Chapter 13
Er schüttelte sich. An was dachte er wieder? Chan musste sich fokussieren, musste sich auf den Aufstieg konzentrieren, sonst würde er an der Taucherkrankheit erleiden, die ihn zum Verhängnis brachte. Dabei machte es keinen Unterschied, weil er eh den Verstand verlieren wird. Es passierte jetzt schon. Die Eier in ihn ließen ihn eine falsche Empathie spüren, eine künstliche Verbindung zwischen dem Eier und ihn. Irgendwie schafften sie es, dass er traurig über ihren Verlust waren, wo Chan doch eigentlich froh sein sollte. Chan atmete tief durch, schloss kurz die Augen, um sich völlig fallen zu lassen und an nichts zu denken. Sein Verstand war eine schwarzer Bildschirm, auf dem nichts lief, nichts was sein Kopf mit Bildern und Eindrücken volltextete. Einfach nichts.
Nachdem er sich beruhigt hatte, startete er das U-Boot und erinnerte sich an die Routine, die er im Trainingslager hatte. Das Auftauchen wird kein Problem sein. Als es Zeit war die Druckkammer zu besuchen, begab sich Chan in ihr und setzte sich hin. Wie bei dem Tiefgang spürte er Kopfschmerzen, nachdem er stundenlang in der kleinen Kammer gesessen hatte. Sonst ging es ihm soweit gut. Wenn man die Eier nicht in ihn dazu zählte. Keine Anzeichen von der berüchtigten Taucherkrankheit. Chan setzte sich wieder an sein Platz und schaute aus dem Bullauge, welches den Blick in eindrücken lichtdurchflutetes, blaues Meer zeigte. Chan war noch nie so froh gewesen, die Sonne zu sehen, wie sie mit kleinen Partikeln im Meer spielte und ein märchenhaftes Bild von Ozean bot. Chan musste zum ersten Mal seit dem Vorfall mit Hyunjin lächeln. Chan stieg auf und genoss den Anblick von dem endlos blauen Himmel, sah sich jede einzelne fluffige Auge an, die vor seinem Auge vorbeizog. Chan legte die Hand auf die kühle Oberfläche des Bullauges. Er konnte sogar ein paar Möwen am Himmel fliegen sehen. All das Leid, welches er da unten gespürt hatte, war wie fortgeschwemmt. Menschen brauchen wirklichen Sonnenlicht um glücklich zu sein. Die Flasche mit den Eiern war in seinem Verstand weit nach hinten gerückt worden.
Der Tiefseeangler widmete sich wieder der Steuerung zu und gab die Koordinaten der U-Bootstellplatzes ab, zu dem er dann fuhr. Dort angekommen stieg er aus und hörte sie wie sich alles schloss und das U-Boot sicherte. Jetzt musste er nur noch aus dem U-Boot raus. Chan nahm seine Sachen an sich. Dazu gehörte auch die Jacke, die er auf die Flasche angelegt hatte. Sobald er die Jacke von der Flasche wegzog, hatte das Sonnenlicht keine Wirkung mehr auf ihn. Traurig nahm er die Flasche in seine Hand und drückte sie an seine Brust. Er musste die Eier wieder zurück ins Meer bringen, wo sie hingehören. Chan stellte sich an den Strand. Wellen schlugen fast zu seinem Schuhen rüber, im Hintergrund hörte er sie ebenfalls. Chan schüttelte den Inhalt der Flasche aus und sah zu wie die kleinen roten Eier in die Wellen fielen und von ihnen verschluckt wurden. Chan konnte keines davon mehr sehen. Er wurde so traurig, dass ein Schluchzer aus seiner Kehle entwich. Wat er wirklich gerade dabei wegen diesen teuflischen Eiern zu weinen? Immer wenn Chan dachte er wäre bei Verstand und konnte nur noch Hass für Hyunjins Brut spüren, da erweichte sein Herz und er spürte nur noch die gleiche Zuneigung zu ihnen wie Hyunjin. Es war schwer sich nur auf die Abneigung gegen die Eier zu halten, wenn er immer wider drohte abzustürzen und zu jemanden zu werden, den er verabscheute. Chan wollte weder Zuneigung zu den Eiern spüren noch zu Hyunjin, diesen verdammten Abyssianer, der ihm das alles angetan hatte.
Chan zerknüllte die Wasserflasche vor Zorn und steckte sie in ein. Da er ein spezielles Handy von Frau Lee bekommen hatte, konnte er sie anrufen. Es graute Chan vor dem Gespräch mit seiner Chefin und aus ihrer Stimme zu hören, wie enttäuscht sie von ihm, weil er an seiner ersten Mission gescheitert war. Sie wird ihn bestimmt kündigen. Lieber er tischte er ihr eine Lüge auf, auch wenn es fasch war. Chan konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. Dass er Abyssianereier in sich trug. Frau Lee ging sofort ran. Sie wusste, wenn Chan auf diesen Telefon sie anrief, dann war etwas passiert. „Herr Bang? Was ist passiert?" Chan setzte sich an den Strand und zog die Knie an sich, während er auf das Meer hinausschaute. „Ich hatte ein technisches Problem. Die Außenkameras haben nicht mehr funktioniert und deswegen konnte ich nicht weiterarbeiten." Frau Lee schwieg. Sie wusste es besser. Die Chefin hatte schon einige von diesen 'technischen Problemen gehört'. Und ein paar Tage später starben ihre Tiefseeangler an selbst zugefügten Verletzungen. „Herr Bang, Sie können mir die Wahrheit sagen. Sind Sie von einem Abyssianer überfallen worden? Hat er sich mit Ihnen gepaart?"
Chan antwortete nicht, schaute nur aufs Meer hinaus.
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