Kapitel 42
Ich kann es einfach nicht fassen! Er auch? Findet die Faimon-Shipperschlange überhaupt ein Ende oder muss ich mir schon demnächst von einer weiteren Person, so eine Aussage anhören? Hmm, wer hat mir denn noch nicht verkündet, dass er die grauenvollste Konstellation aus zwei Menschen gerne zusammen sehen würde und kommt für diese Wahnvorstellungen in Frage? Ms. Swan könnte überraschender Weise die nächste auf der Liste sein, aber vielleicht kommt ihr die Person, die Hummer an einem Winterfest für eine gute Idee hält, ja zuvor? Womöglich tanzt am Ende auch noch die mysteriöse Gestalt mit der unbekannten Berufsbezeichnung an, der Dean und ich die Akten für die Maulwurfrecherche entwendet haben, denn so langsam halte ich alles für möglich.
Mittlerweile sind Macen und ich übrigens kurz davor den Ballsaal wieder zu infiltrieren und uns auf neue belanglose Gespräche zu stürzen, aber davor jammert der Prinz noch ein wenig herum. >>Ich kann nicht fassen, dass du mir wegen diesem Satz einfach auf den Arm geschlagen hast! Du weißt schon, dass das weh tut, oder?<<, fragt er und reibt sich unaufhörlich über die anscheinend schmerzende Stelle.
Ja, das war vielleicht nicht das Netteste, was ich jemals getan habe, aber das kam einfach so aus Reflex. Außerdem hat mich Macen mit diesem Kommentar, quasi mit dem Bulldozer überrollt. Immerhin muss sich mein Gehirn erstmal darauf einstellen, dass der Prinz eine andere Sexualität hat als erwartet und ich mir nun keine Sorgen mehr darum machen muss, dass ich ihm das Herz breche. Mich dann gleich darauf mit seinem Faimon-Outing niederzuwalzen war deshalb eine denkbar schlechte Idee, besonders in Kombination mit dieser Schwägerinnen-Ergänzung.
Als ob ich und Daimon jemals heiraten würden! Allein bei diesem Gedanken läuft mir ein Schauer des Ekels und des Wiederstrebens über den Rücken. >>Ach, komm jetzt tue doch nicht so. Das ist halb so wild. Ich habe nicht mal richtig zugeschlagen<<, wiegle ich ab, als wir gerade ,durch eine portalartige Tür, in den Ballsaal schlüpfen. Zum Glück gibt es noch einen anderen Eingang, als den über der Treppe, ansonsten wäre unser Verschwinden weit auffälliger gewesen.
>>Aber - <<, will Macen wiedersprechen, doch eine andere Stimme kommt ihm zuvor. >>Da bist du ja endlich! Meine Mutter liegt mir schon eine geschlagene Ewigkeit damit in den Ohren dich zu finden. ,,Oh, Cameron. Du wirst es nicht glauben. Fait hat sich einfach aus dem Staub gemacht. Ich hoffe es geht ihr gut. Es wäre doch zu schade, wenn sie ihren Tanz mit Prinz Daimon verpassen würde"<<, ahmt jemand mit verstellter Tonlage, offensichtlich die spanische Königin nach.
Und auch ohne meinen Kopf nach rechts zu drehen, weiß ich, dass es sich dabei um Prinz Cameron handeln muss. Es sieht nämlich so aus, als ob die plötzlichen Überfälle in den Genen der El Pasos liegen. Als ich mich schließlich doch nach rechts wende, springt mir sofort der Anblick der Person entgegen, die ich in den letzten Tagen schon auf einigen Titelseiten diverser Klatschzeitschriften gesehen habe.
