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1.

An Tagen wie diesen, begann ich manchmal ernsthaft meine Berufswahl zu hinterfragen. An den meisten Tagen liebte ich meine Arbeit, als Grundschullehrerin. Aber wenn 27 Kinder, durcheinanderredeten, Papierflieger durch die Klasse fliegen ließen und irgendwie alle heute außer Rand und Band waren – und dass alles an einem Tag, an dem man sowieso schon mit Kopfschmerzen in die Schule bekommen war – dann dachte man schon kurz darüber nach, ob es für einen Berufswechsel schon zu spät war. Gut, ich konnte mir ausmalen von wo de ganze nervöse Energie herkam – schließlich war heute der erste Dezember und damit der Startschuss für die Adventszeit gefallen – aber das hieß trotzdem nicht, dass ich am Ende dieses Tages mich nicht am liebsten in Embryonalstellung in mein Bett verkriechen und einfach nur der Stille lauschen wollte. Leider war das nicht möglich, weil ein Tag der schon beschissen angefangen hatte, natürlich auch nicht gut enden konnte. Dabei liebte ich die Adventszeit doch selbst und dass sie so startete, stresste mich noch mehr, als ich es ohnehin schon war.

Als ich heute Morgen trotz der Kopfschmerzen zur Schule gekommen war, hatte ich noch gedacht, dass der Tag ja nur besser werden konnte. Meine Laune hatte sich auch erst gebessert, als ich den Morgen entspannt mit den Kindern gestartet hatte. Für mich gehörten ein paar Traditionen einfach zur Adventszeit dazu, die ich mit meiner Klasse machte. Und da ich diese Klasse erst seit Kurzem hatte und sie noch nicht so gut kannte, weil ihre eigentliche Klassenlehrerin vor Kurzem in den Mutterschutz gegangen war, dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit alle ein bisschen näher kennenzulernen. Also hatte ich einen Stuhlkreis mit ihnen gemacht und sie nach ihrer liebsten Weihnachtstradition gefragt. Dann hatte ich mit ihnen das Adventslied gesungen und die erste Kerze auf dem kleinen Adventskranz angezündet, den ich für die Klasse besorgt hatte – und mit dem ich sowas von gegen die Brandschutzbestimmungen verstieß. Dann hatte ich, die erste Geschichte aus einem Adventskalenderbuch vorgelesen und zuletzt durfte eines der Kinder das erste Türchen vom Adventskalender öffnen, den ein paar engagierte Eltern zusammen gebastelt und mit nützlichen Dingen und Süßigkeiten befüllt hatten. Eigentlich sollte das der perfekte Start in die vorweihnachtliche Zeit sein, aber stattdessen war es danach nur noch abwärts gegangen. Und jetzt stand ich hier mit einem der Kinder aus meiner Klasse vor der Schule und konnte nicht nach Hause, weil es nicht abgeholt worden war. Normalerweise würde sich die Betreuung um Jamie kümmern, bis man die Eltern erreichte, aber ausgerechnet heute fiel die Betreuung aus. Und ich fühlte mich nicht gut dabei, Jamie einfach im Schulleiterbüro abzuladen.

