Er war der erste der die Stille durchbrach.

"Du bist also die Rebellin die wir so lange gesucht haben? Hm... "
Seine Stimme war wie ein tiefer Bass der brummend aus seinem Mund kam.

Als ich immer noch nicht antwortete drehte er sich mit den Armen hinter seinem Rücken verschränkt zu dem großen Bodentiefen Fenster und sah hinaus.
Es war mittlerweile stockdunkel draußen geworden und lediglich die Fackeln erhellten den Garten der sich draußen erstreckte.

Ich wusste das er noch um einiges stärker und schneller war als ich und das ich somit keine Chance hätte.
Als er sich wieder zu mir drehte sah ich ihm mit erhobenen Kopf in die Augen.
"Ich bin keine Rebellin... Ich bin einfach nur ein ganz normales Mädchen."

Er schaute mich nur an.
"Ein ganz normales Mädchen? Also ein ganz normales Mädchen erregt in der Regel nicht so ein Aufsehen wie du. Ein ganz normales Mädchen wird nicht von einem Elben, und dazu noch von dem Thronfolger von Eldora beschützt.
Ein ganz normales Mädchen hätte es niemals solange geschafft zu überleben. "

Seine Stimme war kalt und gefährlich so das ich Angst bekam und schlucken musste.
Nun kam er einen Schritt auf mich zu.
" Du hast uns Angegriffen... Ist dem nicht so!? "

" Nein das habe ich nicht! "
Meine Stimme war erstaunlich stark dafür das ich es langsam mit der Angst zutun bekam.
"Ja ich war am besagten Tag da aber ich wusste nichts von dem Angriff... Zu soetwas wäre ich gar nicht fähig..."
Den letzten Satz flüsterte ich nur aber er hörte ihn trotzdem.

"Ach!? Du hast keine Ahnung zu was ihr Menschen alles fähig seit!"
Seine Stimme war ein Zischen und urplötzlich stand er vor mir die Hand vor meinem Gesicht erhoben.
Er wollte mich nicht schlagen aber er war kurz davor die Geduld zu verlieren.

"Es ist mir egal was du mit mir tust. Ich habe bereits alles verloren also bringen wir es schnell hinter uns..."

Ein tiefes Lachen war zu hören und ich sah auf.
Der Alphakönig stand nun genau vor mir und als ich in seine Augen sah hörte er auf.
Seine Augen strahlten wieder als hätte jemand das Licht in ihnen erleuchtet.
Wenige Sekunden später die mir wie Minuten vorkamen flüsterte er nur.

"Wie alt bist du?"
Seine Stimme war rauchig und er musterte nun jede Linie meines Gesichtes.
Er sah auf meine gefesselten Hände und griff schnell aber behutsam nach ihnen ohne das ich reagieren konnte.
Er löste vorsichtig die Stricke die sie noch immer umschlossen.
Meine Handgelenke brannten und ich sah das sich bereits wunde rote Male gebildet hatten die tief in die Haut gingen.
Sein Duft stieg mir in die Nase und er benebelte mich wie der von Levion.
Levion ...
Meine Gedanken schweifen ab.
"Also... Wie alt bist du!?"
Nun war seine Stimme bestimmter und sie riss mich aus meinen Gedanken zu dem Elb.

"Ich... Ich kann es nicht genau sagen..."

"Was soll das heißen du kannst es nicht genau sagen?"

Nun war er mir schon sehr nah, so nah das ich einen Schritt zurück wich und mein Rücken eine der Massiven Marmor Säulen streifte.
Ich hatte gar nicht gemerkt wie ich immer weiter zurück gewichen bin und er auf mich zu kam.
Seine Augen waren nun zu Schlitzen verengt.

" Ich... bin eigentlich erst siebzehn ...aber da ich im Cryoschlaf lag und die letzten dreißig Jahre geschlafen habe, bin ich biologisch gesehen zwanzig ... In ein paar Tagen hätte ich eigentlich meinen achtzehnten Geburtstag gefeiert."

