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Kapitel 36

Die Gerüchteküche brodelt. Und Platz eins der haarsträubendsten und am höchsten angesiedelten Vermutungen ist nicht etwa ,,Erwählte erpresst die Prinzen, um weiterhin im Rennen zu bleiben". Nein, das Top-Gerücht birgt eine Kombination, die ich schon vor dem großen Mediencrash am liebsten aus meinem Wortschatz gelöscht hätte: Fait Montgomery und Daimon Sinclair.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ein blöder Spitzname und ein bisschen in die Augengegucke, sorgt bei den großen Zeitschriften und auf FTP für Wirbel. Alle scheinen mit dummen Fragen und absurden Vermutungen nur so um sich zu werfen, so dass mir schon die Idee kam, eine Reihenfolge aufzustellen. Einerseits, weil so viel Seltsamkeit auf einmal irgendwie festgehalten werden muss und zum anderen, um an düsteren Tagen etwas zum Lachen zu haben. Denn, jetzt mal ehrlich? Ich und Daimon?!

Das ist wohl der schlechteste Scherz, den ich je gehört habe und sollte dazu noch den Preis für die größte Fantasieerweiterung des Jahres erhalten. Aber jetzt erst mal alles auf Anfang. Wir befinden uns nämlich gerade einige Tage in der Zukunft und um das ganze Ausmaß dieses Tohuwabohus zu verstehen, müssen wir zum Morgen nach der Auswahl zurückspringen...

>>Kommst du noch mit in den Damensalon?<<, fragt mich Cassie und schenkt mir ein bittendes Lächeln. Ich stöhne auf. Was will sie bloß dort?, frage ich mich. In diesem Raum hängen doch nur die anderen, oberflächlichen Erwählten rum und tauschen Klatsch aus. Bestimmend schüttle ich den Kopf. >>Nein, danke. Am Ende laufe ich noch Trish über den Weg<<, meine ich und verziehe anlässlich dieses Gedankens mein Gesicht.

>>Gut dann nicht. Wir sehen uns<<, verabschiedet sich meine Freundin von mir und sieht dabei noch genauso fröhlich aus wie vor meiner Absage. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle schon mal betonen, wie schnell wir uns wiedersahen, denn keine zwanzig Minuten nach unserer Trennung, platzte Cassie unangekündigt (und ohne anzuklopfen) in mein Zimmer.

>>Das musst du dir ansehen<<, verlangt sie keuchend und sieht dabei aus, als hätte sie vor wenigen Minuten einen wirklich anstrengenden Marathonlauf beendet. Überrumpelt ziehe ich eine Augenbraue hoch, während ich mein Lesezeichen in das Buch gleiten lasse. >>Was ist denn passiert?<<, frage ich und spreche dabei exakt das aus, was mir gerade durch den Kopf geht.

>>Ich war im Damensalon und habe mal wieder so getan als würde ich eine Zeitschrift lesen, während ich eigentlich die anderen Erwählten belausche.<< Meine Augenbraue wandert noch ein Stückchen Richtung Ansatz und ich verleihe meinem Was-zum-Teufel?-Ausdruck mit meinem Extrastirnrunzeln noch die richtige Würze. Das macht Cassie also in ihrer Freizeit?

Meine Freundin (oder sollte ich wohl eher sagen Cassie 007?) scheint meinen Blick zu bemerken und erklärt sichtlich nervös: >>Na ja, so bekommt man wirklich gute Infos. Du wirst nicht glauben, was ich dadurch schon alles erfahren habe!<< Mit einer rollierenden Handbewegung meinerseits, gebe ich ihr zu verstehen, dass wir das Geheimnisseerzählen auf später verschieben und sie lieber auf den Punkt kommen soll.