Stattdessen versuchte ich gerade zum fünften Mal jemanden unter einer der Notfallnummern zu erreichen, die in der Klassenliste standen. Innerlich darauf vorbereitet, wieder auf der Mailbox zu landen, war ich überrascht, als sich auf einmal eine männliche Stimme meldete: "Hallo, Nicholas Miller hier". Die Stimme klang gehetzt und außer Atem, so als wäre der Sprecher gerade gerannt. Ich räusperte mich, während mich eine Welle der Erleichterung durchfuhr. Ich wusste nicht was ich gemacht hätte, wenn nicht bald jemand abgehoben hätte. "Hallo, hier spricht Gillian Roberts, die Klassenlehrerin von Jamie Miller. Sind Sie der Vater?". Ich hoffte ich klang souverän und nicht so, als würde ich irgendwo zwischen Erleichterung, Panik und Müdigkeit schwanken. "Ja, ich bin Jamies Vater. Hören Sie, ich weiß ich bin zu spät dran um Jamie abzuholen. Es gab einen Notfalleisatz auf der Polizeiwache, wo ich kurzfristig einspringen musste. Ich habe versucht meine Eltern zu erreichen, ob sie ihn abholen können, aber sie sind den ganzen Tag außerhalb der Stadt gewesen. Und im Sekretariat habe ich auch niemanden erreicht, weil es schon nach eins war. Es tut mir unglaublich leid. Ich bin jetzt auf dem Weg und bin in spätestens 10 Minuten da". Nicholas Miller klang so erschöpft, wie ich mich fühlte. Eine Woge des Mitgefühls durchfuhr mich und meine leichte Genervtheit verflüchtigte sich. "Kein Problem", erwiderte ich also, um ihm ein bisschen von dem Stress abzunehmen, der in jedem Wort von ihm mitzuschwingen schien. "Ich wollte nur sichergehen, dass jemand kommt um ihn abzuholen". Ich lächelte, bevor mir einfiel, dass er das durch das Telefon sowieso nicht sehen konnte. "Dann will ich Sie nicht länger vom Fahren abhalten. Handy am Steuer ist keine gute Idee. Bis später". Ein kurzes warmes Lachen erklang durch das Telefon, bevor er sich ebenfalls verabschiedete und auflegte. Ich fuhr mir durchs Haar und atmete einmal tief ein und aus. Dann setzte ich erneut ein Lächeln auf und ging zu Jamie hinüber, der ein paar Schritte weiter auf einer Bank saß.

"Dein Vater kommt jetzt gleich um dich abzuholen", teilte ich ihm mit und setzte mich neben ihn. Er sah mich aus seinen großen grünen Augen an, mit diesem Blick, wie nur Kinder ihn haben. "Er hat mich nicht vergessen?", fragte er leise. Energisch schüttelte ich den Kopf. "Nein, natürlich nicht. Es gab einen Notfall auf seiner Arbeit, aber er ist in ein paar Minuten da", beteuerte ich und sofort wandelte sich der Ausdruck in seinen Augen und ein Leuchten trat in seine Augen. "Mein Dad ist ein Polizist. Er fängt böse Leute und sperrt sie ein", erzählte er mir sichtlich stolz und ich musste lächeln. Das war wohl einer der Gründe warum ich meinen Job so liebte. Nichts war ehrlicher, als die Emotionen eines Kindes, weshalb es auch so leicht war sich von ihrer Begeisterung anstecken zu lassen. Die meisten Kinder sagten einem die Wahrheit. Das hieß, wenn man aussah, als hätte man die ganze Nacht nicht geschlafen, dann sagten sie einem das. Aber wenn sie ein Kompliment vergaben, dann konnte man davon ausgehen, dass sie es auch genauso meinten. Die Menschen brauchten mehr von der Unverfälschtheit eines Kindes. Dann wäre die Welt ein viel besserer Ort.

Deshalb stieg ich auch nur zu gerne auf Jamies Begeisterung ein. "Ach, echt? Dann ist dein Dad ja ein ganz schön mutiger Mann", stellte ich fest. Jamie nickte eifrig und warf sich in die Brust. "Wenn ich mal groß bin, will ich genauso werden wie mein Dad", verkündete er stolz. "Da nimmst du dir ja ganz schön was vor", erwiderte ich anerkennend, bevor ich fragte: "Heißt das, du willst auch mal Polizist werden?". Zu meiner Überraschung schüttelte er jedoch den Kopf. "Ich werde mal Feuerwehrmann", sagte er mit absoluter Überzeugung, ohne einen geringsten Zweifel an seinen Worten.

