Kapitel 21
Namjoon PoV
„Aber, Hyung! Jetzt entspann dich mal!", befahl Namjoon entschieden und versperrte seinem Freund schon zum siebten Mal an diesem Abend den Weg aus dem Zimmer. Inzwischen war er dezent angenervt von Seokjins permanenter Sorge um Mira.
Natürlich machte er sich auch Sorgen um die Kleine, doch sie alle hatten sich mehrere Male an diesem Nachmittag vergewissert, dass es Mira gut ging.
Außerdem war Jimin bei ihr.
Seokjin hatte ihn nach einer gewaltigen Standpauke dazu verdonnert, bei ihr zu bleiben. Prinzipiell hatte Namjoon ja nichts gegen solche Maßnahmen, um die Jüngeren noch ein wenig zurechtzustutzen, dass Jimin jedoch auch über Nacht dort bleiben sollte, fand er ein wenig extrem.
Um jedoch keinen Streit anzufangen, hatte er sein Bett bereitwillig mit Jimin getauscht. So schlief er jetzt also mit Hoseok und Taehyung in einem Zimmer. Und würde sicherlich in der Nacht kaum ein Auge zu tun.
Taehyung war in fast genauso schlimmer Stimmung wie Seokjin, nur dass Tae seinen Hund als eine Art Stressball benutzte, den er bei Sorgen durchkneten konnte. Yeontan sah inzwischen aus, als hätte er in eine Steckdose gefasst, so durcheinander war sein Fell gebracht worden.
Doch der kleine Hund hatte sich bis jetzt mit keinem Mucks beschwert, was Namjoon dem Kleinen hoch anrechnete. Vielleicht sollte er später dafür sorgen, dass Yeontan ein Leckerli bekam... Seokjin holte den Leader zurück in die Wirklichkeit, als er sich mit einem Seufzen auf Jungkooks Bett plumpsen ließ und dabei ziemlich sorgenvoll dreinschaute.
Eine tiefe Falte hatte sich zwischen seinen Augen gebildet und wenn der Älteste weiterhin so griesgrämig dreinschaute, würde er Yoongi erhebliche Konkurrenz machen. „Und was ist, wenn sie einen Alptraum bekommt?", fragte Jin.
Namjoon unterdrückte ein genervtes Knurren und tapste zurück zu dem Sessel, in dem er die letzten Stunden verbracht und gearbeitete hatte; zumindest soweit das möglich war. Denn in einem kleinen Hotelzimmer mit noch fünf weiteren Personen zu sitzen und dann noch zur Ruhe zu kommen, war gar nicht so leicht.
Yoongi, Taehyung und Yeontan lagen alle gemeinsam in Yoongis Bett und hörten leise Musik; auch wenn Yoongi wohl der einzige der drei war, der sich wirklich auf die Töne aus seinen Kopfhörern konzentrierte.
Jungkook lag bäuchlings auf dem Boden und schaute sich irgendeine Serie an, Hoseok lag neben ihm, jedoch auf dem Rücken und schien mit seinen Gedanken völlig abwesend zu sein und Jin lag einfach wie ein nasser Sack auf Jungkooks Bett.
Ein wirklich nicht alltägliches Bild; das Namjoon ungeheuer amüsant fand. Auf eine sehr befremdliche Art und Weise, denn der Umstand, der sie in dieses Zimmer gepfercht hat, war weniger schön.
Warum genau Mira jetzt von der Robbe angegriffen worden ist, hatte weder Jimin, noch Tae, noch Hobi erklären können. Genauso, wie es passiert war; und das hatte dann noch eine Extra- Standpauke von Namjoon eingebracht.
Beim besten Willen, er hatte vollstes Verständnis dafür, dass keiner immer ein Auge auf Mira haben konnte. Doch vor allem so nah am Wasser hatte er sich wenigstens ein bisschen Verantwortungsbewusstsein erhofft...
Das nächste Mal, würde er die drei nicht alleine zum Babysitten schicken!
Nachdenklich ließ er sich auf dem weichen Sessel nieder, schlug die Beine übereinander. Er brauchte dringend etwas, was diese Truppe auf andere Gedanken brachte. Er sah Jin nämlich schon an, dass der Älteste schon wieder aufspringen wollte.
So kam er auf etwas, was er eigentlich schon vor einer Weile ansprechen wollte, es aber immer wieder verschieben musste, wegen allerlei anderem. Jimins Geburtstag. Der war zwar schon vor einer Weile, jedoch mussten sie für den Mochi noch immer eine kleine Party organisieren.
In dem ganzen Stress war das irgendwie untergegangen, wofür sich Namjoon ein wenig schämte.
Doch Jimin hatte ihm versichert, dass es für ihn völlig in Ordnung wäre, auch später noch nachzufeiern. „Leute?" Er bekam keine Reaktion. War ja klar! Er versuchte es noch einmal; diesmal ein wenig fordernder. Und tatsächlich schenkten im Jin und Hoseok seine Aufmerksamkeit.
