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[Carlos Sainz jr & Lando Norris](3)

Gewünscht: Korn – Cola

Paar: Carlos x Lando

Satz 3: „Es ist mein Job, ruhig zu bleiben."

A/N: Okay...mir fallen scheinbar die meisten Ideen, gerade zu den Wünschen mit Carlando ein xD Was nicht bedeutet, das die anderen Wünsche keine Aufmerksamkeit bekommen. Da sind nur noch nicht so viele Plotbunny's unterwegs ;)
Ähm. Ich sollte auch lieber erwähnen, das ich nichts gegen den Mitbewohner von Lando habe =) Max F. scheint ja ein netter Kerl zu sein. Aber mein Plotbunny zu diesem OS hat das nicht so gesehen Oo Und zwischendurch finde ich die WG zwischen Lando und Max schon sehr verdächtig *hust* 
Nun dann...bitte nicht hauen :-*

+

Wie hatte das alles nur so eskalieren können? Sie waren doch Freunde, kannten sich schon so lange. Sie waren fast noch Kinder, als sie sich kennengelernt hatten und Freunde wurden. Freud und Leid hatten sie miteinander geteilt. Gelacht hatten sie viel, genauso wie Schabernack getrieben. Oft hatten sie ihre Eltern und Trainer an den Rand der Verzweiflung gebracht, es aber nie böse gemeint.

Und nun?

Nun saß er hier, weinte Tränen, die es schon nicht mehr geben konnte, hatte er doch die letzten Stunden ununterbrochen geweint. Es gab nur eine Person, die seine Tränen trocknen konnte, aber diese war kilometerweit von ihm entfernt.

Auch wenn es ihm Schmerzen bereitete, versuchte Lando aufzustehen. Es würde nichts bringen, wenn er weiterhin hier auf dem Boden kauern würde. Wenn er vorsichtig war, sich nicht zu heftig bewegte, konnte er es ins Schlafzimmer schaffen und sich hinlegen. Ob er Schlaf finden würde, war unwahrscheinlich, aber das Bett war bequemer als der Boden im Flur.

Bevor sich Lando aber in sein Schlafzimmer schleppte, versicherte er sich, dass die Haustür abgeschlossen war. Im Grunde eine überflüssige Angelegenheit, da Max einen Schlüssel hatte und jederzeit hereinkommen konnte.

Sein Rücken ziepte, die Hüfte meldete sich genauso wie sein Kopf. Zwar war der Aufprall nicht sehr heftig gewesen, aber da er einfach zu überrascht und geschockt über den körperlichen Angriff gewesen war, hatte Lando nicht mehr rechtzeitig reagieren können und war so ohne Körperspannung direkt gegen seine Kommode im Flur geprallt.

Vielleicht kam der Schmerz auch jetzt erst so richtig, weil das Adrenalin aus seinem Körper gewichen war und er langsam zur Ruhe kam.

Lando machte sich nicht die Mühe, seine Jeans und den Pullover auszuziehen. Viel zu schmerzlich würde diese Angelegenheit werden, weswegen er sich einfach so ins Bett legte und die Decke über sich zog. Schniefend presste er sein Gesicht in den Hoodie von Carlos, schluckte hart. Diesen Pullover hatte er immer im Bett bei sich, konnte ohne diesen nicht sein.

Carlos fehlte ihm. Er vermisste den Spanier. Ihre blöde Abmachung war Mist. Sie machte ihn überhaupt nicht glücklich, sondern unglücklich. Wieso hatten sie nur gedacht, dass dieser Weg der Beste sei? Wie dumm waren sie nur gewesen? Er liebte Carlos von ganzem Herzen und er wusste genau, dass es umgekehrt genauso war. Lando konnte sich einfach nicht irren. Auch nachdem sie sich getrennt hatten, waren sie fast unzertrennlich an den Rennstrecken gewesen, suchten die Nähe des anderen immer, wenn es möglich war.

