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❀ Kapitel 4 | Louis Pov.

𝄞 Wait, I don't ever want to be here
Like punching in a dream, breathing life into my nightmare

The Naked & Famous - Punching in a Dream

4. Kapitel „news my friends"

Louis' Pov.

Die Jacke bis obenhin geschlossen, machte ich mich auf den Weg in unsere Stammbar Sweet Lemon, die nicht weit von mir entfernt lag. Der November deutete sich bereits an, denn es war bitterkalt draußen. Es war kurz vor 20 Uhr und bereits dunkel auf den Straßen, nur die Laternen spendeten Licht auf dem Gehweg, der vor mir lag.

Ich hasste die Zeit, in der die Sonne kaum zu sehen war und es gefühlt den halben Tag dunkel blieb. Ich bevorzugte den Frühling wie Sommer und konnte es jetzt schon kaum abwarten, ihn wie einen alten Freund zu begrüßen.

Von weitem erblickte ich Harry und Sarah, die auch auf dem Weg zum Pub waren. Ihretwegen trafen wir uns heute überhaupt dort. Sarah teilte uns im Gruppenchat mit, sie hätten wichtige Neuigkeiten für uns. Mein Herz pochte in dem Moment, in der gestern die Nachricht kam, besonders doll, da mich diese Aussage sehr nervös machte.

Neuigkeiten waren nicht immer für alle beteiligten etwas Gutes. Ich versuchte seitdem das unschöne Gefühl in mir abzuschütteln, welches in mir toste und schrieb Harry daraufhin sofort eine private Nachricht, was denn die Neuigkeiten waren. Mit einem 'Das wirst du morgen erfahren, Boo', hatte er meine Neugierde abblitzen lassen. Danke auch, ich hatte damit gerechnet, dass er mir die News weitergab, wie gewohnt.

Das kam sicher auf Sarahs kosten, wie ich sie kannte, wollte sie ein rießen Ding daraus machen und hatte Harry eindringlich verboten, es selbst mir zu erzählen. Wie ich das hasste. Noch so eine Sache, die sich verändert hatte. Vor ihr hatten wir uns ohne mit der Wimper zu zucken sofort alles mitgeteilt.

Natürlich konnte ich es auch verstehen, und es war absolut klar, dass sich die Prioritäten änderten, wenn man in einer Beziehung war und seinem Partner Loyalität entgegenbrachte. Dass es mich ein wenig ärgerte, konnte ich dennoch nicht abstellen.

Vor dem Eingang begrüßten wir uns drei und Gemma, Harrys Schwester, ließ schwungvoll ihre Autotüre neben uns knallen, die am Straßenrand parkte und zusammen mit uns die Bar betrat. Feste umarmte ich auch sie, zu lange war es her, als wir uns sahen. Wir telefonierten zwar regelmäßig, leider war das nicht dasselbe und war froh, sie nun hier zu haben.

Die warme Luft prallte mir angenehm entgegen und Niall rannte uns in die Arme. Der Arme hatte heute einen besonders scheiß Tag hinter sich, deshalb drückte ich ihn extra feste an mich. „Na Man, heute könntest du ein paar ‚vergiss mich' Drinks gebrauchen, oder?", mein bester Freund hatte mir die Story erzählt und ich wäre genauso im Erdboden versunken, wie es Niall am liebsten getan hätte. Der Ire hatte zwei Termine durcheinander gebracht und anstatt dem jungen Paar, einem älteren Ehepaar freizügige Fotos angeboten und ist ihnen dabei unabsichtlich auf den Schlips getreten. „Bald kannst du darüber lachen, Niall, da bin ich mir sicher", versuchte ich ihn etwas aufzumuntern und zog ihn zu unserem Tisch, was er dankend annahm.