>>Jedenfalls erfuhr ich gerade, dass eine der Erwählten mal etwas mit ihrem dreizehn Jahre älteren Chauffeur hatte, als ich tatsächlich einen Blick auf die Zeitschrift warf, die ich gerade in der Hand hielt. Und dann habe ich das gesehen...<< Mit zügigen Schritten kommt sie auf mich zu und wirft mir das Magazin direkt auf meinen Schoß. Obwohl ich das Titelblatt nicht sehen kann, weiß ich sofort, dass es sich um die ,,SR News" handelt –der beliebteste Gerüchteverbreiter in Druckform und gleichzeitig auch die Zeitschrift, die beweist, wie angesagt Abkürzungen in der heutigen Zeit sind. Dabei ist der Name ,,Stars and Royal News" wirklich kein besonders geistreicher Name und da ändert die hippe Abkürzung auch nichts daran.

In diesem Augenblick strahlt mich jedenfalls die Überschrift ,,Was läuft zwischen der Rebellin Fait und dem verschlossenen Prinz Daimon? Wir geben Ihnen die Antwort" in dicken Buchstaben an. Was soll das denn?, frage ich mich, bevor ich interessiert weiterlese.

Alle die gestern Abend den Zusammenschnitt der Castingentscheidung gesehen haben, werden sicherlich wissen, warum dieses Paar heute für Schlagzeilen sorgt. Nachdem die Erwählte Fait Montgomery von dem Königspaar aus dem Wettbewerb gewählt wurde, legte Prinz Macen prompt sein Veto ein. Auch seine beiden Brüder wendeten sich gegen die Entscheidung ihrer Eltern und legten somit den weiteren Aufenthalt der Erwählten fest. Während Prinz Macen und Prinz Adrien offensichtliche Beweggründe hatten, ließ uns ihr Bruder Daimon zuerst im Dunkeln tappen. Nachdem die Reporterin Jennifer Loran nachhakte, gab der Prinz jedoch an (offizielles Zitat) ,,noch etwas gut zu machen zu haben". Dabei wurde ganz klar deutlich, dass diese Botschaft an Ms. Montgomery adressiert war. Nun stellt sich also die Frage, was zwischen den beiden vorgefallen ist. Durch einen innigen, ja beinahe intensiven, Augenkontakt (siehe Bild), während seiner Antwort, kann man jedenfalls sagen, dass sich die zwei Turteltauben näher stehen als bisher angenommen.

Bitte was?, denke ich und lasse meinen Blick von dem halbgelesenen Text zu dem kleinen Bild ganz unten auf der Seite schweifen. Das kann doch nicht deren Ernst sein! Das Foto ist so sehr bearbeitet, dass man jedem - und ich meine wirklich jedem- eine romantische Beziehung andichten könnte. Immerhin sind Daimon und ich die einzigen Personen im Fokus, während die anderen Erwählten nur ein verschwommener, umnebelter Haufen sind. Ja, gut! Es würde nur halb so eindrucksvoll aussehen, wenn wir uns über die Menge hinweg nicht in die Augen gesehen hätten, aber trotzdem sind Mr. Arrogant und ich ganz sicher keine Turteltauben!

Gott, ich habe die Regenbogenpresse schon immer gehasst. Aber selbst einmal, in einem Artikel in Vermutungen und willkürliche Gerüchte verwickelt zu werden, ist noch mal eine ganz neue Ebene von schwachsinnig. Trotzdem kann ich meine Augen nicht davon abhalten wieder zu dem Text zu schweifen und mir erneut ein paar zusammengeschusterte ,,Fakten" hinter die Binde zu kippen.

Jedenfalls hatten der Prinz und die Erwählte bisher kein offizielles Date vor laufender Kamera und zeigten auch keine größeren Anzeichen ihrer Zuneigung. Wobei, ich mich noch ganz genau an das innige Tänzchen erinnern kann, das sich die beiden während der dritten Aufgabe geleistet haben. Doch wie sagt man so schön? Nur weil vor der Kamera nicht viel geht, muss das nicht heißen, dass sich die beiden off-kamera nicht näher gekommen sind.