Sein Handy war in der Hand, bevor Lando es wahrgenommen hatte. Genauso schnell war der Kontakt gewählt. Es ging nicht mehr. Noch länger hielt er es ohne Carlos nicht aus. Und gerade jetzt brauchte er den Älteren mehr denn je an seiner Seite.

„Hola, Lando."

„Carlos... ich ..."

„Lando, du hast den falschen Carlos."

„Ich ... brauche dich hier ... Bitte, Carlos."

„Lando, weinst du?"

„Ich ... ich wusste das nicht ... Ich wusste nicht, dass er noch immer Gefühle für mich hat ..." Verzweifelt presste Lando mit der freien Hand den Hoodie an sich, schluchzte laut auf, als er an Max dachte. Wie konnte er nur nicht sehen, dass der andere Gefühle für ihn hegte? Sie waren doch fast noch Kinder gewesen, als sie zusammengekommen waren.

„Lando? Hier ist Caco. Carlos ist auf dem Weg zu dir. Brauchst du Hilfe? Soll ich jemanden anrufen?"

Tief in seinem Unterbewusstsein merkte Lando schon, dass die Stimme nicht ganz so wie die seines Spaniers klang. Aber gefangen in seinen Gefühlen, Schmerzen und seiner Verletzlichkeit registrierte er einfach nicht, dass er mit dem Cousin seines (Ex)-Freundes redete.

„Ich ... ich habe Max gesagt, dass ich nur dich liebe ... Er wollte das nicht hören ... Max ist böse geworden ... Er hat mich angeschrien und gesagt, du bist froh, mich los zu sein ... weil ich nur nerve ... Carlos ... er ... er hat mir wehgetan ..."

Egal was war, was sein würde - Lando wusste, dass er immer und jederzeit bei Carlos anrufen konnte und durfte. Sie hatten sich aus Vernunft getrennt, so dachten sie. Aber sie wollten immer für den anderen da sein und jetzt brauchte er Carlos wirklich sehr.

+

Sein Herzschlag wurde kräftiger, je näher die Maschine England kam. Nervös spielte Carlos mit einem von Landos Armbändern, welches der Brite ihm mal geschenkt hatte. Für einen kurzen Moment beruhigte es ihn, über das Leder zu streicheln. Das Armband war eines der ersten Geschenke, welches Lando ihm gemacht hatte. Damals waren sie noch nicht zusammen, hatten aber schon einen verdammt guten Draht zueinander. Das Gesicht von Lando, als er ihm das Armband geschenkt hatte, würde er niemals vergessen. Vielleicht war dies der eine Moment, in dem Carlos richtig bewusst wurde, dass er sich in seinen Teamkollegen verliebt hatte.

Ob sich Lando über seinen Besuch freuen würde? Eigentlich eine unbegründete Frage. Lando freute sich immer, wenn sie sich sahen. Aber würde die Freude auch noch da sein, wenn Carlos den Grund seines Besuches erklärte? Sein Bauchgefühl sagte ihm deutlich, dass sich Lando freuen würde, dass dieser genauso empfand wie er selbst. Vernunft hin oder her, er wollte nicht mehr auf Lando verzichten. Er liebte den kleinen Briten über alles und gemeinsam würden sie schon eine Lösung für die Entfernung finden. Es konnte nicht sein, dass es Milliarden Menschen auf diesem Planeten gab und davon auch unzählige eine Fernbeziehung führten.

Was hatten sie sich nur dabei gedacht, sich wegen diesem Problem zu trennen? Nur weil sie sich nicht mehr täglich sahen, war das kein Grund, eine Beziehung zu beenden. Aber im Grunde hatten sie es ja auch wegen all den Terminen und Verpflichtungen getan und gerade Lando war so schon unsicher, weil sie sicher keine gemeinsame Zeit finden würden. Immerhin trennten England und Spanien einige Flugstunden. Und McLaren und Ferrari würden sicher die Termine nicht abstimmen, nur damit sie privat Zeit füreinander haben würden.