Wir kamen alle schnell ins Gespräch und kurz darauf gesellten sich auch Zayn mit seiner Frau Bella, Lottie mit ihrem Mann Lewis und Lenya zu uns. Ich dachte, damit wären wir komplett, doch Sarah begrüßte laut und quietsched ihren besten Freund Liam. „Oooh du hast es geschafft, ich glaube es nicht!" Liam war tatsächlich nicht sehr oft in unseren Runden dabei, da er beruflich genauso viel unterwegs war wie Sarah.

Beide arbeiteten in derselben Firma, wobei Liam bereits Filialleiter einer Bank war und Sarah noch darauf wartete. Ob es daran lag, dass sie eine Frau war, wusste ich nicht. Konnte es mir leider zu gut vorstellen, da manche Leute noch immer zu festgefahren waren und Männer bevorzugten. Denn sie arbeitete genauso hart wie Liam, was ich von dem Ganzen mitbekam. Vielleicht war es ja endlich so weit und sie wurde befördert, ich würde mich sehr für sie freuen, denn sie rackerte sich wirklich den Hintern ab.

Liam begrüßte jedem mit einem Handschlag und war zuletzt bei Niall angelangt. Er stellte ihm einen Drink vor die Nase. „Du hast da etwas vergessen", und wartete darauf, bis Niall ihm die Hand gab. Dieser sah äußerst skeptisch zu dem Größeren auf und machte keine Anstalten ihn zu begrüßen, starrte ihn einfach nur an. Ich gab ihm ganz leicht mit meinem Ellenbogen einen Seitenhieb, damit er reagierte und es zeigte Wirkung.

Widerwillig reichte er ihm die Hand und sie stellten sich vor. Keck grinsend setzte sich Liam neben seine beste Freundin. "Was war das denn, Niall? Woher du denn Liam und wieso hast du deinen Dring bei ihm vergessen"? Ich konnte meine Neugier nicht für mich behalten und musste ihn unumgehend fragen.

Seufzend und kopfschüttelnd antwortete mir mein Freund. „Eigentlich kennen wir uns nicht. Er hat mich am Tresen dumm von der Seite angequasselt", er nahm den Drink und leerte ihn in einem Zug. „Und normaler weiße wollte ich diesen auch nicht trinken. Aber ach, was solls, rein mit dem Zeug." Ich wurde hellhörig. Er hatte ihn also einen Drink spendiert. Äußerst interessant, denn von Sarah wusste ich nämlich, dass Liam an Männern interessiert war.

Darauf musste ich später, wenn Liam nicht in der Nähe war, näher eingehen. „Okaaay, davon musst du mir mehr erzählen! Er sieht ja schon heiß aus", warnte ich ihn aufgeregt vor und wackelte mit meinen Augenbrauen. Angesprochener verdrehte nur seine Augen und zeigte mir den Vogel. „Als ob. Er sieht aus, wie jeder andere Schnösel und genauso benimmt er sich auch", zischte er mir zu und ich konnte nur kopfschüttelnd über diese Aussage schmunzeln. So reagierte er doch sonst nicht.

Harry schien neben mir sehr unruhig zu sein. Ich merkte, wie er mit seinem Hintern keine anhaltende Position auf der Bank fand. „Ist alles okay, Haz? Du machst mich selbst noch ganz nervös", wisperte ich ihm zu. Vorsichtig und so, dass es keiner bemerkte, fuhr ich ihm mit meiner Hand über sein Knie und streichelte es sanft.

Ich wollte, dass er sich beruhigte. Die Geste schien ihn aber nur zu bekräftigen, hin und her zu rutschen. Er versuchte sich an seinem typischen Harry-Lächeln, was er nur halbwegs auf die Reihe bekam. „So schlimm kann es doch nicht sein? Sonst hättest du es mir sicher gleich erzählt", ich drückte sein Bein etwas und da es keiner mitbekam, verweilte meine Hand weiter auf diesem.