Das erste, was mir auffällt, ist seine unglaubliche Aura, die der seiner Mutter in nichts nachsteht. Nur mit dem Unterschied, dass seine vor Leidenschaft und Begeisterung fast überzulaufen scheint, während Julianas Ausstrahlung eher einer wandelnden Neonleuchte mit der Aufschrift ,,Mamabär" gleich kommt. Ansonsten ähneln sich die beiden überraschend wenig. Camerons Hautton ist viel, viel heller als ihrer und seine Haare sind weder schwarz noch gelockt, stattdessen baut sich eine voluminöse Masse aus schokobraunen Strähnen auf seinem Kopf auf, die nicht so, aussieht als hätte sie in ihrem ganzen Leben schon Mal Styling-Gel gesehen.
Des Weiteren scheint sein Gesicht von seinem Mund dominiert zu werden, der sich zu einem breiten, verführerischen Lächeln verzogen hat. >>Jedenfalls scheine ich dich ja gefunden zu haben, pichoncita. Ich bin jedenfalls Cameron. Cameron El Paso, der attraktivste Prinz von Spanien und es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen<<, meint er und schafft es dabei irgendwie gleichzeitig zu zwinkern und meinen Arm für einen kleinen Handkuss zu entführen. Na toll, noch jemand, der es für bewundernswert und attraktiv hält die Haut einer Frau zur Begrüßung anzuschlabbern wie ein liebesbedürftiger Hund.
Schnell entreiße ich ihm meine Hand wieder. Diese Situation ist auf so viele verschiedene Arten unangenehm, denke ich. Zum einen steht Macen immer noch direkt hinter mir und muss zusehen wie die Liebe seines Lebens mich mit leidenschaftlichen Blicken betrachtet und zum anderen finde ich diese Handkusssache, wie bereits angedeutet, nicht sonderlich appetitlich. Außerdem lasse ich mich nicht gerne als Küken bezeichnen, denn obwohl ich von Juliana schon einige spanische Spitznamen ertragen musste, war bisher keiner so schlimm, wie kleinkindliches Hühnchen. Da lässt sich nur hoffen, dass ich wenigstens irgendeine Art Welpenschutz genieße und nicht zusammen mit heißem Öl in der Pfanne lande.
>> Es ist auch schön dich kennenzulernen, gallo de picadura arrogante<<, erwidere ich, wobei ich ,,arroganter Stachelhahn" ganz besonders betone. Zuerst hatte ich überlegt ihn ,,Schlabberzunge" zu nennen, doch dann habe ich mich doch dazu entschieden beim Hühnchenthema zu bleiben. Ein tiefes Lachen entringt seiner Kehle, als die Zahnräder unter seiner Haarwelle die Bedeutung meiner Worte in sich aufnehmen. >>Da hast du dir aber ein taffes Mädchen gesucht, mein alter Freund<<, kichert der Spanier vor sich hin und wird mir damit um einiges sympathischer. Wenigstens steckt hinter seiner arroganten Casanovafarce ein Fünkchen Humor.
>>Ja, nicht wahr? Ich könnte nicht glücklicher damit sein<<, meint Macen hinter mir und legt mir prompt einen Arm um die Schulter. Na toll, die Eifersuchtsnummer. Wann ist mein Leben nur zu einer klischeehaften Teenie-Romanze geworden? Und kann mir bitte jemand verraten, wie man das rückgängig macht.
Immerhin gibt mir das die Chance zu überprüfen, ob Cameron als Homosexueller in Frage kommt. Bisher erscheint er mir nicht wie jemand, der an Männern interessiert ist, aber nach den wenigen Minuten des Kennenlernens ist es auch beinahe unmöglich darüber ein Urteil zu fällen. Mal abgesehen davon, dass es sowie so keine Faustregel mit zehn Erkennungsmerkmale für schwule Personen gibt. Das einzige, was sich sagen lässt ist, dass sein rechter Kiefermuskel ein kurzes Zucken von sich gibt, als Macen mich enger an sich zieht.