Das Aufsetzen der Maschine holte Carlos zurück in die Gegenwart. Endlich hatte er wieder englischen Boden unter den Füßen. Und wenn er sich beeilte, würde er bald in seinem Leihwagen sitzen und auf dem Weg zu Lando sein. Zwar würde es schon später Abend sein, wenn er ankam, aber die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sich Lando trotzdem freuen würde.

Nachdem er am Flughafen alles geregelt hatte und in seinem Mietwagen saß, schaltete Carlos sein Handy wieder ein. Kaum dass sein kleines Gerät Signal hatte, piepte dieses los. Anrufe und Nachrichten wurden ihm in Überzahl angezeigt.

Caco hatte versucht, ihn zu erreichen. So oft?

„Bitte versprich mir, ruhig zu bleiben."

„Hola? Was ist los?"

„Carlos, versprich mir, nicht durchzudrehen und ruhig zu fahren."

„Was. Ist. Los??"

„Lando ..."

„Was ist mit Lando? Verdammt, Caco!"

„Er hat versehentlich mich angerufen. Dieser Max, er hat Lando bedroht und wehgetan. Eigentlich sollte ich dir das nicht sagen, schon gar nicht, nachdem mir rausgerutscht ist, dass du heute kommst."

Caco hatte keine Chance, seine Ausführung zu beenden, da hatte Carlos das Gespräch weggedrückt und den Wagen gestartet. Er versuchte mit aller Gewalt, sich zu beherrschen. Wenn er einen Unfall bauen würde wegen überhöhter Geschwindigkeit hatte niemand was davon.

+

Wie sollte er Carlos nur unter die Augen treten? Caco würde sicher seinen Mund nicht halten. Immerhin hatte er geweint und herzzerreißend nach Carlos gerufen. Erst als Caco ihn mehrmals drauf hingewiesen hatte, dass er nicht sein Carlos sei, wurde Lando bewusst, was für einen Fehler er gemacht hatte.

Aber wie hätte er dem Spanier erklären sollen, woher die blauen Flecken kamen und dass er sich so komisch bewegte? Er hätte keine Chance gehabt, sich auf den Besuch von Carlos vorzubereiten und eventuell einen Plan zu entwickeln. Aber im Grunde wusste Lando, dass Carlos ihn durchschaut hätte, was die Lage nicht einfacher machte. Carlos würde heute Abend vorbeikommen. Sein kleines verliebtes Herz freute sich sehr über diesen Besuch, machte ihm aber auch Angst. Wieso sollte Carlos ihn mit einem Besuch überraschen? War es eine gute oder schlechte Überraschung? Und wie sollte er das mit Max erklären? Er hatte Carlos immer versichert, dass er keinen Grund hatte, eifersüchtig zu sein. Für Lando war der andere nur ein guter Freund, welchem er Obhut gewährte, solange dieser nach einem Zuhause suchte.

Dass Carlos nicht vor Freude in die Luft gesprungen war, erschien plausibel, da Max und er eine gemeinsame Vergangenheit als Paar hatten. Aber konnte man schon von einer richtigen Beziehung sprechen, wenn man 15 Jahre alt gewesen war? Sie waren nicht mal ein halbes Jahr zusammen, als Lando merkte, dass Max doch nicht der Richtige war. Er empfand keine tieferen Gefühle für den anderen mehr, sondern hauptsächlich freundschaftliche. Und in all den Jahren hatte er Max geglaubt, als dieser versicherte, dass ihre Trennung vollkommen in Ordnung und eine Freundschaft viel wichtiger war.

Max hatte Freundinnen und Freunde, hatte Beziehungen gehabt. Und trotzdem waren da immer die Gefühle, die er ihm verschwiegen hatte. Für Max war die Zuneigung zu Lando nie zu Ende gegangen. Es hatte Lando Angst gemacht, als er erfahren hatte, dass Max ihn noch immer liebte. Dabei hatten sie als Teenager nicht mal von richtiger Liebe geredet. Lando hatte seinen langjährigen Freund nie geliebt. Und genau das hatte er diesem vorhin auch gesagt. Für Lando war es einfaches Schwärmen und Verliebtsein gewesen, aber nichts im Vergleich zu dem, was er für Carlos empfand. Das war für Lando Liebe.