Harry schluckte hörbar, bevor er antwortete. „Nein, Louis, es ist nichts Schlimmes. Aber etwas Aufregendes", als er seine Worte beendete, packte Sarah seine Hand und konnte sich kaum auf dem Sitz halten. „Ihr Lieben, ich bin so so so aufgeregt. Danke, dass ihr Zeit für uns gefunden habt! Harry und ich waren doch am Samstag im Spa und als Ausklang des wundervollen Tages hatte ich ihm DIE Frage gestellt", dramatisch hielt Sarah eine lange Pause ein, jeder hing an ihre Lippen und an den Blicken konnte ich sehen, dass sich alle fragten, was als Nächstes kam.

Meine Hand auf Harrys Knie hielt inne. Die Frage? Mir wurde schlecht, da mir einige Szenarien durch den Kopf rasten. Mein Herzschlag wurde schneller und ich sichtlicher nervöser als vorher. Niall schien es kaum anders zu ergehen, der legte nämlich seine Hand angespannt auf mein rechtes Bein und drückte leicht zu.

Die darauffolgende Verkündung ließ mich zischend einatmen und Niall krallte sich in mein Bein. „Wir werden heiraten!", Sarahs aufgeregte Stimme fraß sich in mein Innerstes und ich konnte nicht verhindern, mit offenem Mund auf ihre Hände zu starren, die erhoben ihre Verlobungsringe zeigten.

Mir wurde schlecht und mein aufgeregtes Herz setzte ein paar Schläge aus, ehe es einen Marathon auf sich nahm. Ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Heiraten?! Nach knapp einem Jahr Beziehung? Ich hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, diese Ankündigung in den nächsten Jahren zu hören.

Ich meine, klar wusste ich, dass Harry irgendwann heiraten und Kinder wollte. Dass es allerdings so schnell war, machte mich stutzig. Ich hatte Sarah gerne und sie ist eine gute Freundin geworden. Sie war eine liebe Person, die niemanden absichtlich etwas Gemeines wollte. Harry hätte es viel schlechter treffen können und sie liebte ihn wirklich. Auch er kam mir glücklich in der Beziehung vor, auch wenn es immer mal kleine Beschwerden gab. Wer hatte diese auch nicht? Und er liebte sie, das spürte man.

Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich die Glückwünsche der anderen nur am Rande wahrnahm und Niall mich mit einem unschönen Schlag in die Rippen ins Hier und Jetzt zurückbeförderte. „Komm schon, reiß dich zusammmen und lass uns auch gratulieren."

Er hatte recht, es sah nicht gerade schön aus, wenn ich hier völlig aus der Rolle sitzen blieb. Also folgte ich ihm, noch sichtlich verwirrt und wir gratulierten beiden. Ich gab Sarah einen Kuss auf die Wange und Harry schenkte ich eine Umarmung mit Lächeln, welches zumindest halbwegs echt war. Der Schock saß mir noch ziemlich im Nacken. Nele, die Barkeeperin brachte uns ein volles Tablett mit Sekt zum Anstoßen und das frisch verlobte Paar küsste sich hingebungsvoll. Sie schienen Glücklich mit der Entscheidung zu sein.

Unsere Freunde klatschten und seufzten aufgeregt auf. Ich freute mich für sie, wirklich. Nur drehte sich mir, bei diesem Anblick der Magen doppelt und dreifach um. Zumindest versuchte es ein Teil von mir, sich zu freuen, doch irgendetwas schien mich daran zu hindern, mich vollkommen auf dieses Gefühl einzulassen. Harry war mein bester Freund, also, reiß dich zusammen Louis, freue dich, so wie es sich gehörte!

Allerdings brauchte ich einen Moment für mich, nachdem ich zittrig das Sektglas mit dem Inhalt geleert hatte. Unauffällig klinkte ich mich aus den Gesprächen aus, die um den Antrag gingen und schlich mich zu Nele an die Bar und schnorrte mir eine Zigarette samt Feuer. Normalerweise rauchte ich nicht mehr, seltenst in angespannten und nervenaufreibenden Situationen, lechzte mein Körper danach und ich wurde schwach.

