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Der Ruf der Erzengel

Kopfschüttelnd, aber lächelnd, klappe ich die Zeitung wieder auf, trinke den kalten Kaffee und esse den Kuchen weiter. Mit dem Wissen, dass unser lieber Teufel ja doch irgendwie Emotionen hat. Und wenn es eben nur Eifersucht ist. Süß ist es ja schon, das muss ich zugeben. Fertig mit dem Frühstück, bringe ich das Geschirr in die Küche, in der mir von Timber zugerufen wird, dass ich es einfach auf die Arbeitsfläche hinstellen soll. Ich bedanke mich, stelle es ab und wünsche einen schönen Tag, da ich ja noch zu Sebastian fliege. Es geht nicht nur um meine Unwissenheit, was manche Dinge angeht. Er hat vor, heute erneut in die Stadt zu gehen. Also muss ich wieder mit. Gabriel will einfach nicht verschwinden und ich weiß nicht, wieso. Findet sich kein Engel für London, oder wie?

Noch schnell von Alois und Claude verabschieden, die beide im Büro des blondhaarigen Jungen sind, ehe ich rausgehe und losfliege. Es ist ein recht kühler Morgen und das Gras ist noch mit Tau belegt. Es glitzert in der Morgensonne und gibt mir zusätzlich noch ein wenig gute Laune. Die ersten Tiere sind auch schon wach. Die Vögel zwitschern und alles in allem ist es noch relativ friedlich. Ich sollte es genießen, solange es anhält. Klar, habe ich die Ewigkeit Zeit, um Frieden zu genießen. Aber man sollte die kleinen Dinge im Leben zu schätzen lernen. Das ist eine Lektion, die ich schon selbst gelernt habe. Die Stadt kommt in Sicht und ich runzle die Stirn. Gabriel... ich spüre ihn nicht mehr! Ist er weg? Endlich? Könnte es sein, dass jetzt wieder ein normaler Engel da ist? Bei dem ich mich hüten werde, ihn umzubringen? Das war ja eine Qual mit Gabriel. Man konnte nicht einmal spontan was in der Stadt holen. Nein. Alles musste auf mich abgestimmt sein.

Neugierig, aber immer noch vorsichtig, nähere ich mich der Stadt und überfliege schlussendlich die Stadtgrenze. Meine Augen sind fast überall, weil ich dem hier existierenden Frieden noch nicht ganz traue. Aber ich spüre keinen normalen Engel. Weder einen normalen, noch einen Erzengel. Misstrauisch fliege ich zur Kathedrale und setze mich dort auf den höchsten Punkt. Sehe über London. Aber nichts. Kein Zeichen von irgendetwas. Habe ich die Fähigkeit verloren, Engel zu spüren, oder ist wirklich keiner hier? Ich spüre vereinzelt Dämonen. Vier Stück über ganz London verteilt. Aber mehr schon nicht. Keine Engel. Keine engelsgleiche Aura. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt. Und mein Kopf stimmt zu. Aber ich weiß nicht, WAS genau nicht stimmt. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ich sehe in den Himmel, als die ersten Regentropfen nach unten prasseln. Meine Augen werden schmal. Das Unwetter ist aber verdammt schnell aufgezogen.

Donner ertönt. Erst noch ein bisschen entfernt, dann aber unwahrscheinlich schnell ziemlich laut. Blitze erhellen die nun düstere Stimmung. Sofort fühle ich mich unwohl. Etwas wird passieren. Und es wird nichts Gutes sein. Meine Haare stellen sich trotz des immer stärker werdenden Regens auf und ich stoße mich ab. Zwei Flügelschläge später schlägt der Blitz in der Kathedrale ein. Erschrocken sehe ich zurück und dann wieder nach vorn. Das war knapp. Die Flügel werden zwar ein wenig schwerer, was dem Regen geschuldet ist, aber durch das Training mit den Drillingen ist das für mich eigentlich überhaupt kein Problem mehr. Die Tropfen peitschen nun nach unten und es regnet in Strömen. Die Menschen versuchen sich aufgrund des abrupten Unwetters in Sicherheit zu bringen und laufen schnell über die Straßen und in die Häuser. Der Markt wird ebenfalls schnell zusammengeräumt. Hektik breitet sich aus.

Mir wären Donner, Regen und die Blitze egal! Wären es vorhersehbare Wetterphänomene. Für meinen Geschmack ist das Gewitter zu schnell aufgezogen. Und was für ein Zufall, dass es genau dann passiert, wenn ich in London auftauche. Der Donner ist mittlerweile so laut, dass ich Probleme beim Denken habe. Ich frage mich bei manchen Dingen schon gar nicht mehr, warum es diese Funktion gibt. Zwar sollte ich wahrscheinlich komplett verschwinden, zumindest sagt mir dies mein Bauchgefühl, aber ich bleibe in der Stadt. Mein Flug geht auch über die Themse, auf dessen Wasseroberfläche der Regen nur so peitscht. Es sieht aus, als würde sich ein riesiges Tier unter der Oberfläche befinden, so unruhig liegt der Fluss da. Nach ungefähr 10 Minuten des reinen Fliegens, komme ich an einem Platz an, an welchem ich einigermaßen geschützt bin, Überblick habe und mich ein wenig sicher fühle. Der Big Ben.

