Kapitel 49
Madisons POV:
,,Denkst du das würde ihm gefallen?" fragte ich Tae unsicher und drehte mich immer wieder im Spiegel. Namjoon und ich hatten das erste Mal seit langem mal wieder ein richtiges Date nach seiner Tour. Da wollte ich natürlich etwas besonderes anziehen und wen nahm man dann am besten zum Shoppen mit als den Kim Taehyung? In die ersten Geschäfte die ich vorgeschlagen hatte wollte Tae gar nicht erst rein gehen.
Er schleifte mich also zu einem Geschäft seiner Wahl und suchte mir erst Mal um die zehn Kleider raus die ich anprobieren sollte. Das erste Kleid war ihm zu gelb, das zweite erinnerte ihn zu sehr an eine Beerdigung und das dritte war zu weit. So ging es die ganze Zeit weiter bis ich das neunte Kleid anprobiert hatte. Es war ein rotes Kleid. Es lag eng an und hatte einen etwas weiten Ausschnitt.
,,Vertrau mir er wird es lieben. Du siehst sehr heiß in dem Outfit aus schmeichelt deiner Figur. Wir brauchen nur noch ein paar Ohrringe. Ich denke da an die silbernen die du von Yoongi-hyung zu Weihnachten bekommen hast." erklärte Tae fachmännisch. Etwas überforderte es mich aber schon dass er mir ständig in den Ausschnitt sah obwohl er vermutlich nicht mal die Absicht hatte.
,,Die Halskette die du so gerne trägst dieses Diamanten Collier ist zu viel. Nehm lieber die Kette die Namjoon die zum Geburtstag geschenkt hat. Die hat auch die perfekte Länge." Ich hatte mir ja schon irgendwie gedacht dass Tae beim Aussuchen damals geholfen hatte. Namjoon würde nie selbst eine Kette kaufen, aus Angst sie würde mir vielleicht nicht gefallen. Auch wenn Tae so überzeugt von dem Outfit schien, war ich nicht ganz so überzeugt wegen des Ausschnittes.
,,Ah man kommt bei dir auch um das Rot nicht herum." murmelte Tae in der Zeit meiner Bedenken immer wieder vor sich hin. Dabei lag immer eine Hand irgendwo an seinem Gesicht. Das machte er oft wenn er nachdachte. Vielleicht war sein nächster Gedanke meine Schuhe für den Abend. Lächelnd betrachtete ich ihm vom Spiegel aus. ,,Die haare müssen auf jeden Fall offen sein..." murmelte er weiter.
Dass Ende von dem Lied war das Namjoon so wie ich es befürchtet hatte so gar nicht zufrieden mit dem Kleid war und ich für den restlichen Abend sein Jackett tragen musste, da ihm der Ausschnitt zu weit war. ,,Klar war das Taehyungs Idee." murrte er genervt während er einen Bissen von seinem Steak nahm. Unschuldig nahm ich einen Schluck vom meinem Wein.
Ich ließ alles hinter mir. Trotz den Rufen drehte ich mich nicht mehr um. Ich flüchtete von meiner eigenen Hochzeit, aus meiner Fake-Welt, die ich mir selbst geschaffen hatte ohne es zu merken. Das alles tat ich obwohl ich nicht einmal wusste wie es weiter gehen sollte. Ich wusste nicht wohin ich sollte und was nun mit mir geschah. Mein erster Gedanke war so weit wie möglich weg zu kommen von diesem Ort.
Also hörte ich nicht auf zu rennen. Erst als ich die Tür des Personals erreicht hatte verlangsamten sich meine Schritte. Ich legte mir meine Hand auf die Brust um mein Herz etwas zu beruhigen. Ich musste verrückt geworden sein. Ich musste wirklich komplett verrückt geworden sein. Immer mehr Tränen bildeten sich auf meinen Wangen, doch ich lachte. Ja ich lachte wirklich. Ich hatte das erste Mal seit langem etwas getan was ich wirklich wollte.
Eine Entscheidung die ich vielleicht Mal bereuen werde, aber eine die ich selbst entschieden hatte, so wie ich es in dem Moment einfach wollte und nicht wie ich es für richtig gehalten hätte. Mein Herz fühlte sich um einiges leichter an. Ja es fühlte sich gut an. Mit gutem Gewissen legte ich meine Hand auf den Türgriff und drückte ihm mit einer schellen Bewegung nach unten, bevor ich die Tür öffnete.