Wahnsinn, denke ich. Ich konnte noch nie durch einen schriftlichen Artikel das Augenbrauenwackeln der Verfasserin sehen, doch jetzt bin ich überzeugt davon, dass ich dieses Erlebnis zu meiner Dinge-die-ich-nie-erleben-wollte-Liste hinzufügen kann. Das sollte ich am besten gleich erledigen, nachdem ich mir meine Augen ausgestochen habe, damit ich diesen hirnverbrannten Artikel nicht weiter lesen kann. Doch mein Sehsinn hat sich schon wieder verselbstständigt.

Früher am Abend erhielten wir in Faits Gespräch mit den Eltern tatsächlich eine weitere heiße Schlagzeile. Die Erwählte soll den Prinzen doch tatsächlich während des Angriffes beschützt haben und dann jagte sie, nach Angaben des Königspaars, auch noch die halbe Küche in die Luft, um ihren Geliebten zu schützen. Wenn das nicht der Beweis für eine intensive Lovestory ist! Doch das ist noch nicht alles! Neben der kryptischen Angabe seiner Gründe, gab Prinz Daimon noch eine ganz andere Aussage von sich, die gerade in aller Mund ist, so dass wir sie hier zitatgetreu für Euch abgedruckt haben.

In rosafarbener Schreibschrift kann ich also noch mal den Satz nachlesen, der mir letzte Nacht den Schlaf geraubt hat. ,,Es sieht wohl so aus, als ob du mich noch etwas länger ertragen musst, Flämmchen". Gott, wenn ich doch nur in der Zeit zurückreisen könnte, um ihm einen Ast ins Gesicht zu werfen, bevor er auch nur die erste Silbe dieses Satzes sagen kann. Dann gäbe es dieses ganze Tohuwabohu gar nicht und die Reporter würden sich nur um mich scheren, weil ich dem Urteil des Königspaars entgangen bin. Doch vielleicht sollte ich mein Hauptproblem - oder sollte ich besser sagen der Grund meiner schlaflosen Nacht? – nicht auf mehrere Satzteile ausweiten, wenn mich eigentlich nur ein einziges Wort ins Taumeln bringt.

,,Flämmchen" – der Spitzname, der mir schon seit Stunden Kopfzerbrechen bereitet und eventuell ein Hinweis darauf sein könnte, dass Daimon etwas über meine Fähigkeiten weiß. Doch eigentlich, sollte ich mir darüber keine Sorgen machen, oder? Immerhin ist es beinahe unmöglich, dass Daimon etwas ahnt. Damals im Wald kann er mich nicht gesehen haben, weil er sich selbst am anderen Ende des Parks im Gebüsch versteckt hat und beim Angriff, ist das einzig Seltsame, was ihm aufgefallen sein könnte, die fehlende Zeit ein Feuerzeug zu suchen. Aber selbst wenn ihm das in dem ganzen Überlebenskampf aufgefallen sein sollte, ist die nächstplausible Erklärung doch, dass er sich in der Zeit getäuscht hat oder ich einfach Glück hatte. Deshalb denkt er noch lange nicht, ich hätte eine veränderte DNA oder besondere Kräfte!

Doch trotz all dieser Argumente lässt mich die Idee einfach nicht los, dass er etwas wissen könnte. Warum sollte er mich denn ansonsten ,,Flämmchen" nennen? Gut, ich habe sieben Soldaten geröstet und dabei die Schlossküche angekohlt zurückgelassen. Es gibt also schon noch einen anderen vernünftigen Grund, aber...

Stopp, denke ich. Das bringt mich auch nicht weiter. Ich muss wohl einfach darauf achten, wie er sich mir gegenüber verhält oder ob er ansonsten etwas durchblicken lässt und bis dieses Ereignis eintritt, ist dieses Thema endgültig Sperrgebiet. Seufzend richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Artikel.