Seufzend fuhr sich Lando durch die Haare. Nachdem er das Gespräch mit Caco beendet hatte, brauchte er noch einen Moment, bevor sich aus dem Bett schälte. Die Schmerzen waren noch nicht ganz verschwunden, aber es war erträglich. Bevor Carlos kam, sollte er sich wenigstens noch etwas frisch machen.

Zum Glück hatte Max nicht zugeschlagen. Und trotzdem war er ziemlich blass, als er sich im Badezimmerspiegel sah. Carlos würde glatt einen Schock bekommen, wenn er diesem so unter die Augen treten würde.

Nachdem er im Bad fertig war, zog sich Lando rasch um. Eine Jogginghose und einer von Carlos' Pullover fanden den Weg an seinen Körper. Dass er sich für einen Pullover von Carlos entschied, war unbewusst und Lando registrierte dies auch nicht, als er in die Küche ging und sich einen Tee machte.

Während der Tee zog, lehnte Lando am Küchentresen. Viele Gedanken kreisten durch seinen Kopf. Von Max über Carlos wirbelte alles durcheinander. Ein Gespräch mit seinem Kumpel würde unausweichlich sein, da er eine Erklärung für dessen Verhalten haben wollte. Nein, er wollte es nicht nur. Er bestand drauf, immerhin hatte Max ihn angegriffen.

Dass die Haustür aufgeschlossen wurde, bekam Lando gar nicht mit. Er nippte an seinem Tee, während die Gedanken noch immer kreisten. Erst ein Räuspern ließ ihn heftig zusammenzucken und fast die Tasse fallen lassen.

Seine Atmung beschleunigte sich und sein Körper spannte sich an, als er Max direkt in die Augen schaute. War klar, dass er sich das Abschließen hätte sparen können. Aber so spät am Abend würde auch niemand herauskommen und ihm neue Schlösser einbauen.

„Du willst deine Sachen holen und den Schlüssel hier lassen? Sehr gut. Leg den Schlüssel einfach auf den Tisch."

„Lando, es tut mir leid. Ich hätte ..."

„Du hättest nicht zurückkommen sollen? Genau, da hast du recht. Gut, dass du es einsiehst. Also bitte. Schlüssel. Umdrehen. Mein Haus verlassen. Sofort." Eindringlich blickte er den Älteren an, wusste selbst nicht, woher er mit einem Mal den Mut nahm. Vielleicht weil Carlos bald da sein würde? Weil er Max gerade aus seinem Leben haben wollte?

„Versteh doch ..."

„Bleib, wo du bist!"

Max hatte zwei Schritte in die Küche getan, blieb stehen, als Lando zurückwich. Noch nie war Lando vor ihm zurückgewichen oder hatte Angst gezeigt. Aber nun konnte er deutlich sehen, dass sich der Jüngere vor ihm fürchtete.

„Können wir noch mal reden?"

„Nein. In nächster Zeit sicher nicht. Ich will dich aus meinem Haus haben. Du hast mich belogen und verletzt. Du hast mich einen dummen, naiven Idioten genannt."

„Verdammt! Ich sage dir, dass ich dich liebe und du bedankst dich höflich, sagst aber, dass du nichts als Freundschaft empfindest. Stattdessen jammerst du deinem Ex hinterher! Der ist aber nicht hier. Was soll das für eine Beziehung sein? Ihr seht euch alle paar Wochen mal? Das ist doch Bullshit."

Seine Hand zitterte, als er die Tasse auf den Tresen stellte, tief Luft holte und auf Max zuging. Mit etwas Abstand blieb er vor diesem stehen, hob den Kopf und blickte tief in dessen Augen.

