33. Blitzkrieg
Unschlüssig schaute ich mich um. Zumindest musste ich doch John wecken. Schnell sprintete ich durchs Camp und schob hektisch den Vorhang zurück.
"John!" Unsanft rüttelte ich an seiner Schulter. "Hmpf, sei Leise.." Sofort drehte er sich von mir weg und zog sich die Wolldecke bis zur Nase. "John! Meine Fresse die Grounder sind vor dem Wall!!" Verschlafen setzte er sich auf. "Was?! Ich.. Wir müssen die anderen Wecken und uns vorbereiten! Kümmer du dich um die Grounder-Tante!" Gestresst fuhr er hoch und suchte seine Klamotten zusammen. Natürlich nutzte ich den Augenblick und begutachtete seinen halbwegs durchtrainierten Körper.
Also das Sixpack hatte ich kleiner in Erinnerung. Ausserdem waren da jetzt überall so hässliche Narben. Dumme Grounder. Nachdenklich zog ich meine Unterlippe ein und stand auf. "Wenn du weiter gucken willst, mach das gerne! Ich kann auch ohne T-Shirt das Camp retten." Grinsend kam er näher an mich heran. "Los jetzt, geh die anderen Wecken. Wundert mich ja schon dass du keinen Kater hast", sagte ich und beobachtete die Adern die deutlich an seinen Armen sichtbar waren. "Mich auch", murmelte er und machte er sich auf den Weg nach draußen und kurz darauf hörte ich ihn rumgrölen. Jetzt wurden definitiv alle wach. Ich rannte ebenfalls nach draußen, und machte mich auf den Weg zu der Grounderin, falls die noch lebt.
So weit ich dass wusste, hatte ihr nämlich keiner was zu Essen oder so gegeben und sie musste nun schon mindestens eine Woche oder so hier sein. Ich kletterte die Leiter hoch und stieß volle Kanne gegen die Luke. "Fuck." Laut Fluchend griff ich den kleinen Henkel und drückte die Luke nach oben. Die letzten Stufen schwang ich mich nun gekonnt nach oben, ehe ich auch schon ein schwaches Kichern aus der Ecke hören konnte. Sie lebte. Und lachte mich aus. "Halt's maul! Sag mal lieber was deine Freunde so für Waffen haben." Wütend marschierte ich auf sie zu. Fragend blickte sie mich an, ehe sie wieder in Gekicher ausbrach. "Ihr könnt nichts gegen mein Volk ausrichten, glaubt mir."
"Antworte auf meine Frage, Hope."
Verächtlich zog ich meine Augenbraue hoch und trat ihr, nachdem sie mir nicht antwortete, stark in den Bauch, worauf sie aufschrie. "Me gonplei ste odon", flüsterte sie, während ihr Kopf zur Seite fiel. Ups. Frustriert fühlte ich nach ihrem Puls. Also da, wo ich ihn vermutete, wo aber keiner war. Das hatte ich wieder richtig gut hingekriegt. Die einzige Möglichkeit einem Kampf zu entgehen und eine Geisel zu foltern hatte ich zum sterben gebracht. Durch einen Tritt. Scheisse. Hastig stieg ich die Leiter wieder herunter und sprang über die letzten Stufen zu Boden. Jetzt hatten wir also Krieg.
Ich stolperte mal wieder über die dumme Erhöhung des Dropships und stand, als ich mich wieder gefasst hatte, am Rande des Schauplatzes. Einige Grounder hatten es tatsächlich geschafft sich in den Bäumen zu verstecken und beschossen das Camp mit Pfeilen, wobei auch einige Grounder ins Camp hinein sprangen um uns mit ihren Messern zu erledigen. Überall hockten ein paar Jugendliche und schossen nacheinander einige Grounder ab. Bis jetzt sah ich noch keinen von uns auf dem Boden liegen. Also konnte ich es auch wagen und mich ins Getümmel stürzen. Vorsichtig hockte ich mich hinter einen Busch und zog meine Messer aus meinen Stiefeln. Ha, das erste Ziel kam bereits angelaufen.
