
Kapitel 29
P.O.V. Clara
Nachdem ich gestern zum Essen runter gegangen bin, war Lukas total komisch. Er hat mich kaum beachtet, nicht mit mir geredet und wer sonst auch mega kalt. Soll mir recht sein. Ich hab ihn den restlichen Tag dann auch nicht mehr gesehen, sogar zu Abendessen ist er nicht gekommen.
Ich hatten den Tag auch nicht mehr viel gemacht, Hausaufgaben, Songs raus gesucht, die wir auf dem Konzert spielen konnten und eine Liste gemacht. Inzwischen hatte ich recht viele Lieder und zum Glück konnte Tobi, aus der Band, auch singen, sodass ich alle Lider nehmen konnte die ich wollte. Es klingt irgendwie seltsam, wenn ich Lieder aus der Sicht von Typen singe, finde ich.
Bis jetzt hatte ich 19 Songs und einen wollten wir selber schreiben, auch wenn wir bis Dahin nur noch etwa zwei Monate hatten und unserer einziger Anhaltspunkt bis jetzt ist, dass ich ihn singen soll.
An sich mochte ich die Jungs alle echt gerne. Ich verstand mich mit allen und vor allem mit Jeremy war es eigentlich echt witzig, zwar sprach ich außerhalb der Proben kein Wort mit ihm, aber wenn wir da redeten, war es immer witzig.
Ach und ich hatte geplant, was ich mit Emelie machen wollte, wenn sie hier ist. Heute sollte sie nur ankommen, morgen nach der Schule wollten wir mit Marie, Lina und Sarah shoppen gehen und Abends ins Kino. Eventuell könnte man auch noch feiern gehen, wenn irgendwo etwas los ist und Samstag wollten wir ausschlafen und dann auf den Jahrmarkt bei uns. Marie hatte erzählt, dass der richtig cool währe, da sollten dann auch die Jungs mitkommen. Sonntag hatte ich halt mein Spiel und danach würde ich sie dann wieder zum Flughafen bringen. Wieso konnte sie nicht länger bleiben...
Im Moment packe ich meine Sachen für mein Training. Lukas hat mich nach der Schule zu Hause raus gelassen und ist dann wieder verschwunden. Glücklicher Weise, kenne ich den Weg und kann dann Fahrrad fahren. Tja, auf den sollte ich mich lieber nicht verlassen.
Vierzig Minuten vor Trainingsbeginn, hole ich mein Fahrrad auf dem Schuppen und fahre los. Ich brauche nur zwanzig Minuten und bin somit die erste an der Halle, welche noch abgeschlossen ist. Na super... Plötzlich klingelt mein Handy.
"Ja?"
"Zum Teufel wo bist du!? Ich such dich seit zehn Minuten!"
"Wer ist da bitte?"
"Der Kaiser von China!"
"Ach wie nett, dass sie mich anrufen"
"Meine Güte Clara ich bin es, Lukas! Wer ruft dich sonst an und sagt, dass er dich sucht?"
"Wenn du wüsstest, wie oft mir das jemand erzählt"
"Clara das ist nicht witzig! Wo steckst du?"
"Ich steh vor der Halle"
"Wie bist du da hingekommen?"
"Mit einer tollen Erfindung die sich Fahrrad nennt! Du bist ja nicht da gewesen und da ich nicht wusste ob und wann du wieder kommst, bin ich halt mit dem Fahrrad gefahren"
"Dann sag das doch, ich dachte du währst sonst wo!"
"Währe von einer Brücke gesprungen oder in ein Flugzeug gestiegen? Dann hätte ich einen Abschiedsbrief hinterlassen. Aber was kümmert dich das? Du bist doch nicht da gewesen!"
"Ja und? Ich bin doch wieder gekommen"
"Woher hätte ich das wissen sollen? Ich hatte kein Bock zu spät zu kommen, weil du dir überlegst, du willst doch nicht auftauchen"
"Gut, dann fahr halt alleine zum Training, ist ja nicht mein Problem, wenn du von irgendwem vergewaltigt wirst, weil du Nachts, alleine durch die Gegend fährst, ist das nicht mein Problem!"
