Kapitel 9
Sie standen immer noch auf dem Aussichtsplatz und schauten zu wie die Black Pearl langsam hinter dem Horizont verschwand. Die Soldaten sowie Commodore Norringtion waren vor kurzem gegangen um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Die Jagd nach den Piraten hatte nun oberste Priorität. Gouverneur Swan trat derweilen zu den dreien und gab Will und Elisabeth seinen Segen. Dann nahm er Lorey am Arm und führte sie wieder in das innere der Festung. „Ich glaube wir sollten uns mal unterhalten.", leicht beängstigt schaute sie den älteren Mann an. Dieser lachte leicht und sagte beruhigend: „Keine Sorge ich will dir nicht die Leviten lesen. Ich wollte dich nur fragen ob du nicht noch ein wenig länger bei uns bleiben möchtest. Außer natürlich du musst dringen zurück zu deinen Eltern.", schnell unterbrach sie ihn „Nein, ich habe das Gefühl ich sollte noch etwas bleiben.", „Das freut mich zu hören Lorey. Ich denke es tut Elisabeth gut, wenn sie eine Freundin bei sich in der Nähe hat. Aber machen sich deine Eltern denn keine Sorgen?", fragte er besorgt. „Ich habe meiner Mutter bereits einen Brief geschrieben und ihr die Situation erklärt. Aber ich werde morgen sofort einen weiteren abschicken.", log sie. Ihre Mutter war eine Hellseherin also wusste sie bereits Bescheid. „Commodore wartet doch einen Augenblick.", und damit schlossen die beiden zu Norrington auf welcher kurz stehen geblieben war. „Wären sie so freundlich Lorey zurück zum Haus zu begleiten, ich muss noch kurz etwas erledigen, und ich würde mich nicht wohl fühlen bei dem Gedanken das sie alleine geht.", der Commodore nickte freundlich und bot Lorey mit den Worten: „Wenn ich bitten darf Miss Smith", seinen Arm an. Zusammen verließen sie die Festung und schlenderten den Weg zum Haus des Gouverneurs entlang. Um die herrschende Stille zu durchbrechen fing Lorey ein Gespräch an: „Es war richtig von euch ihm einen Tag Vorsprung zu geben.", freundlich lächelnd blickte sie zu ihm hoch, da er ein ganzes Stück größer als sie war musste sie den Kopf leicht in den Nacken legen. Kurz schaute der Angesprochene aufs Meer ehe er ihr eine Antwort gab „Ihr habt ihm doch geholfen damals auf der Isla de Muerta.", ertappt wich die junge Frau dem Blick des Commodores aus. Sie spürte wie ihre Wangen sich erhitzen und rot vor Scham wurden. Sie befürchtete, wenn sie ihn nicht vom Gegenteil überzeugen konnte würden sie im Kerker landen und ebenfalls den Weg zum Galgen antreten. Aber anlügen wollte sie ihn auch nicht, sie hatte das Gefühl das wäre nicht richtig. „Nicht nur. Ich hatte auch selbst noch etwas zu erledigen.", er blieb stehen und zwang somit auch sie zum Stehen bleiben. „Also seid ihr ebenfalls eine Piratin?", fragte sie der Commodore streng. „Nein. Ich habe nur ein Versprechen gegeben, welches ich gehalten habe.", erwiderte sie ebenso streng. Misstrauisch musterte sie der Mann vor ihr. „Ihr seid schwer zu durschauen. Ich hoffe ihr führt nur gutes im Schilde sonst bin ich gezwungen zu handeln.", Lorey blieb stehen und entzog ihm ihren Arm. „Ich habe nie etwas getan um euch oder jemand anderem hier zu schaden. Ihr habt also keinen Grund mir zu mistrauen.", und damit raffte sie ihr Kleid zusammen und ging eilig weiter Richtung Haus. Wurde kurze Zeit später aber jedoch von einer Hand am Arm aufgehalten. „Wartet. Ich muss mich bei euch entschuldigen ihr habt Recht ihr habt mir nie einen solchen Anlass gegeben. Ich wurde so erzogen jedem zu Misstrauen der etwas mit einem Piraten zu tun hat oder hatte.", entschuldigend schaute der Commodore der jungen Frau in die bernsteinfarbenen Augen. Anschließend ließ sie zu das er ihren Arm wieder bei seinem einhakte und sie weiter zum Haus führte. Um das Thema zu wechseln fragte sie behutsam: „Wann brecht ihr morgen auf.", „Ziemlich früh, wir wollen ihm nicht zu viel Vorsprung geben.". Diesmal war Lorey diejenige die stehen geblieben war und besorgt aufs Meer hinausschaute. Sie spürte das etwas nicht stimmte die See war unruhig etwas braute sich zusammen. Sie bemerkte den fragenden Blick des Mannes. „Versprecht mir das ihr vorsichtig seid. Die See kann gefährlich werden.", und blickte nun zu ihm. Für ihre Aussage bekam sie einen fragenden Blick des Mannes, welchen sie jedoch ignorierte und sie ihren Weg zum Haus gemeinsam fortsetzten.
