Kapitel 38: Neue Kleidung muss her
CHANGKYUN'S POV:
Bei jeder kleinsten Bewegung schmerzte mein Körper höllisch und ich spannte mich extrem an. Dies schien Kihyun jedes Mal mitzubekommen, denn er sah mich immer mitleidig an. Ich versuchte einfach seine Blicke zu ignorieren und darauf zu achten, dass die Schmerzen endlich aufhörten. Ich ertrug sie schon lange nicht mehr, aber was willste auch machen. Da musste ich jetzt eben durch. Dennoch würde ich nur zu gerne wissen, weshalb Kihyun so schnell bei mir sein konnte. Zudem nahm er mich auch nicht mit zu sich. Wurde er ebenfalls rausgeschmissen? Stimmt ja. Jetzt kam mir wieder in den Sinn, was sein Vater ihn alles angetan hatte. Er hatte es nicht besser gehabt.
Er setzte mich auf eine Bank im Park ab. Da mir das Sitzen aber alles andere als leicht fiel und ich Kihyun erstmal hinsetzen ließ, legte ich mich mit meinem Kopf einfach wieder auf sein Schoß. Ich schloss die Augen, damit ich mir die Schmerzen nicht anmerken ließ. Fürsorglich und sanft kraulte er durch meine Haare. Ich zuckte zwar kurz zusammen, aber auch nur wegen der plötzlichen Berührung. Ansonsten konnte ich mich da durch ziemlich gut entspannen.
Es herrschte eine angenehme Stille, als man mit einem Mal ein leises Knurren vernahm. Ich öffnete die Augen und sah zu Kihyun, der sich leicht gerötet und verlegen den Hinterkopf kratzte. "Naja...scheint wohl, als hätte ich ein bisschen Hunger." Ich setzte mich langsam auf oder versuchte es, nur um ihn dann anzusehen. "Wollen wir dann nicht was zu Essen kaufen?" fragte ich ihn leise, woraufhin er mich erst vollkommen überfordert ansah, bevor er dann besorgt nickte. "Klar, aber kannst du denn laufen?" Ich zuckte nur die Schultern und stand langsam von der Bank auf. Ein scharfer und stechender Schmerz zog sich durch mein Unterleib, weshalb ich es mit meinem Arm umschlang. Kihyun war sofort zur Stelle und stützte mich etwas. "Alles soweit gut? Ich kann dich auch wieder tragen?" Ich schüttelte nur den Kopf und verzichtete gerne darauf. "Nein, wie sieht das denn aus, wenn wir so in den Supermarkt gehen?" Er schien seine Aussage nicht richtig bedacht zu haben, aber dann machte es doch irgendwie Sinn.
Wir begaben uns langsam zum nächstbesten Supermarkt und kauften dort ein. Natürlich war mir auch nicht entgangen, dass mich alle ansahen. Kein Wunder, wenn an mir überall Blut klebte. Ich sah echt aus wie ein Verbrecher. Mir fiel aber noch etwas anderes ein. "Kihyun, hast du denn soviel Geld?" Er drehte sich zu mir und nickte. "Yep, bevor ich von zu Hause weggelaufen bin, hab ich mir schnell noch Geld von meinem Vater eingesteckt. Das braucht er eh nicht und wird es wohl kaum merken." Er ging mit der Sache aber ziemlich locker um. "Wie viel hast du dir denn mitgenommen?" fragte ich ihn, woraufhin er kurz den Geldbeutel herausholte. "Wahrscheinlich mehrere Millionen Won." Das Geld würde für die nächsten Monate und vielleicht ein Jahr reichen. "Macht es dir was aus, wenn wir uns andere Kleidung zulegen?" Er sah an sich runter und bemerkte das Blut, was an ihn klebte. Es war vermutlich mein Blut, als er mich an sich gedrückt hatte. "Gar nicht. Das können wir danach machen." Ich nickte ihn zu und wir bezahlten.
Als nächstes gingen wir in irgendeinen Klamottenladen. Wir kauften uns richtige Markenklamotten und bezahlten. In den Umkleideräumen durften wir uns sogar direkt umziehen. Als ich mich dann auch noch auszog, betrachtete ich erstmal meinen abgemagerten und geschundenen Körper. Ich sah echt schlimm aus. Wie kann man mich damit eigentlich noch schön finden? Mein Körper war voller Narben und voller blauer Flecken. Zudem aß ich von Tag zu Tag immer weniger, weil ich es einfach nicht mehr konnte. Es gab Wunden, die wegen meinem Vater wieder aufgerissen waren. Ich nahm mir ein Tuch und wischte das Blut weg. Irgendwie packte mich die Wut und ich rubbelte das Tuch immer wieder und schneller über meine Wunden. Dabei rissen einige wieder auf und schmerzten. Diese Schmerzen ließen mich etwas ruhiger werden und entspannten mich leicht.
"Hey, Kyun? Ist alles okay da drinnen?" Ich zuckte zusammen, als Kihyun's Stimme von draußen ertönt war. "Äh, j-ja. Ich komme gleich raus." rief ich ihn zu und schnell wischte ich mir das Blut weg und zog mir die neuen und frischen Sachen an. Danach verließ ich meine Kabine, mit meinen dreckigen Klamotten im Arm. "Komm, lass uns die irgendwo entsorgen." meinte er und ging vor. Ich folgte ihn aus dem Laden und gingen dorthin, wo sich nicht so viele Menschen befanden. Wir ließen die Sachen einfach im Busch zurück.
Wir blieben erstmal hier. Wir wussten ansonsten nicht, wo wir noch hin konnten. "Sag mal...hast du deine Uhr noch?" fragte er mich und zeigte seine Zeitreiseuhr. Ich holte meine ebenfalls hervor. "Ja, ich hab schon überlegt sie irgendwo zu entsorgen." teilte ich meine Gedanken mit ihn, woraufhin Kihyun mir nachdenklich zustimmte, als er sie betrachtete. "Im Endeffekt hatte die uns nicht weitergeholfen." Ich stimmte ihn zu und seufzte aus, als sich die Schmerzen in meinem Unterleib wieder bemerkbar machten. Kihyun wollte sich gerade etwas zu Essen nehmen, doch dann sah er besorgt zu mir rüber. "Ist alles okay?" Ich nickte nur und ließ mich langsam an der Wand zu Boden gleiten. Er tat es mir nach und hielt mir was zu Essen hin. "Hier! Iss bitte etwas. Du bist mir zu leicht." Er hatte es gemerkt? Bevor er weiter darauf beharrt, nahm ich es an. Er nickte zufrieden und stumm aßen wir das Essen, was wir uns vor kurzem gekauft hatten. Trotzallem fragte ich mich insgeheim wie es wohl den anderen so ergeht.
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