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Kapitel 10


>>Ms Montgomery, was tun Sie da?<<, tönt die Stimme von Ms Swan aka der Buisnessdresslady von den Wänden des Speisesaals. Oh Gott, wie ich diesen Ton doch hasse, denke ich und verdrehe meine Augen genervt gen Decke. Nicht nur, dass unser Unterricht von Misses So-etwas-schickt-sich-einfach-nicht geführt wird. Nein, es hat sich auch herausgestellt, dass es als Königin anscheinend nicht so wichtig ist etwas von Politik und Geschichte zu verstehen, sondern das einzig und allein die Benimmregeln das Können einer Herrscherin dominieren müssen.

Zumindest ziehe ich das aus diesem Unterricht. Immerhin wiederholen wir gerade, statt Genaueres über die Bündnisse von Heavensent zu erfahren, gerade welches Besteck man nutzt. Und dabei liegt die Betonung wirklich auf wiederholen, denn anscheinend besteht der Alltag in der Oberschicht aus sechs Gänge Menüs und zehn tausend verschiedenen Gabeln, so dass alle das Salatmesser blind finden würden. Kein Wunder, dass ich von diesem Leben noch nie angetan war.

Und natürlich ist es ja auch ausgeschlossen das Ms Swan dieses Mal Trish am anderen Ende der Tafel gemeint haben könnte. Um Gottes willen, nein. Während ich mich allein durch meine heutige Kleidungswahl als Ms Swans Problemschülerin entwickelt habe, gehört Trish mit ihrem affektierten Verhalten natürlich zu ihren Lieblingen. Und dabei weiß Trish wahrscheinlich noch nicht einmal was affektiert bedeutet. Aber wie schon gesagt: solange man das richtige Messer findet ist das fehlende Allgemeinwissen kein Problem.

So sehr ich den Gedanken auch hasse, sollte ich der lieben Ms Swan wohl mal lieber eine Antwort liefern, ansonsten unterstellt sie mir vielleicht wieder, ich wäre unhöflich, ungesittet und hätte keinen Plan von Benimmregeln. Was natürlich total ins Schwarze trifft, Misses Swan aber anders als mich, wirklich zu kümmern scheint.

>>Ich esse<<, erwidere ich also möglichst unschuldig und versuche mich an meinem besten Lämmleinblick. Schade, dass ich diesen anders als mein Pokerface nicht stundenlang vor dem Spiegel geübt habe. >>Ja, das sehe ich, Ms Montgomery. Die Frage ist nur, warum sie eine Salatgabel in den Händen halten, obwohl vor ihnen bereits der Fischteller angerichtet wurde<< meint Ms Swan scharf. Genervt sehe ich von meiner Gabel auf das saftige Fischstück auf meinem Teller. Selbst wenn diese vierzackige Gabel für den Salat gedacht ist, was würde mich denn davon abhalten mir damit einen Bissen Fisch in den Mund zu schieben? Eigentlich gar nichts, mal abgesehen von einer ernst drein blickenden Lehrerin, die ihre Mundwinkel ruhig mal etwas heben könnte und irgendeiner seltsamen Benimmregel.

>>Das nennt sich Besteck sparen, Ms Swan. Wenn ich das gleiche Messer und die gleiche Gabel für alle Gänge benutze und nur für die Suppe und das Dessert ein anderes Besteck verwende, kann ich so die Bestecknutzung um...<<, ich stocke kurz, um alles grob zu überschlagen,<<...die Hälfte verringern. So haben die Angestellten weniger Arbeit und niemand benutzt mehr das falsche Besteck. Das ist doch ein Angebot, finden Sie nicht auch?<<, äußere ich mich, mehr um sie zu ärgern und weniger um den Vorschlag wirklich durchzubringen. Auf mich würde hier sowieso niemand hören.

Ms Swan sieht daraufhin aus als würde sie einen allergischen Schock erleiden. Mal wieder. Sie fängt wie immer erstmal damit an übertrieben viele Atemzüge pro Minute zu machen, bevor sie das verzweifelte Allergikergesicht aufsetzt und sich eine eigentümliche Röte auf ihrem Hals und ihrem Dekolleteebereich ausbreitet. Alles in einem wirklich kein schöner Anblick.

