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F i t z

„Dean!", zischt Mom in meine Richtung.

Ich sehe langsam zu ihr, erst als ich mich von Dads vernichtenden Blick losreisen kann. Moms runde große Augen fangen meine auf und sie sieht mich verwirrt an. „Was? Das sind doch mal gute Nachrichten.", sage ich und zucke unschuldig mit den Schultern.

Meine Mutter schüttelt den Kopf, als wäre sie enttäuscht von mir. Aber wenn ich ehrlich bin, verspüre ich eine gewisse Erleichterung ... denke ich. Mom ist schon lange unglücklich und ich merke und sehe es, dass sie total von Dad eingenommen wird. Manchmal frage ich mich, ob sie auch eine eigene Meinung zu etwas hat. Sie hat allem zugestimmt, das Dad tat, sagte und glaubte.

„Und ... was heißt das jetzt?" Caras zitternde Stimme erfüllt die unerträgliche Stille am Tisch, sie durchfährt sie wie ein Blitz. Hilfesuchend sieht sie unsere Mom an, während ich meine Schwester ansehe. Ihre zarte Stirn hat sich in Falten gelegt, als würde sie angestrengt nachdenken, ihre knallroten Lippen verformen sich zu einer schmalen Linie und ich ihre Augen ... sind mit Schmerz und Angst erfüllt. Ich bin wohl der einzige der sich darüber ein bisschen freut.

Plötzlich überkommt mich ein Schuldgefühl, weil ich so reagiert habe. Ich bin zwar nur drei Jahre älter als Cara, aber ich habe mich schon länger von unseren Eltern abgekapselt. Cara hingegen wohnt hier, ist es gewohnt, dass sie mit ihren beiden Eltern zusammenlebt und so etwas wie ein Familienleben genießen kann. Ihr vertrautes Umfeld bricht in dem Moment in sich zusammen.

„Dein Vater wird nicht mehr hier wohnen, ansonsten wird sich nicht viel ändern." Mom beugt sich zu ihr etwas vor und ringt sich zu einem warmen mütterlichen Lächeln durch. Aber es scheint nicht die gewünschte Wirkung bei Cara zu haben.

„Nicht viel ändern ...", wiederholt Cara die Worte leise, während sie Mom anstarrt.

„Cara, mein Schatz, wir bleiben immer noch eine Familie."

Mit diesem Satz brennt bei meiner Schwester die Sicherung durch. Sie ballt die Hände zu Fäusten und knallt sie mit einer erstaunlichen Wucht auf den Tisch. „Eine Familie? Lügt euch doch selbst nicht an!", schreit sie. Tränen kommen über ihre Wange, die sich innerhalb weniger Sekunden rot verfärben. „Wir sind doch keine Familie. Fitz habt ihr regelrecht vor drei Jahren aus dem Haus vertrieben, jetzt streichst du ihm das Geld, weil er bloß sein Leben will und dann sagt ihr uns, ihr wollt euch scheiden lassen. Ich weiß, keine Familie ist perfekt. Aber wir schaffen es ja nicht mal ein bisschen normal zu sein. Wir sind weit entfernt von normal und ihr sieht das nicht mal."

Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

„Schatz, ..."

„Nein, Mom. Rede die Sache nicht herunter.", brüllt Cara weiter. „Wenn ihr euch wirklich scheiden lässt, dann ..." Sie sackt auf ihrem Stuhl zusammen. Ihre Schultern geben nach, ihre Hände hängen leblos herab und sie starrt verheult auf den Tisch vor ihr.

Ich will etwas sagen, doch ich komme nicht dazu. Denn Cara schiebt ihren Stuhl zurück der ungut über den Boden kratzt und stürmt hinter mir aus dem Esszimmer. Wir hören ihre dumpfen Schritte auf der Treppe, in der nächsten Sekunde ein Knallen der Tür.

Na toll.

Ich werfe einen prüfenden Blick zu meinen Eltern. Beide starren sie vor sich hin. Mom mit gequälter Miene, Dad ... ausdruckslos. Nicht mal jetzt kann er so etwas wie Emotionen zeigen.

Ich seufze, fahre mir durch die Haare und richte mich auf. „Warum können wir nicht einfach eine stinknormale langweilige Familie sein?", murmle ich leise vor mich hin, aber niemand reagiert darauf. Ich habe auch keine Antwort gewartet.

