Kapitel 19 *
Als die Crew bereit war los zu segeln galt es nur noch eine Frage zu klären. Wer befehligt dieses Schiff. Lorey war gerade dabei Elisabeth zu helfen das Segel startklar zu machen als ein wild schreiender Jack rechts neben ihr vorbeilief und ein ebenfalls schreiender Barbossa links. Sie verdrehte die Augen. Es war ihnen wohl nicht bewusst, dass es jetzt wichtige war Davy Jones Reich zu verlassen anstatt darüber zu streiten, wer mehr bestimmen durfte. Ihrer Mutter ging sie immer noch aus dem Weg. Sie war immer noch wütend. „Was tust du denn hier", brüllte Barbossa Jack an, welche beide vor Lorey zum Stehen kamen. „Was tust du denn hier", brüllte Jack. „NEIN, was tust du denn hier", „Was tust du denn hier. Argh. Der Kapitän befehligt das Schiff", „Der Kapitän des Schiffes gibt ja die Befehle", verwirrt schaute Jack zu Barbossa „Mein Schiff. Ich bin der Kapitän", Barbossa hob protestierend seine Seemannskarten in die Höhe. „Das sind meine Karten", „Dann bist du der Kartenhaltermann" Lorey wurde das zu viel von dieser Kinderei. „Ruhe, und zwar beide vielleicht sollte ich ja das Schiff befehligen. Dann würden zumindest schneller hier wegkommen", verdutzt tauschten die zwei Piraten sich an und brachen dann in schallendes Gelächter aus. Wütend darüber funkelte die junge Frau die beiden Männer an. Sie versteht das Meer wie kein anderer sie wäre die beste Wahl für die Position des Kapitäns. „Ach wisst ihr euch übergeb ich nicht nochmal das Kommando wer weiß, wenn ihr als Nächstes an den Maßt fesselt und untergehen lasst.", erwiderte dann Jack scherzend aber mit einem gewissen Unterton. Verletzt schaute Lorey ihn an. „Jacky mach dir darüber mal keine Sorgen du warst nicht ihr erstes Opfer", lachte Barbossa und bekam von Jack einen fragenden Blick. Auch Lorey blickte ihm entgegen aber mit eiskalter Wut in den Augen. Wie konnte er es wagen so leichtfertig Scherze darüber zu machen. „Das musst du gerade behaupten. Deinetwegen fanden hunderte Männer ihren Tod in den Gewässern", platzte es nun aus Lorey. Nun war die Lage nicht mehr so lustig. Barbossas Blick verfinsterte ehe er die junge Frau am Arm packte und zu sich heranzog. Leise, nur dass sie es hören konnte flüsterte er ihr ins Ohr „Vergiss nicht was ich weiß", dann ließ er sie wieder los und kalt blickten sich beide entgegen. „Mensch Hector bist du nachtragend. Du lebst doch wieder genau wie ich. Immerhin hab ich noch einen Kuss von ihr bekommen ehe sie mich dem Tod überließ", lachte Jack, zwinkerte kurz Lorey zu die ihn verwirrt anschaute, war er nicht eben noch sauer gewesen und ging Richtung Steuerrad. Barbossa jedoch schaute immer noch zu Lorey jedoch so als hätte er gerade die Antwort auf eine Frage bekommen die ihn schon lange beschäftigte. „Ich bin kein kaltes Monster mehr", verteidigte sich Lorey ehe auch sie sich von dem Piraten abwand neuen Aufgaben nachging.
