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Kapitel 9 ~ Riddikulus

Ellie

Mittlerweile bin ich seit einem Monat wieder in Hogwarts und als ich an diesem Morgen die große Halle betrete, schlägt mir das allgemeine Missfallen der ganzen Schule entgegen. Draco erwartet mich bereits mit bleichem Gesicht am Slytherintisch.
„Was ist denn los?", frage ich und versuche nicht wieder einzuschlafen. Seit Wochen arbeite ich jede Nacht an meinem kleinen Projekt und ich bin noch keinen Schritt weitergekommen. Irgendwie muss ich in Mr. Filchs Büro.
Wortlos reicht mir Blaise den Tagespropheten und mein eigenes Bild lächelt mir schüchtern entgegen. Wie viel weiß die Tochter des berüchtigten Massenmörders Sirius Black tatsächlich über ihren Vater?
Das Blut rauscht in meinen Ohren, eilig lese ich den Artikel.

In den vergangenen Wochen haben wir immer wieder über das tragische Schicksal von Blacks Angehörigen berichtet. Besonders Helena Black (Foto), die einzige noch lebende Black, schlägt eine große Welle des Mitgefühls entgegen. Aber verdient sie es überhaupt? Letzten Sommer hat das Ministerium für Hexerei und Zauberei die junge Hexe befragt und aus den Unterlagen geht nicht eindeutig hervor, ob Miss Black in Kontakt mit ihrem flüchtigen Vater steht oder nicht. Sicher ist nur, dass Miss Black vom Ministerium für Hexerei und Zauberei erst kürzlich auf die Liste der zu überwachenden und potentiell gefährlichen Hexen und Zauberer gesetzt worden ist. Laut dem Sprecher des Ministeriums für Hexerei und Zauberei sei dies nur eine übergehende Vorsichtsmaßnahme, durch die Miss Blacks Befragung erleichtert werden soll, wenn es zu weiteren Vorfällen mit ihrem Vater, dem berüchtigten Massenmörder Sirius Black, kommen sollte. Mr Lucius Malfoy und seine Frau, die das Sorgerecht für die Dreizehnjährige besitzen, haben bereits Revision gegen diesen Schritt beim obersten Zauberergamot beantragt. Das Zaubereiministerium hat ebenfalls bestätigt, dass Miss Black ihren Vater bereits mit sechs Jahren in Askaban besucht hat. Es ist also fraglich, inwieweit Miss Black ihrem Vater hilft und ...

Plötzlich beginnt das Papier zu brennen und die restlichen Worte verschwimmen vor meinen Augen. Mein ganzer Körper zittert vor Wut und ich spüre, wie dieser Artikel eine Erinnerung in mir aufsteigen lässt. Verzweifelt atme ich tief ein und aus und versuche die Kontrolle über meine Gedanken zu behalten, aber ich spüre, wie ich in meine Erinnerung gesogen werde. Wie in Trance stehe ich auf und laufe aus der Halle. Meine Mitschüler weichen vor mir zurück, aber ich kann es mir nicht leisten mich von ihnen ablenken zu lassen. Es grenzt an ein Wunder, dass ich die Erinnerung so lange zurückhalten kann, bis ich ein leeres Klassenzimmer erreiche. Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, sacke ich kraftlos an der Wand herab und schließe die Augen. Das Klassenzimmer beginnt sich aufzulösen und ich werde direkt in meine Erinnerung gesogen.

