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3. Kapitel

Das San Vendette lag im zehnten Stockwerk eines kleinen Wolkenkratzers der Stadt, der sich im Viertel der Reichen befand, und galt schon immer als ein sehr nobles, Italienisches Restaurant - David hatte es durch einige Geschäftsessen in seiner ersten Zeit bei der Firma kennengelernt und schätzte dieses schlichte, elegante Flair hier sehr. Quadratische Tischchen aus dunklem Holz, samtig rote Vorhänge, kleine Pflänzchen in allen Nieschen und der Ausblick auf die Berliner Skyline war einfach wundervoll. In dieser Kulisse fühlte er sich wohl und so konnte er sicher auch das Gespräch - oder eher Geschäftsessen - mit Jaeckel hinter sich bringen. Doch hoffentlich sah sie niemand wichtiges; es war zwar nicht so als würden sie in diesem Fall Schwierigkeiten bekommen, aber es wurde schließlich getratscht und dass der Vizechef einer bekannten Immobilienfirma mit einem seiner Untergebenen einfach so zusammen zu Abend aß, kam mit Sicherheit nicht gut an. Aber wo er schonmal beim Thema war; wo steckte Jaeckel eigentlich bloß? Es war schon fast zehn nach fünf und David wurde mit jeder Minute zunehmend nervöser, wobei er abwesend mit seiner Menükarte herumspielte. Ein junger Kellner mit dunkler Haut und strahlendem Lächeln kam zu ihm hinüber.
»Möchten Sie bestellen?«, fragte er fast schon akzentfrei, doch David schüttelte nur den Kopf, wobei er selbst sein übliches Geschäftslächeln aufsetzte. So seriös wie er war, sollte ihn Jaeckels kleine Verspätung doch nicht gleich aus der Bahn werfen.
»Nein, vielen Dank. Ich warte noch auf jemanden.«
Der Kellner nickte verständnisvoll und zündete die kleine Kerze auf dem Tisch an, ehe er sich also wieder diskret zurück zog und David allein ließ mit seinen wirren, unentschlossenen Gedanken. Seit heute Nachmittag hatte er immer wieder an Corinna denken müssen und an ihre fast krampfhafte Überzeugung, dass gerade Noah Jaeckel der richtige Mann für sie war. Und er, als gefühlloser Idiot, tat hier nichts weiter als diese träumerische Scheinbeziehung zu zerstören - auch, wenn er jetzt herausfinden wollte, was dieser Kerl wirklich für sie empfand. Nachdenklich schaute er auf die große Fensterwand, an der entlang sein kleiner Zweiertisch stand, und betrachtete die Abendsonne. Langsam wurde es wirklich Herbst und die Tage wieder kürzer, dabei hasste er die kälteren Monate des Jahres doch, wo die Blätter abfielen und es später begann, zu schneien. Diese erbarmungslose Kälte erinnerte ihn an seine Vergangenheit - was er getan hatte, um jetzt genau hier zu sitzen.
»Hab ich Sie also gefunden.«
David zuckte ertappt zusammen und wandte sich hektisch vom Fenster wieder ins Restaurantinnere ab, wo ihn augenblicklich der Blick rehbrauner Augen streifte, gepaart mit einem deutlich amüsierten Lächeln.
»Dabei hätte ich wirklich nicht gedacht, dass Sie mich kontaktieren«, fuhr Jaeckel auch sogleich fort und ließ sich ohne ein weiteres Kommentar auf den Stuhl gegenüber David fallen. Er trug einen einen dunkelblauen Smoking, der perfekt zu seinem ebenfalls dunklen Haar passte und sah in dieser Szenerie einfach perfekt aus - sowohl sein Blick als auch seine Haltung waren verdammt selbstsicher und wüsste David es nicht besser, hätte er ihn glatt für einen superreichen Kunden halten können.
»Und ich hätte nicht gedacht, dass Sie eine Viertelstunde zu spät kommen.«
Sich nichts von seiner offensichtlichen Verblüffung anmerken lassend, griff David mit kühler Miene nach seinem Weinglas und nahm einen kleinen Schluck.