Es waren etwa drei Tage vergangen seit der Commodore und seine Männer aufgebrochen waren um der Black Pearl hinterherzujagen. Lorey wurde zunehmend unruhiger das sie spürte das etwas Schreckliches passieren würde. Die See, das Wasser und ihre Meeresbewohner schienen unruhig, auch am Festland ereilte sie dieses ungute Gefühl. Dies bemerkte auch Elisabeth, als die beiden Frauen am Abend beisammen auf einer Bank im Garten saßen. „Ist alles ok? Du wirkst so unruhig?", fragte Elisabeth besorgt. Die beiden Frauen kannten sich zwar noch nicht besonders gut aber Lorey wusste, dass sie Elisabeth vertrauen konnte, sie war ihr nach so kurzer Zeit bereits so stark ans Herz gewachsen wie eine Schwester. „Die See ist unruhig, irgendetwas stimmt nicht.", vertraute sie ihr ihre Gedanken an. „Woher weißt du das?", wunderte sich Elisabeth. „Ich kann es spüren". Darauf wusste die Gouverneurs Tochter keine Antwort und blickte die Brünette nur verwirrt an. Kurz bestand Stille zwischen den Frauen. Lorey wusste nicht, ob sie sich Elisabeth anvertrauen sollte oder ihr Geheimnis lieber weiterhin verbergen solle. Deshalb rang sie mit sich was sie als Nächstes sagen sollte, denn die Blicke die ihr ihre neue Freundin zuwarf, fingen an ihr unangenehm zu werden. Und so kam sie zu dem Entschluss ihr die Wahrheit zu sagen. Sie wendete ihren Blick vom Meer ab und sah zu Elisabeth. „Kann ich dir vertrauen, dass wenn ich dir etwas erzähle du es für dich behältst?", erstaunt über die Wendung welches dieses Gespräch genommen hatte antwortete ihr Elisabeth: „Aber natürlich du kannst mir vertrauen. Ich werde es niemanden erzählen.", und schenkte Lorey ein aufmunterndes lächeln. „Auch nicht Will?", zustimmend nickte ihr Elisabeth zu. Die junge Frau neben ihr atmete noch einmal tief aus ehe sie zu erzählen begann: „Lorey Smith ist nicht mein richtiger Name. Die Menschen kennen mich unter dem Namen Lorelei". Vorsichtig schaute sie zu Elisabeth, welche sie nachdenklich anschaute und dann fragte: „Wie die Lorelei aus der Sage?", „Ja genau die.", erstaunt blickte Elisabeth sie an. „Aber wie ist das möglich. Ich meine wie..?", fragend und verwirrt schaute sie zu der Brünette. „Ich war damals fünfzehn und hatte mich gerade mit meiner Mutter gestritten. Also bin ich abgehauen von Zuhause und habe mich im Rheinland ein wenig umgesehen. Dort traf ich auf Richart, wir verliebten uns ineinander. Doch dann verließ er mich für eine Adelstochter und ich war so verletzt. Wie es weiterging, weißt du ja bereits. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan hatte und so kehrte ich zurück zu meiner Mutter.", abwartend schaute sie zu Elisabeth. „Aber wie konntest du überleben?". Elisabeth schaute sie nur kurz an und versuchte dann das eben Erzählte zu verarbeiten ehe sie wissend zu ihrer Freundin schaute. „Dann ist es also war, was man über dich sagt. Du bist eine Meerjungfrau.", lächelnd erwiderte Lorey: „Ja sowas in der Art.". Still blickten sich beide an, als Lorey mit Bedacht fragte: „Du fürchtest dich doch jetzt nicht vor mir, oder?", freundlich lächelte Elisabeth sie an. „Aber nein. Du hast mir ohne mich wirklich zu kennen dein Geheimnis erzählt und mir somit