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F I T Z

„Er kann ja richtig süß sein, wenn er schläft."

„Stimmt. Trotz seiner vielen Tattoos wirkt er fast schon harmlos."

„Ja, er sieht richtig knuffig aus."

„Knuffig?"

„Ja du weißt schon. Ein niedlicher Welpe von einer Bulldogge."

„Fitzy ist doch kein Bulldogger. Ich würde eher sagen ein schwarzer großer Labrador mit einem coolen Lederband um den Hals. Der ein bisschen was von Coolness und gechillt sein hat, aber trotzdem treu ist."

Ich öffne meine Augen um zu sehen, ob ich mir das alles einbilde und ich schlecht träume. Aber zwei meiner Mitbewohner stehen tatsächlich unter der Türe und tuscheln lautstark. Ich stöhne und schlage mir die Hand über das Gesicht.

„Ah gut, du bist wach.", sagt Blake unschuldig. Idiot.

„Natürlich bin ich wach, wenn ihr zwei Arschgeigen euch neben mir unterhaltet.", seufze ich. Ich reibe mir mit beiden Händen übers Gesicht und blinzle dann ein paar Mal. „Ist es nicht noch mitten in der Nacht?"

„Nö.", antwortet mir Cam.

Ich stütze mich auf meine Ellbogen auf und sehe zu Blake und Cam, die jeweils am Türrahmen lehnen und beide die Arme vor der Brust verschränkt haben. Warum sind die beiden nach gestern so munter? Gerade den beiden ist der Kater meist buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Aber im Moment erwecken sie den Eindruck, sie wollen gleich los, weil sie zu viel überschüssige Energie haben. Waren wir auf derselben Party?

„Frage: warum schläfst du auf der Couch, wenn es in diesem Haus genug Betten gibt?"

Bei Blakes Frage fällt mir wieder ein, dass Rachel ja in meinem Bett schläft. Falls sie noch da ist. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich vielleicht heute Morgen heimlich rausgeschlichen hat.

„Er hat es bestimmt nicht mehr nach oben geschafft, nachdem er gestern so viel gesoffen hat.", meint Cam zu Blake und sieht ihn an. „Er hat gestern ordentlich getankt, so wie wir alle."

„Ja oder er hat ein Mädchen da oben, die ihn aber rausgeschmissen hat, weil er sich im Bett so schlecht anstellt.", sagt Blake überzeugt und zieht die Augenbrauen hoch, während er Cam ansieht. Sie verhalten sich als ob ich nicht im Raum wäre.

„Hm, das könnte sein. Wäre nicht zum ersten Mal." Cam nickt überzeugt.

„Stimmt. Die Kleine von damals wollte ihn ja wirklich nicht mehr sehen.", quasselt Blake weiter, ohne mich dabei zu beachten. Gott, ich träume noch oder?

„Ja, aber nur, weil er davor was mit ihrer besten Freundin hatte. Zumindest hätte ich noch nie gehört, dass sich ein Mädchen über Fitzys Qualifikationen im Bett beschwert hätte."

„Gott, könntet ihr Mal die Klappe halten.", funke ich dazwischen um diesem Albtraum ein Ende zu setzten.

Gleichzeitig sehen sie wieder zu mir und sehen mich an, als würden sie erst jetzt merken, dass ich ebenfalls anwesend bin. Ich verdrehe die Augen und schlage die Decke zur Seite. „Rachel liegt in meinem Bett ..."

„Und sie hat dich rausgeschmissen.", beendet Blake meinen Satz.

„Nein Mann.", fauche ich. „Ich habe ihr bloß angeboten hier zu übernachten, weil es zu ihr ins Wohnheim weiter war als hier her." Ich sehe die beiden stirnrunzelnd an und blinzle ein paar Mal. „Wo seid ihr gestern so plötzlich hin verschwunden?"

„Nach Hause gefahren, war müde.", antwortet Cam bloß. Dann sieht er Blake an und runzelt ebenso die Stirn. „Stimmt, wo warst du eigentlich?"

Blake sieht ertappt zwischen uns hin und her, dann zuckt er gespielt gelassen mit den Schultern. „Bin mit einem Mädchen nach Hause." Er verlässt das Wohnzimmer und geht in die Küche.

Ich vernehme den Duft von Kaffee und sofort sind meine Lebensgeister geweckt. Eine große Tasse Kaffee und die Welt ist wieder in Ordnung.

„Konntest du diesmal?", fragt Cam und folgt ihm. Er grinst nicht, aber ich höre das hinterhältige Lachen in seiner Stimme.