„Sie wird darüber hinwegkommen.", sagt mein Dad und isst weiter.

Mir entkommt ein verächtliches Lachen über die Lippen, als ich aufstehe. Es scheint als würden meine Eltern sitzen bleiben und sich weiter keine Gedanken um ihre Tochter machen. Aber ich will zu Cara hoch, weil ich weiß, dass sie alleine in ihrem Zimmer hockt und heult. Sie sollte jetzt nicht alleine sein.

„Dad, pass auf, dass du Cara nicht auch noch verlierst. Du wirst es später bereuen, das verspreche ich dir.", sage ich und gehe zur Tür.

Doch unter dem Türrahmen halte ich inne, weil mich Dads emotionslose Stimme zurückhält. „Ihr seid immer noch meine Kinder, ich kann euch nicht verlieren."

Ich nicke lachend. „Doch, Dad. Du hast mich in dem Moment verloren, als du für mich als Vater versagt hast. Ich wollte bloß deine Unterstützung, weil es mir damals scheiße ging. Aber du hast weggesehen und dich bloß um dich und deine beschissene Firma gekümmert. Ich hatte dich gebraucht, aber ich stand alleine da.", sage ich. „Und jetzt widerholt es sich. Cara geht es scheiße aber du sitzt da und isst einfach weiter."

Dad blinzelt und hält meinen Blick stand, aber kein einziges Wort kommt ihm über die Lippen. Kein Wort der Entschuldigung, der Vergebung oder ... irgendetwas, dass er einsieht, dass er Fehler im Leben gemacht hat. Er steigt von seinem hohen Ross nicht herunter, denn ein Paul Fitzgerald macht keine Fehler.

„Dean, bitte setzt dich wieder.", bittet mich Mom zögerlich.

„Nein. Ich gehe da jetzt hoch und versuche für meine Schwester da zu sein.", stelle ich klar. „Danke für das Essen Mom und Dad ..." Meine Augen fangen seinen Blick auf, doch ich habe keine Worte mehr. Ich habe für heute genug gesagt.

Ich wende mich von ihnen ab und nehme zwei Stufen auf einmal nach oben. Vor Caras Tür bleibe ich stehen und klopfe ein paar Mal.

„Cara, ich bin es. Kann ich rein?"

Ein paar Sekunden später wird der Schlüssel im Schloss umgedreht und die Tür wird ein kleines Stück geöffnet. Zögerlich trete ich ein und sehe mich um. Ich muss schwach lächeln als ich feststelle, dass sie schon wieder ihre Möbel umgestellt hat. Die Variante kenne ich noch nicht, aber sie gefällt mir.

„Die beiden haben doch echt einen Knall.", murmelt sie genervt und lässt sich wieder auf ihrem Bett nieder.

Ich nicke. „Da widerspreche ich dir mal nicht.", sage ich und vergrabe die Hände in den Hosentaschen. Ich stehe mitten im Raum und beobachte meine kleine Schwester. Unter ihren Augen verschmiert sich schwarze Farbe, ihre Wangen sind gerötet und sie schnieft alle zehn Sekunden. Ihre Schultern sind in sich zusammengesunken. Von der sonst so taffen Cara Fitzgerald ist im Moment nicht viel zu erkennen.

Also setzte ich mich neben sie auf das Bett und ziehe sie an mich. Ich schlinge meine Arme um ihren zitternden Körper und warte auf einen Protest. Denn Cara ist niemand der traurige oder schwache Gefühle offen zulässt. Sie strahlt vor Lebensfreude und steckt jeden mit ihrer humorvollen Art an. Aber auf den Protest warte ich vergebens. Stattdessen schmiegt sie sich ebenfalls an mich und lässt es zu, dass ich sie still tröste.

Eine Weile verharren wir so, dann murmelt sie: „Warum freust du dich darüber?"

Ich lasse sie los und zucke mit den Schultern. „Ich weiß, dass sie unglücklich sind, besonders Mom. Sie wird von Dad unterdrückt und ich will, dass sie mal ihren Kopf durchsetzt."

Schwach nickt sie. „Ich habe sie in letzter Zeit oft lange reden hören, sie streiten gar nicht mehr so viel wie früher. Vermutlich liegt es daran, dass sie jetzt irgendwie getrennte Wege gehen."