Zitternd vor Kälte ziehe ich meinen Umhang näher an mich. Moms Beerdigung ist nun drei Monate her und ich versuche mich immer noch an Granny zu gewöhnen. Sie ist so anders, als mein Vater sie mir beschrieben hat und ein Teil von mir begegnet ihrer Freundlichkeit mit Misstrauen. Als sie mich fragte, was ich mir zum Geburtstag wünsche, erzählte ich es ihr. Sie zuckte nicht mal mit der Wimper, sondern griff nach einer Feder und setzte einen Brief auf. Jetzt stehen wir hier vor dem Eingang zum sichersten Gefängnis der Zauberwelt und ich habe keine Ahnung, was mich erwarten wird. Alles, was ich weiß, ist das dort drin mein Vater sitzt und meine Hilfe braucht. Ich weiß, dass er unschuldig ist. Also ist es meine Aufgabe seine Unschuld zu beweisen und ihn zu befreien.
„Bist du bereit, Elizabeth?", wendet sich meine Granny an mich und ich nicke. Ich habe mein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet. Schweigend treten wir ein. Die silbernen Tiere halten die Dementoren auf Abstand, aber dennoch kriecht mir ihre Kälte in die Knochen. Unabsichtlich lasse ich meinen Blick in die Zellen gleiten und betrachte die ausgemergelten Menschen, die darin eingesperrt sind. Die meisten von ihnen bemerken unsere Anwesenheit noch nicht einmal. Einer der Männer vom Zaubereiministerium kramt in seiner Tasche und zieht einen Schlüssel hervor, doch sein Kollege schüttelt den Kopf.
„Hast du ernsthaft vor die Kleine mit ihm allein zu lassen?", fragt er entgeistert und der mit dem Schlüssel antwortet, dass er wohl seiner eigenen Tochter nichts tun würde. Er. Sie reden über meinen Vater. Die anderen Worte ihrer Unterhaltung höre ich nicht, aber der mit dem Schlüssel steckt den Schlüsselbund zurück in seine Tasche.
Nach einer Weile bleiben wir vor einer Zelle stehen. Die beiden Ministeriumsmitarbeiter gehen mir aus dem Weg und ich laufe an die Gitter. Die Kälte ignorierend schließen sich meine Finger um die Gitterstäbe und ich schaue in die vertrauten Augen meines Vaters. Sie sind anders. Er ist anders.
„Helena", wispert er und seine Stimme ist rau, als hätte er sie seit einer Ewigkeit nicht mehr genutzt. „Du bist hier. Es ist schön dein Gesicht zu sehen. Du siehst deiner Mutter sehr ähnlich"
Seine kalten Finger streichen zärtlich über meine Wange und nur mit Mühe kann ich die Tränen zurückhalten. Ich habe seit Tagen nicht mehr geweint.
„Ich kann mich an alles erinnern, Daddy", flüstere ich zurück. „Ich werde ihn finden und ich werde allen beweisen, dass sie dir Unrecht getan haben. Aber du musst durchhalten, Daddy"
Ein Räuspern hinter mir ermahnt mich daran lauter zu sprechen. Aber ich habe alles gesagt, was ich wollte. In den Augen meines Vaters flammt für einen Moment Hoffnung auf. Dann schaut er über meine Schulter und erstarrt. Sein Gesichtsausdruck wird verschlossen und kalt. Kälter als Askaban.
„Was tust du hier, Mutter?", fragt er barsch und ich spüre, wie sich eine Hand auf meine Schulter legt.
„Lass mich einen Moment allein mit deinem Vater sprechen, Liebes", sagt Granny und es klingt wie ein Befehl. Widerwillig löse ich meine Finger von den Gitterstäben und stehe auf. Mich trifft der mahnende Blick meiner Großmutter und ich beginne mich zu entfernen. Zwei Zellen von meinem Dad entfernt bleibe ich stehen und kann den Blick nicht von der Hexe wenden, die in ihrer Zelle liegt. Ihr Gesicht ist bleich wie der Tod, ihre Haare dafür umso schwärzer und ihre Züge war bestimmt sehr schön, bevor sie hierhergekommen war. Sie zittert am ganzen Körper. Ihre großen, dunklen Augen starren mich an. Sie ist gebrochen. Schnell blicke ich zurück auf Granny, sie redet immer noch mit meinem Vater und die Ministeriumsleute achten nicht auf mich. Vorsichtig löse ich die Spange meines Umhangs und streife ihn ab. Langsam gehe ich in die Hocke und breite meinen Umhang über der Hexe aus. Er wird augenblicklich größer und hüllt ihren Körper ein wie eine wärmende Decke. Ihre großen, dunklen Augen starren mich an und ich meine Dankbarkeit in ihnen aufblitzen zu sehen. Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, dann kehre ich zu Granny zurück. Sie mustert mich kurz, bleibt aber stumm. Daddy lächelt mich an und ich nicke ihm zu. Dann packt der Ministeriumstyp mit dem Schlüssel meinen Arm und zieht mich fort. An der Zelle mit der Hexe kommen wir nicht vorbei. Den ganzen Weg bis zum Ausgang erwidere ich den Blick meines Vaters und ich bin froh, dass sein Lächeln nicht von seinem Gesicht verschwindet.
Ich versuche die Kälte zu ignorieren, als wir aus dem Gebäude treten. Ich versuche den Wind zu ignorieren, der mir durch die Haare wirbelt und unter den Pullover fährt.
Ich spüre die Kälte noch immer in meinem Körper, als ich mit Granny vor dem Kamin im Salon sitze und meine Hände die Tasse heiße Schokolade umklammern, die Kreacher für mich gemacht hat.
„Weißt du, wer die Hexe war, der du deinen Umhang gegeben hast?", will Granny wissen und zerreißt die Stille zwischen uns. Betreten erwidere ich ihren Blick und schüttle den Kopf.
„Das war deine Tante Bellatrix", erklärt Granny leise. „Weißt du, warum sie in Askaban ist?"
„Es ist mir egal, was sie getan hat", antworte ich wahrheitsgemäß und nippe an meiner heißen Schokolade. „Kein Mensch verdient es diesen Wesen schutzlos ausgeliefert zu sein"

