Die grässliche Geschichte von der fehlerhaften Liebe
"Wenn man verliebt ist, ist das erste und wichtigste Ziel die Liebe der geliebten Person zu erreichen. Hat man es dann erst einmal geschafft, dass die Liebe gegenseitig ist, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder?
Dass dies nicht so sein muss, zeigt diese Geschichte, denn neben der geliebten Person muss man immer noch drei weitere Parteien zufrieden stellen - die Gesellschaft, das Gesetz und das eigene Gewissen.Das Liebespaar dieser Geschichte hat Probleme mit allen drei Parteinen, was zeigt, dass es in ihrer Liebe "Fehler" geben muss oder anders gesagt, dass ihre Liebe nicht so ist wie in Bilderbüchern und Märchen dargestellt. Da dies in einer Geschichte dazu führen muss, dass die beiden ihre Liebe nicht mehr ausüben können, ist ja wohl klar und so eine Geschichte ist nunja immer eine grässliche Geschichte."
Ich habe mir lange überlegt, wie ich meine Meinung zum Cover möglichst neutral und ohne der Autorin zu nahe zu treten formulieren kann. Doch eine schonende Methode scheint es dafür leider nicht zu geben. Also raus damit:
Das Cover wirkt auf mich leider nicht sehr ansprechend.
Man kann der Autorin durchaus zu Gute halten, dass der Titel auf diesem Cover im Vordergrund steht und somit vom Leser sofort als solcher identifiziert werden kann. Jedoch fällt es mir leider sehr schwer mehr positive Aspekte zu diesem Cover zu finden.
Ich will nicht stundenlang auf dem Cover herumreiten, da dies niemandem weiterhilft. Stattdessen möchte ich an dieser Stelle der Autorin empfehlen, das Cover nochmals zu überarbeiten, um mehr Leser auf ihr Werk aufmerksam zu machen. Da die Thematik doch sehr ernst ist, könnte ich mir ein Cover im Stile John Greens vorstellen - dezent und zugleich aussagekräftig.
Der Titel hat mich ehrlich gesagt fast zur Weißglut getrieben! Den ganzen Titel auf mein Kapitel-Titelbild zu bringen, gestaltete sich als desperate Herausforderung. Glücklicherweise haben die meisten Leser dieser Zeilen dem grauenhaft misslungenen Titelbild am Anfang keine Beachtung geschenkt, ich kenne euch doch ;)
Jetzt aber zur eigentlichen Bewertung des Titels. Die meisten Menschen der Welt würden die Liebe als das einzig vollkommen perfekte in ihrem Leben bezeichnen. Die Autorin hingegen assoziiert die Liebe in ihrem Titel mit Fehlern. Ich finde diese Mischung aus positiv und negativ sehr gut gelungen und bin von dem Tiefgang des Titels sehr begeistert. Eventuell könnte die Autorin darüber nachdenken, den Titel etwas zu kürzen, da der aktuelle Titel etwas schwer einprägsam ist.
Den ersten Teil des Klappentextes finde ich gut gelungen und durchaus interessant gestaltet. Jedoch klingt der dritte Abschnitt in meinen Ohren eher wie eine Interpretation des Werkes und Rechtfertigung des Titels. Die Autorin greift schon Details vorweg, über die der Leser, meiner Meinung nach, selbst im Anschluss an das Lesen nachdenken sollte. Ich würde mir an dieser Stelle einen Klappentext wünschen, der die Stimmung des Buches aufgreift und dem Leser nur einen kurzen Einblick in die Handlung gibt, jedoch das endgültige Urteil jedem Leser selbst überlässt.
Sprachlich ist dieses Werk sehr gut verfasst. Es finden sich so gut wie keine Fehler in der Rechtschreibung oder Grammatik. Die Sprache ist hier eher schlicht gehalten, was ich aber bei einer Kurzgeschichte nicht anders empfehlen würde. Eine Sprache die erst nach einer Eingewöhnungsphase verlangt, ist bei einer Kurzgeschichte fehl am Platz.
Ich vergebe für die Sprache volle Punktzahl, da sie sich einfach flüssig lesen lässt und gut zur Thematik der Story passt.
Wer schon in mein eigenes Werk 'My Way' - Achtung Schleichwerbung ;) - hineingeschaut hat, dem dürfte bekannt sein, dass ich mich sehr gerne mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetze. Auch diese Geschichte befasst sich mit einer Thematik, die in unserer Gesellschaft doch sehr herablassend betrachtet wird und beleuchtet diese von innen heraus.
Mir gefällt die Idee hinter der Geschichte ausgesprochen gut, weshalb ich hier nur die verdiente volle Punktzahl vergeben kann.
Schon durch das Lesen des Titels stellt sich dem Leser die Frage nach dem Hintergrund dieser 'fehlerhaften Liebe'. Durch diese offene Frage wird vom ersten Wort an Spannung aufgebaut. Da im Vorfeld keinerlei Andeutungen für eine mögliche Antwort geliefert werden, wird der Leser dazu gebracht die Geschichte bis zum Ende zu lesen, um endlich seine erlösende Antwort zu erhalten.
Auch die Aufteilung der Kurzgeschichte in drei Handlungsabschnitte ist von der Autorin passend gewählt und bringt Struktur in die Handlung.
Die Protagonisten werden sehr schlicht gehalten, wodurch der Fokus gezielt auf die Handlung gelegt werden kann. Die Gefühlswelt der Protagonistin nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Im ersten Handlungsabschnitt wirken die Gefühle der Protagonistin noch sehr real und schön beschrieben. Ab dem zweiten Handlungsabschnitt kommt mir die Gefühlsdeutung jedoch etwas zu kurz. Unerklärlicherweise erscheint die Handlung gegen Ende etwas gehetzt und gerade die Trennung wird gefühlsmäßig ziemlich trocken abgehandelt, obwohl die Handlung der Protagonistin doch etwas anderes sagt. Ich würde mir sehr wünschen, dass noch mehr Gefühl in die Handlung gelegt wird, so dass die Geschichte wirklich ans Herz geht.
Obwohl ich nicht nah am Wasser gebaut bin, bietet diese Geschichte durchaus Taschentuch-Potential. Mit dem ein oder anderen noch berührenderen Moment, kann diese Geschichte durchaus unter die Haut gehen.
Ich vergebe für 'Die grässliche Geschichte von der fehlerhaften Liebe' gute 11 Punkte und damit eine 2. Die Geschichte wirkt auf mich wie ein wunderschöner Rohdiamant, der nur darauf wartet, geschliffen zu werden. Ich bewundere den Mut der Autorin, sich einem so ernsten Thema anzunehmen und das auch noch so gut umzusetzen!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro