Kapitel 47: Schleichaktion
SHOWNU'S POV:
Ich seufzte genüsslich aus, als ich mit Wonho noch eine Weile im Bett lag und die Augen geschlossen hatte. Ich würde nicht sagen, dass ich die beiden belauscht hatte, aber genau das hab ich getan. Es war ungewollt gewesen. Ich wollte einfach nur in die Küche und hab den unpassensten Zeitpunkt erwischt. Ich wollte die beiden dann auch nicht stören, also bin ich da hinter einfach mal stehen geblieben und hab ungewollt gelauscht. Das Gespräch und Kihyun's Worte hatten mein Herz erwärmt. Er war wirklich wie eine liebe, fürsorglich und warmherzige Mutter, wo ich gerne wissen wollte, was er so durchgemacht hatte. Ich akzeptierte auch, wenn er es mir nicht sagen will, aber neugierig war ich schon. Auf mich machte er nicht den Eindruck etwas sehr Schwerwiegendes erlebt zu haben, aber ich kann mich auch irren, da ich Kihyun noch nicht so gut kannte, genauso wenig wie der Rest.
Ich öffnete meine Augen, als sich Wonho aufgesetzt hatte. Fragend sah ich ihn an. "Hörst du das auch?" fragte er nachdenklich, mit etwas Besorgnis in der Stimme. Ich runzelte fragend die Stirn und setzte mich dann ebenfalls auf. Ja, ich konnte verschiedene Stimmen hören und das gefiel mir gar nicht. "Was ist da los?" Nachdem ich das gefragt hatte, konnte ich einen Schrei vernehmen, der nur zu meiner Mutter gehören konnte. Ach du Schreck. Was war denn da nur los? Angst hatte ich schon, was ich mir aber nicht vor Wonho anmerken lassen wollte. Ich sah Wonho jetzt schon die Angst an, also musste ich einfach tapfer sein.
Ich stand langsam von meinem Bett auf und ging zur Tür. "Shownu, was hast du vor?" Ich blieb kurz stehen und drehte mich nach hinten zu Wonho. Dem stand die Angst ins Gesicht geschrieben. "Bleib hier, okay? Ich seh mal nach." Ich öffnete die Tür und wollte das Zimmer leise und langsam verlassen, als sich Wonho an meinen rechten Arm hang. "Lass mich nicht allein." Mein Herz schlug gleich soviel schneller. Zum anderen wegen Wonho und einmal wegen der Aufregung und Angst. Ich hatte schließlich keine Ahnung was uns da erwarten sollte.
Letzendlich musste ich Wonho mitnehmen und er schlich zittrig hinter mir her. Ich sah vorsichtig um die Ecke und meine Augen weiteten sich geschockt. Nein, oder? Da war mein Vater, der meine Mutter am Hals gepackt hatte und brutal zudrückte. Meine Mutter machte schlapp und wurde bewusstlos. Erst dann wurde sie losgelassen. Er sah sich mit einem wütenden Blick um und ging ins Wohnzimmer. Allerdings wurde er dort nicht fündig. "Komm raus, Hyunwoo! Ich weiß das du hier bist!" Ich schluckte und zitterte leicht. Schon immer hatte ich Angst vor meinen Vater. Ich wusste ja schließlich zu was er alles fähig war und das gefiel mir nicht. Ich wollte das alles nicht nochmal durchmachen müssen. Zudem wollte ich nicht, dass meinen Freunden was passiert. Sie wären die ersten, die er aus dem Weg schaffen würde und genau davor hab ich Angst.
Ich drehte mich nach hinten zu Wonho, der mich ängstlich ansah. "Wonho, du musst gehen! Du kannst nicht hier bleiben. Verlass dieses Haus und komm nie wieder zurück." Seine Augen hatten sich sofort schockiert geweitet. "Nein, dass kann ich nicht zulassen. Ich will nicht das dir was passiert!" Seine Worte erwärmten mein Herz. Sowas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Abgesehen von meinem Großvater und meiner Mutter, war ich immer jeden egal gewesen. Ich hörte einen Knall und stockte, als er die Tür zur Küche aufgebrochen hatte. Oh nein! Da drinnen waren doch Kihyun und Changkyun. Ich hielt kurz inne und versuchte meine Atmung zu regenerieren. Wie es aussah, hatte er die beiden aber noch nicht gefunden. Solange sie in Sicherheit waren, konnten wir so schnell wie möglich abhauen.
Plötzlich spürte ich, wie Wonho an meinem Oberteil zog. Ich drehte mich zu ihm und sah, wie er am Handy war. Er tippte darauf etwas herum. "Lass uns gehen! Kihyun hat mir eine Nachricht geschickt, dass sie entkommen sind. Wir sollen uns draußen mit ihnen treffen." Ich nickte Wonho zu und mit leisen Schritten schlichen wir uns ins Zimmer. Wir konnten meine Mutter doch nicht einfach da lassen. Dennoch hätte sie nicht gewollt, dass wir da blieben und unseren Kopf für sie riskierten. Wir kommen aber wieder und das so schnell wie möglich.
Wir kletterten unbemerkt aus dem Fenster und trafen gleich auf Changkyun. "Changkyun!" rief Wonho freudig aus, doch Changkyun hielt gleich seinen Zeigefinger auf den Mund um uns zu sagen, dass wir leise sein sollten. "Kommt mit! Während er nach euch sucht, wollte Kihyun unbemerkt deine Mutter darausholen." erklärte er uns flüsternd und gingen erstmal in den nahegelegenen Busch, der uns schützen sollte. Da fanden wir einen Sack vor. "Das ist das Essen. Wir konnten es mitnehmen." Wir nickten ihn verstehend zu und in diesen Moment kam dann auch schon Kihyun mit meiner Mutter um die Ecke. "Du hast sie gerettet." flüsterte ich ihn freudig zu und überprüfte gleich, ob sie noch lebte. Immerhin hatte sie noch Puls. "Danke, Kihyun, ehrlich." bedankte ich mich aufrichtig bei ihn, der leicht rot um die Nase wurde, was unglaublich niedlich aussah.
Mit einem Mal hörten wir, wie mein Vater das ganze Haus von innen zerlegte. Er schrie und fluchte nur so vor sich hin, dass wir allmählich Angst bekamen. "Lasst uns schnell abhauen." meinte ich und trug meine Mutter auf dem Rücken. Der Rest nickte mir zu, bevor wir uns unbemerkt zwischen den Bäumen davon schleichen konnten. Das war ganz schön knapp, aber dennoch ließ mich das keine Ruhe. Er wird uns nachjagen, nur um mir das Leben weiter zur Hölle zu machen. Ich kann ihn nicht entkommen. Das konnte ich noch nie und werde es auch nie können.
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