Habe ich schon Mal erwähnt, dass ich es hasse, das Ausstellungsstück zu sein, um anderen zu helfen? Nein, dann lasst mich noch ergänzen, dass das Schlimmste daran ist, dass man für seine Freunde trotzdem mitspielt, weil man weiß wie viel es ihnen bedeutet. >>Das freut mich. Dann macht es dir doch sicher nichts aus, wenn ich sie für einen kurzen Tanz entführe. Immerhin ist das noch immer die beste Art sich kennenzulernen und wenn du so vernarrt in sie bist, ist es wohl besser, wenn Fait und ich uns ein wenig anfreunden. Meinst du nicht auch?<<, fragt Cameron über meinen Kopf hinweg, was mich böse mit den Zähnen knirschen lässt. Okay, das geht über meine Toleranzgrenze hinaus.
>>Hallo, ich kann euch hören<<, mache ich auf mich aufmerksam, weil die beiden Prinzen in einem seltsamen Starrwettbewerb verfallen sind, bei dem ich es schon lange aufgegeben habe die Emotionen in Camerons Blick zu entziffern. Er ist wie ein Buch mit tausend Siegeln, aber gleichzeitig ist sein Poker Face nicht annährend so gut wie Daimons. Mister Kotzbrocken schafft es nämlich irgendwie seine Gefühle vollständig aus seinen Zügen zu entfernen, während in Dr. Casanovas Augen ein Netz aus Emotionen liegt, das die einzelnen Komponenten zu einer tristen Masse verschwimmen lässt.
>>Und wenn ich euch beiden Hahnenkämpfer mal einen kleinen Tipp geben darf: Frauen mögen es nicht, wenn man über ihren Kopf hinweg entscheidet oder sie in einem Gespräch außen vor lässt, dabei fängt man sich selbst als Prinz nur Minuspunkte ein. Aber ein kleines Unter-vier-Augen-Gespräch ist wirklich eine gute Idee, Cameron. Ich habe das Gefühl, dein Ego könnte es mal gebrauchen ein wenig runtergeschraubt zu werden und zu deinem Glück ist das meine Lieblingsdisziplin.<< Mit diesen Worten schüttle ich Macens Arm ab und gehe ein paar Schritte auf den Spanier zu, der zu einer verdutzten Statue gefroren ist.
Ob das einfach an meiner provakanten Art liegt oder er sich fragt, wie viele hühnerbezogene Spitznamen ich noch aus dem Hut zaubern kann, lässt sich nicht sagen. Jedenfalls hoffe ich, dass er sich bald von seinem Schock erholt, denn durch ein kleines, privates Gespräch kann ich mir vielleicht über die zwei wichtigsten Dinge des Abends ein Bild machen. Erstens über seine Sexualität und zweitens über die Tatsache, ob er gut genug für meinen Freund ist. Bisher habe ich mich nämlich noch nicht entschieden. Es scheint so, als wäre er durch und durch ein Schürzenjäger, doch das muss nicht bedeuten, dass nicht doch ein lieber Kerl zum Vorschein kommt, wenn man etwas länger danach gräbt.
>>Sollte ich jetzt Angst haben?<<, flüstert Cameron seinem alten Bekannten zu und lehnt sich dafür etwas näher zu Macen, der sichtlich versucht sein Miene ungerührt aussehen zu lassen. >>Besser wäre es<<, erwidert er zwinkernd und schubst die Liebe seines Lebens in meine Richtung. Anscheinend ist dem Prinzen ziemlich genau bewusst, was ich mir von dieser ganzen Aktion erhoffe und dem unauffälligen Nicken zufolge ist er damit mehr als einverstanden.
>>Dann auf zur Tanzfläche, Senorita Fait<<
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>>Also wie lange läuft da schon etwas zwischen euch beiden?<<, fragt Cameron, während sich unsere Körper zu einem schnellen Walzer bewegen. >>Wer sagt, dass zwischen uns etwas läuft?<< Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachte ich sein Gesicht.
