Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

❀ Kapitel 25 | Louis Pov.

𝄞 Give a little time to me or burn this out,
We'll play hide and seek to turn this around,
All I want is the taste that your lips allow,
My, my, my, my, oh give me love

Ed Sheeran - Give Me Love

Kapitel 25 "tree house"

Louis Pov.

Mein Kühlschrank war nun um ein Päckchen Eier leerer. Ich hatte uns die Nachspeise eingebrockt und wollte so lieb sein und sie wenigstens beginnen, bevor Harry bei mir eintraf. Was sollte ich sagen? Manchmal flog die Klugheit auch an mir vorbei, denn mit dem Ei trennen hatte ich es nicht so, weshalb Harry mit einem neuen Pack eintraf und mir nochmal zeigte, wie das mit dem Trennen am einfachsten klappte.

Um weitere Eierniederlagen zu verhindern, hatte ich ihm interessiert zugeguckt. So getan, als hätte ich es nicht richtig gesehen und ihn viel gelobt, wie toll es doch an ihm aussehe, damit er die restlichen Eier selbst trennte und zur Masse hinzugab. So unklug war ich dann vielleicht doch nicht, sonst hätten wir zum Supermarkt fahren müssen, um neue Zutaten zu kaufen.

Harry scheuchte mich aus meiner Küche, damit das Tiramisu überlebte und um mich umziehen zu können. Denn mein T-Shirt war bekleckert, darum beschloss ich für den heutigen Besuch ein schickes Hemd anzuziehen. Genug Zeit, um mein Hirn zu zerbrechen.

Auch wenn es über ein Jahr her war, erinnerte mich diese 'Wir-machen-zusammen-eine-Nachspeise' Situation an die 'Wir-machen-zusammen-einen-Nudelsalat' Situation vor Gemma's Party. An der Party, als Harry Sarah um ein Date bat, vor meiner Nase. Und das, obwohl er mich am selben Tag in seiner Küche küsste. Und das so selbstverständlich und zärtlich, dass mir dieser Kuss Hoffnung gemacht hatte. Hoffnung auf eine Romanze. Eine Beziehung. Auf ein uns.
Dieses Gefühl zerbröselte ziemlich rasch, als ich sah, wie ernst es Harry mit Sarah wurde. So ernst, dass sie sich nun verlobt nennen durften. Herrlich.

Als wir dann auch noch den Termin im Anzugladen hatten, wollte ich am liebsten wegrennen und mich verkrümeln. Krank absagen wäre noch eine Idee gewesen, allerdings war ich Harrys Trauzeuge und dazu verpflichtet, ihn auf diesem Weg zu begleiten. Auch wenn es mir alles andere als leicht viel, war ich den Bund eingegangen.

Obwohl der Kauf eine aufregende Wendung nahm, indem ich Harry ein wenig verführte und ihm zeigte, dass er mit mir Spaß haben konnte, hatte er seinen Anzug gefunden. Und ich half ihm auch noch dabei. Argh.

Mir entwich ein Seufzen. Wenn ich ganz ehrlich zu mir war, gingen meine Gefühle für Harry länger zurück, als ich zu glauben wagte. Damals waren meine One-Night-Stands dazu da, um Spaß zu haben und den oder die Partner/in zu finden, um eine Beziehung einzugehen. Letzteres kam nicht vor und mittlerweile wusste ich, weshalb.

Ich hatte die vergangenen Nächte viel Zeit zum Grübeln und musste mir eingestehen, dass ich die schnellen Nummern auch hatte, um Harry eifersüchtig zu machen. Ich wollte, dass er besitzergreifend reagierte, mich tadelte, dass ich einen Gang zurückschrauben solle. Mich sieht und irgendwann sagte: Louis, lass mich deine Nummer sein. Denn das war er, meine Nummer Eins.

Teilweise funktionierte die Taktik. Nach meinen Vergnügen kam er mich am nächsten Tag meistens besuchen oder rief mich alsbald an, um zu wissen, ob die Person verschwunden war, damit er Zeit mit mir verbringen konnte. Erst jetzt begriff ich, dass durchaus Eifersucht bei ihm dabei gewesen war. Und irgendwann hatte er sich getraut, mit mir Dinge zu tun, die ich sonst mit anderen in "Betten" trieb. Nachdem er mir seine Verliebtheit gestand, reflektierte ich Momente unserer Vergangenheit und nach und nach ergab manches einen anderen Sinn, als zuvor.

