Der Kampf um Dame-Marie
Es war ein regnerischer Tag in Dame-Marie. Auf einem Bauernhof, in der Nähe von der Stadtmitte, hatten sich französische Milizen verschanzt und warteten auf einen Angriff der spanischen Seite. Über den vereinzelten, kurzen Schützengräben, die überall dort gegraben wurden, wo sie Platz fanden, waren Tarnkappen Folien drüber gespannt worden, um die Soldaten vor dem Niederschlag zu schützen. So waren die Erdlöcher, in denen die Landser verweilten, halbwegs trocken geblieben. Einer der Soldaten, namens Nathan, spähte rüber zu einem Häuserblock. Die Spanier waren vor zwei Tagen an der gegenüberliegenden Straßenseite angelangt. Vereinzelt kam es auch zu Schusswechseln, und gestern haben sie auch versucht, die Franzosen aus den Hof zu werfen. Wie gelesen, ohne Erfolg. ,,Halt deinen Kopf unten, Nathan'', sagte ein Kamerad zu den jungen Milizsoldaten. Dieser rutschte sogleich zurück in den Graben, da er schon aus eigener Erfahrung wusste, dass die Spanier eigentlich fast immer Scharfschützen an der HKL hatten. Der Gedanke, eine Kugel in den Kopf zu bekommen, ohne reagieren zu können, machte jedem Soldaten Angst. Deswegen war jeder hier und überall anders auf der Hut, wenn sie sich über offenes Terra bewegten. Der Krieg dauerte nun schon fast 2 Jahre, aber ein Ende war für viele noch lange nicht in Sicht. Manche schauderten auch bei den Gedanken daran, dass im Osten eine noch gefährlichere Gefahr lungerte, die gerade im Angriffssprung hockte. Ja, die UdSSR war auch bei den Franzosen ein Thema zum bedenken. Niemand wusste ja, wie schnell die Rote Armee sein wird, und was der russische Diktator überhaupt vor hat. Helsinki war wie schon erwähnt nach 8 Tagen eingenommen worden, und somit auch ganz Finnland. Es machten sich ebenso Millionen von Gerüchten breit, dass die UdSSR schon doppelt so stark sei wie die USA, und der Kommunismus bald die neue Macht auf der ganzen Welt sein wird. Aber mehr dazu im nächsten Kapitel. Denn bei den französischen Milizen spielte sich nun was ganz anderes ab. In der Ferne hörten die Soldaten nämlich Jet-Motoren. Niemand wusste, ob es eigene waren oder feindliche. Die Nerven waren daher sofort zum reißen gespannt, als sie am Himmel zu sehen waren: Spanische Kampfjets. Sie flogen in Formation der französischen Stellung entgegen, als sie reihenweise in den Sturzflug übergingen. Kurz darauf ertönte ein weit entferntes Zischen, als Raketen den Bauernhof und weitere Teile der Stadt bombardierten. Nathan kauerte sich so gut wie es ging zusammen, als immer mehr Raketen in die Erde einschlugen. Die Maschinenhalle, nur wenige Meter von ihm entfernt, wurde getroffen, und ging samt den Traktoren und anderen Gerätschaften in die Luft. Da hörte der Beschuss auf, als die Kampfjets nur 80 Meter über ihnen hinweg donnerten. Als es still wurde, hoben die Franzosen angespannt die Köpfe aus ihren Gräben und schauten sich um. Die Halle brannte nun komplett aus und ein paar Milizsoldaten rannten vereinzelt über die Feldwege, die den Bauernhof durchzogen. Nathan stand langsam wieder auf und schaute sich im Graben um. Überall wurden Tote und Verletzte weggetragen. Plötzlich hörte man wieder die Düsenantriebe der Jets, als erneut Raketen auf die Franzosen niederprasselten. Der junge Nathan warf sich zu Boden. Erde, die von Explosionen in den Schützengraben gerissen wird, landet auf seinem Rücken, als der Beschuss schwächer wurde. Nun sah es so aus, als ob die spanischen Flieger nicht mehr in Gruppen, sondern einzelnt die Gegner angriffen. Der junge Milizsoldat schaute auf, als er genau vor sich einen weiteren, toten Kameraden erblickte. Zwischen den beiden ein Javelin Raketenwerfer. Ohne weiter nach zu denken packte Nathan ihn und stand auf. Er spähte über den Grabenrand zu den Spaniern hinüber - als er zwischen zwei Häusern einen Panzer erblickte, der sein Rohr genau auf ihn gerichtet hatte. Ruckartig ging der Soldat in Deckung, als die Panzergranate nur wenige Meter vor dem Schützengraben in die Luft ging. Schlamm und Erde wurde in die Stellung geschleudert. Nathan rückte sich seinen Helm zurecht, als ein Kamerad zu ihm her gerannt kam. Er ging vor ihm in die Knie und duckte sich, als Jet-Raketen wieder über ihnen einschlugen. ,,Weißt du wie man Panzer abwehrt?'', fragte der Mann den anderen Milizsoldaten. Dieser schüttelte zaghaft den Kopf. ,,Komm trotzdem mit, und gib mir den Raketenwerfer'', befahl der Soldat seinen Kameraden und streckte seine Hand aus. Nathan gab ihm den Javelin, als sich sein Gegenüber diesen um die Schulter schwang und geduckt wieder in die andere Richtung davon marschierte. Ohne zu zögern folgte Nathan den anderen Mann, als die Erde erneut unter den Einschlägen der Granaten und Raketen erbebte. Als sie ans Ende vom Schützengraben gelangten, schaute der Kamerad über den Rand, als er gleich darauf wieder in den Graben zurück rutschte. ,,Scheiße..'', fluchte er murmelnd, als er den Javelin abnahm und schaute, ob der Raketenwerfer überhaupt geladen war. ,,Was ist los?'', fragte Nathan keuchend. ,,Der Panzer kommt den Feldweg hoch.... Hast du eine Rauchgranate?'', fragte der fordere Landser seinen Hintermann. Dieser holte sogleich eine aus seiner Granatentasche. ,,Hier''. Nathan reichte sie hinüber. Der Mann nahm sie an, als er den Sicherheitsspin zog und die Granate nach kurzem Überlegen auf den Feldweg warf. Augenblicke später rannte er mit dem Javelin zur anderen Feldwegseite. Nathan schnappte sich
eine FAMAS, die in einem Erdloch neben ihn in der Erdwand gelegen war und rannte ebenfalls rüber. Beide Soldaten ließen sich hinter einem Schutthaufen nieder. In diesen Augenblicken kam der spanische Panzer aus dem Nebel gerollt. Der Motor heulte auf, als der Fahrer des Panzers Gas gab. Hinter dem Stahlkoloss rückten spanische Truppen vor und kämpften die Franzosen in ihren Stellungen nieder. Nathan schaute kurz über den Haufen von Schutt, als er schnell wieder den Kopf einzog. Der andere Milizsoldat machte sich bereit, als er ebenfalls die Deckung verließ und zielte. Nathan hob die Hände an die Ohren, als sein Kamerad abdrückte. Die Rakete flog hoch in die Luft, als sie mit gewaltiger Geschwindigkeit von oben in den Panzer krachte. Das Borsten von Stahl war zu hören, als die Turmluke des Kommandanten zur Seite fiel. Rauch trat aus, als sich ein Mann aus den Panzer zog. Er hustete pausenlos, schrie umher und zerrte sich nebenbei stückweise ins freie. Nathan repretierte, als er Aufstand und mit der FAMAS auf den Panzerkommandanten schoß. Blut spritzte auf, als der Kommandant zwei mal am Rücken getroffen wurde, als zwei Soldaten, die hinter dem Panzer marschiert waren, das Feuer erwiderten. Nathan fiel zurück, als sich gleich darauf sein Kamerad auf ihn stürzte. Der junge Milizsoldat röchelte verängstigt. Eine Kugel hatte sich in seine Brust geborht. Sein Gegenüber presste dessen Hände gegen die Schusswunde. ,,Wir brauchen einen Sani!'', schrie er zum Graben hinüber, aus dem er und Nathan vor nur wenigen Minuten heraus gekommen waren. ,,¡Ríndete, maldita sea!", riefen die Spanier zum Schutthaufen hinüber. Doch niemand antwortete. Nathan war in diesen Herzschlägen seinen Wunden zum Opfer gefallen. Er war tot. Louis, der den jungen Burschen in seinen letzten Minuten begleitet hatte, kniete fassungslos vor ihm, als er wortlos dessen FAMAS packte und sich wieder hinter den Schutthaufen verkroch. ,,¡No te mataremos! ¡Sólo ríndete!''. Er schloß seine Augen und atmete durch, bevor er den mittlerweile brennenden Panzer kurz ein paar Salven verpasste. Sein Feuer wurde erwidert, sodass er wieder in Deckung gedrängt wurde. Er warf das leere Magazin des Sturmgewehres weg, als plötzlich etwas vor seinen Füßen landete. Es war eine Granate.
Nathan und Louis waren zwei von vielen anderen, die in dieser Nacht fielen. Die Spanier brachen mit großen Truppen-Verbänden durch die französischen Stellungen und konnten wenige Stunden später ganz Dame-Marie in dieser Nacht erobern. Die spanische Armee war somit noch ein Stück näher an Paris herangerückt. Doch Clément Batòn würde seine Hauptstadt nicht einfach kampflos aufgeben...
Übersetzung:
,,¡Ríndete, maldita sea!" ---> ,,Ergebt euch, verdammt nochmal!''
,,¡No te mataremos! ¡Sólo ríndete!" ---> ,,Wir töten euch nicht! Ergebt euch einfach!"
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