Genauso einen Moment hatte ich nun. Also ging ich nach draußen in die eisige Abendluft und lehnte mich an die Hauswand. Auch wenn ich fror, tat mir die frische Luft mehr als gut und die fegte meine Gedanken einmal kräftig durch.

Ich wusste nicht, wieso mich das alles so sehr aus der Bahn warf und es sich wie ein kleiner Alptraum anfühlte, in dem ich eben gelandet war. Es war immerhin etwas Schönes, wenn sich ein Paar dazu entschloss, den Weg für immer zusammenzugehen.

War es Eifersucht, weil ich nicht so jemanden hatte? Ich war schon immer derjenige, der mehr lockere Beziehungen hatte und sich keinen Partner fürs Leben ans Bein band. Es waren bisher auch nicht die richtigen Personen dabei, um ehrlich zu sein. Innerlich wünschte ich mir allerdings so jemanden, wie Harry diese Person für sich hatte. Und innerlich wusste ich auch, ich wollte ihn nicht an wen anderes verlieren. Würde uns dieser Schritt, den er wagte, weiter auseinander bringen? Es hatte sich ja schon etwas geändert und ich hatte Angst, dass es noch mehr wurde.

Meine Gefühlslage machte mich gerade etwas durcheinander. Denn da war noch etwas, ganz hinten versteckt in meinem Hirn, welches ich seit einem Jahr versuchte zu verdrängen. Es aber langsam nicht mehr so eisern schaffte, da mich jede so kleine intensive Berührung von Harry daran denken ließ, es fühlen ließ, was wir vor Sarah, einige Monate lang, begonnen hatten.

Unsere unverbindliche Liebelei, die ich in manchen Momenten mehr vermisste, als ich mir zugestehen wollte. Und welche gar nicht mehr so präsent in meinen Gedanken sein sollte.

Niall trat neben mich, lehnte sich ebenso an die Mauer, sagte allerdings kein Wort. Jeder hing still seinen Gedanken nach. Nach einer Weile richtete ich mein Wort seufzend an meinen Freund. „Wusstest du davon, Niall?", er antwortete perplex und sah mich fragend an, „Natürlich nicht. Mich wundert es eher, dass du nicht Bescheid wusstest. Das war sehr unüblich..."

Ja, das wunderte mich auch. So etwas im Beisammensein aller anderen zu erfahren, hatte mich verletzt. Ich hätte es eben lieber von Harry selbst erfahren und nicht, als würde er mir unerwartet einen kalten Wasserstrahl ins Gesicht halten. Und nun stand ich da wie ein begossener Pudel, der nicht mehr wusste, wo hinten und vorne war.

Ich widmete mich meiner Zigarette, welche mir half, meine zittrigen Hände unter Kontrolle zu bringen. Ich konzentrierte mich alleine auf den stechenden Rauch in meiner Lunge, der sich in ihnen ausbreitete. „Lass mich auf den Schock auch mal ziehen", Niall griff zum Glimmstängel, ich zog ihn allerdings ein Stück zurück. „Zieh daran, dann stinken deine Hände wenigstens nicht nach Rauch."

Ich hasste schon, als Raucher den Duft der Giftstange an den Fingern zu haben, welchen ich Niall ersparen wollte und er zog daran. „Lou, wenn du reden möchtest, ich bin da", er drückte meine Hand und dankend nahm ich seine Geste an. „Danke, Niall. Vielleicht komme ich darauf zurück. Nur ... nicht jetzt", lächelte ich ihn gezwungen an. Er nickte mir verständnisvoll zu und sah in den sternenbedeckten Himmel. Möglicherweise nahm ich sein Angebot tatsächlich irgendwann an, ich wusste, ich konnte ihm vertrauen. Niall war schon immer ein guter Freund und hatte Harrys und meine Freundschaft immer voller Inbrunst unterstützt. Er erwähnte oft, er sah mehr in uns als nur Freunde. Was völliger Blödsinn war.