„Klappe Cam.", fährt ihn der Eishockeyspieler an und setzt sich an den Tisch. Cam und ich machen es ihm gleich, aber vorher nehme ich noch einen Kaffee.

Wir quatschen über belangloses. Über die gestrige Party, über die Uni und unsere Kurse. Irgendwann gesellt sich auch Parker zu uns, der durch die Haustüre reinstolpert. Ich grinse ihn breit an aber er reckt nur den Daumen in die Höhe und nickt knapp. Mich würde ja interessieren, wer diese Mädchen ist.

Cam, unsere Ersatzmutti, macht uns allen Frühstück. Es ist kurz nach zehn als Schritte auf der Treppe zu hören sind. Und als Rachel in der Küche auftaucht, bin ich irgendwie erleichtert, dass sie nicht heimlich davon ist. Ich hatte gehofft, sie heute zu sehen.

„Morgen.", krächzt sie und lächelt zaghaft in die Runde. Sie trägt immer noch die Klamotten von gestern, sogar mein Hemd, dass ich ihr geliehen hab. Barfuß und verschlafen tapst sie in die Küche.

Die Jungs sehen überrascht auf, fangen sich aber sofort wieder. „Morgen Rachel."

„Willst du Kaffee oder Frühstück?", frage ich sie.

Sie räuspert sich. „Nein, ich sollte besser nach Hause.", murmelt sie und deutet zur Haustüre.

„Nein Quatsch. Setz dich und werde erst mal wach. Du kannst so lange bleiben wie du willst.", mein Blake und winkt sie zu uns. Ich bin im Moment nur froh, dass sich die drei nicht wie Vollpfosten benehmen, denn ich spüre, dass es Rachel etwas unangenehm ist. Aber es ist allen klar, dass zwischen uns nicht gelaufen ist. Schließlich habe ich freiwillig auf der Couch geschlafen, und nicht weil sie mich rausgeschmissen hat wie Cam es dachte.

Ihr müder Blick fliegt auf mich und sie zögert. Doch dann lächelt sie breiter. „Kaffee hört sich perfekt an."

Ich stehe auf und mache ihr welchen. Rachel lässt sich auf einen Stuhl fallen und ist sichtlich erleichtert, dass die Jungs ihr Gespräch über Eishockey wiederaufnehmen. Und ich entspanne mich.

„Hier." Ich stelle ihr die Tasse vor die Nase und sie greift begierig danach. Fast schon muss ich lächeln.

„Danke."

Ich setzte mich neben sie auf einen Stuhl und trinke den letzten Schluck meiner Tasse. Der Kaffee wirkt langsam.

„Aber ich dachte Gregg will in die Nationalmannschaft?", fragt Cam an Blake gewandt. Sie unterhalten sich über einen Teamkollegen von Blake. Gregg ist ganz in Ordnung und öfters mal hier.

Blake schüttelt nur den Kopf. „Nein, er will in die Firma seines Vaters einsteigen. Wir haben viele gute Spieler im Team, aber die wenigsten wollen es professionell spielen.", sagt er. „Ich finde der Kerl macht einen Fehler, weil er ein extrem guter Mittelstürmer ist. Aber er macht was er will."

„Wie lange spielst du schon Eishockey?", schaltet sich Rachel ein. Sie hat die Füße angezogen und stützt sich damit an der Tischkante ab. Ihre Tasse hat sie mit beiden Händen umschlungen, als wäre es ihr kleiner Schatz.

„Er ist mit Schlittschuhen an den Füßen auf die Welt gekommen.", murmelt Parker.

„So könnte man es auch sagen.", lächelt Blake. Dann sieht er Rachel an. „Seit ich denken kann stehe ich auf dem Eis."

„Das ist echt cool.", gibt sie zu und nickt. „Ich stand noch nie auf dem Eis in Schlittschuhen."

„Das können wir gerne ändern.", meint Blake locker. „Komm einfach mal nach einem Training in die Halle."

Rachel strahlt ihn an. „Echt? Ich war noch nie in einem Eishockeystadion. Aber kein Wunder, ich bin kein Fan von diesem Sport."

„Psst, so etwas sagen wir in diesem Haus nicht.", wirft Cam panisch ein und sieht Rachel eindringlich an. Aber seine Mundwinkel zucken verdächtig, was Rachel jedoch übersieht.

„Oh tut mir leid.", entschuldigt sie sich und sieht Blake mit großen panischen Augen an. „Ich finde den Sport nur ziemlich brutal, das ist alles."