>>Ms Montgomery, ich weiß diesen Vorschlag wirklich zu schätzen, aber so etwas schickt sich einfach nicht. Deshalb schlage ich vor, dass sie weiterhin versuchen sich irgend möglich an die Knigge hier im Schloss zu halten und wir mit dem nächsten Gang fortfahren<<, presst sie sichtlich um Fassung bemüht heraus. So geht das mit uns schon den ganzen Morgen. Ich mache etwas falsch. Sie korrigiert mich. Ich gebe einen frechen Kommentar ab. Sie explodiert innerlich, tut aber nach außen hin so als wäre sie total gelassen. Wie ihr sehen könnt, ist ihre Fassade stark am bröckeln.

>>Noch so kurz und sie hätte dir ihre Fischgabel um die Ohren gehauen<<, flüstert Cassie mir heimlich zu, als Ms Swan gerade nicht hinsieht. >>Ich weiß. Oder sie hätte mir den Satz ,,So etwas schickt sich einfach nicht" auf die Stirn tätowiert, so dass mich auch ja jeder daran erinnern könnte<<, ergänze ich leise und beuge mich noch etwas näher zu Cassie, die direkt neben mir auf einem dieser unbequemen Stühle aus Mahagoniholz sitzt. Man sollte doch meinen, dass man von dem vielen Geld, das die Königsfamilie besitzt, wenigstens bequeme Stühle mit Polsterung kaufen könnte. Aber nein, massive Mahagonistühle sehen ja so viel imposanter aus.

>>Wie lange, denkst du geht dieser Affenzirkus hier noch?<<, frage ich meine Freundin und halte meine Stimme dabei immer noch gesenkt. Immerhin will ich eine weitere Konfrontation mit Ms Swan dringend vermeiden. >>Keine Ahnung. Ich hoffe nur der Unterricht endet bald und es gibt Mittagessen. Von diesen Übungsportionen wird nicht mal ein Model satt<<, klagt sie und ich nicke ihr bekräftigend zu. Da den meisten Damen ihre Linie so wichtig ist und wir zum Üben aber ein sechs Gänge Menü simulieren müssen, fallen die Portionen recht klein aus. Und noch einmal muss ich daran denken, wie aufgeschmissen ich ohne Deans Frühstück To-Go wäre. Der Junge hat echt was gut bei mir.

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Nach Ewigkeiten im Land des Horrors, wie ich Ms Swans Unterricht nun getauft habe, sitzen wir zum Mittagessen alle versammelt im Speisesaal. Ja genau, ich meine den Speisesaal, in dem ich auch gelernt habe, dass es ein extra Fischmesser gibt. Diesen hatten wir nach gefühlten Tagen dann gemeinsam verlassen, um dann in unserem provisorischen Klassenzimmer noch zu lernen, wie man vor Personen des Staates brav Sitz macht oder wohl eher Knicks. Darin war ich natürlich genauso talentiert wie in allen anderen Benimmregeln, so dass ich das hämische Grinsen von Trish praktisch die ganze Zeit im Rücken gespürt habe und massig Nörgeleien von Ms Swan geerntet habe.

Aber konzentrieren wir uns lieber auf die schönen Sachen im Leben, nämlich das leckere Mittagessen. Anders als gestern Abend wurden heute nicht viele kleine Gerichte zu einem Büffet aufgetragen, sondern stattdessen drei große Hauptgänge und allerlei Beilagen serviert. Alles schmeckt mal wieder himmlisch und an Cassies verträumtem Seufzen kann ich erkennen, dass sie genauso im Leckereienhimmel schwelgt wie ich.