Und Yeontan; aber der zählte nicht wirklich, weil er ja nichts mit planen konnte. Doch fürs erste reichte das schon mal. „Wir sollten uns langsam mal Gedanken darüber machen, wie wir Jimins Geburtstag nachfeiern."
„Stimmt. Immerhin haben wir ihm nur einen Kuchen geschenkt.", erinnerte sich Hoseok und rollte sich auf den Bauch, um Namjoon anzusehen. „Was ist, wenn wir ihm einen Ausflug in einen Freizeitpark schenken?" „Keine schlechte Idee. Was meinst du dazu, Jin?" „Mhh...", mümmelte der Älteste in sich hinein, „das ist keine so schlechte Idee. Wir sollten das aber mit Bang PD besprechen."
„Und mit Jimin.", fügte Hoseok hinzu. Erleichtert, dass er wenigstens diesen Punkt ziemlich schnell abhaken konnte, wurde Namjoon ein wenig leichter ums Herz. Er wusste ganz genau, dass sie nur so schnell eine Idee gefunden hatten, weil sich die anderen beiden darum schon Gedanken gemacht hatten.
Jimin war ihr kleiner Mochi; es war fast unmöglich, sich keine Gedanken darum zu machen. Jeder ließ sich gerne von seinen Launen anstecken und freute sich, wenn Jimin lächelte.
Mira PoV
Blitz... Donner... Blitz... Donner...
In ungleichmäßigen Abständen erschien beides immer und ließ mich zusammen zucken. Jimin hatte schon die Rollläden hoch gemacht, damit wir beim Schlafen nicht gestört wurden. Warum genau er hier war wusste ich nicht, nur, das er bei mir bleiben sollte.
Durch das Fenster sah ich in den wolkenverhangenen Himmel und sah immer wieder, wie es blitze und keine 5 Sekunden später es auch schon donnerte. Wieder zuckte ich zusammen, ich konnte Gewitter irgendwie nicht ausstehen.
Nach wenigen Minuten konnte ich es dann nicht mehr aushalten und wimmerte leicht. Dann stand ich auf und ging schnellen Schrittes rüber zu Namjoons ehemaligen Bett, wo Jimin gerade drinnen lag und friedlich schlummerte.
Es tat weh, ihn genau jetzt wecken zu müssen.
„Jimin?", meinte ich mit einem leichten, verängstigten Unterton und das veranlagte Jimin, zu mir zu schauen und mich verschlafen zu mustern. „Was ist denn, Miri?"
„Ich hab Angst...", wimmerte ich und sofort schaue Jimin sanft. Dann hob er seine Decke an und ließ mich drunter krabbeln, um mich anschließend an sich zu drücken und sein Gesicht in meinen Haaren leicht zu vergraben.
Den sanften Atem von ihm beruhigte mich tatsächlich und ich fühlte mich augenblicklich wohl, denn wie er leicht meine Haare weg pustete, ließ mich irgendwie wohl fühlen...
Und augenblicklich war ich eingeschlafen.
Während ich schlief nahm Jimin sein Handy, welches angeschlossen auf dem Nachttisch lag und schrieb Jin, das ich wieder Fieber bekam, er sich aber keine Sorgen machen sollte, denn ich würde gerade schlafen. Dann legte er es weg und legte sich auch schlafen, damit er morgen seinen Schlaf nicht im, wirklich, ungemütlichen Flugzeug nachholen musste.
◕ ◡ ◕
„Mira, komm, öffne deine süßen Äuglein~", hauchte mir jemand zart ins Ohr, sodass ich einen angenehmen Schauer bekam und lächeln musste. Dann öffnete ich meine Augen und schaute die Person an, die mich geweckt hatte.
Taehyung stand neben dem Bett und, so wie wir eingeschlafen waren, lag Jimin hinter mir und hatte seine Arme fest um mich geschlungen. Jimin hob gerade seinen Kopf und schaute mit schläfrigen Augen zu Taehyung, der das ganze nur lächelnd betrachtet und sein Handy in der Hand hielt.
Das er das ganze filmte, wusste ich nicht.
Wenig später hatten wir dann auch gegessen und waren schon wieder auf dem Weg zum Flughafen. „Namjoon-Oppa?", fragte ich leise und zupfte an seinem Ärmel, als wir durch den Flughafen liefen.
„Was ist, Mira?", fragte er zurück und blieb stehen, während die anderen weiter gingen. „Ich passe bei euren nächsten Konzerten auf und bleibe bei Lia, damit ich euch keinen weiteren Ärger mache.", meinte ich fest und schaute ihn unter Jungkook's Kappe ernst an.