Meinen Gedanken nicht zu Ende geführt, erblickte ich Harry durch die Türe kommen, mit einem leicht besorgtem Blick in meine Richtung. Er mochte es nicht, wenn ich rauchte. „Louis, du rauchst? Ist das dein Ernst?", gerade fertig mit dem Stummel, warf ich ihn in den Aschenbecher nebenan. „Das hatte ich, ja", zuckte ich belanglos mit den Schultern. „Aber wieso? Du rauchst, nur wenn dich etwas absolut stresst", er sah nervös aus und kaute an seiner Unterlippe. Natürlich wusste er das, er wusste alles von mir. Also sollte er auch wissen, dass er mich vorher einweihen hätte sollen!

„Mich stresst es, dass du nicht vorher mit mir darüber geredet hast, Harold. Scheiße, sie hat dir einen Antrag gemacht und du hast mich danach nicht angerufen!", meine Antwort kam forscher über die Lippen, als ich beabsichtigte und Harry schien erschrocken zu sein. Er hatte wohl genauso wenig mit so einem Ausbruch gerechnet.

Niall blickte uns mit weiten Augen an, sein Blick huschte zwischen uns hin und her und öffnete seinen Mund. Allerdings überlegte er es sich anders und hielt diesen lieber geschlossen. Er machte daraufhin mit dem Rücken voraus die Kurve ins Innere und dachte anscheinend, es wäre besser, uns das alleine klären zu lassen.

Mein Gegenüber biss sich zum wiederholten Male auf seine Unterlippe, zog die Brauen zusammen und schaute mich mit geknicktem Kopf an. Das war sein Ausdruck, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte, eigentlich wollte ich ihm keins bereiten.

„Wir wollten euch alle überraschen, Louis", murmelte er mir entgegen.

„Oh ja, das hat prima funktioniert. Wolltet ihr uns überraschen oder hast du nach Sarahs Nase getanzt?", meine Enttäuschung wurde langsam zu einer Art Wut im Bauch, welche gerade die Überhand gewinnen wollte.

Harry entglitten die Gesichtszüge und sah bestürzt aus. „Wie bitte? Sarah war das wichtig und sie hatte mich darum gebeten, dichtzuhalten. Warum sollte ich ihr diesen Wunsch abschlagen, Louis? Damit du nicht benachteiligt wirst?", auch sein Ton nahm eine höhere Lautstärke an.

Ich schnaubte auf und stieß mich von der Hauswand ab, verdammt machte mich die Situation sauer. „Weißt du, wir hatten uns früher alles sofort anvertraut. Vor allem wichtige Dinge, die unser Leben betrafen. Ist das etwa nichts Wichtiges, dass du nach kurzer Beziehung heiraten willst?"

Langsam schien auch Harry wütend zu werden, denn sein Ausdruck war härter und sein Ton eine Spur gereizter geworden. „Tja, es gibt eben nicht mehr nur uns, Louis. Ich habe eine Freundin, nein ich korrigiere mich, nun Verlobte. Und da läuft der Hase nun mal anders! Daran solltest du dich endlich gewöhnen!"

Autsch, das saß. Seine Worte durchlöcherten mich wie eine eiserne Kugel, die mich Kälte fühlen ließ. Nicht die Novemberkälte, die um uns wehte. Vielmehr die, die mein Herz zusammenzucken ließ. Ich wusste, dass er recht hatte. Nur wollte und konnte ich es mir nicht eingestehen und Harry vor allem gerade nicht zustimmen. Mir brannten meine Augen, ich schluckte die kommenden Tränen hinunter und verbarg meine zitternden Lippen, indem ich sie aufeinander presste. Der Abend setzte mir sehr zu, da ich wirklich nicht mit einer Verlobung gerechnet hatte.

