Kapitel 20: Geliebte Schwester
MINHYUK'S POV:
Früh am nächsten Morgen ging ich erstmal kurz aus dem Lagerhaus um die frische Morgenluft einzuatmen, bevor ich dann wieder zurück zu den anderen ging. Mein Blick fiel gleich auf Kihyun und Changkyun, die eng umschlungen dalagen. Die beiden waren ja süß zusammen. Davon muss ich einige Fotos machen. Das muss man doch festhalten. Wonho hatte nämlich recht. Die beiden waren echt Zucker.
Bald schon wachte Hyungwon auf und kam noch halb verschlafen zu mir. "Was machst du da?" Ich zeigte nur noch auf unser schlafendes Ehepaar. Er stockte, bevor er wie ein Honigkuchenpferd grinste. Das sah ja schon niedlich aus, dass musste ich zugeben. "Hey, sieh mal genauer hin." Ich sah erst fragend zu Hyungwon, dann zu unserem Pärchen. Jetzt sah ich es auch. Sie scheinen sich wohl in den Schlaf geweint zu haben. "Wir wissen zwar nicht, was den beiden wiederfahren war, aber so ein Leid hatten sie einfach nicht verdient." Ich nickte Hyungwon nur bestätigend zu. Wir beide waren letzte Nacht von Changkyun's Schrei wachgeworden. Allerdings wollteten wir Kihyun die Sache regeln lassen. Wäre rausgekommen, dass wir wach geworden wären, dann wären sie doch niemals so offen mit ihren Gefühlen umgegangen. Kihyun's Worte hatten mich echt berührt und nicht nur mir. Hyungwon hatte sogar ebenfalls einige Tränen vergossen.
Wir hatten schon mal, soweit es uns möglich war, irgendwie das Frühstück vorbereitet. Ich hatte mich dann dazu entschlossen die beiden zu wecken, was ich dann auch tat. Nur vorsichtig und langsam war ich auf die beiden zugegangen und rüttelte langsam an den beiden. "Kihyun, Changkyun. Wacht auf! Das Frühstück ist soweit fertig." Langsam wurde Kihyun soweit weg und stellte gleich fest, dass Changkyun auf ihn lag. Er errötete leicht, bevor er Changkyun ebenfalls weckte, doch ich hielt ihn kurz auf. Fragend sah er mich an. "Keine Angst. Wir haben alles von letzter Nacht gehört. Wir wurden ebenfalls von Changkyun's Schrei wach." Da durch errötete er nur noch mehr und glich mittlerweile einer Tomate. Es war klar, dass er in ihn verknallt ist. Das sah ja ein Blinder mit einem Krügstock. "Kyunnie, wach auf! Kyunnie!" Langsam wachte er dann doch auf, aber erst, als Kihyun ihn leicht über die Wangen striff. Als er allmählich realisiert was geschehen war und wo er sich befand, wurde er gleich rot und sah irgendwohin, nur um nicht in unsere Richtung sehen zu müssen. Zudem wurde er auch noch so rot wie eine Tomate. Das brachte mich zum Lachen, weshalb ich wieder zu Hyungwon zurückging und mich wieder neben ihn setzte.
Bald schon kamen auch Kihyun und Changkyun zu uns und setzten sich, wie wir, auf den Boden. Unser Vorrat wird wohl nur noch für heute reichen. Allerdings hatten wir gar kein Geld mehr, damit wir uns etwas zu Essen oder zu trinken kaufen konnten.
Während dem Frühstück, fiel mir auf, dass Hyungwon ziemlich in Gedanken war und nur ein Punkt auf den Boden fixierte, während er wie eine Marionette weiter aß. "Hey, Hyungwon." sprach ich ihn an, woraufhin mich auch das Pärchen verdutzt ansah. Hyungwon reagierte aber nicht. "Hyungwon!" Er schreckte hoch und sah sich panisch um, bevor er dann zu mir sah. "Was...ist denn los?" Offenbar hatte er sich komplett von der Außenwelt abgekapselt. Was war da nur los? "Was ist los mit dir? Ich erkenne auf den ersten Blick das was nicht mit dir stimmt. Also, raus mit der Sprache." Nun wirkte er verzweifelt und wusste offenbar nicht mehr was er sagen sollte, bis er schließlich aufgab mit der Heimlichtuerei. "Schön! Ich hab mich für heute um 18:00 Uhr mit diesen Typen verabredet." Schockiert weiteten sich meine Augen. Das kann er doch nicht ernst meinen. "Und wenn das eine Falle ist?" Wieder mal fixierte er nur den Boden unter sich. "Das ist mir egal. Es ist meine Schwester. Ich muss sie um jeden Preis retten. Wird sie sterben...weißt du doch, was mit uns passiert." Ich sah ihn immer noch total überfordert an, doch er wirkte ziemlich entschlossen.
Nach einer kurzen Überlegung seufzte ich aus. "Schön. Aber du gehst da nicht allein hin." Sofort sah er mich geschockt an. "Was? Ich muss allein kommen. Sie haben es von mir verlangt." Nun war ich derjenige, der ihn wütend ansah. "Selbst wenn! Würdest du wirklich alles tun was die sagen? Was ist, wenn du dich vor ihnen ausziehen musst und sie dich wie einen Sklaven behandeln? Du wirst ein lebenlanges Trauma davon haben." Hyungwon sah es langsam ein, aber er war dennoch entschlossen genug dahin zu gehen. "Das ist meine Entscheidung." Ich versteh ja den Drang denen zu helfen, die einen nahe stehen, aber doch nicht so. "Die machen alles mit dir was sie wollen. Sie können das filmen und ins Internet stellen. Du wärst die Lachnummer Nummer 1 hier in Korea und bestimmt nicht nur hier. Du könntest nirgendswo mehr hingehen. Ist dir das etwa egal?" Meine Versuche ihn zu überzeugen schlugen alle fehl. "Mir egal! Meine Schwester ist wichtiger." Das kann er doch nicht ernst meinen, oder?
"Ich hab genug gehört!" mischte sich Changkyun mit einem Mal ein, woraufhin wir ihn alle ansahen. Meistens hatte er nur auf Aufforderung gesprochen, aber jetzt? Er war aufgestanden und zu Hyungwon gegangen. Plötzlich gab er ihn eine Ohrfeige, womit niemand von uns gerechnet hatte. "Komm endlich zur Besinnung! Ich weiß nicht wie die Typen sind, aber ich kann mir vorstellen das sie...alles mit dir anstellen würden nur um dich leiden zu sehen. Sie würden dich demütigen und dann, weil du niemanden mehr hast und auf der ganzen Welt lächerlich gemacht wurdest...du keinen Platz mehr hast...wird der Drang größer dich umbringen zu wollen. Dafür würdest du aber einige mit in den Tod reißen. Minhyuk, zum Beispiel. Er setzt sich so für dich ein und du ignorierst es einfach. Sei froh das du ihn wichtig bist. So hast du wenigstens noch jemanden, denen du was bedeutest. Denk drüber nach oder lass es bleiben. Am Ende entscheidest du, was mit dir geschieht und was du machst."
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