„Raus. Du hast kein Recht und keine Ansprüche auf mein Leben. Wir waren Kinder, als wir ein Paar waren. Ich habe niemals gesagt, dass ich dich liebe, weil ich es nicht getan habe. Schmetterlinge im Bauch, die hatte ich. Geschwärmt habe ich für dich. Aber nicht geliebt. Weißt du, mir ist es egal, was du von einer Fernbeziehung hältst. Ich liebe Carlos. Und das werde ich ihm gleich sagen, wenn er kommt, und ich werde ihm auch sagen, dass ich wieder mit ihm zusammen sein möchte. Carlos und ich ... Du hast keine Ahnung, was wir beide sind. Die Trennung von Carlos war Bullshit, aber das lässt sich ja zum Glück ändern."

Seine Nasenflügel bebten und Max spürte, wie die Enttäuschung zurückkam. Sein Stolz war gekränkt. Wie konnte Lando ihn ablehnen? Sie passten perfekt zusammen, hatten viele gleiche Interessen und kannten sich schon seit Kindertagen. All die Frauen und Männer, die er über die Jahre an seiner Seite gehabt hatte, waren doch nur billiger Ersatz, eine Ablenkung, bis er den richtigen Zeitpunkt erwischen würde, um Lando von seiner Liebe zu erzählen.

„Dieser aufgeblasene Spanier passt doch gar nicht zu dir. Der Typ ist fünf Jahre älter, lebt in einem anderen Land und fährt für Ferrari. Ihr habt doch keine Zeit für euch. Wahrscheinlich konnte er gar nicht schnell genug unterschreiben, um dich loszuwerden!"

Er würde Max nicht die Genugtuung geben und in Tränen ausbrechen. Lando wusste, dass Carlos ihn niemals loswerden wollte. Dieser hatte die Chance für seinen Traum bekommen und genutzt. Und das würde jeder ihrer Kollegen genauso machen.

„Ich habe Carlos unterstützt, weil ich ihn liebe. Dieser Mann ist mein Leben. Carlos war vom ersten Tag an für mich da. Er ist mir schnell ein sehr guter Freund geworden und bald darauf mein fester Freund. Noch nie habe ich so eine tiefe Zuneigung für jemanden empfunden wie für Carlos. Ich würde ihn immer wieder unterstützen, wenn es um seinen Traum geht. Auch wenn wir durch unsere Heimat und Teams getrennt sind, gibt es dir nicht das Recht zu glauben, du hättest eine Chance bei mir. Selbst wenn Carlos und ich wirklich getrennt wären, würdest du keine Chance haben, weil ich einfach keine tieferen Gefühle für dich habe. Versteh das endlich. Mehr als ein guter Freund bist du nicht. Und wirst du auch nie werden."

Erneut brannte eine Sicherung durch. Max hatte gehofft, dass Lando lange genug Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Er wollte die Situation wieder bereinigen und hoffte gleichzeitig, dass Lando eben eingesehen hatte, dass Carlos und er keine Zukunft mehr hatten und dass er selbst die bessere Wahl war. Aber scheinbar war sein Kumpel noch immer verbohrt und geblendet.

Für einen kurzen Moment war es Lando, als würde er das Böse in den Augen seines langjährigen Kumpels sehen. Und ein weiteres Mal stellte er sich die Frage, wie er hatte übersehen können, dass Max nie aufgehört hatte, etwas für ihn zu empfinden. Aber weiter kam Lando auch nicht mit seinen Gedanken oder irgendwelchen weiteren Worten, da Max mit einem Mal vorschnellte. Bevor Lando reagieren konnte, hatte Max sein Gesicht umfasst und presste ihm fest seine Lippen auf.

Der Schock dauerte höchstens einige Sekunden, aber für Lando fühlte sich jede davon schrecklich an. Es war falsch, dass Max ihn küsste. Es war falsch, dass dieser sein Nein nicht akzeptierte. Niemand außer Carlos hatte das recht, ihn zu küssen. Angewidert kniff Lando die Augen zusammen, hob die Arme, drückte die Hände gegen den Brustkorb von Max und biss diesem zeitgleich in die Lippe.

In dem Moment, in dem der Ältere schmerzlich aufstöhnte, schubste Lando diesen von sich und wischte sich angewidert über den Mund.