Worauf zielt dieser Spitzname wohl ab? Ist es ein Hinweis auf eine heiße Affäre? Oder doch auf das ungezügelte Temperament der Kandidatin? So oder so ist dieser Kosename der endgültige Beweis dafür, dass hinter den Kulissen etwas zwischen Fait Montgomery und Daimon Sinclair läuft. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, was Prinz Macen von dieser Entwicklung hält. Immerhin zeigte er schon von Anfang an Interesse an der Erwählten und es wird gemunkelt, dass er sie sogar als zukünftige Braut in Erwägung zieht. Es sieht also so aus ,als könnte Ms. Montgomery frei zwischen den beiden Sahneschnittchen wählen. Wir sind jedenfalls gespannt auf weitere Informationen und können zu diesem Thema nur noch eine Sache fragen: Sind sie Team Faimon oder Faicen?

Auch zwei Tage später kann ich über diesen Artikel nur den Kopf schütteln. Die Fantasie dieser Verfasserin ist echt unübertrefflich. Und das Schlimmste ist, dass ich keine Chance habe, irgendwem klar zu machen, dass es kein Faimon gibt. Obwohl, es schon eine Möglichkeit gäbe mich zu äußern. Aber wer garantiert mir, dass ich damit irgendetwas an meiner Situation ändern würde und mir die Worte nicht einfach nur im Mund umgedreht werden? Ihr kommt nicht mit? Das könnte daran liegen, dass Euch noch ein wichtiges Bruchstück fehlt.

Denn neben viel zu viel Aufmerksamkeit, mit dem Fokus auf ein haarsträubendes Thema, habe ich noch ein ganz anderes Problem: nämlich Trish. Ja, meine liebreizende Schwester ist von der unvorhersehbaren Wende genauso begeistert wie ich, weshalb sie sich einen Tag später dazu entschloss mich vor dem Frühstück abzufangen, um mir eine überdramatische Diva-Szene zu machen. Kleiner Ausschnitt gefällig?

>>Du aufmerksamkeitssaugender Blutegel!<<, faucht mich etwas von hinten an und innerlich stöhne ich bei dem Klang von Trishs wütender Stimme auf. >>Dir auch einen guten Morgen, Schwesterherz<<, erwidere ich trocken und drehe mich zu ihr um. Dean steht mal wieder tatenlos neben mir und tut gar nichts. Ich habe so langsam wirklich das Gefühl, dass sein Rettungsradar kaputt ist, denn ich könnte gleich mehrere Szenen aufzählen, in denen ich mir einen strahlenden Ausredenerfinder in Uniform gewünscht habe, er aber leider nicht in Aktion getreten ist.

>>Komm mir ja nicht mit ,,Guten Morgen", Fait. Die Morgen werden erst wieder gut sein, wenn du aus dem Schloss verschwunden bist und sich niemand mehr an dich erinnert! Ich habe bei der letzten Entscheidung tatsächlich geglaubt, ich würde dich endlich loswerden, aber da habe ich die Rechnung wohl ohne dein ekelhaftes Glück gemacht. Und dann taucht dein potthässliches Gesicht zusammen mit Schlagzeilen über eine geheime Liebe mit Daimon auch noch überall auf. Ich weiß zwar nicht, welches Spielchen du hier spielst, aber ich werde es dir ab jetzt nicht mehr so einfach machen zu gewinnen. Ich habe gedacht, ein Loser wie du würde auch ohne mein Zutun aus dem Wettbewerb verschwinden, aber es sieht so aus, als müsste ich doch noch ein wenig nachhelfen. Also mach dich auf etwas gefasst, Fait und genieße die Zeit hier noch, denn es wird nicht mehr lange dauern bis sie endet.<<

Ja, sie ist ein wahrer Sonnenschein. Ob ich ihre Drohungen allzu ernst nehmen soll oder nicht, wird sich mit der Zeit zeigen. Zuzutrauen wäre es ihr jedenfalls, doch was will sie schon gegen mich ausrichten? Wenn sie unbedingt falsche Gerüchte über mich verbreiten will, kann sie das gerne tun. Mir ist die Meinung anderer schlichtweg nicht wichtig genug, um mir dadurch schaden zu können. Ihre langen, falschen Fingernägel kommen mir da doch eher wie eine Bedrohung vor. Doch selbst wenn sie vorhat mir im Schlaf die Augen auszukratzen, wird dieser Plan wohl an ihren haushohen High-Heels scheitern, die einen mordsmäßigen Lärm veranstalten.