Bevor ich etwas erwidern konnte, fuhr ein Auto auf den Parkplatz und wir drehten uns beide um. Eine Autotür öffnete sich und kurz darauf kam ein Mann auf uns zugejoggt, den ich als Jamies Vater identifizierte. Jamie war aufgesprungen und rannte auf seinen Vater zu, der die Arme öffnete und ihn einmal im Kreis herumschwang, sobald er ihn erreicht hatte. "Hi, Champ. Alles klar bei dir?", erkundigte er sich bei ihm und ein liebevolles Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Ich war ebenfalls aufgestanden und näherte mich den Beiden. Während Jamie seinem Vater irgendwas erzählte, hatte ich kurz Zeit mich zu sammeln, denn Nicholas Miller war wohl der attraktivste Mann, den ich je gesehen hatte. Er schien direkt von der Arbeit hierhergekommen zu sein, denn er trug immer noch seine Uniform. Er hatte dunkle, fast schwarze Haare, von denen ihm eine Strähne ins Gesicht fiel. Seine Gesichtszüge waren kantig und definiert, so wie alles an ihm. Und als er mich schließlich ansah, stockte mir kurz der Atem. Er besaß die grünsten Augen, die ich je gesehen hatten. Es war ein dunkles Moosgrün und reichte verdammt nah an meine Lieblingsfarbe heran. Die Ähnlichkeit zu seinem Sohn war unverkennbar, auch wenn Jamies Augen ein wenig heller waren als seine. Mit Jamie auf en Armen, kam er mir nun ebenfalls entgegen, bis wir schließlich voreinander stehenblieben und er Jamie langsam auf dem Boden absetzte.

"Jamie, geh mal eben deine Schultasche holen, ja?", wandte er sich an seinen Sohn, der sogleich davonflitzte. "Es tut mir wirklich unglaublich leid, Miss Roberts. Normalerweise bin ich besser organisiert. Das war nicht so geplant". Verlegen kratzte er sich im Nacken. "Schon gut. Das kann mal passieren", erwiderte ich und lächelte ihn an. "So lerne ich wenigstens mal jemanden von den Eltern kennen. Bisher hatte ich ja noch keine Gelegenheit dazu", fügte ich dann scherzhaft hinzu und streckte dann die Hand aus. "Gillian Roberts, wie eben schon am Telefon gesagt", stellte ich mich nochmals vor. Seine warme Hand ergriff meine, die vor Kälte ein wenig erfroren war. "Schön Sie kennenzulernen, antwortete er.
"Wobei ich wahrscheinlich jetzt gerade nicht den besten ersten Eindruck hinterlassen habe. Ich halte Sie von ihrem Feierabend ab". Ich winkte ab. "Ach, halb so schlimm. Ich hatte sowieso nichts vor". Das war gelogen, aber er schien sich wirklich Vorwürfe deswegen zu machen und ich war ihm nicht böse deswegen. Ich wusste von meiner Kollegin, dass er alleinerziehend war und als Kind einer ebenfalls alleinerziehenden Mutter wusste ich, wie schwierig es sein konnte alles unter einen Hut zu bekommen. "Trotzdem, ich...", er brach ab und setzte erneut an. "Ich muss mich wirklich bei Ihnen bedanken".

Bevor ich die Gelegenheit bekam etwas zu erwidern, zupfte Jamie ungeduldig am Ärmel seines Vaters und konnte es offensichtlich kaum erwarten hier wegzukommen. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und ich lachte. "Dann will ich euch nicht länger aufhalten. Bis morgen, Jamie". "Bis Morgen, Miss Roberts", erwiderte Jamie fröhlich und düste in Richtung Auto davon. Amüsiert schüttelte sein Vater seinen Kopf und sagte: "Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Feierabend". Ich bedankte mich und verabschiedete mich und schaute Ihnen nach bis sie verschwunden waren, bevor ich mein Rad aufschloss und selbst nach Hause fuhr.

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