Die imaginäre Ohrfeige damals schmerzte, die mir Harry mit der Date-Frage an Sarah verpasste. Doch ich schluckte sie und nahm es hin, weil wir nichts Verbindliches hatten. Ich hätte mich besser darauf vorbereiten müssen, denn es war klar, dass der Tag kommen würde, an dem einer von uns wieder ausging.

Jedoch flog ein Gedanke seit ein paar Tagen in meinem Kopf umher. Mit lebhaftem Flügelschlag, der den Gedanken wieder und wieder aufwirbelte. Manchmal heftig, manchmal sanft. "War Harry schon in mich verliebt, als er Sarah kennenlernte?"

Wenn diese Frage aufkam, erstreckten sich die Flügel, zeigten ihre Größe und ließen mich befangen zurück. Bis sie einfach wieder Kurs aufnahmen und selig weiter flogen.

Ich musste ihm die Frage stellen, es unbedingt wissen. Meine Neugierde wurde zu groß. Allerdings möchte ich mich auch noch gedulden. Denn, wenn er davor in mich verliebt war, warum wollte er mit Sarah ausgehen?

"Boo, kommst du? Du darfst den Kakao drüber streuen!", rief Harry den Flur entlang und zog mich aus meinen Gedanken. Ich ging grinsend in die Küche. "Ach, das traust du mir zu? Ich habe mich schon umgezogen, nicht dass ich mich beklecker", süffisant streckte ich meine Zunge raus. Er rollte grinsend mit den Augen, nahm das Sieb und den Kakao und stellte sich hinter mich. Er schob mich zum Tiramisu, nahm meine Hände und wir streuten gemeinsam das Kakaopulver darüber. "Ich passe auf, dass du dich nicht voll machst."

Er war so nah und doch so fern. Und am liebsten würde ich mich umdrehen, um ihn zu küssen. Vielleicht sollte ich das auch tun, denn ich wollte um ihn kämpfen. Denn bei ihm fühlte ich mich wohl, auch wenn er mich momentan mehr als verwirrte und seine Nähe dann und wann weh tat.

"Gehen wir. Nur wir zwei." Ich drehte mich um, mit der Nachspeise in den Händen, und schenkte ihm ein Lächeln. Zu mehr war ich gerade nicht fähig.

"Nur wir zwei", erwiderte mein Seelenverwandter und lief neben mir her.

𖥸

Unsere Elten und Harrys Großmutter begrüßten uns herzlich und waren ganz aus dem Häuschen. Solche Treffen fanden regelmäßig statt. Seitdem wir älter geworden waren, kamen sie seltener zustande, da jeder sein eigenes Leben aufgebaut hatte. Umso mehr freuten wir uns, wenn die Tage klappten. Lottie, Phoebe und Daisy konnten heute leider nicht kommen. Die Zwillinge waren an der Uni und Lottie mit Lewis bereits anderweitig eingeladen. Und Gemma war mit Lenya zu ihren Eltern gefahren.

Anne kam auf mich zu, als ich das Tiramisu kühl stellte und nahm mich nochmals in den Arm. "Wir sehen uns viel zu selten, Louis. Komme uns doch wieder öfter besuchen", ihre Worte füllten mein Herz mit Wärme. Ich wusste, ich war immer bei den Styles willkommen. Wenn Sorgen oder Fragen auf mir lasteten, durfte ich auch - neben meinen Eltern - immer zu ihnen kommen. Es kam vor, dass ich an manchen Abenden - anstatt bei einem schlafenden Harry - bei Anne in der Küche oder auf dem Sofa saß, um mit ihr zu quatschen, wenn ich nicht schlafen konnte. Und diese Gespräche waren wundervoll und oft tiefgründig.

Häufig saßen Harry und ich auch mit ihr und meiner Mum beisammen und löcherten beide mit Erwachsenenfragen. So kam es auch, dass uns beide einen Vortrag in Sexualkunde hielten und es war seltsamerweise nicht mal komisch, sondern es artete in ein stundenlanges Gespräch aus und konnten alles fragen, was wir wollten.

Behutsam legte ich meinen Kopf an ihre Schulter und kuschelte mich hinein. "Du hast recht. Tut mir leid, dass ich so selten bei euch war. Dabei liebe ich unsere Gespräche", ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und wir lösten uns voneinander.

"Wir sind alle beschäftigt. Vielleicht findest du trotzdem etwas Zeit. Wenn ja, lass es mich wissen", sie tätschelte liebevoll meine Wange und wir setzten uns zum Essen. Desmond und mein Vater verfielen ins Gespräch um die letzten Bundesligaspiele, an dem ich mich begeistert anschloss. Wenn es um Fußball ging, war ich immer dabei. Außerdem fragten sie mich nach meiner Saison, um als Zuschauer vorbeizuschauen.