Die Kleidung ist durchnässt. Ich triefe und wie ein Hund schüttle ich mich wieder, um zumindest die Flügel ein wenig trockener zu bekommen. Die nassen Haare streiche ich mir aus dem Gesicht und sehe mich weiterhin um. Es wird etwas passieren. Was genau, das weiß ich nicht. Der Donner und auch die Blitze beruhigen sich nicht. Der Regen ist so stark, dass man vielleicht noch eine viertel Meile weit sehen kann. Aber danach ist alles in einem grauen Schleier verschwunden. Gänsehaut taucht auf. Was auch immer hier passieren wird, es wird nichts Gutes. Unsicher, was ich jetzt machen soll, lege ich meine Arme um mich und beobachte weiter. Sehe mich immer wieder um und versuche etwas zu entdecken. Nichts. Das ist kein natürliches Unwetter. So viel steht fest. Und mein Gefühl hat sich noch nie getäuscht.

Ich zucke zusammen, als ich es höre. Der Donner wird leiser. Selbst das laute Prasseln des Regens auf den Straßen und auf den Dächern wird leiser. Der Ruf. Ich hebe meinen Kopf und blicke in den Himmel. Sieben Gestalten kommen hinunter. Sieben... Sieben? Mit dem Ruf der Engel? Panik breitet sich in mir aus. Sieben Erzengel. Ich spüre ihre Macht. Michael, Gabriel, Raphael, Suriel, Zedekiel, Zalathiel und Anael. Und ich weiß, was sie vorhaben. Ich habe davon nur gehört. Sie werden sich in regelmäßigen Abständen um die Stadt positionieren und diese mit ihrer gemeinsamen Macht reinigen. Von allem bösen. Alles wird vernichtet. Das bedeutet, dass auch ich... kann ich vernichtet werden? Ich komme hier nicht mehr raus. Wenn ich meinen Platz jetzt aufgebe, werden sie mich jagen. Und da sie nicht auf die Stadtgrenze angewiesen sind, wird das eine ewige Jagd.

Ich sehe den Gestalten mit immer mehr Angst dabei zu, wie sie sich genau in der Mitte über der Stadt zusammenfinden. Dort für einen Moment verharren. Der Engelsruf wird lauter. Übertönt nun alles. Langsam teilen sie sich auf. Fliegen langsam nach draußen. Was soll ich jetzt machen? Ich kann nicht einmal hochfliegen, weil selbst die Luft darüber gereinigt wird! Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe. Sehe mich immer wieder um. Soll ich es riskieren? Nein. Wenn ich wegfliege und irgendwann zu Claude zurückkehre... Claude. Ein Bild von ihm erscheint in meinem Kopf. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Die goldenen Augen funkeln in der Sonne. Ich spüre seine Haare an meiner Hand. Das Gewicht, wenn er auf mir liegt. Der Frieden, der dann herrscht. Für einen Moment entspanne ich mich, ehe ich wieder in die Realität komme.

Der Ruf ist abrupt abgeklungen. Der Regen und der Donner herrschen nun wieder. Ich zittere. Gleißende Lichtkegel erscheinen. Sieben an der Zahl. Sie breiten sich immer weiter aus, bis sie die Stadt komplett umrundet haben. Ich bin nun endgültig gefangen. Jetzt gibt es kein Entrinnen mehr. Ich stolpere zurück, als ein lauter Schrei ertönt, der meine Ohren zum klingeln bringt. Die helle Wand bewegt sich auf mich zu. Nach dem Schrei ist eine dämonische Aura verschwunden. Das Licht geht einfach so durch die Gebäude durch und lässt sie stehen. Noch ein Schrei. Die zweite der vier Auren ist weg. Der Kreis wird immer kleiner. Ich will nicht sterben! Der Kreis wird immer schneller immer kleiner. Noch ein Schrei. Dämon Nummer drei ist erledigt. Ich drehe mich um und sehe, wie diese Wand aus reinem heiligem Licht sich auf mich zubewegt. Langsam weiche ich zurück. Nein... Nein! Angst. Panik. Schuld, dass ich nicht zu Claude zurückkann. Etwas drückt gegen meine Oberschenkel. Mein Gleichgewicht ist aber durch den nach hinten gelegtem Schwerpunkt nicht vorhanden und so falle ich rückwärts über das Geländer. Ich kann nicht entkommen. Mein Gesicht hoch in den Himmel gerichtet, falle ich einfach. Wie damals, als ich den Engel getötet habe. Nur, dass ich nicht vorhabe, mich abzufangen. Die Wand hat mich schon fast erreicht und ich schließe meine Augen. 

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