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Albus Dumbledore saß immer noch am Schreibtisch, als sein Phönix Fawkes zurückkehrte.
Es wunderte ihn allerdings, warum er ohne eine Antwort seiner Tochter kam.
Naja, was hieß wundern. Er war es inzwischen gewohnt, das sein geliebtes Haustier eine ungewöhnliche Ungeduld besaß. Ähnlich wie er selbst. Aber es heißt ja, das das Haustier einige Charakterzüge des Besitzers annimmt.
Es störte ihn nur ein bisschen, das Fawkes keine Geduld besaß. Denn dann müsste die Eule seiner Tochter nicht extra losfliegen, um die Antwort bei ihm abzuliefern.
Und genau das passierte gerade. Daisy saß auf dem Fensterbrett und klopfte mit ihrem Schnabel gegen die Scheibe. Albus stand auf und ließ den Uhu herein.
Daisy war ziemlich durchnässt und schüttelte sich das Regenwasser aus dem Gefieder.
Albus griff nach dem Brief, der scheinbar die Antwort seiner Tochter beinhaltet. Erst entrollte er das Papier und schaute sich das Pergament genau an. Es war der Brief, den er persönlich an seine Tochter geschickt hatte. Mathilda wollte nur mal wieder Pergament sparen und hatte die Antwort mal wieder auf die Rückseite geschrieben.
Er drehte das Pergament um und fand auch schon die Antwort seiner Tochter:
"Hallo Vater,
Schreib' bitte Ministerin Bagnold, sie solle sich bitte etwas mehr Zeit einplanen. Wir wissen nicht, wann Narzissa aufwacht.
Severus wird pünktlich anwesend sein, dafür werde ich sorgen.
Liebe Grüße,
Mathilda."
Er musste etwas schmunzeln, als er das laut vorlaß. Er wusste, das Severus niemals irgendwo zu spät zu kommen würde. Das hatte er selbst in Severus' ersten Jahr gesehen.
Mathilda hatte dies wahrscheinlich zum Spaß geschrieben, um Severus zu ärgern.
Sowie Albus ihn kannte...
War Severus bestimmt etwas beleidigt gewesen.
Plötzlich klopfte es, mal wieder, an der schweren Holztür. "Herein!", rief er und die Tür öffnete sich.
༺༻
Minerva McGonagall saß in ihrem Büro und bereitete für ihren Verwandlungsunterricht die ersten Hausaufgaben für ihre Schüler vor.
Gerade richtete sie ihre Lesebrille, als sie ein Krachen auf dem Flur hörte.
Sie sprang vom Stuhl auf und öffnete die Tür, da sie unbedingt wissen wollte, wer oder was denn diesen Krach verursachte.
Als sie aus der Tür trat, sah sie, was passiert war.
Jedenfalls konnte sie es sich ausmalen.
Eine zerbrochene Vase zierte den Boden, direkt neben dem Lehrerzimmer, aus dem laute Geräusche durch die angelehnte Tür drangen. "Reparo.", flüsterte sie und wie durch Zauberhand setzte sich die Vase wieder zusammen. Minerva stellte sie an seinen Platz zurück.
Nun ging sie wie auf leisen Pfoten zu der Tür und öffnete diese.
Vier Lehrer, eher gesagt drei Lehrer und ein Wildhüter, saßen auf einigen Stühlen, wobei Hagrid drei von ihnen einnahm, und lallten irgendein Kneipenlied.
Es ging Minerva so dermaßen auf den Keks, dass die Lehrer sich immer vor Beginn des Schuljahres betrinken mussten, um die Schüler auszuhalten.
Natürlich hatte sie das noch nie gemacht.
Naja... Vielleicht doch ein- oder zweimal. Aber das war nach dem Tod ihres Mannes Elphinstone Urquart.
Der frühere Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung, der mal ihr Chef war. Drei Jahre waren sie verheiratet, als er von einer Spinne tödlich verletzt wurde.
Sie war todunglücklich gewesen, als das geschah und hatte das Haus in Hogsmeade verlassen.
Aber jetzt wohnte ihr eigen Fleisch und Blut in diesem Haus und das freute Minerva ungemein.
Nachdem sie im Lehrerzimmer für Ruhe gesorgt und Horace, Pomona, Filius und Hagrid in deren Zimmer, beziehungsweise Hütte, verfrachtet hatte, ging sie auf der Stelle zu Albus, um ihm davon Bericht zu erstatten.
Sie öffnete den Eingang mit dem Passwort "Zitronenbrausebonbon", ging die Wendeltreppe empor und klopfte gegen die schwere Holztür.
Erst wollte sie einfach hineinstürmen, ließ es dann jedoch sein.
༺༻
Albus Dumbledore saß verwundert an seinem Schreibtisch, als seine Stellvertretung, Minerva McGonagall, den Raum betrat. Die Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben. Was hatte sie denn jetzt schon wieder?
Dass die beiden ein Paar waren, war schon lange kein Geheimnis mehr. Spätestens seit Mathildas Geburt.
Oder nach dem ausführlichen Bericht des Tagespropheten.
Und sie haben einige Unwahrheiten in den Artikel geschmuggelt. Weder ihm, noch Minerva, hatte das angesprochen.
Worauf sie anonym einen gemeinen Leserbrief schrieben. Alles wurde in einem weiteren Bericht des Tagespropheten aufgeklärt und richtiggestellt.
"Was ist denn los, Minerva?", fragte der verdutzte Albus. "Die anderen Lehrer haben sich schon wieder volllaufen lassen, weil sie sonst die Schüler morgen nicht ertragen!"
