[Marcus Armstrong & Callum Ilott](2)
Für: Gifthexe
Paar: Marcus & Callum
Satz 2: "Kannst du mich abholen? Ich hatte einen Unfall."
A/N: Ich muss gestehen, das ich mich schon schwer getan habe die beiden zu Schreiben. Liegt vielleicht auch daran, das ich gerade nicht viel Motivation und Muse zum Schreiben habe Oo Mir ist durchaus bewusst das viele die beiden als Paar Shippen. Persönlich sehe ich das nicht unbedingt so, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache ;)
Ich denke deswegen könnte das Ende auch offen genannt werden (= Oder ich überlasse jedem seine eigene Interpretation ^_^
Bleibt mir nur zu hoffen, das man dem OS nicht zu sehr anmerkt das ich so meine Problemchen hatte (= Ich hab Marcus und Callum zwar schon man "verwendet" in anderen Werken, aber noch nicht direkt die beiden geschrieben. Wie nicht anders zu erwarten, weiß ich das meiste auch nur aus dem Internet und den sozialen Medien ^^
+
Wenn man Verzweiflung sehen könnte, wäre er in diesem Moment sicher das perfekte Beispiel dafür gewesen. Und die Verzweiflung nahm mit jeder Sekunde zu, je länger er hier saß und nachdachte. Im Grunde gab es nur eine Antwort, aber die wollte er sich nicht eingestehen.
Callum hatte ihn wirklich verletzt und enttäuscht. Aber viel mehr hatte dieser ihre Freundschaft mit Füßen getreten. Der junge Brite wusste ganz genau, wie schwer es ihm fiel, sich anderen Menschen anzuvertrauen – überhaupt Vertrauen zuzulassen –, und Callum hatte nichts Besseres zu tun, als laut herumzuposaunen, dass er ja auch wie Mick auf Männer stand. Und besonders lustig fand Callum es, Mick und ihn verkuppeln zu wollen.
„Blödes Arschloch." Murrend rieb er sich über das müde Gesicht. Nur weil Mick und er auf das gleiche Geschlecht standen und Single waren, gab das Callum noch lange nicht das Recht, sie beide verkuppeln zu wollen, weil er sie ja so süß zusammen fand.
Es tat unglaublich weh, wie Callum das Ganze ins Lächerliche zog. Bei jeder Gelegenheit versuchte der Brite, ihm Mick schmackhaft zu machen, erzählte, wie gut Mick doch gebaut war und dass sie beide doch perfekt zusammenpassen würden.
„Mal ehrlich, Marcus. Ihr beide wärt doch ein großartiges Paar. Und ihr hättet sogar während eurer aktiven Karriere eine Beziehung. Das wolltest du doch immer."
Zwei Wochen musste er sich das Gelaber des anderen nun schon anhören und es wurde nicht besser, weil er Callum nicht aus dem Weg gehen konnte, da sie zusammen wohnten. Aber wann war sein bester Freund so ein großer Arsch geworden, welcher sich einen Spaß daraus machte, auf den Gefühlen anderer herumzutrampeln?
„Warst du bei der Verteilung der Blödheit in der ersten Reihe?"
Zornig funkelte er den Briten an, hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er die Küchenzeile in seinem Rücken spürte. Eigentlich hatte Marcus gehofft, dass sie nur gemeinsam kochen und vielleicht später noch einen Film schauen würden, aber Callum schien erneut andere Pläne zu haben.
„Ich möchte dir nur helfen. Du hast mir selbst gesagt, dass du keine Beziehung führen kannst, während du aktiv fährst. Mick und du fahrt beide, seid beide schwul und Single. Ihr wisst um das jeweilige Geheimnis des anderen."
„Helfen? Das nennst du helfen?"
Schnaubend nickte Callum, während er sich durch die braunen Haare strich. Marcus war undankbar. Was Besseres, als mit einem anderen Fahrer eine Beziehung zu führen, konnte doch nicht passieren.
„Du plauderst ungeniert gegenüber Mick einfach aus, dass ich schwul bin und entschuldigst dich nicht mal dafür. Ich habe dir das im Vertrauen erzählt, als meinem besten Freund. ICH habe dich darum gebeten, selbst entscheiden zu dürfen, wann ich es wem erzähle, was schon ein erbärmliches Zeugnis für dich darstellt, weil ich dir sagen muss, wann ich wem MEIN Geheimnis anvertraue."
Marcus kannte Callum lange und gut genug, um zu sehen, dass dieser von den Worten vollkommen geschockt war. Bevor dieser aber auch nur den Mund aufmachen konnte, fuhr der junge Neuseeländer fort.