>>Wer von den Dreien, denkst du, ist eigentlich der Kronprinz?<<, zerbricht Cassie völlig unerwartet die Stille, als ich gerade ein Stück Paprikagemüse hinunterschlucke. >>Ich weiß nicht. Ich habe darüber noch gar nicht richtig nachgedacht. Aber vielleicht ist es ja Adrien. Ich kann mir gut vorstellen wie er mit seiner ruhigen, ernsten Art in einer Konferenz sitzt und das Königreich regiert<<, überlege ich laut und schenke Cassie einen fragenden Blick. >>Ich weiß nicht. Ich glaube ja eher, dass es Daimon ist. Der verbirgt sicher etwas, also warum nicht das schwere Haupt einer Krone<<, vermutet Cassie, doch ich schüttle einvernehmend den Kopf.

>>Hoffentlich nicht. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie dieser Kotzbrocken es schaffen soll eine Allianz mit einem anderen Königreich zu bewerkstelligen, geschweige denn eine Braut zu finden<<, entgegne ich bei dem Thema Daimon gleich ein wenig genervter. Allein bei dem Gedanken an unser letztes Zusammentreffen, möchte ich ihm am liebsten das Fell über die Ohren ziehen. >>Es gibt viele Mädchen hier die Daimon für den Attraktivsten der Drei halten und auf seine Hochzeitsfrage ohne zu blinzeln mit ,,ja" antworten würden. Na ja, mal abgesehen von dir<<, behauptet Cassie und nimmt zwischendurch ein Schluck von ihrem Wasser.

>>Und du zählst dich etwa auch zu dieser Kategorie?<<, frage ich gespielt ernst und werfe ihr ein wissendes Lächeln zu. >>Natürlich. Immerhin ist er zum Sterben heiß und wohnt in einem Schloss. Sind das nicht die zwei Aushängeschilder für nichts wie ran?<<, fragt sie mit hochgezogener Augenbraue, doch wir beide wissen, dass sie das nicht wirklich ernst meint. Dafür ist sie eine viel zu große Romantikerin und viel zu sehr von Prinz Adrien beeindruckt. Als ich ihr genau das sage, verziehen sich ihre Lippen zu einem schwärmerischen Lächeln. >>Erwischt. Ich würde Daimons Antrag sofort in den Wind schlagen, um mit Adrien in den Sonnenaufgang zu reiten. Aber du kannst es ja bei Daimon versuchen. Oh warte, ich vergaß, dass du bereits einen wirklich süßen Verehrer hast, der dich sogar für heute auf ein Date eingeladen hat. Nur dass das klar ist, ich will später alle Details. Du kannst dich also schon darauf einstellen, dass ich dich heute noch besuchen werde<<, eröffnet Cassie mir und ihre Worte katapultieren mich sofort in einen weiteren Anfall von nervösem Kribbeln.

Ich habe es den gesamten Morgen erfolgreich verdrängt, doch jetzt lässt mich der Gedanke an das Date einfach nicht mehr los. Es ist als hätte meine Verdrängungstaste nach so vielen Jahren der guten Arbeit den Geist aufgegeben. Was sogar einer noch größeren Katastrophe gleich kommt als das Date, das ich in geschlagenen zwei Stunden haben werde.

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>>Und du willst sicher genau das zu deinem Date tragen?<<, fragt mich Miri bestimmt zum hundertsten Mal. Während meine Zofe auf meine Jeans im Alltag relativ lässig reagiert hat, scheint das Tragen einer Hose bei einem Date zu ihren No-Gos zu zählen. Da aber für mich das Tragen von Kleidern außerhalb von Bällen ausgeschlossen ist, stoßen wir hier wohl gegen eine Wand.

>>Ganz sicher<<, antworte ich so ruhig wie möglich, obwohl ich am liebsten durch das ganze Zimmer brüllen möchte:>>Natürlich bin ich sicher. Schließlich bin ich keine vier mehr und kann ganz gut selbst entscheiden, was ich anziehen möchte<<. Aber da ich meine angespannten Nerven auf keinen Fall an meiner unschuldigen Zofe auslassen möchte, fällt die kindische Abreaktion einer Vierjährigen wohl weg. Dabei könnte ich das gerade gut gebrauchen. Alternativ würde mir auch ein Boxsack und das richtige Paar Handschuhe reichen, doch für eine Boxsession habe ich leider keine Zeit mehr.