Es fing bereits an zu dämmern als Lorey sich hinsetzte um eine Pause zu machen und etwas zu trinken. Elisabeth hatte sie schon länger nicht gesehen sowie Will. Wahrscheinlich führten sie ihr längst überfälliges Gespräch. Auch Lorey hatte noch ein wichtiges Gespräch vor sich, zwei sogar. Ihr Blick suchte nach ihm. Er stand gerade am Steuerrad seines Schiffs und hatte den Blick in die Ferne gerichtet. Lorey fing an ihn genauer zu mustern. Seine dunklen Augen, sein markantes Kinn mit dem kleinen Narben. Sie fing an zu grinsen als sie an seinen Blick dachte als sie ihn zum ersten Mal sah und ihm den Brief gegeben hatte. Und auch als er ihr nicht verraten was darinstand. Und als er zurückgekommen war um sie zu retten. Doch dann wurde ihr Gesicht wieder traurig und sie wendete den Blick ab als ihr ihn denn Sinn kam wie das ganze für ihn ausging. Entschlossen stand sie auf und ging auf ihn zu. Sie musste sich wenigstens Entschuldigen, und zwar aufrichtig. Sie bedauerte das Geschehene sehr und wollte es wieder gut machen. Bei ihm angekommen. „Jack ich muss mit euch reden", er hatte immer noch seinen Blick in der Ferne als er ihr antwortete „Ich denke es ist an der Zeit, dass wir uns duzen, findest du, nicht auch Liebes", über ihre Lippen kam ein flüchtiges Lächeln. Er hatte sie wieder Liebes genannt, das musst ein gutes Zeichen sein das er ihr nicht länger böse war. „Ja das finde ich auch Jack", nun richtete er seinen Blick auf sie und schenkte ihr ebenfalls ein flüchtiges Lächeln. „Ich denke wir sollten darüber reden was passiert ist. Was ich getan habe", lenkte Lorey nun das Gespräch, auf das was zwischen ihnen stand. Jacks Gesicht verlor ebenfalls das Lächeln und er nickte ihr zu. „Aber nicht hier", sagte er, gab Gibbs ein Zeichen, dass er das Steuer übernehmen solle und ging voraus unter Deck. Gefolgt von Lorey. In seiner Kajüte angekommen setze sich Jack auf seinen Stuhl hinter dem Tisch und zog eine Flasche Rum aus einer Ecke. Lorey stand noch im Raum, unsicher wie sie dieses Gespräch beginnen sollte. Der Pirat nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Als er bemerkte, dass die junge Frau vor ihm verloren im Raum stand zog er ihr einen kleine Hocker gegenüber von sich heran. Er machte eine einladende Handbewegung und Lorey ließ sich langsam auf dem Hocker vor ihm nieder. Kurz sahen sich beide an als Jack erneut einen großen Schluck Rum nahm. Vorsichtig nahm Lorey ihm die Flasche aus der Hand, verschloss sie und stellte sie auf den Tisch. Das Schiff um sie herum wankte leicht in den Wellen. „Es tut mir wirklich leid, was ich getan habe. Ich wollte dich nicht zurücklassen. Wir sahen keine andere Möglichkeit. Der Kraken wollte dich. Ich konnte ihn nicht aufhalten.", als sie ihm dies gestand hatte sie den Blick zu Boden geworfen. Sie erinnerte sich als sie die schnellen Bewegungen des Kraken im Wasser gespürt hatte, wie er auf sie zukam und als sie ihn währenddessen geküsst hatte. Sie wusste das sie den Kraken nicht aufhalten konnte. Sie konnte ihm kein Leid antun. Er war eine Kreatur des Meeres sowie sie, deshalb war es ihre Pflicht ein solches nicht zu verletzten. Jack holte sie aus ihren Gedanken als er sie mit seiner Hand an ihrem Kinn dazu brachte ihn anzusehen. Langsam entfernte er seine Hand und schaute ihr noch lange in die Augen. Sie hatte das Gefühl als würde er ihr direkt in die Seele schauen. Ehe er anfing zu sprechen „Ich weiß", war das Einzige, was er sagte. Nachdem er sie erneut kurz ansah, fügte er noch hinzu „Ich weiß, dass du ihn nicht aufhalten konntest. Keiner könnte das. Und es war das richtige. So war mein Tod doch zu etwas gut, er konnte euch retten, dich retten.", zum Ende wurde er immer leiser. Nun war Lorey diejenige die ihm in die Augen sah. „Also ist alles wieder gut zwischen uns", „Ja das ist es", die beiden lächelten sich zaghaft an. Froh darüber das nun nichts mehr zwischen ihnen stand. „Aber wie konntest du zulassen, dass alles den Bach runtergeht ich war doch nur kurz nicht da", lockerte Jack das Gespräch neckisch auf. Und es wirkte den Lorey lachte auf. So ging es noch etwas weiter die beiden lachten und redeten. „Ich sehe dich oft auf das Meer schauen. Und in deine Augen liegt dabei so eine Sehnsucht", wurde Jack wieder ernster. Loreys goldene Augen trafen auf seine. „Das Meer strahlt Ruhe aus aber zeitgleich ist es auch stürmisch und kalt. Es fasziniert mich einfach", gab sie ihm eine ehrliche Antwort. Verstehend nickte er ihr zu. „Mir geht es genauso". Wieder blickten sich beide in die Augen. Es war still um sie herum. Man konnte nur die entfernten Schritte über ihnen hören. Das Meer wankte das Schiff sanft in den Wellen