Zitternd öffne ich die Augen und stelle erleichtert fest, dass das Klassenzimmer, in welches ich mich geflüchtet habe, immer noch leer ist. Mein Körper braucht einen Moment, um die Kälte der Erinnerung abzuschütteln. Ich habe nie erfahren, weshalb meine Tante nach Askaban gekommen ist. Tante Cissy redet nicht über ihre Schwester. Fröstelnd lege ich die Arme um meinen Körper und gebe mich der Stille hin. Mit einem Quietschen öffnet sich die Tür und ich reiße panisch die Augen auf. Aber es ist nur Draco. Wortlos reicht er mir ein trockenes Brötchen und ich bedanke mich leise bei ihm.
„Erinnerung?", fragt er nur und seufzt, als ich nicke. Schnell setzt er sich neben mich und es tut gut seine Nähe zu spüren. Seine Wärme macht die Kälte weniger real. Draco stellt keine weiteren Fragen. Er gibt mir Zeit und Wärme.
Als ich so weit bin, machen wir uns schweigend auf den Weg zu unserer ersten Unterrichtsstunde. Den Rest des Tages blende ich die Blicke und das Getuschel einfach aus.
Draco denkt immer noch, es wäre lustig. In den ersten Wochen läuft er mit großem Gehabe vor mir her und preist mein Kommen an mit den Worten: „Nehmt euch in Acht! Die hochgefährliche Tochter von Sirius Black kommt und verschleppt euch in die Hölle"
Ich wünschte, er würde es lassen. Mein erster fließender Satz war Mommy, Daddy ist unschuldig. Ich verstehe nicht, warum ich jede Nacht von diesem Augenblick träume, ich erinnere mich auch so daran, wie meiner Mutter vor Schreck das Messer aus der Hand glitt. Danach hat sie mir mit sanfter Stimme von unserem Fluch erzählt und dass er der Grund ist, dass wir uns an Dinge besser erinnern werden als andere Menschen. Ich war drei Jahre alt, als meine Mom mir schließlich verbot davon zu sprechen. Vor ihrem Tod hat sie unseren Familienfluch bei mir verstärkt. Nun kann ich nichts vergessen. Nie. Was in Tests ganz praktisch ist, ist bezogen auf alles andere einfach nur unangenehm.
Lustlos lasse ich mich auf meinen Platz neben Draco fallen und überlege, wie ich die Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste schwänzen kann. Aber da wird auch schon die Tür aufgerissen und Remus gibt uns ein Zeichen mitzukommen. Die ganze Klasse folgt ihm durch das Schulgebäude und vor dem Lehrerzimmer bleibt er schließlich stehen. Lächelnd hält er uns die Tür auf und lässt uns eintreten.
Ein das Zimmer verlassender Lehrer streift meine Schulter, als ich eintrete und ich zucke bei der unerwarteten Berührung zusammen. Die Situation behagt mir nicht. Mit wenig Interesse lausche ich Remus' Ausführungen und Übelkeit steigt in mir auf. Seit Jahren frage ich mich, welche Gestalt ein Irrwicht für mich annehmen würde, aber jetzt spielt mir meine Fantasie streiche. Wird Draco sich angeekelt von mir abwenden? Werde ich allein sein? Wird mein Vater mir vorwerfen, dass ich ihn verraten habe? Wie in Trance nehme ich meinen Platz in der Reihe ein und stehe viel zu sehr neben mir, als dass ich auf die größten Ängste der anderen achten könnte. Am Rande nehme ich Severus in einem seltsamen Aufzug wahr, aber etwas anderes bleibt bei mir nicht hängen. Ich kann nicht einmal lachen. Die Schlange vor mir wird immer kleiner und schließlich steht niemand mehr vor mir. Mit klopfendem Herzen halte ich dem Blick der abgewickelten Mumie stand und klammere mich fester an meinen Zauberstab. Die Mumie verschwindet und vor mir kniet ein ausgemergelter, bleicher Mann. Seine Augen können mich nicht mehr fixieren. Sie sind zersplittert, gebrochen, seelenlos. Vor mir kniet mein Vater. Er schreit mich nicht an, er verspottet mich nicht, aber vor allem ist er nicht tot. Ihm ist so viel Schlimmeres widerfahren als der Tod.
„Das ist nicht real, Helena", wispert eine Stimme in meinen Gedanken und ich schüttle benommen den Kopf. Ich spüre die Blicke der anderen Schüler in meinem Rücken. Sie warten darauf, dass ich etwas tue.
„Riddikulus", sage ich und meine Stimme ist nicht mehr als ein kleines Wispern. Dennoch funktioniert der Zauber. Augenblicklich springt mein Vater auf, grinst schief in die Runde und beginnt voller Inbrunst Spottlieder auf die unterschiedlichen Professoren anzustimmen. Ein trauriges Lächeln erscheint auf meinen Lippen, dann wende ich mit ausdruckslosem Gesicht ab und halte mich im Hintergrund. Ein paar Mal spüre ich Remus' Blick auf mir, aber ich ignoriere alles um mich herum. Kaum ist der Irrwicht endlich besiegt, verlasse ich das Lehrerzimmer und schaue nicht zurück.

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