"Ihr müsst unbedingt mal wieder mitkommen, wenn im März die Spiele losgehen. Louis tritt den Gegnern in den Arsch! Er spielt fantastisch und wird immer besser!", schwärmte Harry und legte seine Hand auf mein Bein und ich fragte mich, ob ihm das überhaupt bewusst war. Doch eigentlich war es normal. Also sollte ich mir keine Gedanken darum machen.

"Ich müsste mal wieder öfter zum Training. So gut in Form bin ich im Moment gar nicht mehr", eilig versuchte ich Harrys Lobeshymne zu drosseln, doch das brachte nicht viel. Mein Vater schlug mir kräftig und stolz auf die Schulter und Desmond wollte den ersten Spieltag wissen, um uns zuzusehen.

Harry lehnte sich zu mir und drückte meinen Oberschenkel. Also war ihm seine Hand dort bewusst. "Mach dich nicht so klein. Du spielst hervorragend und siehst dabei auch noch unheimlich gut aus", raunte er und mein Gesicht erhitzte sich, weshalb ich schnell einen kühlen Schluck Wasser aus meinem Glas nahm.

Aus dem Augenwinkel, als ich mein Glas noch an den Lippen hielt, sah ich, wie um den Mund meiner Mutter der Anflug eines Lächelns zuckte, als sie Harry und mich beobachtete. Danach wanderte ihr Blick zu Anne, die sich beide mit vielsagenden Blicken unterhielten. Das war eine ihrer Stärken, ähnlich wie bei Harry und mir. Und ich würde gerne wissen, was sie dachten.

Wir waren bereits beim Nachtisch, als Harrys Oma sich an ihn wandte. "Harry, mein Lieber. Ich wollte mich mit dir unterhalten. Ich habe bereits mit deinen Eltern und Gemma darüber gesprochen." Damit hatte sie alle Aufmerksamkeit auf sich, vor allem von Harry und mir. Er schluckte hastig seinen Happen hinunter. "Was gibt es denn so Wichtiges, dass es mit allen besprechen werden musste?", er schien nervös zu werden uns rutschte auf dem Stuhl hin und her. Automatisch legte ich meine Hand auf sein Knie.

Emma, Harrys Oma, räusperte sich, bevor sie weitersprach. "Wir hatten uns doch immer mal darüber unterhalten, wie es mit meinem Häuschen weitergehen soll. Und da du es schon immer am meisten geliebt hast und seit Jahren mit Louis darüber sprichst, wie ihr es umbauen wollen würdet, hätte ich es dir gerne überschrieben", sie machte eine kleine Pause, in der Harry der Löffel aus der Hand fiel und die, die neben mir lag sich auf seinem Bein verkrampfte. Schnell nahm ich sie mit meiner in Obhut und betrachtete ihn von der Seite.

Seine Lippen glichen einer schmalen Linie und seine Augen schimmerten glasig und voller Liebe. Doch es lag auch etwas anderes darin. Unsicherheit, Verzweiflung.

Sarah wollte nach Brighton ziehen, der Gedanke ging ihm sicher durch sein hübsches Köpfchen. Da war ich mir ganz sicher. Mir zog sich der Magen zusammen und mein Appetit auf das Tiramisu verging.

Emma sah Harry eindringlich, jedoch zärtlich an. "Wenn du das noch möchtest. Lass es dir durch den Kopf gehen. Besprechen es mit Sarah und kommt bei mir vorbei."
Harry nickte schwach und bekam gerade so ein: "Danke, Oma. Das bedeutet mir so wahnsinnig viel", heraus, bis seine Stimme versagte.

"Ich würde mich freuen. Und ich bin mir sicher, Louis wäre an deiner Seite", sie prostete und zwinkerte mir zu, was mich zum Lächeln brachte. "Immer, Oma Emma", und nickte, um meine Aussage zu bekräftigen. Ich teilte Harrys Wunsch und hatte an dem Träumchen einen Narren gefressen. Jedoch hatte ich nicht mehr all zu viel Mitspracherecht.

Die Unterhaltungen gingen weiter, unsere Väter blieben beim Thema Haus und erzählten, was man alles renovieren könnte. Unsere Mütter und Oma Emma unterhielten sich über dies und jenes. Und Harry, der blieb recht ruhig, nachdem seine Oma ihn ein wundervolles Geschenk machen wollte. Mein Herz wurde schwer, wenn ich ihn so grübelnd uns stocksteif sah und spürte, wie er mit sich rang.