„Wenn du nicht sofort verschwindest, rufe ich die Polizei und zeige dich wegen Belästigung und sexueller Nötigung an!"

Knurrend wischte sich Max das Blut von der Lippe.

„Du bist viel zu feige!"

„Ich denke nicht, dass Lando feige ist."

Sowohl Lando als auch Max wirbelten herum, als sie die bekannte Stimme vernahmen. Carlos trat in die Küche, schenkte Lando ein Lächeln, bevor er seinen Blick auf Max richtete und diesen bedrohlich anschaute.

„Mir war so, als hätte mein Freund darum gebeten, dass du sein Haus verlässt. Findest du den Weg allein oder soll ich dich begleiten? Ich wäre behilflich."

Seine Haut wurde schon hell, weil er seine Fäuste so fest ballte. Die Chance, gegen Carlos etwas auszurichten, war gering. Zwar traute er dem Spanier keine Gewalt zu, wusste aber auch, dass Carlos alles machen würde, um Lando zu schützen. Es war wohl besser, wenn er sich wirklich zurückzog. Irgendwann würde Carlos wieder weg sein und dann würde er eben nochmal mit Lando reden. Dieser brauchte noch ein paar Tage, um zu verstehen, dass Carlos eben nur gerade jetzt da war. Außerdem würde er sich noch dafür revanchieren, dass Lando ihn gebissen hatte.

Schweigend biss er sich auf die Lippe, wechselte mit beiden noch einen Blick, bevor er die Küche verließ.

„Max? Du kannst den Schlüssel behalten. Ich werde morgen einen Schlüsseldienst kommen und alle Schlösser auswechseln lassen. Deine Sachen werde ich zusammenpacken. Entweder holst du sie oder ich entsorge sie."

Ganz fest schmiegte sich Lando an Carlos. Dieser stand direkt neben ihm und hatte den Arm beschützend um seinen Rücken gelegt. Außerdem war Lando der Meinung zu merken, wie angespannt Carlos war. Wahrscheinlich müsste Max nur ein weiteres falsches Wort sagen oder eine unüberlegte Geste machen und sein Spanier würde explodieren.

+

„Wow."

„Hm?"

„Ich habe genau gespürt, wie angespannt du warst. Wie hast du es geschafft, so ruhig zu bleiben?"

„Es ist mein Job, so ruhig zu bleiben. Nicht nur im Wagen, auch wenn es um dich geht. Okay, ich war nicht ruhig, als Caco mir Bescheid gegeben hat. Aber ich wollte auch keine Körperverletzung riskieren. Außerdem ist es Max nicht wert, dass ich mir meine Finger an ihm schmutzig mache und dich mitansehen lasse, wie wir uns prügeln."

Nachdem Max das Haus verlassen hatte, brauchte es nicht lange und Carlos hatte sich Lando geschnappt, mit ins Wohnzimmer gezogen und diesen etwas von sich geschoben. Ganz genau scannte er den Körper des Jüngeren ab, schob ohne zu fragen den Hoodie nach oben und knurrte leise, als er die Hämatome sah.

Auch wenn es etwas schmerzte, genoss Lando jede Sekunde, die Carlos seinen Körper sanft liebkoste und nach Verletzungen abtastete.

„Soll ich dich ins Krankenhaus fahren?"

„Nein. Es sind nur blaue Flecken."

„Nur? Caco hat gesagt, du hast geweint. Lando, sag mir die Wahrheit. Hast du Schmerzen?"

„Ich denke, das gegen diese Schmerzen auch eine Tablette reichen wird. Ich war so geschockt und aufgewühlt. Mir tat nach der Tat alles weh. All meine Gefühle und Ängste waren durcheinandergewirbelt. Und es gab nur eine Person, die ich in diesem Moment bei mir haben wollte."

Mit einem vorsichtigen Lächeln griff Lando nach der Hand des Älteren, verschränkte ihre Finger miteinander und sah Carlos dabei voller Liebe an.

