[Lance Stroll & Esteban Ocon](13) 1/2
Für: luisaakainsane
Paar: Lance x Esteban
Satz 13: „Die Dinge, die man falsch gemacht hat, bereut man nicht so sehr, wie die, die man gar nicht erst versucht hat."
A/N: Ein neuer TwoShot erwartet euch ^-^ Diesmal hat die liebe sOph_10 das Korrigieren übernommen, da der Wunsch an meine Beta geht <3 Gestern hatte ich spontan beim Lesen der Sätze einen Einfall und gleich los getippt.
Hier muss ich dann aber wirklich noch mal deutlich sagen, das alles frei erfunden ist. Ich bin absichtlich nicht direkt auf Rennen eingegangen oder auf großartige Umschreibungen von Ländern/Landschaften. Und es mag etwas kitschig wirken, aber ich hoffe mal das es der lieben Luisa trotzdem gefallen wird :-*
+
Stille.
Es war eine angenehme Stille, welche nur durch die Tiergesänge des Waldes, und das Rascheln der Blätter hin und wieder durchbrochen wurde. Es war wunderschön hier. Der angrenzende Wald des großen Grundstückes war zauberhaft und Lance konnte Nachvollziehen, wieso man hier seine Feierlichkeiten verbringen wollten. Nahezu perfekt war das herrschaftliche Anwesen, der große königliche Park und das restliche Ambiente.
Man musste schon zugeben das Esteban einen sehr exklusiven Geschmack hatte. Wobei Lance sicher war, dass es nicht ganz dem Geschmack seines ehemals besten Freundes entsprach, so pompös und prachtvoll zur Schau gestellt zu werden. Aber die Frau an dessen Seite stand auf diesen ganzen Kram und wer wäre Esteban gewesen, seiner zukünftigen Frau einen Wunsch abzuschlagen.
Ob die beiden schon schwungvoll über die Tanzfläche des Ballsaales wirbelten? Nach einem Blick auf seine Armbanduhr, hatte Lance festgestellt das er schon fast vier Stunden verschwunden war. Es war ein leichtes gewesen auf diesem unübersichtlichen Anwesen zu Verschwinden. Zwar hatte er noch den entgeisterten Ruf von Esteban in seinen Ohren, aber dieser ließ ihn nicht stehen bleiben. So schnell seine Beine ihn tragen konnten war er davongelaufen.
Mehrmals hatte sein Handy geklingelt. Esteban hatte versucht ihn zu erreichen, aber jeden Anruf hatte Lance weggedrückt. Nachrichten hatte er gar nicht erst gelesen. Die Vorwürfe, die Abscheu und den Hass würde er noch früh genug zu spüren bekommen. Erstmal wollte er nur von hier Verschwinden. Ganz weit weg. Weg von Esteban. Weg von seinem Geheimnis, das nun kein Geheimnis mehr war. Zum Glück hatte er die wichtigsten Dinge wie Handy und Geldbörse in seinem Anzug gehabt, als er zu Esteban gegangen war.
//Irgendwie war ich ja schon gemein. //
Eine halbe Stunde vor der Hochzeit seines besten Freundes mit diesem blöden, aufgedonnerten Modepüppchen war er zu Esteban ins Zimmer gegangen. Als bester Freund und Trauzeuge war es seine Pflicht und Aufgabe nach dem Bräutigam zu schauen.
„Lance? Ist das richtig? Ich kenne sie doch gar nicht."
„Ihr seit fast 1,5 Jahre zusammen. Du hast ihr den Antrag gemacht. Wenn du es nicht wollen würdest, hättest du wohl kaum einen Antrag gemacht, oder?"
Seufzend fuhr der Franzose sich durch die Haare, sah hilflos zu seinem langjährigen besten Freund. Schon seit er Amber vorgestellt hatte, bekam Esteban das Gefühl nicht los das Lance diese nicht ausstehen konnte. Von all seinen Freundinnen schien Amber jene zu sein, wo Lance seine Abneigung wirklich kaum Verbergeben konnte. Dabei war Esteban immer der Meinung das Lance mit seiner Homosexualität eigentlich immer mit Frauen auskam, aber da hatte ihm der Kanadier schon das eine oder andere Mal was anderes gelehrt.