Er seufzte nur. „Mira, dich trifft auf gar nichts die Schuld, wir hätten mehr aufpassen sollen und vielleicht auch ein kleines bisschen Lia, aber sie kannte dich da erst nur wenige Stunden und konnte das ganze mit einem Kind, wie dir, noch nicht einschätzen. Du hast wirklich nichts falsch gemacht, mach dir keine Sorgen, ok? Bekomme lieber deine Erkältung los, ja?", lächelte er gen Ende und fuhr mit seiner Hand durch meinen Zopf, der aus der Lücke von Kappe am Hinterkopf raus guckte.
Ich nickte nur und nahm seine Hand, die er gerade wegziehen wollte, und lief mit ihm weiter zu den anderen. Auf unser leicht verzögertes erscheinen gab Namjoon einfach eine weg winkende Hand und setzte sich zu den anderen.
Ich setzte mich auch hin, nur um meinen Blick ein wenig umherschweifen zu lassen. Der ‚Gate' war noch zu und der Warteraum war leer, kaum einer war da, außer die Piloten, wie ich mittlerweile weiß.
Keine Menschenseele außer uns 8 war da und das langweilte mich zugegeben sehr, da alle an ihren Handys saßen. Also stand ich auf und lief ein wenig im Saal herum, in dem wir uns befanden.
Überall waren unbequem aussehende Stühle, welche nicht gerade einladend aussahen und die Decke war bestimmt über 10 Meter über mir! Der Gang von dem Warteraum raus war leer und auch groß, breit sodass viele Menschen gleichzeitig durchpassen würden.
Schnell lief ich wieder zurück in die Nähe von den Jungs und fand mich schließlich am riesigen Glas wieder, welches die Lande- und Flugbahn zeigte und auch Flugzeuge, welche durch ein kleines Auto umhergefahren wurden.
Sofort erinnerte ich mich an ein paar Worte auf Englisch, welche uns Mrs. Mai beigebracht hatte. Jedes Kind ab 6 Jahren sollte bei ihr Englisch lernen, „Man braucht es sicher irgendwann.", hat sie gemeint.
„Airplane...", murmelte ich leise und berührte schließlich das große Glas. Neben dem Glas bin ich ein... Schlumpf – Nur nicht in blau.
„Was hast du gesagt?", fragte plötzlich Hoseok hinter mir und ich drehte mich leicht zu ihm. „Airplane.", wiederholte ich, diesmal lauter, mein Wort von eben. „Woher kennst du das Wort?", fragte mich Hoseok erstaunt, kannte er es auch?
„Mrs. Mai hat uns ein wenig Englisch beigebracht, Japanisch lerne ich seit ich drei bin und Koreanisch kann ich schon.", erklärte ich und schaute wieder raus. „Kannst du dich auch auf Englisch vorstellen?"
„Hello, my name is Mira and... I am... one, two, three, four, five, six... Six Years old!", lächelte ich ihn an. „Irgendwie war das gerade... süß! Cutiepie!", quiekte Hoseok unmännlich auf und nahm mich auf den Arm.
Leise kicherte ich. „Könnt ihr Englisch?", fragte ich ihn anschließend. „Mh, jap, wir müssen es können, wenn wir um die ganze Welt reisen und an verschiedenen, nicht koreanisch und japanischen, Interviews und so teilnehmen. Und das seit 2013, also ungefähr seit du geboren bist.", nickte er sich selbst zu.
„Kannst du mich wieder runter lassen?", fragte ich ihn und erwartete schon, dass er es sofort machen würde, aber er legte mich wie im Babystil in seine Arme und warf mich hoch. Laut lachend versuchte ich mich fest zu halten und meine glockenhelle Stimme ertönte laut im kompletten Saal.
Darauf wurden auch die anderen aufmerksam und schauten etwas überrascht zu uns, nur um dann wieder zu lächeln und wieder ihren Beschäftigungen nachgingen.
„Na komm, ich bringe dich wieder zurück, gleich sollte es los gehen.", zwinkerte Hoseok, nachdem er mich runter gelassen hatte. Dann legte er eine Hand sicher auf meinen Rücken und führte mich zu den anderen, leicht mit der Hand schiebend.
„Hey, Jungs, habt ihr noch einen Platz für mich oder hat sich das durch die A.R.M.Y.s drängeln nicht gelohnt?", ertönte plötzlich eine mittlerweile sehr bekannte Stimme und sofort erkannte ich den rosafarbigen Haarschopf.
Keiner hätte mich aufhalten können, als ich zu Lia gerannt bin und sie fest umarmte. „Kommst du mit?", fragte ich hoffnungsvoll. „Wenn die Jungs mich lassen?", fragte sie und schaute zu den anderen, welche nur schmunzelnd nickten und ich mich wieder an Lia drückte. „Dann wird der Flug doch nicht langweilig!", lächelte ich und löste mich langsam.
„Bestimmt nicht.", zwinkerte Lia mir zu und setzte sich mit zu uns.
by Durga and Kitty.JK
◕ᴥ◕
Ein besonderes Chapter, wir hoffen, es hat euch gefallen ^^
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