Kapitel 27: Ein heftiger Streit
MINHYUK'S POV:
Ich konnte mir die Übelkeit verkneifen. Der ganze Raum roch nach Leiche und Blut. Es war einfach nur ekelhaft. Wieder mal hatte es aber Changkyun extrem erwischt, denn dieser hatte sich erneut übergeben. Besorgt sah Kihyun zu mir, während er ihn leicht und sanft über den Rücken strich. Er tat mir extrem leid. Was sollen wir denn jetzt auch machen? Chanmi war doch Tod. Es stimmte also. Das Bild war real.
Ich sah zu Hyungwon, der nicht gewillt war Abstand von ihn zu lassen. "Hyungwon, es reicht." mischte ich mich ein und umarmte ihn von hinten. "Hyungwon, bitte! Er hat doch genug." versuchte ich ihn weiter zu überzeugen. So kannte ich ihn definitiv nicht. Es war beängstigend. "Hyungwon, SCHLUSS JETZT!!!" schrie ich ihn an und warf ihn gegen die nächste Wand. Schockier sah er mich an. Ich wandte mich kurz den Typen zu. Er war blutüberströmt und gar nicht mehr richtig bei Bewusstsein. Ich seufzte aus und ging zu Hyungwon. "Wieso...hast du das nur getan? Hast du mal daran gedacht, wie er sich dabei fühlt?" Genau das hätte ich niemals sagen sollen, denn er schubste mich grob von sich. "Wie er sich fühlt, ja? Hast du auch nur einmal daran gedacht, wie es mir in all den Jahren erging, als wir uns nach Chanmi's Tod trennten? Du hast mich weggeworfen, als sei ich nichts weiter als Müll und Dreck. Du hast doch keine Ahnung wie es mir ging! Wir sollten zusammenbleiben, doch es hat dich nicht gekümmert. Du warst schon immer egoistisch und manchmal ein bisschen arrogant. Das sind Sachen, die ich schon immer an dir gehasst hab." Seine Worte verletzten mich zutiefst, aber er hatte ja recht. Ich bin ohne ein Wort zu sagen abgehauen. Ich hab ihn in Stich gelassen.
Ich seufzte aus und sah kurz zu Boden, bevor ich wieder zu Hyungwon sah. Er hat keine Ahnung was wirklich geschehen war. "Ich...hatte mich in deine Schwester verliebt. Ich musste erstmal allein damit klar kommen." Bevor ich weiterreden konnte, fiel er mir direkt ins Wort. "Allein damit klarkommen? Mit sowas würde man niemals allein damit klarkommen. Sie war meine Schwester. Wieder mal konnte ich sie nicht retten. Der Typ hatte es nicht anders verdient als zu sterben. Er hat mich jahrelang leiden lassen. Niemand hat was dagegen getan. Alle sahen nur zu und lachten über mich. Ich war allein. Ich hatte niemanden mehr. Dabei gab es immer Momente wo ich dich am meisten gebraucht hab. Er hatte mich einmal fast zu Tode geprügelt und es hatte niemanden interessiert. Wie konntest du...mir das alles nur antun?" schrie er mir entgegen, wo durch meine Schuldgefühle immer weiter wuchsen. Ich kann es nicht mehr leugnen. Das war der schlimmste Fehler den ich je begangen hab. Ich hab ihn in Stich gelassen. Meinetwegen wäre er beinahe gestorben. Das kann ich nicht mehr rechtfertigen.
Mit einem Mal kam er mir bedrohlich näher und bevor ich reagieren konnte, schlug er mir auch schon ins Gesicht. Ich kann es nicht leugnen. Das hatte ich verdient. Wir kannten uns seid unserer Geburt. Unsere Eltern waren gut miteinander befreundet. Wir taten alles zusammen und dann kam es dazu. "Ich...hasse dich einfach." schrie er mir entgegen und wollte erneut zuschlagen, doch da wurde er aufgehalten. Ich sah schwach auf und erkannte, dass Kihyun ihn zu Boden geschubst hatte. Besorgt sah er zu mir, bevor er sich wieder an Hyungwon wandte. "Jetzt übertreib mal nicht. Minhyuk hat richtig gehandelt. Jeder hätte nach so einer Sache gehandelt. Allerdings...hatte er nur zum Teil recht. Nach so einer Sache braucht man Zeit. Jeder muss über sich selbst nachdenken, wie es jetzt weitergehen sollte. Man hätte sich aber nach einem Tag bei dem jeweils anderen melden sollen." Dabei sah er explizit zu mir, bevor er wieder zu Hyungwon sah. Ja, es war meine Schuld. Das war mir klar. "Dennoch ist es kein Grund denjenigen so anzufahren, den du liebst. Jetzt komm besser endlich mal runter, bevor du noch was tust, was du bereuen könntest. Ich bitte dich, Hyungwon. Setzt euch zusammen und redet nochmal. Und zwar ganz normal! Jeder von euch hat unrecht. Reden soll helfen, ohne Gewalt anwenden zu müssen."
Ich ließ mir Kihyun's Worte durch den Kopf gehen. Irgendwie hatte er ja recht. Wir waren beide an der Situation Schuld. Ich hätte mich niemals von Hyungwon trennen dürfen. Das war ein Fehler, den ich nicht mehr rückgängig machen kann. Ich bin so doof.
Hyungwon war langsam wieder von Boden aufgestanden. Fragend und besorgt sah ich ihn an. "Hyungwon, ich..." Er reagierte nicht auf mich, sondern war zum Ausgang gegangen. Kurz sah ich zu Kihyun, der zu mir kam und mich sanft in seine Arme zog. "Alles wird gut werden, okay? Ich werde euch helfen. Wir werden wieder genauso wie damals die allerbesten Freunde sein." flüsterte er mir ins Ohr, weshalb ich nun ebenfalls meine Arme hilfesuchend um ihn schlang. "Danke...wirklich." Ich konnte ihn lächeln spüren. Vielleicht war Kihyun ja wirklich meine Rettung. Das mit Hyungwon wollte ich bestimmt nicht so stehen lassen.
"Leute!" Wir sahen zum Ausgang, als wir in Changkyun's panische Augen sahen. Als er wieder zur Leiche sah oder es vor hatte, wurde er wieder etwas blasser. Kihyun machte ihn gleich ein Strich durch die Rechnung, in dem er ihn die Augen zuhielt und umdrehte. "Die...Polizei ist hier." Meine Augen weiteten sich geschockt. "Keine Sorge. Hyungwon...lockt sie weg. Wir sollen uns mit ihn wieder am Lagerhaus treffen." Kihyun und ich nickten uns zu, bevor wir wieder nach oben kamen. Keinen der Polizisten konnten wir sehen, also schafften wir es vom Geländer zu fliehen. Dennoch war meine Sorge um Hyungwon riesig.
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