„Lance was ist los? Seit du hier bist, habe ich dich kaum gesehen. Flüchtest du vor mir?"
„Nein. Vor dem Püppchen, was der Meinung ist mit einem Schwulen prahlen zu müssen. Nur weil ich schwul bin, bin ich nicht ihr bester Freund, Modeberater oder sonst was. Außerdem sollte sie es gar nicht wissen. Hoffentlich hält sie auch ihre Klappe."
„Du magst sie wirklich nicht, oder?"
„Nein. Tue ich nicht."
Damit war für Lance das Gespräch beendet und er drehte Esteban den Rücken zu. Diese Einladung war das Letzte. Esteban wusste genau, dass er dieses gepinselte Modepüppchen nicht mochte und trotzdem sollte er als Trauzeuge herhalten. Als bester Freund war es aber auch seine Pflicht. Esteban und er kannten sich so lange, hatten vieles erlebt. Sowohl privat als auch beruflich. Die Sommerpause wollte Esteban zur Heirat Nutzen. Selbst Charles und Pierre waren da. Und Mick hatte er auch gesehen.
„Wieso tust du mir das an? Heute soll mein schönster Tag werden. Ich habe gedacht du würdest dich für mich freuen."
Sein schlechtes Gewissen ließ ihn stoppen und nochmal Umdrehen. Esteban schaute so traurig, dass es Lance wirklich weh tat.
„Ich wünsche es dir Esteban. Von Herzen. Aber ich kann mich nicht freuen. Ich habe es wirklich versucht, aber ich belüge dich und mich. Und deswegen werde ich auch gehen. Pierre, Charles oder Mick werden sicher auch gerne dein Trauzeuge. Aber ich kann das nicht. Was für dich der schönste Tag werden soll, ist für mich der schlimmste Tag."
Lance konnte das Entsetzten in den Augen des Älteren sehen, Und Sekunden später spürte er die Hände seines besten Freundes auf seinen Schultern. Fest bohrten sich die Finger in sein Fleisch und er zischte leise auf.
„Das meinst du nicht ernst?! Du kannst nicht einfach verschwinden! Du bist mein bester Freund."
„Ich weiß. Und weil ich dein bester Freund bin, muss ich das jetzt machen. Ich kann nicht mehr Esteban."
„Was soll das heißen?"
„Das ich Fehler gemacht habe, indem ich nicht ehrlich zu dir war. Ich habe immer gedacht es wäre die richtige Entscheidung. Aber mit jedem Tag merke ich einfach das es nur schlimmer wird. Mit jedem Mädchen, mit jeder Frau, die du angeschleppt hast, wurde der Schmerz größer, aber ich musste das einfache überspielen. Du bist mein bester Freund und ich sollte mich für dich freuen."
Tränen traten in seine Augen, als er sich aus dem Griff von Esteban löste. Traurig lächelnd legte er seine Hände an die Wangen des Älteren, streichelte liebevoll über die weiche Haut.
„Die Dinge, die man falsch gemacht hat, bereut man nicht so sehr, wie die, die man gar nicht erst versucht hat."
Vorsichtig beugte Lance sich vor, küsste die Lippen des anderen kurz und zart. Es war ein kleiner, kaum merkbarer Kuss, aber für Lance war er alles.
„Es tut mir so leid Esteban, aber ich kann es nicht mehr Verbergen. Bitte verzeihe mir. Ich hoffe das wir irgendwann wieder normal miteinander umgehen können."
Für einen kurzen Moment strich er dem schwarzhaarigen über die Lippen, bevor er sich erneut umdrehte und endgültig den Raum verließ.