Ich konnte ja keine weiten Ziel töten, da ich ja nich so wirklich weit werfen konnte, also musste es so gehen. Überall hörte ich man Schüsse aus den Maschinengewehren und Pistolen, weswegen sich dieser Grounder vermutlich anschleichen wollte, aber nicht mir mir. Ich hielt mir das Messer direkt ans Ohr und kniff die Augen zusammen, sodass sie nur noch einen Spalt weit geöffnet waren. Ich atmete Tief ein und schleuderte mein Messer direkt auf seinen unförmigen Körper zu. Gespannt hielt ich die Luft an, bevor er anfing zu schreien. Yas.
Scheinbar hatte ich geradewegs getroffen. Richtig erkennen konnte ich es jedoch nicht. Ich sprang auf und lief auf den Typen zu, um mit mein Messer wieder zu holen. Der Koloss lag mittlerweile auf dem Boden und aus seinem Rücken trat ekelhafte, braun-rötliche Flüssigkeit aus. Angewidert bückte ich mich und zog ruckartig mein Messer aus ihm, nur um es dann vorsichtshalber nochmals an seinem Nacken entlang ritzen zu lassen. Also wenn der nicht tot wäre, wüsste ich auch nicht mehr weiter. Um mich herum war mittlerweile totales Chaos ausgebrochen, überall wurde geschossen und gekämpft, der "ach-so-tolle" Wall hatte den Groundern nicht mehr stand gehalten, ungefähr die Hälfte war eingekracht. Überall waren jetzt welche und metzelten viele von uns ab.
Ich rannte jetzt so schnell wie es ging wieder zu meinem Busch und hockte mich wieder hin, um das ganze aus sicherer Entfernung beobachten zu können. Ich sah wie Octavia einen nach dem anderen mit ihren Pfeilen abschoss und sich dabei von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen ließ. Bellamy und Clarke konnte ich jedoch bis jetzt noch nicht unter der Menge ausmachen. Mysteriös. Wahrscheinlich waren sie zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu befriedigen, sodass sie das hier nich mal mitkriegten. Ich blickte mich weiter um und konnte John mit zwei, mir unbekannten Typen und Finn, am Dropship stehen sehen. Er schien sichtlich Spaß dabei zu haben Grounder abzuschießen und war hochkonzentriert. Irgendwie machte es ihn heißer als er sowieso schon war. Schnell schob ich den Gedanken beiseite, da ich ja diejenige war die vom Busch aus alles beobachtet, anstatt zu helfen. Kurz lachte ich auf, da es wirklich ziemlich bitter war, immer hin hatte ich dem Haufen beigebracht mit Messern umzugehen und jetzt versteckte ich mich im Busch. Aber safety first. Ich bemerkte wie sich die Grounder Armee schon verdünnt hatte. Es standen noch ungefähr 20 oder 30 Grounder auf der Matte die allesamt schon ziemlich angeschlagen wirkten.
Von deren Baumbogenschützen war auch keiner mehr übrig. Also eigentlich wollte ich ja auch mehr als 1 umbringen. Naja mit dieser Hope ja 2. Trotzdem wäre das nicht cool. Ich räusperte mich kurz und verließ mein Versteck wieder. Eigentlich hatte ich freie Gegnerauswahl, da alle mit dem Rücken zu mir standen. Seufzend zog ich mir meine beiden Messer aus den Schuhen und schleuderte sie wahllos auf 2 Grounder, von denen einer sofort zu Boden ging. Der andere begann wieder rumzuschreien, hackte aber trotzdem weiter mit der Axt auf das Mädchen vor ihm ein. War schlau von dem Groundern den Kampf oder Krieg hier abzuhalten weil wir dann nämlich alles aufräumen müssen. Also die ganzen Leichen. Super. Ohne meine Messer wieder zu holen sprintete ich zu John der mittlerweile alleine am Dropship stand. Von den 3 anderen fehlte jede Spur. Ausser Atmen lehnte ich mich hinter ihm an die Wand und versuchte meine Atmung einigermaßen im den Griff zu kriegen. Vorsichtig tippte ich John auf die Schulter, als er seine Waffe nachlud. Ruckartig drehte er sich zu mir um und zog mir seine Waffe ohne Vorwarnung über den Schädel sofort klappte ich nach hinten weg, und das letzte was ich hörte war das laute Fluchen von John.
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