Fast wäre der Prinz über seine eigenen Füße gestolpert, obwohl er eigentlich wie ein erfahrener Tänzer erscheint. Interessant, denke ich und auf meinen Lippen breitet sich ein Lächeln aus. >>Na ja, er meinte doch vorher... Ähhm<<, unsicher sieht sich der Prinz um, als könnte irgendwo die Antwort auf meine Frage stehen. Oh Gott, das ist fast schon zu offensichtlich! Sollte ich dem Ganzen gleich ein Ende setzen oder ihn noch ein wenig zappeln lassen? Ist es überhaupt eine gute Idee einfach blindlings mit der Tür ins Haus zu fallen?, frage ich mich, um es gleich darauf mit einem Mehr-als-verrückt-erklären-kann-er-mich-nicht abzutun. Außerdem bin ich wirklich unterirdisch in diesem Eiertanz.
>>...dass er meine Schlagfertigkeit als eine bemerkenswerte Eigenschaft einstuft. Ja, das hat er unglaublicher Weise tatsächlich gesagt, aber bei dir sind natürlich gleich alle Alarmglocken losgegangen, nicht wahr? Und soll ich dir was sagen? Ich weiß, dass du auf Macen stehst und befürchtest er könnte sich in mich verlieben<<, meine ich im Brustton der Überzeugung, obwohl ich eigentlich nur so ins Blaue rate oder bessergesagt, meine auf ein paar Kieferzuckungen und einem halben Stolperunfall basierende Hoffnung, als Fakt verkaufe.
Seltsamer Weise tritt keins der zwei der Szenarien ein, die ich mir zuvor ausgemalt habe. Weder bleibt Cameron plötzlich weiß wie ein Bettlaken mitten in der Umdrehung stehen, noch schaut er mich an, als wäre meine Haut gerade alienfarben angelaufen. Kurz überlege ich, ob er eventuell eine frühzeitig eintretende Hörschwäche hat oder ich plötzlich angefangen habe meine Schwester nachzuahmen und Fischis zu sprechen. Da ich im Augenwinkel gerade ihre überdimensionale Stoffflosse wahrnehme, könnte es theoretisch wirklich letzteres sein, doch genau in diesem Moment zeigt der Prinz endlich eine Reaktion. Um genau zu sein, breitet sich auf seinem Gesicht gerade ein Honigkuchenpferdgrinsen aus, das mich wiederum so sehr verunsichert, dass ich stocksteif stehen bleibe.
>>Ich wusste doch, dass du nicht so einfältig wie die anderen Personen in der heavensentischen Oberschicht bist. Und du hast Recht, ich bin bis über beide Ohren in ihn verschossen. Tatsächlich habe ich sogar gehofft, dass du es während meines Aufenthaltes herausfinden würdest oder dachtest du etwa, ich wäre wirklich so unbeholfen und würde mich so leicht zum Stolpern bringen lassen? Aber nicht doch, Schätzchen. Das war von Anfang an geplant, aber ich muss zugeben, dass ich eigentlich dachte, du würdest es erst kurz vor knapp herausfinden. Na ja, zum Glück hat deine direkte Art den Prozess ein wenig beschleunigt<<, gibt Cameron zwinkernd zu, während wir unseren Tanz wieder aufnehmen.
Trotzdem bin ich immer noch ziemlich perplex und seine überraschende Offenbarung will einfach nicht bis zu meinen grauen Gehirnzellen durchdringen, womit eine geistreiche Erwiderung erstmal ins Wasser fällt, was Cameron anscheinend nicht zu stören scheint. Eher im Gegenteil, es kristallisiert sich gerade heraus, dass er gerne für zwei spricht.