„Du kommst aus einer Footballfamilie, stimmt's?", fragt Blake und verkneift sich ein Kichern hinter seiner großen Faust.

„Jap. Mein Dad und mein Bruder sind Fans. Und irgendwie finde ich den Sport mittlerweile auch ganz gut.", erklärt sie mit einem Schulterzucken.

Blake zeigt auf sie und grinst sie stolz an. „Na gut, Challenge accepted. Wir kriegen dich schon noch dazu, Eishockey zu mögen. Warts nur ab."

„Gut, ich bin gespannt." Sie grinst ihn frech an.

Rachel bleibt schlussendlich doch noch eine Weile hier. Jetzt wo sie Platz genommen hat und den Kaffee in aller Ruhe schlürft habe ich das Gefühl, dass sie es gar nicht mehr so eilig hat nach Hause zu kommen. Sie lacht über Cams Witze und über das kurze Gezanke zwischen mir und Blake.

„Ich hole bloß meine Sachen von oben.", informiert mich Rachel, als sie mir erklärt, dass jetzt wirklich aufbrechen sollte. Die Jungs haben sich verzogen, also sind wir im unteren Stock alleine.

„Klar.", sage ich bloß.

Rachel verschwindet im oberen Stock und ich räume schnell die paar Sachen vom Tisch in die Küche. Als ich nach ein paar Minuten immer noch nichts vom oberen Stock höre, sehe ich nach ob alles okay ist. Die Tür zu meinem Zimmer ist offen und ich entdecke Rachel darin, die sich mit voller Konzentration meinem breiten Bücherregal gewidmet hat. Sie hat mir den Rücken zugewandt und ich lehne mich mit einem schwachen Grinsen und verschränkten Armen am Türrahmen an.

Aber Rachel sieht sich nicht meine Bücher an, sondern entdeckt ein Zetteln, die ich dort sammle und horte. Langsam zieht sie sie hervor und inspiziert sie. Es sind Skizzen, die mir spontan in den Sinn kommen. Mal sind es eigene Entwürfe von Comicfiguren, oder einfach Skizzen von Leuten, die ich zeichne während ich in einem Café sitze.

„Dir entgeht auch nichts oder?", murmle ich.

Sie schreckt hoch und sieht zu mir. Ihre großen unschuldigen Augen mustern mich kurz, dann merkt sie, dass ich nicht sauer bin, dass sie in meinen Sachen stöbert. Schwach erwidert sie mein Lächeln.

„Tut mir leid, aber mir sind diese Skizzen ins Auge gestochen und mein Dad sagt immer, dass ich eine ungesunde Neugierde besitze.", sagt sie. „Ich wollte nicht ..."

„Schon okay.", werfe ich ein. „Ich habe hier nichts Unanständiges versteckt."

Rachel lässt mich nicht aus den Augen und neigt den Kopf schief. Langsam beginnt sie frech zu grinsen und ihre vollen roten Lippen verformen sich sanft. „Jeder, der das sagt, hat was Unanständiges versteckt."

„Glaub was du willst.", entgegne ich und zucke mit einem frechen Grinsen mit den Schultern.

Rachel blickt wieder auf die Skizzen. Sie beißt sich konzentriert auf die Unterlippe und kräuselt die Nase. Auf ihrer zarten Stirn hat sich eine leichte kleine Falte gebildet und ich verspüre den Drang, sie glatt zu streichen. Bloß mit meinem Daumen über ihre weiche Haut zu streifen und ... fuck, ich sollte diesen Gedanken nicht zulassen. Rachel ist eine Freundin. Nicht mehr und nicht weniger. Aber sie ist viel zu unschuldig für diese Welt. Ihr zartes Wesen, ihr naiver Blick und diese sinnlichen Lippen verführen mich geschickt. Und ich bin mir sicher, sie hat keine Ahnung was sie anstellt.

Sie muss meinen Blick gespürt haben, kein Wunder. Ich starre sie auch wie ein Irrer auf Krack an. Rachel hebt ihren Blick und bleibt an meinen hängen. „Die sind von dir, stimmt's?"

Knapp nicke ich. „Ja." Normalerweise gebe ich es ungern zu, dass ich zeichne. Manche erwarten das von mir nicht. Wenn sie mich sehen, denken sie ich schlage mich die ganze Nacht um die Häuser, saufe bis zum Umfallen und nehme vermutlich irgendein illegales Zeug. Kurz gesagt, sie stecken mich in eine Schublade. Aber ja, der Kerl mit den vielen Tattoos und den schwarzen Klamotten zeichnet.