>>Okay, aber dann lass wenigstens die Haare offen<<, fordert Miri, von meiner dickköpfigen Art schon leicht mitgenommen. Seufzend komme ich ihrer Aufforderung nach und ziehe das Zopfgummi aus meinen Haaren, so dass mir diese in gleichmäßigen Wellen über die Schulter fallen. >>Viel besser. Aber jetzt los, du sollst auf keinen Fall zu spät kommen<<, meint Miri eindringlich, kann sich dann aber doch nicht mehr halten und umarmt mich einmal stürmisch, so dass ihre hellblonden Haare über meine Schulter fallen. >>Mach deine Zofe stolz<<, flötet sie in mein Jeanshemd und klingt dabei eher wie eine Mutter, dessen Kind endlich flügge geworden ist und weniger wie ein achtzehn jähriges Mädchen.

Ruckartig löst sie sich wieder von mir. >>Aber jetzt musst du wirklich los. Einen Prinzen sollte man schließlich nicht warten lassen<<, verkündet sie und scheucht mich damit endgültig aus meinem Zimmer.

Davor steht Dean natürlich schon startbereit und ohne das ich etwas sagen muss, setzten wir uns gemeinsam in Bewegung. Mein Wachmann scheint ein Gespür dafür zu haben, ob ich reden möchte, denn er bleibt still. Kaum das wir draußen sind, übernimmt Dean die Führung. Neugierig blicke ich mich in der Außenanlage des Schlosses um. Es ist das erste Mal, dass ich hier im Garten bin, was anlässlich der Tatsache, dass ich erst einen Tag im Schloss verbracht habe auch kein Wunder ist.

Also lasse ich meinen Blick über grasbewachsene Flächen, verzweigte Wege und ein Meer aus verschiedenfarbigen Blumen gleiten. Der Garten ist genau wie das Schloss größer als man es sich überhaupt vorstellen kann und in der Ferne kann ich erkennen das der Garten von einem beinahe endlosen Wald umgeben ist. Sehnsüchtig blicke ich in die Ferne. Ich war noch nie in einem solchen Wald. Nahe unserer Stadt war das größte Fleckchen Grün der Crosspark nahe der Stadtmitte und durch das Verbot meiner Eltern das Haus überhaupt verlassen zu dürfen, konnte ich nie weiter weg als ein paar Kilometer. Ansonsten wäre mein unerlaubtes Ausgehen wohl irgendwann aufgeflogen.

Genießerisch richte ich meinen Blick gen Sonne. Obwohl ich weiß, dass es zwanzig Grad Celsius hat, kommt es mir durch die Sonneneinstrahlung doch wärmer vor. Manchmal wünschte ich mir, dass der Thermometer nicht immer dieselbe Gradzahl anzeigen würde und ich das Verfärben der Blätter irgendwann mal live miterleben könnte, doch seit der Entwicklung der Klimastabilisatoren ist das ein unmöglicher Traum. Natürlich sollte man auch anmerken, wie viel Gutes diese Vorrichtung bringt. Durch sie ist es überhaupt erst möglich, dass wir die Erde noch heute bewohnen können. Für Kontinente wie Amerika, Australien, Afrika und die Antarktis kam diese Innovation leider zu spät, doch so sind wenigstens Teile des früheren Europas und Asien noch bewohnbar.

Durch eine ausgeklügelte Technik ist es nämlich möglich die Temperatur in den bewohnten Gebieten Tag wie Nacht bei zwanzig Grad Celsius zu halten. Außerdem kann man durch stimulierende Signale Regen oder Wind herbeiführen, so dass die perfekten Verhältnisse für Pflanzen und Lebewesen geschaffen werden können. Dafür sorgen die Mitarbeiter der Firma Climatestrong, die täglich Tests durchführen, um das passende Wetter zu ermitteln. Und so leben wir in einer Welt mit perfekten zwanzig Grad und null Prozent Ernteverlust. Aber lassen wir das mit den Naturwissenschaften für heute, ich dachte die Wiederholung von Schulstoff würde mich auf andere Gedanken bringen, aber da wird heute wohl nichts draus.