Ich trat aus dem Gebäude raus, wissend dass auf der anderen Seite der Garten war in dem es sicher gerade komplett chaotisch zugeht. Schnell beschloss ich mir darüber nun keine Gedanken zu machen. Viel wichtiger war jetzt meine Flucht. Ich erkannte einen roten Sportwagen der teuer aussieht. Das war nicht wirklich das unauffälligste Auto, aber es hatte getönte Scheiben was das alles doch schon wieder viel sympathischer machte.
Viel neugieriger war ich jedoch auf die Person die vor dem Sportwagen stand. Also die Person die Eun-Woo arrangiert hatte um mich hier weg zu bringen. Es war keiner der Jungs von ASTRO. Diese waren alle auf der Hochzeit und sahen genau so überrascht aus wie alle anderen Gäste. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit Fliege. Seine Beine waren lang, was dem Anzug noch mehr schmeichelte. Vor seinem Gesicht war ein riesiger Blumenstrauß mit bunten Blumen und sogar Obst.
,,Ich wusste nicht welche Blumen du magst. Ich denke mit Obst kann man nicht viel Falsch machen. Vielleicht bekommst du ja Hunger unterwegs. Naja zumindest meinen Glückwunsch an die Braut." Ich verdrehte die Augen wegen des dummen Spruchs. Es gab nur eine Person die in einer solchen Situation rumalbern würde und genau diese Person war die einzige von meinen Freunden die heute nicht geladen war. Jong-Suk ließ den Straß sinken und schenkte mir ein schiefes Lächeln.
,,Mitfahrt gefällig?" fragte er belustigt. Sarkastisch verschränkte ich die Arme. ,,Ich dachte du wärst nicht geladen." ,,Ich bitte dich. Als ob mich das jemals aufgehalten hätte. Tatsächlich hatte ich es mir sogar vorstellen können das Jong-Suk zur Hochzeit gekommen wäre wenn Eun-Woo ihn nicht um diesen Gefallen gebeten hätte. ,,Auch wenn ich es liebe mit dir herum zu albern müssen wir wirklich los." erinnerte ich Jong-Suk an seine Aufgabe.
,,Steig ein." Ich lief auf die hintere Reihe des Sportwagens zu und stieg so schnell es ging ein. Die Ledersitze sahen genau so teuer aus wie der gesamte Wagen. Das passte zu dem kleinen Angeber. Jong-Suk schnallte sich an, während ich noch damit beschäftigt war die Schleppe meines Kleides in das Auto zu zwängen. ,,Brauchst du Hilfe?" fragte Jong-Suk wieder belustigt.
In dem Moment hatte ich das letzte Stück Stoff in der Hand. ,,Fahr lieber los." grummelte und schloss die Tür. ,,In der Tasche sind Wechselklamotten." erklärte er. Er meinte wohl die graue Sporttasche die neben mir auf der Rücksitzbank lag. ,,Das meinst du nicht im ernst oder?" fragte ich während er anfuhr. ,,Willst du lieber im Brautkleid durch das Hotel?" fragte er wieder in seinem gewohnten Ton.
Ich gab ein lautes Seufzen von mir. ,,Wehe du schaust durch den Rückspiegel!" ermahnte ich ihn und versuchte so bedrohlich wie möglich zu klingen. So kam es wirklich dass ich Oh Madison mich in dem Auto von Lee Jong-Suk aus meinem Brautkleid schälen musste um in bequemere und vor allem unauffälligere Sachen zu schlüpfen. ,,Behalte deine Augen bei dir!" schrie ich ihn an als ich das Brautkleid endlich komplett ausgezogen hatte.
,,Wohin gehen wir überhaupt?" fragte ich unsicher. Ich hatte ja noch keinen Plan und hoffte das Jong-Suk mir weiter helfen könnte. ,,Ich hätte vorgeschlagen wir fahren erst mal zu eurem Hotel, da kannst du ein paar Sachen zusammenpacken. Dann können wir irgendwo hingehen um Pläne zu schmieden. Am besten bei einem Kaffee, meine Nacht gestern war lang." genervt verdrehte ich die Augen. Was auch immer er gemacht hatte, ich hoffe es war nicht auf der Rücksitzbank seines Sportwagens.
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