„Dann mach deinen Kram mit ihr aus, wenn dir das wichtiger ist. Nach allem, was wir hatten und uns teilten, vor allem dazu noch die Monate vor ihr, hatte ich mehr von dir erwartet", zischte ich durch meine Zähne, die noch aufeinander lagen. Sein Blick verriet mir, er wusste genau worauf ich anspielte.

Leider war einer meiner negativen Eigenschaften, dass ich manchmal zu sensibel war und daraufhin zu impulsiv auf Situationen reagierte, die mich überforderten. Und meine Gedanken, die ich in den letzten Wochen hatte, überforderten mich zusätzlich und der heutige Abend mit dieser Nachricht waren der I-Punkt. Und dazu kam es, dass ich meinen Mund nicht halten konnte und meiner gekränkten Seite Luft machen musste, bevor ich platzte.

Heute, wo ich mich eigentlich mit meinem besten Freund freuen sollte und einfach nicht konnte. Und genau das entgegnete er mir. „Ich dachte, du freust dich für mich. Hätte ich gewusst, dass diese Sache einmal zwischen uns stehen würde und als Vorwurf kommt, wäre ich damals nie so weit gegangen."

Seine Worte schmerzten und ließen eine Eisenkugel in mir platzen, die sich wie hunderte Splitter in meinem Körper verteilte. Diesmal entglitten mir meine Gesichtszüge und ich sah ihn entgeistert an. Will er mir etwa damit sagen, dass er es bereute? Ich schüttelte meinen Kopf und konnte nur ungläubig und hysterisch auflachen.

„Na zum Glück hat sich das ja erledigt", ich machte auf dem Absatz, kehrt in die Bar und setzte mich an den Tresen. Bevor mir noch mehr Sätze einfielen, die es völlig eskalieren ließen, entfernte ich mich lieber aus der Misslage.

Ich fuhr mir mit meiner Hand übers Gesicht und fasste nicht, was gerade passiert war. Wieso um alles in der Welt war ich stellenweise so verletzlich und konnte meinen Rand nicht halten? Und wieso hatte uns Niall verlassen, er hätte die Situation mit Sicherheit entschärfen können.

„Nele, ich hätte bitte gerne einen Tequila", sie schaute mich eindringlich an und stellte ihn mir auf den Tresen. „Du trinkst alleine?", fragte sie mich und ich kippte mir den Schnaps hinunter. Er brannte und ich schüttelte mich einmal und schob ihr das kleine Glas zurück. „Ja, der war für die Nerven", meinte ich und bedankte mich bei ihr.

Ich brauchte mir nichts einreden und Niall konnte schon gar nichts ändern. Wahrscheinlich hätte ich ihn ebenso dumm angemacht. Gerade war ich das Arschloch gewesen, der seine Worte falsch wählte und es hatte sich hochgeschaukelt. Nun war ich nicht nur enttäuscht auf Harry, weil er mich ins kalte Wasser schmiss, sondern mehr auf mich. Denn ich hatte gerade seine Freude versaut und ich wusste, dass er sich immer auf mich verließ, sowie auf mich baute. Er wollte doch nur, dass sein bester Freund sich mit ihm freut über einen der wichtigsten Schritte in seinem Leben. Und ich hatte es versaut, Glückwunsch, Tomlinson. Besser hätte es nicht laufen können.

Eben genannter kam wieder in die Bar, stockte am Eingang und warf mir einen unsicheren Blick zu, welchem ich absichtlich auswich. Ich konnte nicht in seine Augen sehen, die seinen Verletztheit ausstrahlten. Und immer wieder gingen mir seine Worte durch den Kopf. 'Wäre ich niemals so weit gegangen'.

