Kapitel 11
Cecilia goss Kaffee in zwei Tassen und sah Liam, der verschlafen am Tisch saß, mitfühlend an. ,,Hier, trink das erstmal." Liam rieb sich die Augen und nahm die Tasse dankend entgegen. ,,Es tut mir alles so unfassbar leid, Celli. Ich hätte dich nicht so dumm angehen dürfen und schon gar nicht hätte ich dich so lange allein lassen sollen. Gott und das Saufen war auch nicht gerade schlau. Du hattest Recht, ich bin wirklich ein Fuckboy und ein richtig schlechter Bruder, das hast du echt nicht verdient." Liam wollte gerade aufstehen und gehen, als Cecilia sich ihm plötzlich in den Weg stellte. ,,Du bist der beste Bruder der Welt, Liam! Egal was zwischen uns kommt, ich werde dich immer lieben!" Liam nahm seine kleine Schwester in die Arme und drückte sie ganz fest. ,,Ich hab dich so unglaublich lieb, Celli. Ich werde immer auf dich aufpassen, versprochen." Nach einer langen innigen Umarmung lösten sie sich wieder. ,,Was ist eigentlich dein Plan heute, Celli?", fragte Liam. Cecilia zuckte die Schultern. ,,Ich denke, ich werde Tyler heute sein T-shirt vorbeibringen." Sie deutete auf ihr Oberteil und wollte an Liam vorbeigehen, als er sie plötzlich festhielt. ,,Tyler?" Cecilia schaute auf ihren Arm, welcher von Liam festgehalten wurde und dann in sein Gesicht. „Was ist das eigentlich zwischen dir und ihm?" Der feste Griff lockerte sich und Liam ließ ihren Arm komplett los. Cecilia merkte, dass er mit der Wahrheit rausrücken wollte und zeigte ihm, sich zu setzen. „Das wird dir jetzt nicht gefallen, was ich dir erzähle, aber ich glaube es ist an der Zeit, dass du davon erfährst...Vor circa 4 Jahren bin ich in so eine Sache reingerutscht. In eine Gang. Es war wirklich schlimm. Sie haben Drogen gedealt, viel mit der Polizei zu tun gehabt und vor allem heftige Schlägereien beziehungsweise Streetfights angezettelt. Tyler war damals auch da. Ich kannte ihn aus der Schule und von meinem Rugbyteam. Wir hatten uns ein bisschen angefreundet und später lud er mich auch ab und zu auf seine Partys ein. Durch ihn und die Gang bin ich richtig abgestürzt, ich hab fast jeden Tag gesoffen, hab mit jeder Nutte rumgemacht, mich geprügelt und bin vor der Polizei weggelaufen. Ich konnte und wollte das alles nicht mehr. Vor allem auch wegen dir, Celli. Du bist meine kleine Schwester und ich wollte dir ein Vorbild sein. Na ja, jedenfalls hatten Tyler und ich Streit und als ich ihm erzählt habe, dass ich das mit der Gang nicht mehr machen will, ist er völlig ausgerastet. In der Schule konnte ich ihm gut aus dem Weg gehen, aber beim Training war das schwierig, weshalb ich dann gewechselt bin. Ich weiß, dass ist alles ein bisschen viel gerade, aber ich hoffe du kannst mich jetzt verstehen, Celli." Liam beendete seinen Monolog. Es herrschte wieder eine Stille zwischen den beiden. Cecilia konnte dem Gesagten kaum glauben und setzte sich erst einmal auf den Küchenstuhl. Liam tätschelte ihre Hand und atmete schwer ein und aus. „Wieso hast du nicht eher etwas gesagt?", krächzte Cecilia. Ihr Bruder zuckte nur mit den Schulter und nahm seine kleine Schwester nochmal in den Arm. „Es tut mir einfach so unglaublich leid!"
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