Unsere Nachspeise war vertilgt, als wir den Tisch abräumten und sich Harry danach ins Bad entschuldigte. Ich half meiner Mama und Anne die Küche auf Vordermann zu bringen und die Männer richteten mit Oma neue Getränke und das Kniffel an, was wir noch spielen wollten.

"Louis, Schatz. Du hast doch ein Auge auf meinen Harry?", Anne stellte den letzten Teller in die Spülmaschine, ehe sie sich zu mir umdrehte und ich in meiner Bewegung stockte. "Natürlich. Immer, Anne", versicherte ich ihr und sah sie danach fragend an.

"Was frag' ich überhaupt", sagte sie mehr zu sich und schüttelte den Kopf und schaute mich danach an. Meine Mutter wischte leise nebenbei die Arbeitsplatte. "Ich weiß, wie viel ihm das Haus bedeutet. Und seitdem Sarah an der Verlobungsfeier davon sprach, dass sie nach Brighton ziehen wollen...", sie machte eine Pause, um durchzuatmen. Ihr schien das auch nicht leicht zu fallen.

Ich ging auf sie zu und nahm ihre Hand. Dankend lächelte sie mich an. "Ich konnte sehen, dass Harry noch keinen Entschluss gefasst hatte." Ihre Augen durchbohrten meine mit Nachdruck, sodass ich mir angespannt auf die Unterlippe biss.

"Versprich mir, dass du ihn hilfst, sich richtig zu entscheiden. Ich möchte nicht, dass er eines Tages aufwacht und denkt, er hat sich in manchen Dingen falsch entschieden. Bitte, Louis. Du bist sein Anker." Sie streichelte durch meine Mähne, zog an wirren Strähnen und ich nickte ihr zu. "Ich versuche es", flüsternd sah ich sie an und wäre am liebsten schreiend davongelaufen.

Ihm helfen, sich richtig zu entscheiden. Ich? Obwohl ich das immer tat, spielte ich diesmal selbst eine Rolle in dieser Entscheidungssache. So gerne ich Harry sagen würde, er solle sich für mich entscheiden, ließ ich es bleiben. Er musste selbst entscheiden, wen er mehr brauchte. Mehr liebte. Und ich hoffte so sehr, dass ich das war und werden sollte.

"Da bin ich mir sicher. Danke, Louis." Wir umarmte uns und meine Mutter sah glücklich zu uns. "Apropos Harry. Wo ist er denn geblieben? Magst du nicht nach ihm sehen, mein Schatz?"

Eifrig nickte ich, da mir nicht entgangen war, dass mein bester Freund nicht mehr auftauchte. Also ging ich Treppen nach oben, um im Bad nachzusehen. Doch da war keine Spur mehr von Harry. Ich ging in mein altes Kinderzimmer, auch da war er nicht. Demnach lief ich wieder ins Esszimmer, wo sich alle befanden, außer Harry. Da fiel es mir ein.

Ich sprintete zur Garderobe, schmiss mir meine Winterkleidung über, rannte in die Werkstatt, um einen Heizstrahler zu holen und rannte in den Garten.

Harry versteckte sich. Er versteckte sich, wie er es immer tat, wenn er Zeit zum Nachdenken oder Ruhe brauchte. Schon damals beim Versteck spielen hatte er sich fast immer dieses eine Schlupfloch gesucht. Sein liebster Rückzugsort bei mir zu Hause.

Mit großen Schritten rannte ich zu meinem Ziel und blieb völlig aus der Puste vor dem großen Baum stehen und schaute nach oben. Die Leiter, die ins Baumhaus führte, baumelte nicht, wie sie gehörte, nach unten. Sondern wurde ins Innere gezogen. Ich erkannte warme Lichter, die aus unserem Baumhaus strahlten. Nicht mein Baumhaus. Unseres.

Dort steckten so viele Erinnerungen darin, dass es von Anfang an wie unser eigenes Häuschen war.

"Harry? Bist du da oben? Lass mich bitte zu dir!", rief ich und wartete, bis die Leiter runtergelassen wurde.

⬼ca. 14 Jahre zuvor

"Harry? Bist du da oben? Lass mich bitte zu dir!" Mir liefen die Schweißperlen von der Stirn wegen meines besten Freundes. Der meinte, sich zu verstecken und ich suchte ihn wie blöde im Haus. Bis ich darauf kam, dass er bestimmt in unserem Baumhaus saß.

"Nein!", hörte ich ihn bockig zurückrufen. "Geh weg. Ich will alleine sein."