>>Aber du hast die Problematik an meinen Gefühlen sicher schon erkannt: Ich bin as bi I can be und er steckt mitten in einem Casting mit dreißig Frauen als Startteilnehmerinnen. Das lässt meine Chancen bei ihm nicht gerade in die Höhe schießen. Vor allem, weil der Kerl die offensichtlichen Zeichen, die ich ihm bei jedem Aufenthalt zu verstehen gebe, einfach nicht sehen will. So langsam, glaube ich, er verschließt seine Augen vor der Wahrheit, um unsere langjährige Freundschaft zu erhalten, aber verdammt das reicht mir nicht. Ich wünschte -<<
Okay, Stopptaste. Was passiert hier gerade? Dass der Prinz ebenfalls romantische Gefühle für Macen aufbringt ist ja noch im verständlichen Rahmen und keinesfalls eine Überraschung. Aber dass er seine Gefühlsregungen mit voller Absicht preis gegeben hat, um mich in sein Geheimnis einzuweihen und jetzt wie ein Wasserfall leise auf mich einredet, als würden wir uns schon ewig kennen, übersteigt dann doch meine Erwartungen. Ich meine... Gott, ich weiß nicht mal, was ich dazu sagen soll, außer dass Cameron die eigenartigste Person ist, die ich jemals kennengerlernt habe.
>>Sag mal, erzählst du eigentlich jeder Fünf-Minuten-Bekanntschaft deinen gesamten Lebenslauf samt prekärer Geheimnisse?<<, platzt es aus mir heraus, als sich in meinem Hirn so etwas wie ein Kurzschluss zusammenbraut. Was soll ich jetzt bloß machen? Cameron steht auf Macen und Macen auf Cameron – Es sollte eigentlich ganz einfach sein, wenn ich bloß den Mund aufmachen könnte, um dem Spanier einen kleinen Tipp hinsichtlich der Gefühle meines Freundes zu geben, doch irgendetwas hält mich zurück. Um genau zu sein ist es dieser eine Satz, der sich in mein Gedächtnis gebrannt hat wie in eine Schallplatte und der sich jetzt immer und immer wieder von selbst abspielt: Verdammt, ich hasse mich ja auch dafür.
Diese Worte waren beinahe zäh vor Selbsthass von Macens Lippen getropft und hatten seine Meinung zu seiner Homosexualität unumstößlich in Stein gemeißelt. Ich kann die beiden nicht zusammenbringen – jedenfalls noch nicht. Erst muss Macen den ersten Schritt zur Selbstakzeptanz gehen, ansonsten könnte das in einem riesen Dilemma enden. Und ja, ich stelle mir gerade bildlich vor wie Cameron seinem langjährigen Freund seine Gefühle gesteht und der Heavensentner ihn daraufhin überfordert abweist, weil der Gedanke mit einem Mann zusammen zu sein, in ihm einen Kurzschluss auslöst.
Andererseits könnte ich auch zu viel in Macens Probleme hineininterpretieren und es würde ganz friedlich im Liebe-heilt-alles-Stil enden. Keine besonders realistische Vorstellung meiner Meinung nach, aber das passiert nun mal wenn man eine Zynikerin Amor spielen lässt: Sie geht die Sache viel zu logisch an. Okay, passt auf, der Plan ist jetzt wie folgt: Ich halte vorerst noch den Mund, versuche mich als Du-musst-dich-selbst-akzeptieren-Therapeutin bei Macen und erst danach überlege ich, wie ich es so galant wie möglich schaffe, die beiden zusammenzubringen. Und wenn irgendjemand mit diesem Konzept Probleme hat, kann er die ganze Liebesgott-Sache gerne übernehmen, denn ich spüre jetzt schon in meinen Bauchgegenden, dass das mit mir nur eine Katastrophe werden kann.