und die Sonne verschwand bereits. Vorsichtig näherten sich die beiden. Darauf bedacht den Moment nicht zu zerstören. Kurz bevor sich ihre Lippen berühren konnten stoppte die junge Brünette. „Jack ich muss dir noch was sagen.", Lorey vertraute dem Piraten vor ihr sie wollte es ihm anvertrauen. Sie wollte keine Lügen oder ähnliches mehr zwischen ihnen. Dafür mochte sie ihn zu sehr. Das gestand sie sich nun endlich ein. Und sie hatte das Gefühl, das sie ihm ebenfalls etwas bedeutete deshalb wollte sie das er es weiß. Gerade als der Pirat ihr antworten wollte ertönte ein lautes KAPITÄN durch das Schiff. Jack reagierte kurz mit einem entschuldigenden Blick zu Lorey ehe er aufstand und der Stimme folgte. Lorey atmete einmal enttäuscht auf. Es war die perfekte Gelegenheit ihm endlich ihr Geheimnis anzuvertrauen und nun das. Als sie ebenfalls aufstand und nach oben ging. An Board stand alle an der Reling und blickten ins Meer. Neugierig schritt Lorey ebenfalls auf die Reling zu um einen Blick ins Wasser zu werfen. Neben ihrer Mutter kam sie zum Stehen. In dem dunklen Wasser schwammen sie. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Die einsamen Seelen die Davy Jones auf die andere Seite hätte bringen müssen. „Die sind keine Gefahr für uns hab ich recht?", fragte Will Tia Dalma. „Für sie sind wir nichts weiter als fahrende Seelen", „Wir sollten sie gar nicht beachten", fügte Barbossa ehrfürchtig hinzu. Und so segelten sie langsam an den verlorenen Seelen vorbei. Als das Meer voll war von kleinen Booten. Gefüllt mit Menschen, verstorbenen Menschen. Am Bug eine kleine Laterne, die gespenstisch leuchtete. „Das ist mein Vater", hörte Lorey Elisabeth leise freudig sagen. Nun ließ sie ihren Blick schnell über die Boote gleiten, auf der Suche nach Govaneur Swan. Und tatsächlich, nicht weit entfernt von der Pearl in einem kleinen Boot saß er den Blick friedlich in der Ferne. Lorey entwich ein kurzer Laut. Das durfte nicht wahr sein er war tot. „Wir sind wieder zurück. Vater, Vater hier sieh mich an", rief Elisabeth fröhlich ihrem Vater zu und winkte aufgeregt. Lorey blickt sie nur traurig an. Das arme Mädchen nun hatte sie beide Elternteile verloren. Auch Lorey fühlte den Verlust, immerhin war Governour Swan in der kurzen Zeit, die sie sich kannten zu einer Art Vaterfigur geworden. „Elisabeth, wir sind nicht wieder zurück", klärte Jack Elisabeth auf und nun verstand auch sie. Aufgebracht rief sie nach ihrem Vater. Dieser folgte dem Ruf und sah zur Pearl, zu seiner Tochter „Elisabeth, Bist du tot?", fragte er. Lorey konnte das nicht länger ertragen sie brach in Tränen aus. Wie konnte Cutler Beckett nur so etwas Grausames tun. Tia Dalma legte einen Arm um ihre Tochter um ihr etwas Trost zu spenden. Auch Will versuchte Elisabeth zu beruhigen. Diese jedoch war immer noch geschockt, konnte es nicht begreifen. „Ich denke ich schon.", fuhr der Governour ruhig fort. „Nein, das darf nicht sein", „Dar war diese Truhe, weißt du. Es ist seltsam. Sie schien auf einmal so wichtig zu sein.", wollte Elisabeths Vater ihr noch mitteilen doch diese schien das gar nicht wahr nehmen zu wollen und versuchte alles um eine Leine zu finden. Loreys Tränen wurden weniger und sie wurde hellhörig. „Und ein Herz. Wenn man das Herz zersticht so erfuhr ich, muss man seinen Platz einnehmen. Und bis in alle Ewigkeit die sieben Meere befahren. Die Dutchman braucht einen Kapitän. Dumm für so etwas sein Leben zu lassen.", endete der Mister Swan. Tia Dalma wandte sich an Will und sah ihn durchdringend an „Ein Hauch von Schicksal", flüsterte sie ihm entgegen. Lorey begriff, was ihre Mutter damit meinte, konnte sich jedoch darauf im Moment nicht konzentrieren. Eilig ging sie weiter vor zu Elisabeth an die Reling sie wollte ihre Hand heben um dem Wasser zu befehligen das kleine Boot in ihre Richtung zu retten, doch wurde von einer anderen Hand aufgehalten „Es ist zu spät. Er kann nicht mehr gerettet werden", Barbossa sah sie noch einmal an ehe er ihre Hand losließ. „Sie darf das Schiff nicht verlassen", schrie Tia Dalma als Elisabeth Anstalten machten über Board zu gehen und ihren Vater zu retten. Will war der erste der sie erreichte und hielt sie fest in seinen Armen. Die anderen waren gefolgt und Lorey wurde ganz schwer ums Herz als sie ihre Freundin so sah. „Können wir ihn retten?", fragte Will zweifelnd. Tia Dalma schüttelte den Kopf und antwortete traurig „Er kommt nie wieder". Dann richtete sie den Blick zu ihrer Tochter und nahm ihre Hand. Sie drückte sie kurz fest. Lorey nickte ihr zaghaft zu. Ihre Mutter würde ihr die Geschichte ihres Vaters erzählen.
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