So leid es mir also tut, Trish. Du wanderst auf meiner Problemliste erstmal nach ganz unten. Dagegen viel höher angesiedelt, ist die ,,Möglichkeit sich zu äußern", die ich schon zuvor angepriesen habe. Was es damit auf sich hat? Na ja, am besten erklären lässt es sich wahrscheinlich, durch eine weitere Rückblende, die sich am Mittag nach der Trish-Misere ereignet hat.

>>Fait, Fait. Ich habe riesen Neuigkeiten für dich!<, ruft mir Miri entgegen, als Dean und ich gerade auf dem Weg zu meinem Zimmer sind. >>Oh, nein. Bleib mir bloß vom Hals<<, erwidere ich vollkommen ernst, >>Als mich das letzte Mal jemand aufgeregt mit Neuigkeiten überrumpeln wollte, hat sich herausgestellt, dass alle mich und Daimon für ein Paar halten. Also behalte dein Wissen bitte für dich<<

>>Ach komm schon. Du tust so, als ob das ein Weltuntergang wäre, dabei bin ich mir ganz sicher, dass du dich insgeheim darüber freust<<, stichelt Miri und wackelt dabei anzüglich mit den Augenbrauen. Manchmal kann ich es selbst nicht glauben, dass meine Zofe auf der einen Seite so vernünftig ist, während eine andere Seite von ihr für Klatsch und geheime Liebschaften brennt. Ihre Vermutung ist jedenfalls ein Griff ins Klo. Eher drehen sich meine verstorbenen Vorfahren im Grab um, als dass ich mich über irgendetwas freue das direkt oder indirekt mit Daimon zu tun hat. Obwohl ich die Nachricht, dass er ab jetzt ein Jahr lang in Germanien verbringt, durchaus zu schätzen wüsste...

>>Auf gar keinen Fall, Miri. Ich glaube, du fantasierst dir da nur irgendetwas zusammen.<< Kurz stocke ich, als mir ein neuer Gedanke in den Sinn kommt. >>Oder hast du dir so viele Artikel zu ,,Faimon" reingezogen, dass du jetzt selbst den Unsinn glaubst, der dort steht?<< Prüfend sehe ich sie an, um kurze Zeit später feststellen zu müssen, dass sich ihre Wangen leicht röten und sie ausweichend auf ihre Schuhe starrt. Oh man, denke ich, während Dean rechts neben mir herzhaft zu lachen beginnt.

>>Keine Sorge, Miri. Du bist nicht allein. Ich glaube ebenfalls, dass etwas aus den beiden werden kann<< Meine Augen sind kurz davor aus meinen Höhlen zu springen. Dean auch noch?, frage ich mich. Ausgerechnet er! Sollte sein Beschützerinstinkt nicht allein schon bei Daimons Ausstrahlung anfangen lauthals los zu kreischen? Mit einem bösen Blick bohre ich, allein mit meinen Augen, imaginäre Löcher in seine Wange. Anscheinend ziemlich erfolgreich, denn es dauert keine Sekunde, bevor er mich darauf anspricht.