bewiesen, dass du mir vertraust. Somit vertraue ich dir auch. Außerdem glaube ich du hast eine reine Seele.", nun lächelte auch Lorey Elisabeth an. Erleichtert darüber das sie in Elisabeth eine wahre Freundin gefunden hatte. „Welche Gerüchte stimmen denn noch so über dich?", fragte Elisabeth dann interessiert um die Stimmung wieder anzuheben. „Welche hast du denn noch so über mich gehört?", erwiderte Lorey grinsend. „Also ich habe gehört die Lorelei wird auch oft als Tochter der See beschrieben und soll magische Kräfte haben.", abwartend schaute Elisabeth die junge Frau vor ihr an. „Es stimmt, was du gehört hast.". „Und was für magische Kräfte sind das?", lächelnd blickte ihr Lorey entgegen ehe sie anfing zu erklären: „Man sagt mir auch nach ich sei die Herrin des Wassers.", dann legte sie eine Hand auf Elisabeths Arm und fuhr fort: „Ich kann dir das Wasser im Körper gefrieren.", und sogleich war Elisabeth von ihnen heraus kalt, sie rieb sich wärmend über die Schultern. „Oder es zum Kochen bringen.", und damit verschwand die Kälte aus Elisabeths Körper wieder.
Es vergingen noch einigeweitere Wochen, in denen sich die beiden Frauen immer näher zusammenschlossenund zu richtigen Freundinnen geworden waren. So kam es eines Tages dazu dasElisabeth Freude strahlend auf Lorey zu kam, welche am Strand in sicherEntfernung zum Wasser stand und in die Ferne blickte. „Will. Er hat um meineHand angehalten wir werden heiraten.", Lorey drehte sich ebenfalls lächelnzu ihr um und so fielen sie sich in die Arme. „Ich möchte, dass du dabei bistdu bleibst doch hoffentlich noch solange. Du hast noch gar nicht erwähnt wanndu uns verlassen willst.", „Natürlich komme ich zu eurer Hochzeit,Elisabeth.", dann sah Lorey noch einmal aufs Meer und sagte: „Ich denkeich werde noch ein bisschen bleiben, natürlich soweit ich euch keine Umständebereite. Irgendetwas sagt mir das mein Abenteuer noch nicht vorbei ist.",Elisabeth zog Lorey immer noch euphorisch zurück ins Haus und sagte dabei:„Keine Sorge du machst uns keine Umstände. Vater und ich haben uns schon sosehr an dich gewöhnt. Außerdem glaube ich er hat dich wirklich ins Herzgeschlossen.", lächelnd über diese Worte schaute Lorey zu ihrer Freundinund zusammen gingen sie zurück zum Haus. Dort sahen sie eine fremde Kutschestehen aus der fremde Offiziere ins Haus eintraten. Kurz schauten sich diebeiden fragend an und folgten den Männern ins Innere. Gouverneur Swan warebenfalls in der Halle um die Männer zu begrüßen. Er trug wie üblich seinegraue lange Logenperücke und einen violetfarbenen Gehrock „Es tut uns leid Sir,aber wir müssen ihnen leider schlechte Nachrichten bringen. Die Dauntless istin einen Hurricane geraten und sie mussten somit die Jagd nach den Piraten abbrechen.Mister Norrington hat seinen Dienst quittiert und ist seitdem Verschollen, wirhaben nichts mehr von ihm gehört.", bei diesen Worten fuhr Lorey einSchreck durch die Knochen. Sie hatte gewusst das etwas Schreckliches passierenwürde. Sie hoffte, wo auch immer der Commodore jetzt war das es ihm gut ging.Und war gleichzeitig betrübt über die Tatsache das sie jenen Mann niewiedersehen würde.
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