40. Mitternacht
Das konnte doch jetz nicht wahr sein oder?
Eine verschissene Sackgasse?
Nach allem was passiert ist und soweit ich es geschafft hatte versperrten mir nun Blätter, Zweige und Äste den Weg in die Freiheit.
Ehe ich mich umdrehen konnte sprang mich etwas gewaltiges an und riss mich zu Boden.
Es war ein großer grauer Wolf mit ebenso grauen Augen.
Das musste Kasamir sein denn diese Augen würde ich überall wieder erkennen.
Er bleckte die Zähne und knurrte mich bedrohlich an.
Sein Fell sah aus wie graue Asche, nur das es leichte schwarze spitzen hatte die sich nun aufstellten.
Ein knacken ertönte und ich sah wie sich Kasamir nun zurück verwandelte, er stand mal wieder nackt vor mir.
Seine Augen funkelten noch immer leuchtend rot und die Ader an seinem Hals pulsierte.
"Du kleine dreckige -" weiter kam er nicht denn hinter uns war ein Heulen von einem anderen Wolf zu hören.
Unsere Köpfe schossen in die Richtung aus der das laute Heulen kam.
"Du hast entweder ein riesen Glück oder ein riesen Pech kleine. Der Alphakönig wird gleich hier sein."
Mir lief ein Schauer über den Rücken und als ich mich schnell aufrappelte, ließ es Kasamir sogar mit funkelnden Augen zu.
Da war es wieder, das siegessichere Lächeln das seine Lippen zierte.
" Schade. Ich dachte wir spielen noch ein wenig. "
Mein Herz schlug mir mal wieder viel zu schnell und ich hatte Angst vor dem was jetzt geschehen würde.
Silas sagte mir vor wenigen Tagen noch das ich es nicht wagen sollte abzubauen...
Nun war der Moment aber gekommen und er würde mich erwischen.
Nein. Das würde ich jetzt weder akzeptieren noch hinnehmen.
Und wie aufs Kommando öffnete sich hinter mir die Hecke wie ein Vorhang, den man bei Seite zog.
Der Anblick den Kasamir nun mit seinem verwunderten Gesicht nun bot war zu köstlich.
Er starrte irritiert auf die Hecke die bis vor wenigen Sekunden noch, dicht und undurchlässig vor uns stand.
Ich setzte einen Fuß nach vorne und Kasamir wollte gerade nach meinem Arm greifen ehe sich zwei kleine Gestalten auf Kasamir stürzten und ihn festhielten.
"Grrr du nicht angreifen meine Elodie!"
Und da erkannte ich sie.
Es waren Talia und Malik die nun knurrend und schreiend auf Kasamir einschlugen.
Malik biss ihm ins Bein und Talia kreischte als sie ihm an den Haaren zog.
Ich sag's euch wäre das ganze nicht so ernst gewesen, wäre es ein Bild für die Götter.
"Tja vielleicht ein anderes mal Kasamir."
Den Spruch konnte ich mir nicht verkneifen und so rannte ich lächelnd Richtung Nimmerwald.
Die beiden sahen so aus als würden sie mehr als nur klar kommen.
Ich lief über die weite Wiese, das Ziel, der Nimmerwald immer noch in Sicht.
Es war einfach wundervoll im Dunkeln laufend die Wiese zu überqueren.
Das endlose Gefühl von Freiheit überkam mich und ich flog förmlich über den Rasen.
Das Kleid raschelte verträumt, mein Herz hüpfte vor Aufregung und Freude.
Ich lief immer weiter bis ich ein donnern und knurren hinter mir hören konnte.
Im Rennen drehte ich meinen Kopf um zu sehen, ob sich Kasamir schon wieder befreit hat und mir nun folgte.
Dem war nicht so.
Es war der große schwarze Wolf den ich schon einst von meinem Fenster aus gesehen hatte und er kam auf mich zu gerannt.
Seine Pfoten waren riesig und das Fell glänzte schwarz blau im Licht des Mondes.
Er preschte regelrecht auf mich zu und es waren seine Pranken, die das donnernde Geräusch auf dem weichen Rasen hinterließen.
Panik stieg in mir auf und ich sehnte mich bereits nach dem schützenden Wald vor mir.
Auch wenn mir klar war das ich trotzdem kaum eine Chance hatte denn Silas war einfach zu schnell.