„Manche sind besser dran, wenn sie getrennt sind.", murmle ich und starre auf die Bilder, die über ihren Schreibtisch angebracht sind. Ich entdecke eines von uns beiden. Cara steht neben mir, während ich in einem Rollstuhl vor dem Krankenhaus sitze. Cara grinst breit in die Kamera, während ich nur grimmig vor mich hinstarre. damals war ich siebzehn und hatte mir den Fuß gebrochen. Bei dieser Aktion meinte Cara noch, ich soll den Scheiß lassen aber zu dieser Zeit wusste ich alles besser und musste meinen sturen Kopf durchsetzen. Also sprang ich im Urlaub von der Klippe, verdrehte mich beim Sturz irgendwie und kam blöde im Wasser auf. So blöd, dass mein linker Fuß gebrochen war.

Jetzt kann ich darüber lachen, muss aber gleichzeitig den Kopf schütteln, weil es wirklich eine dumme Aktion war.

„Dafür haben sie aber lange gebraucht um das zu erkennen.", meint sie und sieht mich von der Seite an.

„Ja, etwas zu lange.", stimme ich ihr zu.

„Manchmal wünschte ich, ich könnte einfach mit dir mitkommen und bei dir wohnen.", platzt es aus ihr heraus und sie senkt den Blick wieder.

Ich stelle mir meine kleine Schwester zwischen meinen drei Mitbewohnern auf der Couch vor. Der Sex-besessene Blake, der Kindskopf Cam und der stille Nerd Parker. Bei Parker würde ich mir weniger Sorgen machen, aber Blake und Cam würden meine Schwester nur versauen und im betrunkene Zustand sogar mit ihr flirten. Ich mag die Jungs zwar sehr aber ... nein, einfach nein. Das kann ich wirklich nicht verantworten.

„Du willst wirklich nicht mit vier Kerlen unter einem Dach wohnen.", verkünde ich und versuche sie davon zu überzeugen, dass sie es zuhause gar nicht mal so schlecht hat.

„Warum denn nicht? Es ist immer was los, es gibt kein Gezanke, weil zu viel Östrogen in der Luft herumschwirrt und es ist immer was zu trinken im Haus. Für mich hört sich das nach einer guten Wohnsituation an.", erklärt sie überzeugt und zuckt mit den Schultern, als wäre eine Erklärung nicht notwendig. Das liegt doch offensichtlich auf der Hand.

Auch wenn meine Schwester schlau ist, in dieser Sache ist sie leicht naiv.

„Ich glaube kaum, dass du jeden Morgen die Bierflaschen erst zur Seite räumen musst um frühstücken zu können oder die halbe Nacht meinen Mitbewohnern beim Sex zuhören. Glaub mir Cara, das willst du nicht."

„Stimmt du hast Recht. Ich will meinen Bruder echt nicht dabei zu hören, wenn er ein Mädchen im Bett hat. Wir stehen uns zwar nahe aber es gibt Grenzen.", erklärt Cara ernst, lacht aber im selben Moment schon. Es beruhigt mich, dass sie wieder lachen kann und das Chaos im unteren Stock etwas vergessen kann. Ich wünschte wir könnten es ganz vergessen.

„Halt die Klappe.", lache ich und stupse sie leicht. Dennoch fliegt sie fast vom Bett, fängt sich aber in letzter Sekunde noch. „Und jetzt hol die Flasche hervor, die du hier oben versteckst. Nach diesem Fiasko kann ich echt was gebrauchen."

Cara holt eine Falsche Jack Daniels unter ihrem Bett hervor und öffnet sie. Dann reicht sie sie mir und ich nehme einen Schluck. Sie tut es mir gleich und so sitzen wir ein paar Minuten schweigend da.

„Ich habe beschlossen an die Westküste zu gehen.", sprudelt es plötzlich aus ihr heraus.

Ich starre sie von der Seite an. „Ach ja? Wann hast du das denn beschlossen?"

„Gerade eben. Ich schwankte zwischen dem Kingston oder der Westküste. Aber ich glaube es würde mir guttun, wenn ich von hier wegkomme. Es wird mir nicht so leichtfallen aber ich denke, es ist das Richtige."

„Wenn du das willst, solltest du es tun.", ermutige ich sie.

„Ja sehe ich auch so. Aber Dad wird mich nicht gehen lassen. Er will mich unter Kontrolle haben und das kann er nicht mehr, wenn ich an der Westküste bin."

„Er wird dich gehen lassen.", sage ich und hoffe, dass es stimmt.

„Ja genau, weil das bei dir ja auch so einfach lief und du bist nicht mal aus Boston weg. Du siehst doch wie er herumstresst, weil du nicht nach seiner Pfeife tanzt. Da wird er mich wohl kaum an die Westküste lassen.", meint sie und schüttelt verärgert den Kopf.

„Frag ihn nicht, sondern mache es einfach.", rate ich ihr, weiß aber gleichzeitig wie ausgesprochen hilfreich dieser Rat ist. Dad wird bald dahinter kommen was Cara vorhat und sie zwingen, hier zu bleiben. Ich weiß noch nicht wie er es machen wird, aber ich mache mich schon mal innerlich auf alles bereit.

„Du hast gut reden. Bei dir hat das trotzdem irgendwie geklappt."

Ich bleibe noch eine Weile bei meiner Schwester und fahre dann wieder zurück nach Hause. Es ist bereits Abend und als ich zuhause ankomme erwarten mich meine Freunde.

Ich trete in den Flur und höre die Stimmen meiner Mitbewohner aus dem Wohnzimmer. Im Hintergrund läuft leise Musik. Cam und Parker teilen sich die Couch, Blake thront wie immer auf dem breiten gemütlichen Sofasessel.

„Hey.", begrüße ich die drei und kicke meine Schuhe im Flur in ein Eck. Dafür ernte ich von Cam sofort einen bösen Blick, denn er hasst es, wenn wir die Schuhe im Flur einfach wohin werfen. Er ist letztes Jahr mal los zu Ikea und hat extra ein Regal gekauft, wo wir sie sortiert und ordentlich abstellen können ... sollen. Aber wozu, ich ziehe sie sowieso morgen Früh wieder an.

„Hey Fitz."

„Fitz, eine Frage.", kommt es prompt von Blake.

„Bitte, fang nicht wieder damit an.", seufzt Parker genervt und verdreht auf höchst dramatische Weise die Augen. Nach Parkers Ausdruck nach zu urteilen, muss das anscheinend schon länger hier Thema sein. Ich mache mich schon mal auf alles bereit, denn bei Blake sollte man immer auf alles vorbereitet sein. Überrascht bin ich manchmal wirklich nicht mehr.

Blake richtet sich in seinem Sofasessel auf und stellt das Bier auf den Couchtisch ab. Dann fixiert er mich mit ernster überzeugter Miene.

Ich lehne mich am Türrahmen an und verschränke die Arme vor der Brust. Auf dem Couchtisch stehen bereits einiger leere Bierfalschen, eine aufgerissene Chips Packung und drei Controller. Aber der Bildschirm ist schwarz.

„Okay." Blake hebt seinen Zeigefinger. „Wenn du die Wahl hättest. Würdest du eher mit einer Sportlerin, einer Feministin oder einer älteren Frau ins Bett gehen?"

Ich mustere meinen besten Freund stirnrunzelnd und frage mich was den ganzen Tag in seinem Kopf vor sich geht. Eishockey, Sex, Frauen, Bier und wieder Eishockey.

Blake wartet allen Ernstes auf eine glaubwürdige Antwort, denn er sieht mich ernst und erwartungsvoll an. Doch ich schüttle leicht den Kopf und unterdrücke ein Seufzen. „Dreht sich bei dir immer alles um Sex?"

„Fragst du das echt?", murmelt Cam und nuckelt an seinem Bier. Doch er stellt es gleich wieder ab, weil es vermutlich leer ist.

Blake lässt seinen Blick zwischen uns hin und her gleiten und zuckt unschuldig mit den Schultern als wäre das eine wirklich ernstzunehmende Frage, die geklärt werden muss. „Was? Das ist eine Frage die mich nun mal beschäftigt und ihr drei Wischer seid nun mal meine Ansprechpersonen. Lebt damit."

„Leider."

„Das habe ich jetzt nicht gehört."

Cam und Parker werfen ihm im selben Moment einen Kussmund mit der Hand zu und lächeln süffisant.

Ich lache leicht und schüttle den Kopf. Ist immer wieder schön nach Hause zu kommen und mit solchen tiefgründigen Fragen überhäuft zu werden.

„Seid still da drüben, ihr wart mir eh keine Hilfe.", meint Blake und fokussiert mich wieder. „Also Fitz. Feministin, Sportlerin oder Alte?"