„Sag jetzt aber bitte nicht, dass du dieses Talent versteckst?", meint sie und sieht mich hochgezogenen Brauen an. Ein schwaches Lächeln umspielt ihre Lippen. In ihren Blick liegt etwas Aufforderndes und egal was es wäre, ich würde die Aufforderung annehmen.

Ich zucke mit den Schultern und gehe auf sie zu. „Ich tue es hauptsächlich für mich. Es lenkt mich ab und ..." Ich stoppe mitten im Satz und bleibe vor ihr stehen. Vielleicht etwas zu dicht, aber Rachel rührt sich ebenfalls keinen Zentimeter. Ihr weiblicher Duft umgibt mich und ich erlaube es mir ihn bewusst wahrzunehmen. Eine süßliche Mischung aus Vanille und Lavendel.

„Die sind zu gut, um sie der Welt vorzuenthalten. Das ist dir wohl hoffentlich klar.", sagt sie und sieht zu mir hoch.

Ich grinse über ihre Worte, dann nehme ich ihr die Skizzen vorsichtig aus der Hand und stecke sie zurück ins Regal. „Ich zeige sie jeden Tag."

Rachels braune Augen mustern mich verwirrt.

„Ich habe meine ganzen Tattoos selbst entworfen, also zeige ich meine Skizzen jeden Tag.", erkläre ich ihr.

Ihr Mund öffnet sich ein kleines Stück. Langsam senkt sie den Blick und inspiziert meine Arme. Ich trage bloß ein kurzärmliges Shirt, also kann sie einen Teil meiner Tattoos sehen. Ohne weiter zu zögern, nimmt sie meinen Arm und streift mit ihren Fingern die schwarze Tinte entlang. Es ist nur eine kleine leichte Berührung, aber Gott, sie sollte sich nicht so anfühlen. Der Moment ist viel zu intim, aber ich will ihn nicht zerstören.

Meine Augen suchen sich einen Weg zur ihrem Gesicht, während sie mit meinen Händen beschäftigt ist. Ich entdecke ein paar Sommersprossen auf ihrer Nase und ihren Wangen. So zart, dass man meinen könnte eine sanfte Sommerpriese hätte sie auf ihr Gesicht wehen lassen. Wir sind uns so nahe, dass ich sie deutlich sehen kann.

Ich lasse sie gewähren, bis ein Laut zu uns durchdringt. Irgendwo im Haus wird eine Tür geöffnet und wieder geschlossen. Ich rufe mir in Erinnerung, dass wir nicht alleine sind. Im Gegenteil, meine ganzen Mitbewohner sind zu Hause und jeden Moment könnte einer von ihnen in mein Zimmer reinplatzen. Manchmal kennen sie keine Grenzen.

Rachel lässt zu schnell meine Hand los und weicht meinen Blick aus. Der Laut hat sie ebenfalls zurückgeholt aus dieser kurzweiligen Blase, wo nur wir existiert haben. Sie blinzelt mehrmals und versucht wieder in der Realität zu landen.

Ich reiße den Kopf herum und wende mich ab. „Soll ich dich nach Hause bringen?", frage ich sie und versuche die Stimmung etwas zu lockern.

„Mach dir keine Umstände." Eilig winkt sie ab und schnapp sich ihre Sachen vom Bett.

„Tue ich nicht. Ich habe dich gestern schließlich über eine Mauer gejagt, da kann ich dich wenigstens nach Hause bringen. Und abgesehen davon, will ich dich nach Hause bringen.", meine ich.

Rachel wirft mir einen hastigen nachdenklichen Blick zu, dann nickt sie zögerlich. „Okay, danke."

Wir steigend schweigend ein. Ich halte mich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen und lausche dem Radio. Rachel neben mir lehnt sich entspannt zurück und sieht aus dem Fenster.

„Dexter hat mir den Job gegeben.", höre ich sie plötzlich.

Ich werfe einen knappen Blick zu ihr. „Das ist cool. Aber es überrascht mich nicht.", gebe ich ehrlich zu und lächle.

„Was? Warum das?", fragt sie zögerlich nach.

Ich zucke mit den Schultern und lächle sie an. „Weil er jungen Leuten eine Chance gibt und er hat nur positiv über dich gesprochen."

„Hm, dann stehe ich ja jetzt etwas unter Druck.", murmelt sie und nagt an ihrer Lippe.