"Lass' den anderen Professoren doch ihren Spaß.", gluckste er. Sollen die anderen Professoren doch ihren Spaß haben. Sie haben schließlich ein langes Schuljahr vor sich, dachte er sich.
Aber da kam ihm eine Idee...
"Wie wäre es denn, wenn ich einen Brief an die Zaubereiministerin schicke.", schlug er vor. Minerva schaute nur verdutzt.
"Und was sollte das bitte bringen!?", fragte sie etwas empört und rümpfte sich die Nase.
"Würdest du mich bitte ausreden lassen!?", fragte Albus ebenso empört und rümpfte sich seine sehr krumme Nase.
Minerva verschränkte die Arme und schaute nun auf ihre Füße. "Also?", fragte sie.
Albus räusperte sich und trug seine Idee vor: "Also, wie wäre es denn, wenn ich der Zaubereiministerin Bagnold einen Brief schicke, in dem steht, dass die älteren Professoren nicht mehr so effizient sind wie früher und nicht mehr voller Enthusiasmus stecken. Ich werde ihr vorschlagen, dass der Tagesprophet einige Aushilfsstellen annonciert. Wir arbeiten sie ein, sodass sie, wenn die anderen nicht mehr wirklich können, übernehmen und an deren Stelle Unterricht geben."
Minerva sah auf zu schaute Albus ins Gesicht.
"Das ist eine grandiose Idee, Albus.", meinte Minerva mit einem leichten Lächeln.
"Jedoch", meinte Albus nun, "wird es dauern, bis diese Idee durchgesetzt, jetzt, wo schon wieder ein schwarzmagischer Zauberer gesucht wird."
"Schon wieder einer?", fragte Minerva ungläubig, "wer ist es denn dieses Mal? Und woher weißt du das eigentlich, Albus?"
"Ich weiß das so rein zufällig.", antwortete Albus. "und ja, da ist schon wieder einer." "Und wer ist es Albus?", fragte Minerva leicht gereizt. "spann' mich nicht auf die Folter!"
"Lucius Malfoy."
Minerva schaute verdutzt drein.
༺༻
Hatte Minerva gerade richtig verstanden? Lucius Malfoy? Ein schwarzmagischer Zauberer?
Sie schluckte. Das hätte ihm doch schon längst auffallen müssen. Ihr jedenfalls war es in seinem UTZ-Jahr aufgefallen. Damals brodelt die Gerüchteküche, er hätte versucht, den tödlichen Avada-Kedavra-Fluch auf die Peitschende Weide zu richten.
Natürlich hatte Albus das nicht gemerkt. Wie denn auch? Er saß nur in seinem Büro und spielte mit seinen heißgeliebten Bonbons.
Und sie? Sie hatte ihre Kinder quer durch die Schule gejagt und von Schabernack abgehalten.
Eher gesagt hatte sie es versucht. Hatte ja nicht wirklich funktioniert. Sie hatten trotzdem allerlei Schabernack getrieben. Und noch schlimmer, sie hatten sich 'rumgetrieben'.
Mit Potter und seinen Freunden Pettigrew, Lupin und Sirius Black.
Das war für sie noch weniger ansprechend, als der Artikel über das Pärchen McGonagall und Dumbledore im Tagespropheten. Und der war schon schlimm genug, aus ihrer Sicht jedenfalls.
"Und woher willst du das wissen?"
Albus schaute von seinen Bonbons auf. Er hatte wieder versucht, sie zu stapeln. Hatte natürlich nicht geklappt und er fiel in sich zusammen.
"Von Mathilda."
Minerva hatte erneut einen verdutzten, beziehungsweise einen verwirrten Blick aufgesetzt. Woher wollte denn ihre Tochter wissen, das Lucius Malfoy gesucht wurde?
"Narzissa Black ist bei ihr aufgetaucht. Auf sie wurden der Imperius- und der Cruciatus-Fluch angewandt. Von Malfoy.", meinte Albus auf ihre ungestellte Frage.
"DU SOLLST AUFHÖREN, BEI MIR LEGILIMENTIK ANZUWENDEN!", beschwerte sich Minerva prompt.
"Verzeih mir, Minerva.", entschuldigte Albus sich.
Nun schien Albus noch etwas eingefallen zu sein, denn er griff zu seinem Briefpergament und zu seinem Federhalter.
"Ich muss noch einen Brief schreiben, Minerva. Wenn du mich entschuldigen würdest...", meinte er.
Minerva McGonagall nickte und verließ gedankenverloren das Schulleiterbüro. Der einzige Gedanke, der ihr in ihrem Kopf rumschwirrte wie eine einsame Fliege:
Hoffentlich kreuzte Lucius Malfoy nicht in Hogsmeade bei Mathilda auf...
Sie war so gedankenverloren, dass sie sogar Mrs Norris übersah und der Katze des Hausmeister auf den Schwanz trat, welche ein Schmerz-Miau ausstieß und weglief.
֎࿇֍
Hallihallöchen ;)
Hier ist das (hoffentlich) lang ersehnte neue Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch genauso wie mir ;)
Wie einige von euch vielleicht auf meinem Hauptaccount (WeiseEisaura) gelesen haben, wir die Story NUR hier weitergeführt. Das heißt, ich lösche die andere Version JETZT! Sie wird dort NICHT mehr zu finden sein 😔 nur zur allgemeinen Information 😉
Dachsgrüße von eurer Huffle ;)
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