Sein Herz wog schwer, als Lance über die Straße ging, welche ihn hoffentlich in die kleine Stadt brachte. Von dort würde er sich ein Taxi rufen und sich zum nächsten Flughafen bringen lassen.
Natürlich fühlte er sich mies. Er hatte seinen besten Freund an dessen Hochzeit stehen lassen und gleichzeitig zugegeben, dass er mehr als nur Freundschaft empfand. Esteban hatte es nicht verdient es so zu erfahren, eigentlich sollte dieser das nie erfahren. Aber mit dieser Amber war einfach das Fass übergelaufen und er konnte all seine Schmerzen und Gefühle nicht mehr verbergen.
Lance spürte einfach das diese Person eine falsche Schlange war, aber davon hatte Esteban nichts wissen wollen und bevor er diesen verlieren würde, hatte Lance einfach hingenommen das es die Schlange an der Seite des anderen gab. Zu sehen wie diese aufgedonnert in einem überteuerten Kleid zu Esteban an den Altar schritt konnte er nicht ertragen. Es tat weh die Freundschaft zu Esteban verloren zu haben, aber irgendwann musste er an sich selbst denken. Lance war nie so dumm gewesen, als dass er sich Chancen bei seinem langjährigen Freund erhofft hatte, aber er weigerte sich auch andere Männer zuzulassen.
„Oh man." Wie oft hatte Esteban versucht ihm Kerle anzudrehen? Bei jedem hatte Lance den Kopf geschüttelt und gemeint, dass er nichts flüchtiges wolle und er bei seiner Person verdammt aufpassen musste. Der Hate war zwar ein wenig zurück gegangen, aber er wollte auch nicht der erste geoutete Fahrer der Formel 1 sein, das würde nur wieder verhasste Kommentare mit sich bringen. Esteban wusste damals nicht, dass er schon längst in diesen verliebt war, und sich deswegen für keinen anderen Mann interessierte.
Und jetzt wo Esteban wusste was Sache war, würde es wichtig sein das man davon nichts in der Öffentlichkeit mitbekommen würde. Lance schätzte den anderen schon so ein, dass dieser ihm im Paddock nicht an den Hals gehen würde, aber es würde auf jeden Fall Fragen hervorrufen, weswegen Esteban und er nicht mehr aufeinander hockten. Eine Tatsache, die er vorher vielleicht genauer hätte überlegen sollen. Nun aber war es eben geschehen, und er würde Esteban auch nicht Anlügen und behaupten es wäre ein dummer Scherz gewesen. Dafür litt sein Herz schon viel zu lange.
+
„Hey."
„Hey."
„Lance, so kann es nicht weiter gehen."
„Ich weiß nicht was du meinst."
„Seit der Sommerpause, seit du Esteban an seinem Hochzeitstag hast stehen lassen herrscht Funkstille. Das sind über vier Monate."
„Chloe, bitte. Esteban und ich haben uns die restliche Saison vorbildlich benommen. Niemand hat was bemerkt."
„Du hast Esteban ja auch keine Chance gelassen. Er hat mich mehrmals angerufen und geschrieben. Ich verstehe nicht, wieso du nicht mit ihm reden willst. Scheinbar ist er nicht von dir angewidert. Er will doch nur verstehen, warum du geschwiegen hast."
Heftig schüttelte Lance mit dem Kopf, wandte sich von seiner Schwester ab und verließ sein Zimmer, nur um nach draußen zu flüchten. Um diese Jahreszeit, in Kanada, wäre sicher eine Jacke sinnvoll gewesen, aber Lance reichte sein dicker Pullover.
Es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und er fühlte sich alles andere, aber sicher nicht in der Stimmung um mit seiner Familie und Freunden Weihnachten zu feiern. Chloe hatte nicht unrecht. Esteban schien tatsächlich nicht angewidert zu sein. Schon nach der Sommerpause, beim ersten Rennen, hatte Esteban versucht mit ihm zu Reden. Aber Lance hatte abgeblockt und das nicht nur, weil er den goldenen Ring am Finger des Franzosen gesehen hatte. Esteban war seinem Blick gefolgt und irgendwie wirkte dessen Blick reumütig, aber Lance schüttelte stumm den Kopf und ließ Esteban einfach stehen.