Seine Augen sagten mir das er überrascht war.
"Hm..." war das einzige was er heraus brachte.
Und dann musterte er mich von oben bis unten genauso wie es Kasamir getan hatte, aber im Gegensatz zu ihm jagte es ein Kribbeln durch meinen Körper das mich wie ein warmer Schauer überlief.

Seine Hand stützte sich nun an der massiven Säule ab und er hatte sich leicht zu mir nach unten geneigt.
Sein Gesicht vor meinem, aber sein Kopf war immer noch höher und so musste ich dennoch zu ihm aufsehen.

"Wie kommt es bloß..."
Seine Stimme war ein Flüstern und meine auch.

"Was?"
Fragte ich zaghaft.

"Das ich nicht aufhören kann... Dieser Duft... Diese Augen."
Er kam mir nun viel näher und ich hielt den Atem an als er sein Gesicht sehr nah an meinen Hals neigte.
Seine Lippen und sein Kinn streiften erst meine Wange und dann mein Ohr.
Mein Herz hämmerte mir wie verrückt in meiner Brust.
Er ließ seine rechte Hand die er nicht an der Marmorsäule abstützte über meine Schulter gleiten und streifte somit meiner Haare von ihr.
Dann fand seine Nase mein Schlüsselbein und ich hatte das Gefühl mich würden viele kleine Stromstöße treffen wo er mich berührte.

Ich konnte die Luft nicht länger anhalten und sog sie nun gierig ein.
Was tut er da nur?
Roch Er da gerade wirklich an mir?
Ich rechnete trotzdem einfach mit allem, das er mich erwürgen oder gleich mit den Zähnen meinen Hals aufreißen würde.
Doch nichts von alle dem geschah.

"Ich hab deinen Rucksack... Und dein Handy gefunden..."
Murmelte er scheinbar gedankenverloren an meinem Hals.
Er machte mich noch ganz verrückt sowohl die Tatsache das ich nicht wusste was er vor hat als auch seine Nähe.

"Kann ich... Dann meinen Rucksack jetz haben und gehen?"
Es war dumm das zu fragen aber es war zumindest einen Versuch wert.
Er richtete sich langsam wieder auf und sah mir dann bedrohlich in die Augen wobei er mich nun mit beiden Armen einkesselte.
"Du bist ganz sicher ein Mensch? Du riechst nicht so wie einer... Du riechst echt... verdammt gut."
Und den letzten Satz sagte er mit einem schelmischen Grinsen, wohl wissend das er meine Frage ignorierte.

Ich schaffte es nur zögerlich zu nicken.
"Ich denke du bleibst noch eine Weile hier... Denn weisst du ich kann Menschen ansehen ob sie mich anlügen und das hast du nicht."

"Krieg ich dann wenigstens meine Sachen wieder?" 
Ja mag sein das ich mich gerade etwas dümmlich verhielt aber ich konnte momentan nicht sehr klar denken.
So nah wie er mir noch immer war benebelte sein Duft noch meine Sinne.
Er musste wieder grinsen bis sein Blick an meiner Wange hingen blieb wo Kasamir mich geschlagen hatte.
Da erstarb das Lächeln auf seinen Lippen beinahe augenblicklich.

"Ich mach dir einen Vorschlag. Morgen Abend werden wir zusammen was essen und uns ein wenig unterhalten. Und dann entscheide ich ob du deine Sachen wieder bekommst. Deal?"

Da musste ich nun wirklich nicht lange überlegen, ich hatte mir weit aus schlimmeres vorgestellt.

" Okay Deal. "

Er ließ von mir ab und als er wieder auf seinem Thron saß kam wie gerufen schon eine Wache in den Thronsaal.
"Führt Sie in den Ostflügel und gebt ihr eines der erst Zimmer.
Bewacht sie dort und lasst sie morgen Abend zum Essen wieder abholen."
Deine Stimme war nun wieder kalt und bestimmend.

Ich war einfach nur froh endlich von ihm weg zukommen da ich das Gefühl hatte seine Aura würde mich jeden Moment erdrücken.
Doch umso mehr ich mich von ihm entfernte, ja umso mehr hatte ich das Gefühl zurück zu wollen.

Neues Kapi 🙏

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Liebe Grüße Audinia 🧡