Kapitel 45: Entspannter Morgen
JOOHONEY POV:
Langsam schlug ich meine Augen auf. Die Sonne blendete mich etwas, weshalb ich mir einen Arm vor die Augen hielt und mich dann langsam aufrichtete. Ich sah mich leicht blinzelnd in dem Raum um. Langsam kam die Erinnerung an gestern zurück. Stimmt ja. Wir durften ja wegen Hyungwon im Krankenhaus übernachten. Das Bett neben mir war leer, aber auch nur, weil Minhyuk bei Hyungwon im Bett lag. Eng umschlungen lagen sie zusammen im Bett, was ich unglaublich niedlich fand. Ich wollte nicht verheimlichen, dass ich ihr Gespräch gestern Nacht belauscht hab. Genau das hab ich nämlich. Ich bin wach geworden und war so froh, dass die beiden sich jetzt ihre Liebe gestanden hatten. Genau das hab ich Minhyuk auch geraten. Das Bild ist einfach so süß, dass ich gleich mit meinem Handy einige Fotos schoss.
Als ich gerade das letzte Foto schoss, regte sich Minhyuk etwas und sah mich noch halb verschlafen an. Das brachte mich leicht zum Kichern. Allmählich wusste er dann auch wo er war und was letzte Nacht geschehen war. Als er neben sich sah, wirkte er gleich soviel ruhiger. Ein kleines Lächeln schlich sich sogar auf seine Lippen. Grinsend kniete ich mich neben dem Bett und begutachtete Minhyuk weiter. Er sah dann endlich mein Grinsen und wurde leicht rot um die Nase. "Na? Hattet ihr eine schöne Nacht?" Leicht entgeistert sah er mich an. "W-Was..." Ich fing an laut loszulachen. Minhyuk's verwirrtes Gesicht war einfach unglaublich niedlich. "Ach, Minhyuk. Du musst dich mal sehen. Ja, ich war letzte Nacht wach. Du hast ihn endlich deine Liebe gestanden, was er erwidert hatte. Glückwunsch." Minhyuk sah zurück zu Hyungwon, der langsam seine Augen aufschlug. "Das muss dir auch nicht peinlich sein. Sieh mal!" Ich hielt ihn die vielen Fotos hin. Er wurde nur noch röter, was einfach nur unheimlich niedlich aussah. "Ach, Minhyuk." lachte ich weiter, aber dann fragte er etwas, womit ich im ersten Moment nicht gerechnet hatte. "Kannst du mir die Bilder schicken?" Leicht entgeistert sah ich ihn an, aber letzendlich schickte ich ihn dann, wie befohlen, die vielen Bilder die ich von den beiden gemacht hatte.
Die Tür ging mit einem Mal auf und Herr Park betrat das Krankenzimmer mit einem Klemmbrett. Hyungwon rieb sich noch leicht verschlafen und gähnend seine Augen. Herr Park setzte sich auf einer der Betten uns gegenüber. "Und Hyungwon? Wie fühlst du dich heute?" Hyungwon brauchte auch erstmal eine Weile, um die Situation zu registrieren und um erstmal richtig da zu sein. "Naja, schon besser als gestern. So oder so werden die Schmerzen immer da bleiben." Hyungwon sah ziemlich gekränkt und geknickt aus. Minhyuk bemerkte es und zog ihn in seine Arme. Hyungwon ließ sich einfach gegen ihn fallen. "Gut, okay. Ich komme später nochmal wieder und sehen dann, wie du dich dann fühlst." meinte Herr Park und ging wieder. Ich muss sagen, dass er mir echt symphatisch war und das, obwohl ich Ärzte wie die Pest hasste, weil ich nur schlechte Erfahrung damit gemacht hatte.
Besorgt sah ich zu Hyungwon, der sich in Minhyuk's Armen befand. Dieser strich ihn immer mal wieder beruhigend über den Arm. "Hyungwon, willst du mir vielleicht sagen, wie das alles zu stande gekommen war? Was war geschehen, nachdem wir aus der Vergangenheit wiederkamen?" Hyungwon sah kurz zu mir, bevor er dann zweifelnd hoch zu Minhyuk sah. "Ich hab nicht gerade die besten Eltern. Kurz nachdem ich in meinem Bett aufgewacht war, hatten sich meine Eltern heftig gestritten. Ich belauschte sie...was ein Fehler war. Ich bekam mit, wie sie sich über mich stritten. Sie wollten mich nicht und würden mich am liebsten weggeben. Sie haben mich bemerkt und mein Vater hat mich verprügelt. Es ging noch und ich bin abgehauen. Ich wusste nicht wohin und bin in den Wald rein. Da traf ich auf die drei Jungs." Die drei Jungs? Minhyuk wusste anscheinend wer die waren. "Ich wurde von den dreien ebenfalls nur noch zusammengeschlagen. Es wäre mir auch egal gewesen...wenn ich gestorben wäre." Meine Augen weiteten sich geschockt, als mir ein bestimmter Satz meines Bruders in dem Sinn kam. Das war das Letzte was er mir gesagt hatte.
"Joohoney...du musst leben. Es ist mir egal, wenn ich sterbe...solange du lebst."
Meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich daran dachte. Das war kurz, nachdem das Auto den Crash hatte. Da hatte er mir noch gesagt, dass es ihn egal ist, solange ich lebte. War es denn da noch gut, am Leben zu sein? Mir wäre es auch egal, wenn ich nicht mehr da bin, solange mein Bruder lebte und glücklich war.
"Joohoney..." Ich schreckte auf, als Minhyuk und Hyungwon mich nun besorgt ansahen. Jetzt spürte ich auch die vielen Tränen, die da aus meinen Augen liefen. Ich wischte sie schnell weg, aber es wurden immer mehr und mehr. Es hörte nicht auf. "Entschuldigt mich kurz." sagte ich schnell und verschwand nach draußen.
Ich musste erstmal frische Luft schnappen. Ich werde nie gerne so gesehen. Ich hatte im Leben sehr selten geweint. Alles war perfekt gewesen. Mein Leben war perfekt, bis zu diesem Unfall. Mein Bruder ist Tod und ich würde ihn nie mehr wiedersehen. Ich vermisste ihn so sehr, dass es wehtat. Deswegen hasste ich zum einen auch die Ärzte. Sie konnten meinen Bruder damals nicht retten und dafür hasste ich sie abgrundtief. Wieso musste es damals nur so enden? Ich verstand es nicht und doch will ich es verstehen. Das war doch nicht die Schuld meines Bruders. Klar, er war zu schnell und doch gab es ein Ruckeln. Von weiten hab ich nichts auf der Fahrbahn liegen sehen, keine Wölbung oder sonst was. Da muss mehr dahinter liegen und ich muss herausfinden, wie der Unfall damals zu stande kam. Es war eine gerade Strecke und wir waren dennoch ins Schleudern geraten. Ich muss mehr herausfinden, aber das schaffe ich nicht alleine. Ich brauche Hilfe, aber wem kann ich da um Hilfe fragen?
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