>>Nicht allen, aber den meisten <<, meint Cameron zwinkernd, >>Sagen wir einfach, deiner Schwester hätte ich nichts von meiner Sexualität oder meinen Gefühlen Macen gegenüber erzählt, aber das ist für eine geheimnisvolle Person wie dich, wahrscheinlich schwer zu verstehen. Es geht darum, seine Heimlichkeiten gar nicht erst zur Schwäche werden zu lassen, denn je mehr du versuchst etwas zu verstecken desto interessanter wird es für gewisse Personen. Deshalb gehe ich mit meiner Bisexualität so offen wie möglich um. Die Wenigsten wissen es, aber die meisten ahnen etwas, doch sie können nicht einfach mit dem nackten Finger auf mich zeigen, ohne als Neider abgetan zu werden. Du solltest vielleicht darüber nachdenken<<
Okay, so langsam wird mir seine exzentrische Persönlichkeit etwas zu viel. Wie kann man bitteschön gleichzeitig verführerisch, eigenartig offen und weise sein? Nicht zu vergessen, dass der Spanier anscheinend ein Faible für Zwinkereien hat, was ich als Augenverdreherin leider viel zu gut verstehen kann. >>Sag' mal, warum denkst du eigentlich, dass du dir ein Urteil über mich erlauben darfst? Wir kennen uns immerhin nicht mal seit einer halben Stunde<<, gebe ich zu bedenken, während wir weiterhin über die Tanzfläche gleiten.
>>Du vergisst anscheinend, dass es eine ganze Sendung über dieses Casting gibt, das auch im weit, weit entfernten Spanien zu sehen ist. Des Weiteren hasst es meine Mutter allein fern zu sehen und weil ich nun mal ein guter Sohn bin, schaue ich mit ihr sogar zu, wie dreißig Frauen in grellen Kleidern vor der Kamera herumtänzeln.<< Ich weiß nicht, ob ich seinen halbironischen, halbernsten Tonfall viel Wahrheitsgehalt zusprechen darf, aber verdammt. Auch Cameron hat etwas Welpenhaftes an sich, weshalb er genau wie Macen aussieht, als könnte er kein Wässerchen trüben. Wobei der Spanier wohl eher einem energiereichen Labrador in einem Pudelkörper entspricht, während der andere mich eher an einen Golden Retriever erinnert – ein treuer Freund mit viel zu traurigen Hundeaugen.
>>Okay, aber was erhoffst du dir eigentlich davon, dass ich dein Geheimnis kenne? Ich meine, warum sollte man im Voraus Pläne machen, wenn am Ende der Aufgabe kein Vorteil auf einen wartet.<< Fragend ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe und hoffe, dass mir seine Antwort in irgendeiner Weise bei meinem kleinen Amorspiel unter die Arme greift. >>Gut, dass du das erwähnst. Ich hatte gehofft du - <<, beginnt Cameron, wird dann aber von einer anderen Stimme unterbrochen, die sich rein akustisch gesehen, direkt hinter mir befinden sollte.
>>Da bist du ja, mi mariposa! Ich dachte, ich hätte Daimon umsonst dazu überredet mir einen Gefallen zu tun, aber jetzt habe ich dich ja glücklicher Weise gefunden!<<
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Hi Leute. Heute mal ein etwas langweiligeres Kapitel, aber Personenvorstellungen müssen sein... Jedenfalls drei kleine Fragen/Ankündigungen
1. Was haltet ihr von Cameron?
2. Fängt jetzt bei mir wieder die Schule an, aber ich versuche weiterhin jede Woche etwas zu posten, da es aber mein Abschlussjahr ist, bin ich nicht so sicher, wie das laufen wird...
3. Weil eine ganz liebe Person, es liebt mich zu taggen und den Sarkasmus in meinen Vorschlägen zu überhören *hust* Weihnachtsfee *hust* wollte ich fragen, ob ich ein ,,Stuff about me - Buch" machen soll, in das ich nicht nur Tags sondern auch Sonstiges (Zeichnungen, Ausschnitte aus meinen Book Journal, evtl. Gedichte) reinstellen kann.
Schreibt mir eure Antwort unbedingt in die Kommentare (die bevorzugte Antwort ist übrigens ,,NEIN, will ich nicht, brauche ich nicht" 😂)
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