„Dir mag entgangen sein, dass man gegenseitig Gefühle haben sollte, um eine Beziehung führen zu können. Ich weiß nicht, ob du deine Tussis immer ohne Gefühle an deiner Seite hast, aber das ist mir auch egal. Ich gehe eine Beziehung nur ein, wenn ich romantische Gefühle für die andere Person habe."
Wieso redete er eigentlich mit dem anderen darüber? Callum war immer sein bester Freund, hatte ihm mit seinem Liebeskummer geholfen und war auch sonst immer für ihn da. Marcus hatte keine Ahnung, warum sich Callum in den letzten Wochen so verändert hatte. Er wusste nur, dass er seinen besten Freund nicht wiedererkannte. Es fühlte sich für Marcus fast so an, als würde sich Callum über seine Sexualität lustig machen.
„Wo willst du hin?"
„Geht dich nichts an."
„Wir wollten kochen und einen Film schauen!"
„Vielen Dank, mir ist der Appetit vergangen. Aber hey, vielleicht sollte ich eben mal in die Schweiz zu Mick fahren. Da bekomme ich doch sicher wieder Hunger, weil Mick doch so süß ist und so heiß ausschaut."
Marcus hatte sich schon Schuhe angezogen und griff nach seiner Jacke, als Callum sein Handgelenk umfasste und ihn zurückhielt.
„Okay, es tut mir leid. Ich habe mich nur Mick gegenüber verplappert, weil ich dachte, es würde dir helfen und guttun."
„Tja. Falsch gedacht. Und gleichzeitig noch mein Vertrauen mit Füßen getreten. Gratulation. Weißt du, wenn Mick doch so süß und heiß ist, dann werde du doch sein Freund! DU willst ihn doch auf Biegen und Brechen verkuppeln."
Ruckartig entzog er sich Callum und blickte diesen traurig an. Marcus war nur traurig und verletzt über das Verhalten seines langjährigen besten Freundes.
„Du hast so sehr versucht, mir zu helfen, und dabei nie gemerkt, dass es schon längst jemanden gibt, für den ich tiefere Gefühle hege. Aber das nehme ich dir auch nicht übel, immerhin verstecke ich das schon länger. Ich hoffe einfach, dass du nun aufhörst, mir Mick einreden zu wollen. Callum, ich liebe jemand anderen und das ist nicht Mick, also bitte versuche nicht nochmal, mir mit einem Mann zu helfen. Und vor allem sag es nie wieder jemandem ohne meine Erlaubnis!"
+
Es half alles nichts. Wenn er noch länger mit dem Anruf warten würde, konnte das schlimmere Ausmaße annehmen. Also Zähne zusammenbeißen und den einzigen anrufen, der ihn abholen konnte.
„Hmm ... Marcus?"
Okay, er war wohl doch länger unterwegs als angenommen. Nachdem er ihre gemeinsame Wohnung fluchtartig verlassen hatte, war Marcus schnurstracks in den Keller gegangen, hatte sich sein Rad geschnappt und war einfach losgefahren. Joggen hätte es vielleicht auch getan, aber beim Radfahren konnte er sich noch besser auspowern, um später wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es war Callum gegenüber schließlich auch nicht ganz fair gewesen, dass er diesem einfach zwischen Tür und Angel gesagt hatte, dass er jemanden liebte. Bis zu diesem Zeitpunkt ahnte sein bester Freund schließlich nichts davon, was eventuell noch entschuldigen könnte, dass Callum versucht hatte, ihn mit Mick in der Annahme zu verkuppeln, Marcus wäre noch Single und nicht verliebt.
„Kannst du mich abholen?"
„Was? Alter, hast du mal auf die Uhr geschaut? Du bist doch vor Stunden verschwunden."
„Ich hatte einen Unfall."
Für einige Sekunden glaubte Marcus, dass die Verbindung unterbrochen wurde, aber dann hörte er plötzlich hektisches Atmen und rascheln.
„Wo?"
„Ich bin ..."
Und dahin war sie, seine Verbindung zu Callum. Sein Akku hatte doch nicht lange genug gehalten. Vielleicht hätte er einfach schnell eine WhatsApp mit den wichtigsten Angaben schicken sollen. Nun aber zeigte ihm sein Smartphone nur Schwärze an.