Heute wusste Lance das Esteban sich an diesem Wochenende schon von Amber getrennt hatte. Auf eine gewisse Art und Weise freute es ihn ja diebisch das er mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte und Amber wirklich eine verlogene falsche Schlange war, die Stunden nach der Heirat schon mit einem anderen herum gemacht hatte und nur weil dieser ein schlechtes Gewissen gehabt hatte, erfuhr Esteban was für ein Miststück er geheiratet hatte. Die Scheidung war nur eine formelle Sache, genauso wie die Tatsache das Amber nicht einen Cent von Estebans Vermögen sehen würde.
So sehr er sich freute, so sehr tat ihm Esteban auch Leid. Als bester Freund hätte er da sein müssen, hätte den Älteren trösten müssen. Aber wie sollte er das mit guten Gewissen machen, nachdem was vorgefallen war? Selbst wenn Esteban mit dem Kuss kein Problem gehabt hatte, und scheinbar auch nicht mit seinen tieferen Gefühlen, so sehr plagte Lance das schlechte Gewissen.
Er ertrug die Nähe zu Esteban nicht. Vor dem Kuss hatte Lance es immer geschafft sich emotional abzuschotten. Er lachte mit Esteban, er kuschelte mit Esteban und Spaß hatte er auch mit Esteban gehabt. Sie hatten sich in all den Jahren immer unterstützt und sich gegenseitig halt gegeben. Lance hatte es immer gereicht die Nähe von Esteban genießen zu dürfen. Jetzt konnte er es nicht mehr. Er konnte sich nicht von seinen wahren Gefühlen abkapseln und so tun, als wäre alles in Ordnung.
„Du weißt, dass ich dich lieb habe und nur dein Bestes möchte."
Chloe hatte sich eine Jacke geschnappt und war ihrem Bruder gefolgt. Auch wenn sie diese Temperaturen gewohnt waren, musste Lance über die Feiertage nicht krank werden. Rasch half sie ihrem Bruder in die Jacke, schloss den Reißverschluss und lächelte Lance aufmunternd zu.
„Ich habe dich auch lieb. Ohne dich wäre ich wohl schon einige male durchgedreht." Seufzend schmiegte Lance sich in die Arme seiner Schwester. Chloe war immer seine Anlaufstelle gewesen, hatte immer ein offenes Ohr und eine Schulter zum Anlehnen, wenn der Liebeskummer um Esteban überhand nahm. Ohne seine Schwester, wäre er so manches mal wirklich verloren gewesen.
„Wir gehen jetzt ein bisschen Spazieren. Mama und Papa sind vor heute Abend nicht zurück. Und wenn wir nachher zurück sind, machen wir uns einen heißen Kakao mit Marshmallows."
„Dein Getränk gegen alles, oder?"
„Natürlich. Heißer Kakao mit Marshmallows bewirkt Wunder. Es wird alles wieder gut werden Lance. Aber dafür muss du Esteban eine Chance geben mit dir reden zu können. Glaubst du nicht auch, dass er eine Erklärung verdient hat?"
„Du hast vermutlich Recht."
„Ich weiß."
Frech zwinkerte Chloe ihrem Bruder zu, bevor sie dessen Arm schnappte, sich unter diesen einhakte, und Lance mit sich zog. Was Lance nicht wusste, war das an Weihnachten ein ganz besonderer Gast vorbeikommen würde. Und es war nicht der Weihnachtsmann.
TBC...
luisaakainsane ich hoffe du bist nicht böse, das ich mir eine andere liebe Person gesucht habe um deinen Wunsch Beta zu lesen :-* Aber es sollte schon eine kleine Überraschung für dich werden, die hoffentlich geglückt ist ^^
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