"Schön, dann sind wir uns ja einig!"
"Dann brauchst du auch garnicht wieder bei mir angekrochen zu kommen!"
"Hatte ich nicht vor, ich komm gut alleine klar!"
"Musst du jetzt auch"
"Gut"
"Schön"
Damit legt er auf. Ich könnte mein Handy gerade irgendwo gegen schmeißen, so sauer bin ich! Wie so ein kleines Kind ist er! Bockig und Trotzig. Meine Güte ey!
Glücklicher Weise kann ich mich beim Training abreagieren, wobei unsere Torhüterin mir etwas leid tut. Ich hab soviel Energie in mir, die ich los werden muss, sodass ich die fünf Kilometer, die wir nach dem Training laufen sollen fast durch sprinte. Als ich dann nach zwanzig Minuten wieder bei der Halle ankomme, bin ich aber auch fertig!
Nach dem Duschen, fehlt mir einfach die Kraft jetzt noch nach Hause zu fahren. Netter weise, nehmen die Eltern von Anna mich und mein Fahrrad mit, sodass ich nur noch etwas einen Kilometer laufen muss. Da ich Angst habe vom Fahrrad zu fallen, schiebe ich es nach Hause und habe zu Hause endlich wieder etwas Kraft und den Beinen.
Nachdem ich mein Fahrrad in den Schuppen gestellt habe, krame ich meinen Schlüssel aus der Tasche und schließe die Tür auf. Ich laufe in meine Zimmer, hole mein Handy aus der Tasche und Stöpsel es an mein Lade Kabel, da es leer ist.
Als es an ist, zeigt es mir 21 verpasst Anrufe und 17 Wahtsapp Nachrichten an. Bitte was!? Schnell entsperre ich mein Handy und sehe erst jetzt, dass es bereits elf ist. Wie lange habe ich bitte gebraucht!? Die Anrufe sind zum Großteil von Lukas, aber auch einige von Emelie, schnell rufe ich sie zurück.
"Emelie?"
"Ja, Clara? Alles gut? Wo bist du? Wir suchen dich?"
"Ich bin zu Hause. Wer sind wir? Wieso sprichst du deutsch?"
"Ich sitze bei Lukas im Auto -sie ist zu Hause- wo hast du gesteckt?"
"Annas Eltern haben mich bis zu ihnen mitgenommen und den Rest musste ich dann halt zu Fuß gehen"
"Ich dachte du bist mit dem Fahrrad gefahren"
"Ich hatte stress mit Lukas und hab ich dann beim Training abreagiert, es etwas übertrieben und jetzt fühlen sich meine Beine an wie Gummi, ich hatte kein Bock von Fahrrad zu fahren und deswegen, hat Anna mich halt mitgenommen"
Auf einmal fängt Emelie an französisch zu reden.
"Ja das mit dem Streit hat er mir erzählt, also dass ihr euch gestritten habt und mehr nicht."
Aus Reflex antworte ich auf Französisch.
"Ja er war je die Tage komisch und dann war er nicht da den ganzen Tag. Da ich nicht wusste ob und wann er wieder kommt, bin ich halt Fahrrad gefahren. Er wollte mich dann zu Training bringen, ich war nicht da, wir haben uns angeschrien und wenn ich vergewaltigt werde, ist das nicht sein Problem."
"Ihr seit echt wie zwei kleine Kinder..."
"Vielen Dank führ das Komplimemt"
"Süße, er hat ich sorgen gemacht!"
"Als wenn!"
"Der ist hier fast durchgedreht, als du nicht wieder gekommen bist und dein Handy dann auch noch aus war"
"Das war leer"
"Wie dem auch sei, wir sind in fünf Minuten da. Ach übrigens, er mag dich"
Ich kann richtig hören, wie sie grinst, während sie das sagt. Naja, wenigstens eine, die sich darüber freut...
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