+
Nur Sekunden, nachdem die Verbindung zu Marcus beendet wurde, hatte Callum mehrmals versucht, den Neuseeländer zu erreichen. Aber jedes Mal sprang die Mailbox an. Wie oft hatte er Marcus gesagt, er solle immer schauen, dass sein Akkustand wenigstens bei der Hälfte war, wenn er losging. Obwohl er dieses Mal dem anderen noch nicht mal die Schuld geben konnte. Immerhin war es nicht vorgesehen gewesen, dass einer von ihnen heute noch einmal die gemeinsame Wohnung verlassen würde. Aber nach ihrem Streit und dem Abhauen von Marcus hatte dieser sicher Besseres zu tun, als zu schauen, wie viel Akku sein Smartphone noch hatte.
Callum war kurz vorm Durchdrehen. Er konnte Marcus nicht erreichen, hatte keine Ahnung, wohin dieser verschwunden war. Er wusste nur, dass sein Kiwi mit dem Rad verschwunden war. Aus eigener Erfahrung heraus wusste er, dass Marcus sehr spontan bei seinen Radtouren war und nicht immer die gleiche Route nahm. Sollte er es riskieren und sich ins Auto setzen? Was, wenn Marcus in der Zwischenzeit zurückkam, weil jemand anderes ihn aufgegabelt hatte?
Ihm wurde die Entscheidung abgenommen, als Callum wirklich dabei war, die Wohnung zu verlassen. Nachdem er nochmal weitere zehn Minuten versucht hatte, Marcus zu erreichen, hatte er sich alles geschnappt, was er brauchte, als er die Haustüre hörte.
„Vielen Dank fürs Helfen und Mitnehmen."
„Sind Sie sicher, dass Sie nicht ins Krankenhaus wollen? Wir können Sie hinfahren."
„Nein. Alles okay. So schlimm war es nicht."
Callum dachte gar nicht daran, sich zurückzunehmen, als er in den Flur rannte. Er sah noch, wie Marcus einen älteren Herren verabschiedete, bevor er die Haustür schloss und wenig später die Stirn gegen die Tür lehnte.
„Marcus."
„Hey."
Marcus nickte knapp, als er sich umdrehte und Callum erblickte. Sein schlechtes Gewissen wurde noch größer, als er die Sorge in den Augen des Briten sehen konnte.
„Sorry, dass ich dich geweckt habe. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass es schon so spät geworden war."
Zwar konnte Callum sehen, dass Marcus seinen Mund bewegte und wohl auch mit ihm sprach, aber er vernahm nichts von dem, da sein Blick nur damit beschäftigt war, den anderen zu scannen. Marcus hatte was von einem Unfall erzählt. Oberflächlich konnte er nicht direkt etwas sehen, was nicht hieß, dass Marcus nicht verletzt war.
„Was ist passiert?"
„Ach, nichts Schlimmes. Ich bin nur mit dem Rad von der Straße abgekommen. Leider hat das Vorderrad eine schöne Acht bekommen, sodass ich nicht mehr fahren konnte."
„Der Mann hat was von Krankenhaus gesagt."
„Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Nur meine Hände haben etwas abbekommen, weil ich mich abstützen wollte. Aber das sind nur oberflächliche Kratzer."
Marcus winkte lächelnd ab, setzte sich in Gang und präsentierte Callum und sich selbst, dass er wohl nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte.
„Du humpelst."
Callum hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte seinen besten Freund argwöhnisch. Von wegen nur Kratzer. Scheinbar hatte es das linke Bein oder den Fuß des Neuseeländers erwischt. Schnaubend ging er auf besagten Neuseeländer zu, legte diesem einen Arm um die Schultern und stützte diesen.
„Cal ... es ist nicht schlimm. Sicher nur etwas geprellt. Ich weiß nicht mal, wie das passieren konnte. Erst als das Ehepaar mir geholfen hat, ist mir aufgefallen, dass der Fuß wohl was abbekommen hatte."
Callum brachte seinen Kiwi direkt in dessen Schlafzimmer, wo er Marcus auf den Rand des Bettes setzte, bevor er sich vor diesen kniete und behutsam den Schuh am lädierten Fuß abstreifte.
„Bisschen geschwollen."
„Ich habe doch gesagt, es ist nicht schlimm. Ich kühle das gleich etwas und lege mich hin. Und morgen wird dann wieder alles gut sein."
+
Starr war sein Blick auf die Zimmerdecke gerichtet. Seit fast einer Stunde lag Marcus nun im Bett. Ein Handtuch mit Eisbeutel war um seinen Fuß gewickelt und zusätzlich hatte Callum noch Handtücher am Ende des Bettes ausgebreitet, damit die Nässe aufgefangen werden konnte, die unweigerlich eintreten würde, wenn das Eis anfing zu schmelzen.