Es fühlte sich damals doch alles richtig an, für mich auch jetzt noch und ich würde es nicht rückgängig machen wollen. Immerhin hatte er den entschiedenen Schritt gewagt und hatte es bereut, ihn nicht eher gegangen zu sein. Das waren seine Worte, damals. Und jetzt sah er es nicht mehr so?

Er mischte sich wieder zu unseren Freunden, die sich angeregt unterhielten und lachten. Zayn setzte sich neben mich an den Tresen und legte mir eine Hand auf den Rücken. „Möchtest du darüber reden oder trinken wir einfach?", er konnte es nicht leiden, wenn negative Energie unterwegs war und er witterte diese schnell. „Trinken", seufzte ich und winkte Nele zu uns.

Zayn bestellte noch zwei Tequilas. „Wir hatten uns gerade in den Haaren ... weil ich meine Emotionen mal wieder nicht im Griff hatte", wir nahmen unser Glas und kippten den Shot weg. Mein Kollege sah mich aufmerksam an und gab mir Zeit, ob ich weiter sprechen wollte oder nicht. „Ich habe ihm Vorwürfe gemacht, dass er mir nicht zuerst von der Verlobung erzählt hatte ... weil es mich so enttäuschte. Dabei geht es doch heute gar nicht um mich, Zayn. Ich hätte es ihm nicht so unter die Nase reiben dürfen, vor allem nicht heute."

Er bestellte noch eine Runde, die wir uns gönnten. „Okay, ja, du hast recht. Das war sehr Arschloch like von dir und es hätte wirklich nicht sein müssen", er sah mich mitleidig an, was ich nun wirklich nicht wollte. „Hör auf, mich so anzusehen. Ich weiß, dass ich der Böse bin." Der Schwarzhaarige lachte etwas auf. „Louis, ich kann dich auch verstehen, dass du enttäuscht bist. Es war nur wirklich nicht der perfekte Zeitpunkt, es ihm vorzuwerfen. Wie wäre es, wenn du dich einfach bei ihm entschuldigst? Du musst mit ihm reden. Er wird es sicher auch irgendwie nachvollziehen können."

Zayn hatte natürlich recht und ich musste ich bei ihm entschuldigen, dennoch würde ich heute nicht über meinen Schatten springen können. „Das werde ich, Zayn. Nur ist es ist nun, wie es ist. Der Abend ist so gut wie gelaufen, also lass ihn uns hinter uns bringen."

Auch wir gingen zurück an den Tisch und ich versuchte mich einer Unterhaltung anzuschließen, um meine Gedanken anderweitig zu beschäftigen. Harry ignorierte ich absichtlich und das würde sich den Abend auch nicht ändern. Mein schlechtes Gewissen fraß mich sowieso schon auf, da konnte ich auf seine grünen Augen, die mich durchbohrten, getrost verzichten. Ich musste jedoch mit dem bedrückendem Gefühl den Abend hinter mich bringen.

Ich fragte mich nur, würden wir uns aus dieser misslichen Lage retten können? Wir hatten uns einige Male in den Haaren, wegen Nichtigkeiten, welche bisher nicht so dicke Luft erzeugten wie diesmal. Es fühlte sich anders an als es sonst, mit Vorwürfen, die nicht so leicht in Vergessenheit gerieten. Der Streit war ernster als erwartet.

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›3718 Wörter

Halloo ❦

Wie war euer Tag? Meiner war so lalaa und nervig. Zum Glück ist jetzt ein langes Wochenende. Hehe.↖(^▽^)↗

Uuuuuund, wie gefällt euch Harrys antwort, die wir durch Louis' Sicht erfahren durften?

Zudem noch Louis' Reaktion auf die Verkündung?
Lasst gerne eure Gedanken da, ihr Lieben. Ich liebs, diese zu erfahren ♡

Startet gut ins Wochenende und lasst euch nicht ärgern.

Hugs and Love, Natze ♡
。*゚+.*.。(っ ᐛ )っ

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