Ich bin vermutlich erst entlassen, wenn ich ihm eine Antwort liefere. Also seufze ich und zucke mit den Schultern. „Müsste ich erst testen. Dann kann ich dir eine Antwort darauf geben."

Cam reißt den Kopf herum. „Du warst noch nie mit einer älteren im Bett? Echt jetzt?", fragt er mich und sein Blick verrät mir, dass er tatsächlich überrascht ist.

Ich zucke mit den Schultern. „Du etwa?"

„Jep. Aber ich war hacke dicht, also kann ich nicht mehr sagen wie es war. Aber sie wollte mich am nächsten Tag fast nicht mehr gehen lassen. Also muss ich was richtiggemacht haben.", meint er und sieht nachdenklich vor ihn auf den Tisch. Dann erhebt er sich und sammelt ein paar leere Bierfalschen ein. Er packt sie mit seinen breiten Händen und trägt sie aus dem Wohnzimmer.

„Jungs, ich hätte mehr von euch erwartet. Ich frage morgen die Mannschaft, da habe ich dann mehr Antworten."

„Stellst du die Frage, weil du tatsächlich die Wahl hast oder weil in deinem Kopf nur heiße Luft dampft?", wirft Parker die eigentliche Frage in den Raum und sieht Blake mit hochgezogenen Brauen an.

Parker trägt immer noch einen Bart, aber langsam gewöhne ich mich daran. Letztens bekam ich zwar einen halben Herzinfarkt als ich ihm mitten in der Nacht im Halbdunkeln in der Küche begegnet bin. Zu meiner Verteidigung hatte er das größte Messer unserer Küche in der Hand und hatte sich nicht die Mühe gemacht das Licht aufzudrehen. Das Mondlicht, das hereinfiel reichte ihm. In dem Moment sah der Kerl aus wie der Sensenmann nur ohne Umhang.

Blake seufzt höchst dramatisch. „Auch, wenn euch das jetzt überrascht, aber ich habe tatsächlich die Wahl."

„Warum sollte uns das überraschen?", frage ich.

„Naja, weil ich ja verkündet habe, dass ich die nächste Zeit auf Sex verzichte und ..."

„Westbrook, mach dir nichts vor aber wir alle wussten, dass du das nicht durchziehst.", erklärt Parker das Offensichtlichste und verkneift sich ein Lachen.

„Na wie auch immer. Neben dem Eishockey werden sich alle drei schon ausgehen.", sagt er und winkt die Sache ab. Denn er wechselt eilig das Thema. „Wo warst du den ganzen Nachmittag?", fragt mich Blake und runzelt die Stirn.

„Bei meinen Eltern.", antworte ich knapp, vermeide aber gekonnt Blickkontakt mit den Jungs.

Kurz wird es still, auch Cam sagt nichts als er wieder zurückkommt. Dann räuspert sich Blake. „Soll man nachfragen wie es war?", fragt er vorsichtig. Ich spüre die Blicke der drei auf mir.

Blake und die anderen wissen, dass ich ein paar Probleme mit meinem Dad habe. Aber sie respektieren das und fragen nicht unnötig nach, weil es bei ihnen teilweise nicht anders läuft. Von familiären Probleme kann von uns jeder ein Lied singen. Jeder sein eigenes, aber keines davon hört man gerne. Wir leben zwar zusammen und teilen vieles, aber in diesem Bereich zieht jeder seine eigene Grenze und wir anderen akzeptieren das. Wenn einer reden will oder es ihm zu viel wird, sind wir für ihn da egal welche Scheiße es ist.

Aber ich habe keine Lust darüber zu reden. Mein Kopf fühlt sich schwer an und ich bin müde von den Diskussionen mit Dad. „Besser nicht.", winke ich ab. Ich spüre die betrübte Stimmung im Raum, also lenke ich schnell um. „Was steht heute an?"

„Wir gehen später mit den Mädels Burger essen.", weist mich Cam in unsere weitere Abendgestaltung ein und ich bin mehr als froh, wegzugehen. Zuhause zu sitzen und darüber nachzudenken was heute passiert ist und wie verkorkst meine Familie ist steht ganz am Schluss auf der Liste von Dingen, die ich gerne an einem Freitagabend tun würde. Nein falsch, das steht gar nicht auf der Liste.

„Na, dann lasst uns los und Burger verdrücken.", sage ich und scheuche die Jungs auf, damit wir aus dem Haus kommen. 

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