Callum hatte sich wirklich unglaublich liebevoll und besorgt um ihn gekümmert. Erst als sich der Brite sicher war, dass der Fuß gekühlt war und er sich unter seiner Bettdecke befand, hatte dieser sein Schlafzimmer verlassen. Und seitdem bekam Marcus kein Auge zu, obwohl er wirklich müde war. Der Streit mit Callum war stressig und auch der Unfall spukte noch in seinen Gedanken herum.
„Na komm schon rein, Cal. Ich weiß, dass du vor meiner Tür lungerst."
Es dauerte keine Sekunde, da wurde seine Tür geöffnet und Callum steckte den Kopf in das Zimmer. Auch wenn es stockdunkel war, konnte Marcus erahnen, dass der Brite an seiner Unterlippe knabberte. Immer wenn Callum etwas sehr beschäftigte, musste die Unterlippe herhalten.
„Es tut mir leid, Kiwi."
Mit einer kleinen Bewegung zur Seite knipste Marcus das Nachtlicht an und winkte Callum zu sich. Wie geprügelt schlich dieser zu seinem Bett und nestelte dabei nervös an seinem Schlafshirt.
„Schon okay, Callum. Solange du einfach jetzt damit aufhörst, mich mit Mick verkuppeln zu wollen oder mit jemand anderem. Ich verstehe sowieso nicht, warum du plötzlich mit aller Macht versuchst, mich an den Mann zu bringen. Du weißt doch, wie gefährlich das werden kann."
Callum schaute ihn so traurig an, dass es Marcus fast das Herz zerriss. Ihm war bewusst, dass der Brite seinen Fehler einsah. Und auch wenn es ihn brennend interessierte, wieso Callum so gehandelt hatte, war er jetzt einfach zu müde, um das Gespräch tiefgründiger fortzusetzen. Stattdessen hob er seine Bettdecke etwas an und nickte lächelnd.
Sofort schob sich Callum zu Marcus unter die Decke, schmiegte sich an dessen Brust und seufzte zufrieden, als er den Kopf auf die Brust des Neuseeländers legen durfte. Eigentlich schliefen sie zu Hause in ihren eigenen vier Wänden immer gemeinsam in einem Bett, war dies schon zu einer Gewohnheit geworden. Anfangs fühlte sich Marcus etwas unsicher, weil er sich nicht sicher war, wie Callum dazu stand, mit einem Schwulen das Bett zu teilen. Aber sein bester Freund hatte ihn selbstverständlich nicht enttäuscht und jeden Abend wieder und wieder seine Nähe gesucht.
„Als die Verbindung plötzlich beendet war, hatte ich richtig Angst."
„Lass uns das alles später klären. Ich denke, wir werden ein wenig was zu besprechen haben. Aber jetzt bin ich echt zu müde dafür."
„Wir sind noch beste Freunde?"
„Natürlich sind wir das."
Zufrieden nickte Callum, gähnte herzhaft, als er die Arme um den Körper von Marcus schlang und sich an diesen drückte. Noch wusste er nicht, wie er das Gespräch am Morgen mit seiner Kiwi führen sollte, aber solange sie danach immer noch beste Freunde waren, war Callum alles andere egal. Vielleicht würde er sogar erfahren, wer der Mann war, in welchen Marcus verliebt war - auch wenn ihm das persönlich das Herz brechen würde. Aber für seinen besten Freund nahm er dies gerne in Kauf, solange dieser glücklich war.
„Schlaf, Callum." Sanft kraulte er den Nacken des Briten, hauchte kleine Küsse auf den Haarschopf. Er kannte seinen Freund gut genug, um zu spüren, dass diesen wohl etwas beschäftigte, trotzdem hoffte Marcus, dass dieser Schlaf bekommen würde. Er hatte sich fest vorgenommen, Callum die Wahrheit über den Mann zu erzählen, welchem schon lange sein Herz gehörte. Und er betete dafür, dass sie danach wirklich noch beste Freunde sein würden.
Aber egal wie das Gespräch verlaufen würde - Callum hätte immer einen Platz an seiner Seite und in seinem Herzen.
ENDE
Liebe Gifthexe
ich hoffe dieser OS entspricht ein wenig dem Wunsch, den du bei diesen Pärchen hattest? Wie erwähnt hatte ich so meine Probleme, was nicht heißen soll das ich deswegen schlampig Arbeiten wollte (=
Ich kann von meiner Seite aus nur sagen, das ich alles mir mögliche getan habe um meinen ersten Versuch mit Marcus und Callum nieder zu Schreiben :D
Die Idee finde ich eigentlich echt gut, nur beim Paar bin ich noch unsicher. Aber wenn es dir gefällt, bin ich natürlich Happy ^___^
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro