal mit ihn reden. Wie wäre das?" Er zögerte kurz, bevor er einfach nur nickte und wir gemeinsam an der Klippe entlang gingen. Wir mussten so weit weg wie möglich sein. Nach Seoul konnten wir jetzt erstmal nicht mehr zurück. Da würden uns einige Passanten erkennen. Aktuell lief das Leben in einer komplett falschen Richtung.
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