Im nächsten Augenblick schon spürte ich einen Luftzug und der schwarze Wolf sprang über mich hin weg, um dann elegant vor mir zu landen.
Silas bleckte die Zähne und die einst so Eisblauen Augen funkelten nun Rubinrot in der Nacht.
Nur noch wenige Meter wären es gewesen und der Wald hätte mich im Dunkeln verschluckt.
Stolpernd und völlig außer Atem kam ich zum Stehen als auch schon ein Knurren und darauf ein lautes knacken ertönte, von den Knochen die sich nun verschoben.
Silas verwandelte sich zurück in einen Menschen.
In einen sehr wütenden Menschen.
Seine Haare standen nun wuschelig von seinem Kopf ab und seine Augen funkelten vor Zorn.
Kasamir war einfach im Vergleich zu ihm wirklich harmlos ausgedrückt ein Schoßhündchen.
Seine Fäuste waren geballt und die sonst so schönen Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst.
Langsam kam er auf mich zu und ich wagte es nicht mich zu rühren.
Wozu denn auch?
Er war wesentlich schneller und ich hätte keine Chance gehabt.
Als er noch fünf Meter von mir entfernt war blickte ich zum Himmel.
Ich wollte wenigstens noch ein letztes Mal die Sterne sehen.
"Ich habe dich gewarnt Elodie. Ich habe dir gesagt du sollst es nicht versuchen, du sollst es nicht wagen zu fliehen und jetzt musst du die Konsequenzen dafür tragen."
Ich musste hart schlucken und sah ihm in die Eiskalten Augen deren funkeln bedrohlich war.
In der Ferne hörte man einen Glockenschlag und ich wusste das es nun Mitternacht sein musste.
Heute war mein Geburtstag.
Als sich dann die Wolke, die sich noch eben vor dem Mond befandt zur Seite schob und das helle Licht des Vollmondes mich traf, stockte Silas und hielt inne.
So als hätte man ihn an Ort und Stelle fest genagelt und kein Muskel rührte sich.
Wie eine wunderschöne Statur im Mondlicht.
Er sah mich an als würde er mich das erste Mal sehen und das beunruhigte mich.
Seine Nasenflügel blähten sich auf und er erzitterte.
Ich wusste nicht was hier plötzlich vor sich ging denn er starrte mich einfach nur mit großen Augen an.
"Si-Silas? Ist alles... Ist alles in Ordnung mit dir?"
Meine Stimme war brüchig und nur mit viel Mühe schaffte ich es diese Worte hervorzubringen.
Nun hörte ich weitere Schritte hinter mir und sah mich um.
Kasamir schien das Gerangel überlebt zu haben, denn er kam erhobenen Hauptes und mit einem grinsen auf uns zu.
Er war von Kopf bis Fuß leicht gebräunt und auch er hatte Muskeln am genau den richtigen Stellen.
Müssen die alle aussehen wie Athleten?
Mittlerweile trug er seine Tannengrüne Hose wieder und die von Silas hielt er in der Hand.
Gott sei Dank.
Denn noch länger meinen Blick nicht tiefer sinken zu lassen, hätte ich nicht geschafft.
Der gottgleiche Körper von Silas schimmerte gerade zu im Mondlicht und meine Augen wanderten hin und wieder zu seinem perfekten Bauch.
Dann musste ich mich zusammen reißen als Kasamir an mir vorbei ging um neben Silas zum Stehen zu kommen.
Ich spannte mich automatisch an, konnte mich jedoch nicht vom Fleck bewegen.
Er reichte ihm die Hose und Silas brauchte ein paar Sekunden um sie anzunehmen.
Selbst Kasamir sah nun verstohlen fragend zu mir und dann wieder zu seinem besten Freund, Aplha und König.
"Silas? Was machen wir jetz mit ihr? Was ist? "
Er flüsterte etwas und Kasamir's Kopf flog ruckartig zu Silas mit weit aufgerissenen Augen.
Ich konnte die Worte nicht hören, er sprach sie zu leise aus.
Aber bald sollte ich erfahren das dass Wort "Meins" war...
1201 Wörter
17.12.2019
JOA... 👀
PS: Auf bitten von Malu-Frey hab ich mal eben schnell weiter geschrieben 😂
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