„Mach dir keinen Kopf. Sei wie du bist, das ist das Beste.", versichere ich ihr.

Ich konzentriere mich wieder auf die Straße, spüre aber den deutlichen eindringlichen Blick von ihr. Ich warte darauf, dass sie etwas erwidert, aber sie entscheidet sich dagegen und schluckt es hinab.

Nachdem ich Rachel im Wohnheim abgesetzt habe, fahre ich wieder nach Hause und zwinge mich dazu, etwas für die Uni zu tun. Die Kurse laufen wieder auf Hochtouren und einige Dinge, die erledigt gehören, häufen sich. Also reiße ich mich zusammen, konzentriere mich und komme schlussendlich gut voran.

Die Jungs hatten vermutlich dieselbe Idee, denn im Haus ist es verdächtig ruhig und jeder hat sich in sein Zimmer verschanzt. Weit nach Mittag schlage ich das Buch zu ebenso wie meinen Laptop, weil meine Konzentration allmählich schwindet. Meine Gedanken verlaufen sich und ich schweife zu Rachel ab. Wie sie gestern Abend in meinem Bett lag, sich hineingekuschelt hat. In dem Moment wünschte ich mir, dass würde öfter passieren. Und dass sie es zulassen würde, dass ich neben ihr liege und ...

Ich sollte nicht so über sie nachdenken oder ihren Duft, der sie umgibt, genießen. Ich sollte mich unter Kontrolle bringen und diese Gedanken streichen, die drohen sich relativ schnell in etwas Unanständiges verwandeln.

Ruckartig stehe ich auf und gehe zu Blake rüber. Ich klopfe zwar kurz, trete aber im selben Moment ein. Er sitzt auf dem Boden vor seinem Bett und hat dem Laptop auf seinem Schoß, während er Kopfhörer trägt.

Ich trete vor ihn um mich bemerkbar zu machen. Blakes Zimmer ist das größte, dafür ist es auf die Straße hin ausgerichtet. Sein ungemachtes Bett steht mitten im Raum, auf dem Schreibtisch stapeln sich irgendwelche Collegebücher, der Stuhl verschwindet unter einem Haufen von Klamotten und unter dem Schreibtisch häufen sich alarmierend viele leere Kondompackungen. An den Wänden hängen verschiedene Bilder von Eishockeymannschaften und auf seinem Schrank hinter der Tür hat er seine kleine Sammlung an Pokalen aufbewahrt. Manchmal vergesse ich, wie talentiert Blake in Eishockey ist, aber dann sehe ich ihm auf dem Eis bei einem Spiel zu und ich verspüre Stolz auf meinen besten Freund.

„Hey, was gibt's?", fragt er und nimmt die Kopfhörer ab. Er hängt sie um den Hals und sieht zu mir hoch.

„Wollen wir eine Runde joggen gehen?", frage ich ihn und deute mit dem Kopf zu Tür.

„Klar, mir schläft mein Hintern eh schon ein.", murmelt er. „Der Boden ist auf Dauer unbequem."

„Du könntest ja deinen Stihl abräumen.", schlage ich vor.

„Klappe.", sagt er. „Wir treffen uns unten, ich ziehe mich schnell um."

Ich ziehe mir ebenfalls meine Sportklamotten an und laufe hinab. Blake lässt nicht lange auf sich warten und wir laufen los. Wir reden nicht, jeder ist in seinen Gedanken versunken und das gefällt mir. Ich kann mich auf meine Atmung konzentrieren und so den Kopf frei bekommen.

Wir haben unser Tempo schnell gefunden und laufen im gleichen Schritt neben einander her. Es tut gut, so viele Muskeln zu spüren, zu wissen, wie Sauerstoff durch den Körper rauscht und ihn von dem Alkoholrausch erweckt.

Nach fast einer Stunde werde ich langsamer und lasse mich auf eine Bank fallen, wir sind hinter dem Campus auf einer großflächigen Grünanlage. Meine Brust hebt und senkt sich wie wild und ich fahre mir über das verschwitzte Gesicht. ich bin ausgelaugt, aber ich genieße es.

Blake gesellt sich zu mir und legt beide Hände auf die Lehne der Bank. Im Park ist einiges los, viele Studenten gehen hier joggen oder schnappen sich ihre Matten und machen auf der Wiese eine Yogaeinheit. Ich entdecke eine Gruppe von Mädchen, die auf ihren Gummimatten irgendwelche Verschränkungen und Dehnungen mit ihren Körpern zelebrieren.

Mein bester Freund hat sie auch entdeckt und starrt ungeniert zu ihnen.

„Was läuft zwischen euch?", platzt er heraus und wendet den Blick von den Mädchen nicht ab. Im Moment haben sie alle die Köpfe zum Boden gereckt und den Hintern in die Luft gestreckt. Val hat mir mal ein paar Yoga Übungen gezeigt und wenn ich mich nicht ganz täusche, müsste das der herabschauende Hund sein. Kein Wunder, dass Blake ungeniert ihnen dabei zu sieht.

Ich lehne mich vor und stütze die Ellbogen auf meinen Knien ab. „Von wem redest du?"

„Von Rachel und dir." Erst jetzt neigt er den Kopf zu mir, doch ich weiche ihm aus.

„Keine Ahnung was du meinst."

Blake stößt einen kurzen Laut aus, dass sich nach einem Lachen anhört. „Ich bitte dich Fitz. Erzähl mir nicht, dass dieses Mädchen spurlos an dir vorbeigeht."

„Sie ist bloß eine Freundin. Wir verstehen uns gut, das ist alles.", entgene ich und hoffe, dass er sich damit zufrieden gibt.

Aber neben mir sitzt Blake Westbrock, ein Eins-A-Eishockeyspieler, die geben nicht so schnell auf. „Okay, dann erzähl mir aber nicht, dass dir entgeht wie gut sie aussieht."

Ich sehe zu ihm und mustere ihn mit zusammen gekniffenen Augen. „Sie gefällt dir?"

Der Gedanken, Blake würde etwas mit Rachel anfangen ... gefällt mir ganz und gar nicht. Blake ist versaut und Sex ist für ihn einfach nur Sex, weil er ihn gerne hat und weil es ihm Spaß macht. Emotionen spielen dabei keine Rolle. Gut, ich sollte nicht reden, aber Blake ist da nochmal eine andere Nummer. Die Mädchen wissen was sie von ihm haben können und manche nehmen es sich ohne Scheu. Und Blake steht mit jedem Atemzug, der er macht, dazu. Er hat seinen Lebensstil noch nie in Frage gestellt.

„Naja, sie ist heiß. So viel ist mal klar.", meint er und zuckt mit den Schultern.

„Ja, aber Rachel ist kein Mädchen, dass man schnell mal abschleppt.", meine ich.

„Ja, weil du sie magst."

„Ist das etwa ein Verbrechen?"

„Nein, natürlich nicht. Aber ich merke, wie entspannt du in ihrer Gegenwart bist. Das warst du schon lange neben keinem Mädchen mehr, dass du erst seit kurzem kennst.", meint er und sieht wieder zu der Gruppe von Yogatanten.

Anscheinend haben sie die Einheit beendet und alle rollen ihre Matten zusammen. Ein paar der Mädchen haben uns entdeckt und schielen verstohlen zu uns. Das ist nichts Neues, aber plötzlich setzt sich eine von ihnen selbstbewusst in Bewegung und steuert genau uns an.

Blake neben mir hüpft regelrecht auf, als er sie bemerkt und klopft mir auf die Schulter. Zuerst denke, ich er geht auf sie zu, weil das sein üblicher Spielzug wäre. Aber er sieht zu mir herab. „Wollen wir wieder zurück?"

Ich wechsle einen Blick zwischen ihm und dem Mädchen, dass nun langsamer wird. Ich blinzle der Sonne entgegen. „Wenn du willst."

„Ja will ich. Also beweg deinen Arsch."

Wir laufen los und ich sehe über die Schulter zurück. Verwundert blickt sie uns nach und macht einen etwas verlorenen Eindruck. Als sie kapiert, dass Blake für keine schnelle Nummer zur Verfügung steht, kehrt sie zu ihren Freundinnen zurück.

Ich mustere den Captain. „Wurdest du gestern Nacht kastriert?"

„Nein, ist noch alles gut da unten."

„Und was war das gerade?"

„Nichts. Auch ich brauch mal eine Pause. Ich bin keine Maschine, Fitz.", murrt er und starrt weiter gerade aus, während wir gemächlich joggen. 

„Nicht? Manchmal kommt es mir schon so vor.", murmle ich.

„Ach sei still.", sagt er. Dann hält er inne und bleibt stehen. Ich verringere die Geschwindigkeit und sehe zu ihm zurück. „Wettlauf bis zum Parkplatz?"


Freue mich auf eure Meinungen, bis zum nächsten Kapitel, 

eure SummerOF_Love 

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