Kapitel 16 Man kann es ja versuchen
Maurice's Sicht:
„Es tut mir leid", meinte Manuel sofort, als ich mit Micha aus dem Zimmer kam.
„Alles gut. Würde es euch stören wenn ich mit Zombey draußen bisschen sparzieren gehe?", fragte ich Palle und Manu.
„Nein, könnt ihr eh", antwortete Palle mir.
Also nahm ich Zombey an der Hand und zerrte ihn mit ins Vorzimmer. Dort zog ich mir meine Schuhe an, nahm einen Ersatzschlüssel und öffnete die Tür schon.
„Woher hast du den Schlüssel?"
„Hat mir Palle mal gezeigt wo der ist, kann ja nicht schaden ihn mitzunehmen."
„Wo willst du überhaupt hin?", fragte Micha.
„Komm einfach mit", meinte ich nur.
Wir gingen raus und sagten am Anfang nichts. Die ersten paar Minuten ging mir Zombey einfach hinterher und hinterfragte nicht wieso ich unbedingt hinaus wollte, doch dann unterbrach ich die Stille zwischen uns.
„Zombey, hast du Gefühle für mich?", fragte ich einfach aus dem nichts.
Zombey blieb stehen, was ich ihm gleich tat.
„Ja", meinte er schüchtern.
Dieses Ja veränderte mein Leben komplett. In diesem Moment konnte ich meine Gefühle nicht beschreiben. Ich starrte Zombey einfach an und war mir eigentlich gar nicht sicher ob er das ernst meinte, aber er hatte wenig Gründe mich anzulügen. Also umarmte ich ihn einfach ganz fest und begann vor Freude fast du weinen. Zuerst hatte sich Micha etwas von der plötzlichen Umarmung erschrocken, doch er erwiderte sie schnell.
„Ich glaub du hast die Person gefunden", flüsterte mir Zombey ins Ohr und löste sich von mir.
„Wie meinst du das genau?"
„Das du die Person gefunden hast die immer versuchen wird dafür zu sorgen das du dich nie wieder alleine fühlst", meinte Zombey.
Ich wurde etwas rot und er lachte nur ein bisschen.
„Weißt du wie süß ich dich finde?"
„Weißt du wie gerne ich dich gerade küssen würde?", antwortete ich ihm nur leise.
Und ohne das ich es eigentlich erwartete so richtig, spürte ich auch schon im nächsten Moment Michas Lippen auf meinen. Ich erschrak mich kurz, erwiderte denn Kuss jedoch automatisch. Zombey zog mich etwas näher an seinen Körper und legte seine Arme um meinen Nacken, woraufhin ich meine Hände an seiner Hüfte platzierte. Zombey berührte leicht mit seiner Zunge gegen meine Lippen, womit er um Einlass bat, dem ich ihm gewährte. Er stieß mit seiner Zunge gegen meine, was mich für eine Sekunde lang Sternchen sehen ließ. Man merkte das Zombey vorsichtig war und das es ihm wichtig war das ich mich bei der Sache wohl fühle, was ich definitiv tat. In dem Moment war mein Kopf einfach leer, ich konzentrierte mich nur auf dem Kuss, nur auf die Person die ich so sehr liebte und das es mir mit ihr besser gehen würde und ich nicht das Gefühl hätte vor Einsamkeit zu ertrinken so wie damals.
Als wir uns lösten, schaute mich Micha einfach nur an. Er sah glücklich aus, aber ganz tief in seinen Augen sah man das er verunsichert war, dass er Angst hatte vor irgendetwas.
„Maurice ich muss dich etwas fragen", begann er, was sich mit einem Nicken bestätigte.
„Wir wurden vorher ja leider unterbrochen aber...hast du das Gefühl das es sein kann das ich dein Seelenverwandter bin?"
„Micha, ich bin mir sicher dass du mein Seelenverwandter bist", sagte ich ihm, „Wir können es ja einfach versuchen."
„Willst du mit mir wirklich zusammen sein?"
„Sonst hätte ich es nicht gesagt. Ich liebe dich über alles und ich hätte es dir vielleicht einfach sofort sagen sollen."
„Also sind wir jetzt zusammen?", fragte Zombey und wurde etwas rot.
„Ich würde mal Ja sagen."
Wir beschlossen noch etwas sparzieren zu gehen und einfach die Zeit zu genießen. Irgendwie glaubte ich es aber selbst noch nicht, ich war in einer Beziehung!
Manuels Sicht:
Ich ging im Wohnzimmer hin und her und dachte nach. Was wenn es Maurice nicht gut geht? Oder noch schlimmer, was wenn Palle jetzt mit mir redet? Bis jetzt konnte ich es ja noch halbwegs verstecken, aber irgendwie bekam ich das Gefühl nicht los das Palle mein Seelenverwandter ist. Ich hab ja niemanden kennengelernt außer ihn, mit Zombey hatte ich im Krankenhaus schon geredet und dann wäre es mir aufgefallen wenn ich Farben gesehen hätte.
Ich weiß ihr werdet mich gleich für verrückt halten, aber ich bereue es bis heute nicht, denn an diesem Tag ging ich einfach zu Palle und küsste ihn.
Manche von euch werden sich fragen wieso ich das gemacht habe?
Das frag ich mich auch.
Also jetzt im Ernst, ich weiß es immer noch nicht, aber irgendwas in mir sagte ich soll es einfach ausprobieren, einfach hoffen das von ihm nicht eine Reaktion kommt wie ich schlag dich jetzt zusammen. Ich dachte er würde mich wegschubsen, doch das tat er nicht. Er erwiderte diesen verdammten Kuss einfach! In dem Moment spürte ich es, dieses Gefühl was ich normalerweise Mädchen hatte und jetzt das erste Mal bei einem Jungen. Als wir uns lösten, schaute ich einfach zu Boden. Ich war mir unsicher. Vielleicht wollte er mich einfach nicht verletzten und hat den Kuss deswegen einfach angenommen oder...er...hatte vielleicht doch Gefühle für mich und ich würde mich nicht dabei irren das er mein Seelenverwandter ist.
„Manuel, ich glaub wir müssen reden", meinte Palle nachdem wir uns gelöst hatten, „Ich weiß das klingt komisch aber ich denke wir sind Seelenverwandte und wir könnten es doch einfach versuchen, was soll denn schon passieren."
Meinte er das gerade ernst? Also so verknallt wie ich in ihn bin, will ich ja nichts dagegen sagen, aber die Frage ist ob es wirklich ok wäre für Palle.
„Ich will dich nicht überfordern oder so, wir kennen uns ja nicht so lange, aber den Gedanken das wir Seelenverwandte sind hatte ich auch schon", erklärte ich.
„Du überforderst mich kein Stückchen", meinte Palle und ich konnte seinen perversen Unterton hören.
Ich schaute auf den Boden, während mir Palle immer näher und näher kam, bis sich unsere Körper berührten.
„Willst du nicht zu mir schauen?", fragte er und ich spürte seine Hand an meinem Kinn.
Ich schaute zu ihm hoch. Diese Augen waren einfach unglaublich, unsere Gesichter nicht mal zwei cm voneinander entfernt und in dem Moment hatte ich irgendwie Angst. Plötzlich machte Palle einen Schritt zurück und setzte sich auf das Sofa.
„Es tut mir leid ich wollte dich nicht zu etwas drängen", meinte Palle, während er nur zu Boden schaute.
„Mich hätte es nicht gestört, hättest du weiter gemacht", sagte ich und setzte mich zu Palle.
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1066 Worte
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