>>Jetzt hab' dich nicht so, Kleine. Du siehst mich an, als ob ich dich mit einem Serienkiller vermählen würde. Dabei habe ich bloß zugegeben, dass ich finde, dass ihr gut zusammenpasst. Zwar ist Macen wirklich ein netter Kerl, der dich gut behandelt, aber ich bin mir nicht sicher, ob ihr miteinander glücklich werden würdet. Dein feuriges Temperament braucht einen Gegenspieler, der es herausfordert und nicht in Komplimenten ertränkt. Wenn du verstehst, was ich meine.<<

Nein, das tue ich ganz sicher nicht. Seit wann bilden sich alle Menschen, in und außerhalb meiner Nähe ein, sich in mein Liebesleben einmischen zu dürfen? Denn mal abgesehen davon, dass ich auf Daimon immer noch stockwütend bin, kann ich ihn auch bis aufs Blut nicht ausstehen. Was aber trotzdem verdammt noch mal nicht bedeutet, dass ich mich deswegen für Macen entscheide. In dieser Funkelluxuswelt scheint es zwar nicht so üblich zu sein, aber ich bin glücklich ohne Mann. Ich habe eigene Ziele, die ich erreichen will und dabei kommen Heirat und Kinderkriegen definitiv nicht vor. Aber davon will in dieser abstrusen Welt ja niemand etwas hören!

>>Okay, Miri und was sind diese Neuigkeiten. Ich habe mich umentschieden. Nichts kann schlimmer sein als mich mit euch beiden- << Ich zeige nacheinander streng dreinblickend auf meine Zofe und meinen Wachmann. >> - unfreiwillig über mein nicht existentes Liebesleben zu unterhalten.<< Auffordernd ziehe ich beide Augenbrauen in die Höhe, während sich Miris Gesicht noch einmal um ein paar Stufen erhellt. >>Na ja, die neue Moderatorin der Auswahl möchte dich morgen interviewen!<<, offenbart sie mir breitgrinsend, während ich nur skeptisch die Stirn runzle.

Ja und das war der Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe mich mit meiner Zofe darüber zu streiten, ob ich zu diesem Interview gehen soll oder nicht. Natürlich nimmt Miri in dieser Diskussion die Rolle der Befürworterin ein, während ich nicht so naiv sein möchte, mich der Hoffnung hinzugeben, die Faimon-Gerüchte dadurch im Keim zu ersticken.

Da wir uns einen Tag nach dieser Offenbarung und damit an dem offiziellen Interviewtag befinden, fragt ihr Euch sicher, wer von uns beiden gewonnen hat. Tja, schweren Herzen muss ich Euch davon berichten, dass meine Zofe diesmal über mich triumphiert hat. Nicht, etwa weil mich ihre feinsäuberlich aufgeführte Pro-und Kontraliste von den Vorteilen überzeugen konnte, sondern weil mir klar geworden ist, dass es feige wäre nicht hinzugehen und der Ausgang dieses Gesprächs allein in meinen Händen liegt.

Und genau deshalb stehe ich gerade vor dem Raum, in dem das Interview stattfinden soll und erinnere mich nochmal daran, welche Ereignisse zu dieser Entscheidung geführt haben. Jetzt da, ich wieder voll und ganz in der Gegenwart angekommen bin, habe ich keine Ausrede mehr, meinen Eintritt weiter hinauszuzögern, weshalb ich die Tür mit geregtem Kinn nach innen aufdrücke.

Okay, jetzt gibt es kein Zurück mehr, denke ich und während ich eintrete bleiben meine Augen an einer bösen Überraschung hängen...

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Jap, ihr habt richtig gelesen. Schon wieder ein neues Kapitel ^^

Aber jetzt mal ehrlich: Was sagt ihr zu dieser Flashback-Erzählweise? Und zu dem Klatschpressenartikel (übrigens mein Erster)?

Ich bin mir da nämlich nicht so sicher. Aber nachdem sich diese Flashbackidee in meinem Hirn entwickelt hatte, sagte mein Schreibverhalten zu allem anderen: Nö!

Na ja, man soll ja öfter mal, was Neues ausprobieren ^^ Ach und das nächste Kapitel ist natürlich wieder normal geschrieben...

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