Gerade saß ich am Tisch im Wohnzimmer und sah meiner Mutter dabei zu, wie sie an einem Kleid nähte. Sie nähte wieder für irgendeiner meiner Cousinen ein Kleid für deren Geburtstag. Das tat sie immer, Mutter war einfach viel zu nett.
Ich saß einfach nur da und sah ihr auf die Hände. Wie geschickt sie die Nadel bewegte. Es war wirklich beeindruckend, fand ich zu mindestens.
„Ich wünschte ich könnte sowas auch.“ murmelte ich, ehe ich mein Kopf auf der Hand abstützte.
„Na wir haben ja gesehen wie das geendet ist, als du für…“ mitten im Satz brach sie ab und schaute nach unten.
„Mom, alles in Ordnung?“
„Ja.“ leicht wischte sie sich über die Augen. „Es ist alles gut. komm her und ich versuche die ein wenig beizubringen. “ sie deutete mir an sich zu ihr zu setzten, was ich dann auch tat.

„Nimm den Stoff und lege ihn so, durch das Loch oben an der Nadel fädelst du ein Ende des Fadens ein und ins andere machst du ein Knoten.“ ich tat wie sie mir sagte und ich musste sagen, ein ordentlichen Knoten in den dünnen Faden zu bekommen, ist gar nicht so leicht.
„Jetzt ziehst du die Nadel so wie ich durch den Stoff...“ sie zeigte mir am Kleid ein paar Stiche.  „…und am Ende lässt du ein Stück frei. Dann können wir Füllmaterial rein machen und Zack! Du hast ein Kissen.“ sie lächelte mir zu, ehe sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. Ich versuchte derweil das 'Kissen' irgendwie ordentlich hinzu bekommen, doch etwa waren die Abstände zwischen den Stichen zu groß, oder ich stach mir in die Hand.
Kurz gesagt: das Endergebnis was schrecklich!

Während ich so das Etwas, woraus überall Watte rausquil, betrachtete, musste ich mir eingestehen, das Nähen nicht mein Ding war.
Ich schaute lieber wieder rüber zu Mutter. Ihre Hand bewegte sich so flüssig, sie stach sich nicht und das was sie nähte, sah sogar gut aus.

Ich konnte mich daran erinnern, dass ich früher oft Händen beim nähen zugesehen hab. Es hat mich immer fasziniert, wie diese kleinen, zarten Hände, solch tolle Dinge herstellen konnten. Aber ich wusste nicht mehr zu wem die Hände aus meiner Erinnerung gehörten.

„Mann muss wohl die Hände dafür haben.“ seufzte ich, ehe ich das 'Kissen' in die Ecke schmiss.
„Der Versuch zählt.“ aufmuntert lächelte mich meine Mutter an und fuhr mit durchs Haar. „Außerdem, räum diese Missgestalt bitte ganz weg.“
„Wow danke.“ sagte ich, nur so von Ironie trotzend.
Die Blonde Frau kicherte, ich schaute beleidigt raus und entdeckte einen schwarzen Schopf, der am Fenster vorbei jagde, kurz darauf lief ein großer Hund am Fenster vorbei.
Scheiße! Tom hat Angst vor Hunden!

Wie von der Tarantel gestochen stand ich auf und rannte zur Tür.
„Ich bin gleich wieder da Mom!“ ich schnappte mir noch eine Jacke und lief aus dem Haus. Einfach dem schreienden Jungen und dem bellenden Hund hinterher.

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Ein seeehr kurzes Kapitel, ich weiß. Sorry.
Aber hey seit ihr alle gut in 2018 angekommen?

LG eure _Arato_