„Ich habe dich vermisst. Jeden Tag. Jede Stunde. Mir ist bewusst, dass wir uns beide für die Trennung entschieden haben, weil wir dachten, es wäre richtig. Aber das war es nicht. Ich schlafe schlecht. Ich esse halbherzig. Es gibt kaum etwas, was mir Spaß macht. Selbst als Max noch nicht diese Show abgezogen hat, konnte er mich nur bedingt ablenken."

Sein Herz klopfte stark, als er die freie Hand hob und Lando an die Wange legte. Zärtlich streichelte er über die warme Haut, während er den Briten vorsichtig an sich zog. Sanft küsste er die Stirn des Jüngeren, seufzte wohlig, als er den Arm um Lando legte.

„Ich liebe dich", murmelte Carlos leise.

„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben", antworte Lando leise, schmiegte sich an den vertrauten Körper.

Minutenlang standen sie nur Arm in Arm im Wohnzimmer, genossen die Nähe des jeweils anderen. Ihre Körper reagierten fast von allein, als wären sie nie über einen längeren Zeitraum getrennt gewesen. Lando ließ sich von Carlos führen, als sich dieser in Bewegung setzte und sie beide auf die Couch beförderte.

„Möchtest du noch ein bisschen kuscheln? Oder sollen wir gemeinsam was kochen?"

Glucksend verzog Lando die Mundwinkel zu einem breiten Lächeln, was dafür sorgte, dass Carlos die Augenbrauen etwas verwirrt anhob. Aber keine Sekunde später befand er sich schon liegend auf der Couch, während es sich Lando auf seinem Oberkörper bequem machte. Diese Geste, diese Haltung war so vertraut.

„Also kuscheln, mein kleines Kuschelmonsterchen." Lachend kraulte er den Nacken des Jüngeren, sog dessen vertrauten Geruch tief ein.

„Du willst darüber reden, oder?"

„Ja. Aber erst später. Jetzt zählen nur wir beide. Ich möchte dich jetzt erst mal nur in den Armen halten, deine Nähe fühlen, deine Körperwärme und deinen Herzschlag spüren. Zu lange habe ich das vermisst. Alles andere klären wir die nächsten Tage. So schnell werde ich hier nicht mehr verschwinden."

„Hm. Hört sich gut an."

Lando merkte schon, dass er abdriftete, obwohl er sich dagegen wehrte. Carlos war doch gerade erst angekommen, da konnte er doch nicht einschlafen. Aber der Herzschlag war so schön beruhigend, das Streicheln und Kraulen war so vertraut und die leise Stimme, die irgendwas brabbelte, ließen seine Augenlider immer schwerer werden.

„Schlaf, mi amor. Ich bin da, wenn du wach wirst."

Und das war nicht nur ein Versprechen für jetzt. Lando liebte ihn genauso wie er Lando liebte. In den nächsten Tagen würden sie sich überlegen, wie sie es mit ihrer Beziehung schaffen würden. Vielleicht sollten sie ihre anderen Paare dazu holen, welche zwar nicht direkte Fernbeziehungen führten, aber schon in verschiedenen Teams fuhren.

Die Sache mit Max mussten sie auch auf jeden Fall klären. Zwar hoffte Carlos, dass der andere einsah, dass er Mist gebaut hatte. Aber da er Max nicht so gut kannte, wollte Carlos nichts riskieren. Und dass Lando vorerst die Schlösser auswechseln wollte, war schon ein guter Anfang.

Irgendwann merkte Carlos, dass Lando wirklich tief und fest schlief. Schützend legte er die Arme auf den Rücken seines Freundes und erlaubte es sich jetzt auch, der Müdigkeit nachzugeben. Der Flug war zwar ruhig, aber die Fahrt hierher war Stress pur gewesen. Jetzt, wo all das Adrenalin verzogen war, konnte sich sein Körper auch Erholung holen. Und die genehmigte sich Carlos auch.

ENDE


Korn-Cola ...mir bleibt nur zu hoffen, das du deinen OS mochtest ;) Hoffentlich waren deine Erwartungen nicht zu sehr in eine andere Richtung. ^^ 

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