»Sowas gilt in diesen Kreisen eben als sehr unhöflich, Herr Jaeckel.«
»Für gewöhnlich beschließt man eine geschäftliche Verabredung aber auch nicht per SMS, ohne auch nur die Zusage seines Partners abzuwarten.«
Einen Moment herrschte auf dieses kleine Wortgefecht hin Schweigen und beide setzten sich intensiv mit dem verlockenden Angebot der Speisekarte auseinander, während David immer wieder versuchte, heimlich auf Jaeckels Gesicht zu starren, um aus dessen Miene einige Schlüsse ziehen zu können - doch vergeblich. Dieser Mann hatte echt ein knallhartes Pokerface und das passte so gar nicht zu Menschen aus der einfachen Arbeiterklasse.
»Sie hätten übrigens auch Whatsapp nehmen können.«
Irritiert und etwas verständnislos schaute David ihn an, diesmal ohne es gar zu verbergen.
»Um die Nachricht zu versenden«, erklärte Jaeckel diesmal also etwas verständlicher und David konnte wirklich nicht sagen, wie ernst Jaeckel ihr Gespräch gerade nahm.
»Dann hätte ich sie vielleicht auch schon vor siebzehn Uhr gesehen, denn mal ehrlich: Wer checkt heutzutage noch sein SMS -Postfach?«
Jaeckel legte kopfschüttelnd und mit einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht seine Karte weg und bedachte David mit einem ziemlich amüsierten Blick.
»Darauf kommen wirklich nur Sie, Herr Schmidt.«
Bevor David in der Lage war, seinem auf diesen Monolg hin entstandenen Ärger durch eine wahrscheinlich nicht sehr geistreiche Erwiderung Luft zu machen, ließ sich allerdings - und wahrscheinlich zu seinem großen Glück - der Kellner blicken. Beide bestellten sie Nudeln und für Jaeckel noch ein Glas deftig teuren Weißwein, der ihm auf Empfehlung des Hauses serviert wurde. In diesem Moment kam bei David ebenfalls auch die Frage auf, wer denn am Ende eigentlich für dieses oppulente Mahl zahlen würde - Essen und Getränke in diesem Lokal waren nicht gerade billig und Jaeckel wusste das.
»Nun gut, aber lassen wir die Spielereien«, fuhr eben jener auch schon fort, als der Kellner mit seinem Tablett sich schließlich wieder verdünnisiert hatte.
»Ich frage mich nämlich, was es so unglaublich wichtiges zu bereden gibt, dass Sie mich in geschäftlichem Interesse an so einen Ort bestellen. Hätten wir alle wichtigen Details nicht auch bei einem einem kleinen Stelldichein in Ihrem Büro klären können, Herr Schmidt? Oder wollen Sie mich etwa mit Ihrem ganzen Geld beeindrucken, damit ich mir unseren Deal vielleicht nochmal anders überlege?«
Jaeckels neckischer Unterton brachte ihn zum Kochen, doch David war schlau genug, einfach die Klappe zu halten und sich einen wütenden Kommentar zu verkneifen. Stattdessen setzte er ein strahlendes Lächeln auf.
»Gewiss hätten wir alles in meinem Büro besprechen können, aber hier ist es doch viel gemütlicher oder nicht? Außerdem hätte ich da wirklich noch ein, zwei pikante Fragen ...«
»Und die wären? Sie müssen wissen, ich bin ein sehr direkter Mann und ich schätze es, wenn meine Geschäftspartner ebenso wenig um den heißen Brei herum reden.«
»Kriegen Sie also deshalb keine richtige Frau ab?«
Der Kommentar entwich David, bevor er überhaupt richtig darüber nachdenken konnte und er spürte, wie seine Wangen heiß wurden.
»Verzeihen Sie, das war wohl keine angemessene Antwort«, murmelte er deshalb schnell und trank noch etwas Wein, um sich wieder zu beruhigen - Er würde das hier hinkriegen, ganz sicher. Es war nur ein ganz gewöhnliches Geschäftsessen und er wollte nur einen ganz normalen Deal unter völlig normalen Bedingungen abschließen. Punkt.
»Schon in Ordnung, ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet, dass Sie so etwas sagen.«
Jaeckel stützte seinen Kopf auf den rechten Arm und musterte ihn aus dem Augenwinkel, immer noch dieses strohblöde Grinsen im Gesicht.
»Also, worum geht es, schießen Sie los.«
»Na schön. Ich wüsste gerne, warum Sie überhaupt etwas mit Corinna angefangen haben. Mochten Sie sie wirklich oder wussten Sie von Anfang an von ihrer Herkunft bescheid?«
David erwiderte den intensiven Blick und suchte in Jaeckels Gesicht nach irgendeiner erkennbaren Regung, aber da war rein gar nichts - schon wieder hatte er das Gefühl, er spräche mit einer undurchsichtigen Maske. Wer zum Teufel war Noah Jaeckel wirklich und was hatte er bloß vor? David hätte in diesem Moment alles gegeben, um diese Wahrheit zu erfahren.
