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Menschliche Gefühle

Claude kommt ein wenig später wieder in das Zimmer und schließt die Tür. Lockert seine Schleife um den Hals, zieht sich am Oberkörper alles bis auf sein weißes Hemd aus, stellt die Schuhe neben das Bett, kommt zu mir und lässt sich fast auf mich fallen. Sofort gehen meine Hände zu seinen Haaren und fahren wieder durch die schwarze Pracht. Sein Gewicht auf mir zu spüren ist etwas, was ich wirklich vermisst habe. Die Haare. Sein Auftreten... ich habe einfach alles an ihm vermisst. "Wusstest du, dass du einer meiner letzten Gedanken warst, als ich fast von dem heiligen Licht getroffen wurde?", frage ich leise und Claude hebt leicht seinen Kopf. Die goldenen Augen sehen mich erschöpft durch die Brille an, die er noch abnimmt und auf den Nachttisch legt, ehe er mich wieder besetzt. "Ich weiß nicht, ob es so gut ist, der letzte Gedanke bei einer theoretisch sterbenden Person zu sein.", erwidert er und sieht mich direkt an. "Das bedeutet nur, dass es unverrichtete Dinge gibt."

Mit einem leichten Lächeln sehe ich ihn an. "Ich kann dich doch nicht allein lassen, oder?" Die diplomatischste Antwort, die mir einfällt, ohne dass ich zu viel meiner Gefühle preisgebe. Plötzlich liege ICH auf IHM drauf und sehe ihn überrascht an. Lächle dann entschuldigend. "Das ist echt süß. Und wahrscheinlich auch gut gemeint, aber..." Ich sehe kurz auf meinen Flügel und dann auf ihn. "Mit Flügeln ist das etwas umständlicher." Als hätte er dies nicht bedacht, schließt er kurz seine Augen und hebt langsam seinen Oberkörper, damit ich den Flügel unter ihm hervorziehen kann. Dann strecke ich mich und lege mein Kinn auf seine Brust. Lasse Arme und Beine einfach an seinen Seiten herunterhängen. Die Flügel liegen auch ohne irgendwas einfach über uns. "Ich geh hier nicht mehr weg.", brumme ich und rutsche noch ein wenig nach oben, sodass mein Kopf an seiner oberen Brust liegt. "Das will ich für dich hoffen."

Wir genießen die Stille. Einfach nur da liegen. Gemeinsam. Nichts sagen. Das Holz knistert vor sich hin und er zieht die Decke über mich, da mir wieder kalt wird. Die Hölle war einfach wärmer. Hin und wieder sind von draußen die Grillen zu hören. Frieden. Hier habe ich Frieden. Ruhe. "Claude...?" Die Frage ist mir jetzt einfach so in den Sinn gekommen. Ein fragendes Brummen ist zu hören und ich sehe zu ihm. "Wenn du das mit Alois... erledigt hast... gehst du doch wieder zurück. Also dort, wo du hergekommen bist." Er nickt. "Ist das in einen der neun Kreisen der Hölle?" Kurzes Nachdenken, ehe er nickt. "Nimmst du mich mit? Ich... will nicht allein sein. Und ich hab dich echt gern." Liebe, Weib! Du liebst ihn! "Oh? Du würdest einfach so mit einem Teufel mitgehen?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Ich würde mit dir auch mitgehen, wenn du ein Vampir oder ein Zombie wärst." Das bringt ihn tatsächlich zum Schmunzeln.

Ich setze mich auf und sehe auf ihn runter. Der Drang, ihm einfach vor den Latz zu knallen, dass ich ihn liebe... er ist unwahrscheinlich groß. Aber tief durchatmen und es wird schon wieder gehen. "Dürfte ich den Grund erfahren, wieso du dich aufgesetzt hast, oder sollte ich besser nicht fragen." Ich presse meine Lippen aufeinander. Hebe meine Hände. Lege sie zusammen, als ob ich beten wollen würde und halte sie an meinen Mund. Die Daumen unter meinem Kinn. "Ich habe keine Ahnung.", flüstere ich und auch Claude setzt sich auf. "Es gibt für alles einen Grund, Alex." Ich schlucke und sehe ihm direkt in die Augen. Er ist so verdammt nah! So etwas ähnliches wie Panik breitet sich aus. Aber nicht genau Panik! Eher etwas... abgeschwächt. Aber immer noch in diese Art reinrutschend. Ich musste die Bibel auswendig lernen. Wieso habe ich keine Emotionen gelernt?!