Dean und ich haben mittlerweile ein ganzes Stück hinter uns gelassen und ich frage mich ob wir wohl zeitnah ankommen werden, möchte aber die friedliche Stille zwischen uns nicht unterbrechen. Deshalb nutze ich die Zeit außerhalb der Kameraweite lieber noch dazu aus, ein paarmal tief ein und auszuatmen. Das wird schon, sage ich mir, aber mein Herz pocht vor Aufregung trotzdem viel schneller als es eigentlich sollte. Zum Glück aktiviert sich meine Fähigkeiten nicht bei Nervosität, denke ich, sonst hätte ich jetzt ein richtiges Problem.

Und wenn wir schon bei dem Thema Problem sind, ich glaube, ich sehe das Gewächshaus schon. Jedenfalls wenn das Glashaus hinter einer Gruppe von Tannen nicht die königliche Form eines Geräteschuppen ist. Da ich beim näher kommen schon einige Menschen mit Kameras sehe, vermute ich einfach mal, dass mich Dean zum richtigen Glasgebäude geführt hat. >>Okay, Kleine. Ich werde dich ab jetzt alleine lassen. Es sind genug Wachen anwesend um für eure Sicherheit zu garantieren und ich bin mir absolut sicher, dass dich Macen anschließend zurück zu deinem Zimmer führen wird. Falls du heute also keinen Spaziergang mehr geplant hast, hole ich dich einfach morgen wieder ab, okay?<<, informiert mich Dean und ich nicke bejahend.

Dann gehe ich weiter aufs Gewächshaus zu, während Dean sich in Richtung Schloss davon macht. Okay, ganz cool bleiben, Fait, denke ich und nicht zum ersten Mal fällt mir wieder ein, dass das hier mein erstes Date überhaupt werden wird. Nicht, das mich zuhause in Solia niemand gefragt hätte, aber für niemanden dieser Männer hatte ich je genug übrig, um wirklich mit ihnen auf ein Rendezvous zu gehen.

Und jetzt würde ich mein Date gleich mit einem Prinzen und dann noch vor laufender Kamera haben. Nach einem Einsteigerdate hört sich das nicht gerade an. Betont selbstsicher überbrücke ich die letzten Meter bis zum Gewächshaus vor dem neben den Kameraleuten auch schon Macen auf mich wartet. >>Pünktlich auf die Minute<<, meint Macen lächelnd als ich vor ihm stehen bleibe. >>Ich habe doch gesagt, du kannst dich auf mich verlassen<<, erwidere ich und auch auf meinen Lippen breitet sich ein Lächeln aus. >>Die ist übrigens für dich<<, erklärt Macen und reicht mir eine rote Mohnblume. >>Ich dachte mir, du stehst nicht so auf die 0815 Rose<<, fügt er hinzu und küsst mich zum Gruß auf die Hand.

Was mich sofort rot anlaufen lässt, so etwas fand ich schon immer furchtbar peinlich. Ich meine, warum küsst der Mann der Frau die Hand? Wenn ich daran denke, wie viele Bakterien sich über den Tag auf meiner Haut angesammelt haben, muss ich ein Würgen unterdrücken. Das ist sowas von unromantisch.

Macen, der wie immer zu merken scheint, wenn ich mich unwohl fühle, nimmt meine Hand in seine und meint:<<Dann wollen wir dich mal reinführen. Ich habe natürlich auch für Tee, Kaffee und ein bisschen Gebäck gesorgt, falls du Hunger kriegen solltest. Bediene dich also ruhig.<<

Staunend lasse ich mich von Macen in das kleine Haus hinein führen und sofort schlägt mir der Duft von Blumen und frischem Gras entgegen. Das Gewächshaus ist eine Mischung aus Schlichtheit und Überwucherung, denn während das Mobiliar nur aus zwei Tischen und zwei kunstvoll gestalteten Stühlen besteht, ist hier eine Vielzahl an Pflanzen vertreten, die nicht nur in Töpfen wuchern, sondern sich auch über die Glaswände und die Decke des Gewächshauses erstrecken. Alles in einem ist es eine bezaubernde Atmosphäre, die von einem ganz anderen Planeten zu kommen scheint.

Ich war bisher noch in keinem einzigen Gewächshaus, wobei hier der Begriff ,,blumiger Wintergarten" wohl passender wäre. Normalerweise ist es in Gewächshäusern nämlich unendlich heiß, um tropische Früchte oder andere außergewöhnlichen Pflanzen wachsen zu lassen und diese vom Aussterben zu bewahren.

>>Wow, es ist wirklich toll hier<<, stelle ich fest und drehe mich einmal um meine eigene Achse, um das ganze Ausmaß des Wintergartens betrachten zu können. >>Hab ich mir doch gedacht, dass es dir hier gefallen wird. Wollen wir uns setzen?<<, fragt Macen und ich nicke zustimmend und gehe auf den Stuhl zu, der mir am nächsten steht. Bevor ich mich jedoch darauf setzten kann, ist Macen bei mir und zieht den Gartenstuhl galant für mich zurück. Ich schaue ihn mit meinem Du-spinnst-Blick an, doch er bedeutet mir einfach lächelnd mich zu setzen.

Seufzend komme ich seiner Bitte nach und lasse mich auf meine vier Buchstaben fallen. >>Ich wusste gar nicht, dass du so ein Gentlemen bist<<, sage ich, als er sich auf den Stuhl gegenüber von meinem setzt. >>Natürlich, immerhin wurde ich als Kavalier geboren. Da ist so eine Geste das Mindeste, aber natürlich bevorzuge ich es Jungfrauen in Nöten zu retten und mich anschließend als Held feiern zu lassen<<, äußert sich Macen amüsiert, während ich mir einen Keks von dem frisch polierten Teller mopse. >>Tja, dann wirst du bei mir nicht so viel zu tun haben<<, versichere ich ihm und beiße von meinem Keks ab. Mhh, mit Schokoladenstückchen, denke ich, während ich mir eine Tasse Kaffee einschenke, um das Gebäck herunter zu spülen.

>>Warum? Kannst du Menschen mit einem Blick in Stein verwandeln oder hast du zuhause eine ganze Liga von Superhelden die deinen kleinen, süßen Hintern verteidigen?<<, rät Macen drauf los, worauf ich nur den Kopf schütteln kann. >>Weder noch. Ich kann mich nämlich ganz gut selbst verteidigen<<, gebe ich stolz preis und lehne mich dabei lässig nach vorne. >>Soso, bedeutet das etwa, dass du sowas wie einen Verteidigungskurs belegt hast<<, fragt Macen interessiert. >>So in etwa, nur dass ich mit meinem Privatlehrer, seit ich sechs Jahre alt bin, täglich zwei Stunden trainiere<<, erkläre ich und beobachte wie Macens Augen bei jedem Wort größer werden. >>So lange? Das ist ein Witz oder? Du veräppelst mich doch<<, beschuldigt mich Macen mit gekräuselter Stirn. >>Nein, warum sollte ich?<<, beteure ich. >>Okay, ich fordere einen Beweis und zwar hier und jetzt<<, bestimmt Macen sichtlich amüsiert von dieser Situation.

>>Na schön und was für einen Beweis soll ich dir liefern?<<, erwidere ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Will er jetzt etwa einen Überraschungsangriff auf mich starten oder was? >>Wir haben hier zum Glück ja ein paar tapfere Soldaten, die sich sicher trauen, gegen dich anzutreten. Also was sagst du?<<, unterbreitet mir Macen seinen Vorschlag. Und ich brauche nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen. Einem guten Kampf konnte ich schließlich noch nie widerstehen...

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Heyho ^^

Ich dachte, ich frage mal wie Euch die Story bisher so gefällt. Also Charaktere, Worldbuilding, Schreibstil etc. Lasst also ruhig ein Kommentar mit Feedback und Kritikpunkten da. Das würde mich unglaublich freuen :)

Noch einen schönen Tag Euch!

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