»Nun, Herr Schmidt, mit einer Erfahrung wie der Ihrigen, wissen Sie doch sicherlich, dass Informationen in unserer Branche nicht einfach so herausgegeben werden.«
Jaeckel verstummte in just dem Augenblick in dem ihr Essen aufgetragen wurde und David mit klopfendem Herzen zum Besteck griff.
»Heißt das, Sie wollen eine Gegenleistung?«, fragte er und stocherte unkonzentriert in seiner Pasta herum; egal, was diesem Typen da vorschwebte, es sicherlich genauso extravagant, wie grauenerregend.
»Ja, so könnte man es wirklich nennen. Hätten Sie an so etwas denn Interesse?«
David zögerte, bevor er ihm durch ein leichtes Nicken sein leicht zweifelndes Einverständnis erklärte. Ihm war jeglicher Apettit vergangen.
»Nun, dann schlage ich - ohne die genauen Einzelheiten zu nennen, die Sie sich aber bestimmt schon denken können - vor, dass wir beide in ein Hotel gehen.«
Und plötzlich war David froh, gerade nichts gegessen oder getrunken zu haben - ansonsten hätte er es sicher wieder in hohem Bogen über den Tisch gespuckt. Ja, Jaeckel war wirklich ziemlich direkt, das konnte er unterschreiben.
»Und was, wenn ich jetzt absage?«
Er legte sein Besteck beiseite.
»Dann erzähle ich Ihnen nichts und Sie werden dank unserem kleinen Deal so oder so mit mir ins Bett steigen müssen.«
Fast schon feierlich und grinsend leerte Jaeckel sein Weinglas, ehe er es auf dem Tisch knallte. Dann musterte er David eingängig mit diesen schrecklichen, dunkelbrauen Augen.
»So läuft das eben in der Geschäftswelt, wenn man an die Spitze kommen will.«

Am liebsten hätte David die Flucht ergriffen, spätestens als sie vor der Fassade dieses mittelmäßigen InterCity -Hotels am Bahnhof standen, wohlgemerkt Hand in Hand, denn Jaeckel hatte ihn einfach mit sich gezogen. Seine Haut kribbelte und er fühlte sich nervös, während Jaeckel und er die geräumige Empfangshalle mit angrenzendem Frühstückssaal durchquerten - erst am Tresen angekommen, ließ jener schließlich seine Hand los, um für sie beide einzuchecken und zu bezahlen. Nervös sah David sich um; außer ihnen stand nur noch eine Mutter mit Kind vor der breiten, grauen Wand rechts neben den Fahrstühlen und studierte augenscheinlich die dort ausgehängten Bilder und Flyer. Nein, hier würde sie wirklich niemand erwischen - weder ein Kunde, noch Mitarbeiter der Firma. Sie konnten also ruhig alles tun, was sie wollten oder noch eher das, was Jaeckel wollte. David war natürlich klar, dass er jetzt nichts mehr zu melden hatte, so tief wie er in der Sache drin steckte. Er konnte keinen Rückzieher mehr machen und es war ein Risikoinvestment, so viel war klar. Denn selbst, wenn Jaeckel ihm die gewünschten Informationen gab, hieß das erstens nicht, dass sie auch wahr waren und zweitens, dass sie ihm auch wirklich weiterhalfen. Vielleicht hatte Jaeckel ja auch schlicht keine Lust mit Corinna zusammen zu sein, selbst wenn er etwas für sie übrig hatte. Oder ihm würde es nicht reichen, sich nach dem Tod des Chefs nur die Hälfte vom Kuchen mit seiner Frau (oder gegebenen Falls noch Freundin) zu teilen und er wollte gleich alles - obwohl David ihn nicht als sehr materiell veranlagt einschätzen würde. Dazu ließ ihn Geld und alles, was David ihm sonst noch hätte bieten können, zu kalt. Dieser Mann war generell ... viel zu kalt. Selbst diese Sache gestern im Büro hatte ihm nicht mehr als dieses schrecklich amüsierte Lächeln entlockt und diese Situation nagte sowieso schon viel zu sehr an Davids Stolz als dass er sie ganz einfach unter den Tisch hätte fallen lassen können - Jaeckels Selbstsicherheit ärgerte ihn einfach.
»Nun kommen Sie schon«, sagte jener in diesem Moment, wie auf ein Stichwort hin und wedelte in der Hand mit einer Schlüsselkarte; er hatte also wirklich ein Zimmer gebucht. Davids Herz machte kurz einen Aussetzer als er dies vollends realisierte und er fuhr sich schockiert mit den Fingern um seinen Mund, ehe er schwach nickte und Jaeckel zum Fahrstuhl folgte. Erst als sich dessen Türen wieder mit einem »Pling« verschlossen und sie hoch ins erste Stockwerk beförderte, wagte er zu sprechen:
»Sie machen es also wirklich«, war es, was er leise und eher zu sich selbst murmelte, während er auf seine schwarzen Lackschuhe starrte. Hundert Euro wert, dafür konnte man nachts auf der Straße schon durchaus überfallen werden, wenn auch nicht von anspruchsvollen Dieben. Er hörte Jaeckels Lachen, doch reagierte nicht.
»Natürlich mache ich es, was dachten Sie denn? Ich bin es eben gewohnt, mir das zu nehmen, was ich will, egal mit welchen Mitteln - so wie sie selbst auch, könnte man meinen.«
Bevor David darauf noch etwas erwidern konnte, kamen sie oben an und die Fahrstuhltüren öffneten sich, wobei ihn ein Schwall kühler Luft entgegen stieß. Beide stiegen sie schweigend aus und nur David schien plötzlich immer nervöser zu werden, während Jaeckel die Ruhe selbst ausstrahlte - gelassen führte er sie zu ihrem Zimmer, die Nummer achtunddreißig, und entsperrte mithilfe der vorhin ausgehändigten Schlüsselkarte die Tür, ehe er sie für David offenhielt, ganz als wäre er eine hübsche Frau.
»Kommen Sie schon, ich beiße auch nicht.«
»Was ich stark zu bezweifeln wage.«
David schritt an ihm vorbei durch die Tür und fand sich gleich darauf in einem kleinen Zimmer mit Doppelbett wieder. Die Tapetten waren cremfarben, der Boden dunkelbraun gehalten und alles in allem wirkte es sehr dezent und fast eine Spur nobel - außerdem gab es in der Ecke links vor dem Bett sogar noch einen Tisch mit Fernseher, so wie ein Stück davor einen kleinen, orangenen Lesessel mit Beistelltisch. Nicht der Luxus, den er kannte und schätzte, aber für ein einfaches Bahnhofshotel war es wirklich geschmackvoll.
»Und?«
David hörte, wie Jaeckel hinter sich die Tür schloss und zuckte zusammen - jetzt waren sie also hier, vollkommen allein.
»Für eine Nacht wird es wohl gehen«, antwortete er nach kurzem Zögern schließlich und lockerte seufzend seine Krawatte. Er musste ja nicht unbedingt gleich merken, wie nervös David wirklich war.
»Nun, Herr Schmidt, das hoffe ich, aber immerhin sind wir hier ja nicht nur zum Schlafen hergekommen.«
Ihn durchfuhr ein erschrockenes Kribbeln als er spürte, wie Jaeckel ihm die Arme um seine Taillie legte und sanft seinen Kopf auf Davids Schulter legte - seine Kehle fühlte sich sofort staubtrocken an und Jaeckels Atem auf seiner Haut verstärkte dieses unwohlsame Gefühl nochmal.
»Schon gut, ich weiß«, murmelte er gereizt, aber unsicher, was jetzt zutun war. Sollte er diesem Verrückten einfach die Kontrolle überlassen? Aber er konnte nichts mehr dagegen unternehmen, er war diesem Psychopathen in die Falle gegangen und das auch noch freiwillig.
»Na dann entspannen Sie sich doch einfach, das macht es auch für mich leichter.«
David glaubte fast, die Amüsiertheit in Jaeckels Stimme herauszuhören, doch er war unfähig sich zu bewegen oder darauf zu reagieren, denn Jaeckels Hände begannen sein Hemd zu öffnen - diesmal viel schneller und unkontrollierter als beim letzten Mal. Er schluckte und presste seine Kiefer aufeinander, um den Impuls abzuwenden, sich dagegen wehren zu wollen. Es gab kein Zurück mehr.

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