Nervosität. Ich bin verdammt nervös. "Wenn etwas ist, dann sag es mir. Vielleicht kann ich etwas dagegen tun." Leicht gestresst sehe ich ihn an. "Ich will nicht, dass du etwas dagegen tust!" Erst ein wenig später merke ich, wie laut das eigentlich war und wie panisch das geklungen hat. Claude legt seine Arme um mich. Die Hände an Stellen an meinem Rücken, die nicht so super empfindlich sind. "Beruhige dich. Atme tief ein und wieder aus. Tief ein... und wieder aus... Gut." Ich folge seiner Anweisung und finde, dass es wirklich beruhigend ist. Ein wenig zumindest. Mir ist das ganze ziemlich peinlich und ich sehe auf die Seite. "Wieder alles gut?" Ich nicke. Mein Gesicht ist heiß. Dementsprechend wahrscheinlich auch rot. Er runzelt die Stirn. "Wirst du krank? Können Engel krank werden?" Während er sich einen Handschuh auszieht und ihn an meine Stirn legt, sage ich nichts.

Sage ich es ihm, wird das vielleicht komisch zwischen uns, wenn er mich nicht so mag. Sage ich es nicht, verhalte ich mich komisch in seiner Gegenwart! Ugh... Warum ist das alles so kompliziert? "Ich hasse es..." Claude nimmt sofort seine Hand von meiner Stirn und sieht mich fragend an. "Ich hasse menschliche Gefühle! Sie sind so kompliziert und ich weiß nicht, wann ich was sagen kann, ohne als Idiot abgestempelt zu werden. Sage ich jetzt das, oder doch besser das? Aber wenn ich das sage, dann ist man mir beleidigt. Und wenn ich das sage, dann wird es nur komisch! Und was ich fühle ist noch ein Stück verworrener!" Zwar wirkt der schwarzhaarige ein wenig erleichtert, aber auch besorgt. "Menschliche Gefühle sind wirklich etwas, wofür man viel Geduld braucht, um sie zu meistern.", erwidert er und ich sehe ihn leicht gereizt an. "Durchaus!"

Es braucht nicht lange und Claude lächelt. Ja, er lächelt wirklich. "Wie wäre es, wenn du mir sagst, was so kompliziert ist. Ich bin schon lange unter den Menschen und kann dir vielleicht helfen." Sagen... es ihm einfach sagen...? Wie komisch kommt DAS dann erst? Scham. Ich kann dieses Gefühl nicht gebrauchen. Echt nicht. "Aber... lass es nicht komisch werden, okay?" Der schwarzhaarige nickt und sieht mich ruhig an. Nicht kalt, nicht abwartend und fordernd. Nein. Nur ruhig. Und diese Ruhe strahlt er auch ein wenig auf mich aus. "Ich..." Komm schon, Alex. Du hast angefangen, also wirst du es jetzt auch zu Ende führen! "Habe mich in dich verliebt und Lilith und Lucifer haben mir erst erklärt was das bedeutet was ich wirklich fühle und ich habe Angst, dass nichts mehr so wird wie vorher weil du meintest dass du mit der Liebe nichts am Hut hast und-" Eine Hand auf meinem Mund bringt mich zum Verstummen. "Mach mal einen Punkt, Alex. Atmen nicht vergessen, in Ordnung?"

Vorsichtig nicke ich und er lässt die Hand wieder sinken. Atme wieder tief ein und aus. Es gesagt zu haben war... erleichternd. Ziemlich gut! "Und jetzt wiederhol dich bitte noch einmal. Ich habe nicht alles mitbekommen." Ich erstarre. Starre auf die Matratze. Will der mich jetzt auf den Arm nehmen? Leichte Panik steigt wieder auf. Ich will das nicht noch einmal wiederholen. Es hat einiges an Mut gekostet, das vorher zu sagen! Stell mich gegen einen Engel, kein Problem! Aber irgendetwas mit Gefühlen... Nein. Claude scheint zu bemerken, dass das nicht die richtige Antwort war und legt eine Hand unter mein Kinn. Sie ist ohne Handschuh und zum ersten Mal nehme ich seine Haut wirklich wahr. Er ist ein wenig kühl, aber es ist angenehm. Langsam dreht er meinen Kopf zu sich. "Bitte bekomm mir jetzt keine Panikattacke, kleiner Engel.", meint er, lehnt sich nach vorn und legt seine Lippen auf meine. 

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