Kapitel 32: Die düstere Zukunft (3)
CHANGKYUN'S POV:
Langsam schlug ich meine Augen auf. Ich lag in meinem Zimmer auf den Boden. Die Sonne schien durch das Fenster hin durch. Offenbar war ich wieder zurück. Zurück in der düsteren Zukunft. Was hab ich dieses Mal verändert? Ich war an allem beteiligt und dennoch hatte ich die Finger davon gelassen. Ich spürte aber ein bedrückendes Gefühl. Irgendwas stimmte nicht.
Ich sah zur Uhr, die ich in meiner rechten Hand hielt. Ich steckte sie in meine Hosentasche und stand langsam vom Boden auf. Ich keuchte schmerzhaft auf, als sich die Schmerzen in meinen Magen bemerkbar gemacht hatten. Was war eigentlich geschehen? Womit hatte ich das alles nur verdient? Was hab ich je falsch gemacht? Wahrscheinlich war meine Geburt ein Fehler. Ich hätte niemals geboren werden dürfen. Laut meinem Vater soll ich meine Mutter umgebracht haben, nachdem ich geboren war. Sollte das stimmen, hatte ich es nicht verdient auf der Welt zu sein.
Ich konnte einige Schreie von unten hören, nachdem die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss gefallen war. Ich richtete mich auf und ging zur Tür. Ich öffnete diese leise und zuckte zusammen, als ich Schritte hören konnte. Ich schluckte ängstlich. Sie kamen genau in meine Richtung. Was mach ich denn jetzt? Ich kann hier unmöglich bleiben! Ich kann aber auch schlecht aus dem Fenster flüchten. Dieses schloss mein Vater immer ab. Generell sperrte er mich immer in meinem Zimmer ein. Ich hab den Grund nie verstanden.
Schnell ging ich zu meinem Fenster. Ich könnte mit Leichtigkeit aus dem Fenster klettern, wenn das Fenster offen wäre. Mist! Ich verfluchte mein Leben mit jedem Tag ein bisschen mehr.
Die Tür wurde eingetreten und schockiert drehte ich mich nach hinten zu meinen Vater. Ich schluckte und drückte mich ängstlich an die Wand hinter mir, so gut es eben ging. "Du undankbares Kind! Wie kann man zu einem Mörder mutieren?" Was? Ich hab doch niemanden getötet. Das könnte ich auch nie. "Ich wünschte mir, dass du niemals geboren wurdest. Du hast es gar nicht verdient. Liebe hast du nicht verdient. Du bist abartig und fett. So jemanden wie dich kann man einfach nicht lieben!" schrie er mich an und gab mir gleich einen Tritt in den Magen. "Und so jemanden hab ich großgezogen. Du bereitest mir doch nur Schwierigkeiten." Er packte mich an den Haaren und hob mich hoch. "Ich hasse dich und wenn ich das tat, hasst dich jeder andere auch. Du dienst mir nur als Boxsack." Er schlug mir ins Gesicht und schleuderte mich in den nächsten Schrank. Ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen, während stumm die Tränen aus meinen Augen liefen. "Und eine jämmerliche Heulsuse bist du auch noch." Immer wieder trat er wütend auf mich ein, bis er mit einem Mal sein Gürtel auszog und er ihn mir immer wieder auf den Rücken schlug. Ich hielt mich zurück zu schreien. Ich hatte dazu einfach keine Kraft mehr. Ich kann nicht mehr. Wann hören die Schmerzen endlich auf?
Ich hatte bereits das Zeitgefühl verloren, als er endlich aufgehört hatte. Ich stand kurz vor der Bewusstlosigkeit, aber ich konnte hier nicht bleiben. Wer weiß was er noch so alles macht, wenn ich wieder aufwachen würde. "Du bist echt so ein Dreckskind! Verreck doch einfach!" Er nahm Abstand und verließ mein Zimmer. Meine Tränen nahmen kein Ende mehr, als ich mich versuchte aufzurichten. Mein Rücken brannte höllisch und doch konnte ich nicht hier bleiben. Ich muss hier dringend weg. Wohin wusste ich noch nicht, aber Hauptsache weg von hier. Ich war hier ja noch nie sicher. Nirgendswo war ich sicher. Keiner will mich. Ich sollte mich zusammenreißen und endlich den Tod wählen. Damit würde ich jeden glücklich machen.
Ich hievte mich zum Fenster und stemmte mich am Fensterbrett hoch. Ich versuchte das Fenster mit einfachen Ellenbogenschlägen kaputt zu machen. Es ließ auch nach, doch einige Splitter bohrten sich in meinen Ellenbogen. Es schmerzte, aber kein Vergleich zu den anderen Schmerzen.
Ich kletterte schwermütig aus dem Fenster, doch ich ließ mich draußen erstmal zu Boden gleiten und atmete schwer. Wie lange würde ich das denn noch durchhalten? Wie lange noch? Wahrscheinlich werde ich bei der nächsten Begegnung nicht mehr lange leben, wenn es zur nächsten Begegnung kommen sollte. Wer weiß das schon. Klar kann ich die Vergangenheit ändern, aber was bringt das schon? Am Ende ist sowieso wieder alles scheiße. Die anderen hatten ein soviel besseres Leben als ich.
Ich richtete mich langsam wieder auf und humpelte davon. Ich wusste nicht wohin, aber Hauptsache weg von hier. Einen der anderen zu schreiben, kam für mich nicht in Frage. Wahrscheinlich genossen sie gerade ihr Luxusleben. Da wollen sie bestimmt nicht, dass ich sie störte. Im Endeffekt hassten sie mich doch auch und wollen mich gar nicht mehr bei sich haben. Bei fast allen dachte ich so, doch es wäre besser sie einfach zu vergessen. Wahrscheinlich hatten sie mich bereits vergessen und verschwendeten keinen Gedanken mehr an mich. Besser wäre es. Niemand würde um mich trauern, wenn ich nicht mehr da wäre.
In einer Gasse ließ ich mich zu Boden sinken. Ich konnte einfach nicht mehr weiter. Ich war zu schwach auf den Beinen und so fühlte ich mich auch allgemein. Ich konnte keinen Schritt mehr gehen. Würde ich auf irgendwelche Leute stoßen, die mich belästigen, war es mir egal. Sie können doch machen was auch immer sie wollen. Zum wehren wäre ich vermutlich zu schwach. Mir war alles egal, solange ich irgendwann starb. Allerdings hatte ich einen Typen vergessen, der mir nicht egal war und dieser tauchte mit einem perversen Grinsen vor mir auf. Alle, aber nicht der. "Schönen guten Morgen! Es wird doch mal Zeit sich etwas zu begnügen, meinst du nicht auch?"
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