Ich schnaufte tief durch, schloss meine Augen und wurde jetzt schon ungeduldig. "Also gut. Ich lasse dir deine Ruhe, aber dich sicher nicht alleine!" Ich setzte mich unter den Baum in einen Schneidersitz und als von Harry nichts kam, riss ich wahllos Grashalm neben mir aus. Dieser sture Hund. Was hatte er denn? Ich machte mir Sorgen und wollte bei ihm sein.

"Louis?", er sagte meinen Namen leise, doch konnte ich ihn hören.

"Harry?"

Es rumpelte über mir und klappernd kam die Leiter vom Baum. Schnellenschrittes ging ich zu dieser und krabbelte sie schnurstracks nach oben, bevor sich mein bester Freund umentschied.
Er saß an der Wand gelehnt, mit angezogenen Knien, schlang die Arme darum und sein Kinn lag auf ruhig auf den Armen. Er blickte grimmig aus dem Fenster vor sich.

Ich holte die Leiter nach innen, damit uns meine Schwestern nicht stören konnten und kroch eilig zu ihm, um mich vor ihm zu knien und meine Hände auf seine Arme zu legen. Behutsam streichelte ich diese. "Was ist los, Hazza?", fragte ich besorgt. Wir waren in meinem Zimmer um Hausaufgaben zu machen und als ich vom Klo wieder kam, war er einfach verschwunden.

"Nichts", brummte er und mied meinen Blick, indem er noch immer starr aus dem Fenster hinter mir blickte.

"Haz. Du warst einfach weg. Ich mache mir Sorgen, wenn du nicht re-"

"Ach ja? Bist du dir sicher, dass du dir Sorgen um mich machst? Oder machst du die lieber um Hendrik?" Kurz sah er mich mit zusammengekniffenen Augen an, bis er zu Seite an die Wand schaute.

"Was?", konnte ich nur verdutzt fragen. Wie kam er denn auf sowas?

"Du hast mich schon richtig verstanden", nuschelte er an seinen Oberarm, auf dem er sein Gesicht drückte.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Wie kommst du denn auf Hendrik?" Vorsichtig rutschte ich an Harry ran, schlang meine Arme um seine Beine und verschränkte meine Hände darum, um Halt zu finden.

"Tu doch nicht so. Ich habe es gelesen!"

Mein Herz pochte ganz doll, weil ich nicht wusste, was ich falsch gemacht haben könnte. Und mein Magen fühlte sich auch ganz komisch an. So schwer.

"Was hast du gelesen?" Meine Stimme hörte sich auch nicht mehr so feste an. Ich war unsicher, was nun kam und hoffte, er löste seine Bedenken.

Schnaubend krümelte er sein Gesicht zwischen Arme und Knie. Ich entledigte meinen Griff, um mich unter Harrys Gesicht zu legen, das zwischen seinen Gliedmaßen hervorlugte. Tränen schimmerten in seinen Augen und eine kullerte auf meine Nase. Mein Herz zog sich ganz komisch zusammen.

"Haz, rede mit mir." Ich wischte ihm die Tränen aus den Augenwinkeln und er schloss die Augen.

"Dein Freundebuch... ich habe es aus der Tasche genommen...", er stockte und kniff feste seine Augen zu.

"Und weiter?", animierte ich ihn, um weiterzureden.

Er öffnete die Augen. "Ist Hendrik dein neuer bester Freund?" Ängstlich sah er mich an. Ich riss meine Augen auf, mein Herz drehte durch und auf einmal dröhnte es in meinen Ohren. Ich setzte mich auf, nahm Harrys Kopf, legte meine Hände an seine Wangen und sah ihn ernst an. "Nein! Du bist mein bester Freund! Für immer und ewig! Wie kommst du auf sowas Doofes?"

"Da... da stand... die Frage, wer seine besten Freunde sind. Und... da stand... Leo und Louis... also du", er sah zerknirscht aus und ich hatte das Bedürfnis, ihn wieder lächeln sehen zu wollen.

"Du Doofnase. Das hat Hendrik geschrieben. Nicht ich. Erinnerst du dich, was auf meiner ersten Seite steht, wer mein bester Freund ist? Und in den andern Freundebüchern?", sanft lächelte ich und stupste mit meiner Nase gegen seine.

Seine Nase zog sich kraus, die Mundwinkel zuckten allerdings ein wenig und er nickte.

"Sag mir, was auf jeder Seite mit dieser Frage steht, Harry" forderte ich ungeduldig, dennoch zart und zwickte ihm in die Nase, was ihm ein Kichern entlockte.

"Harry. Harry Styles steht auf allen dieser Seiten", schniefend wischte er sich mit der Faust über die Augen, um die Tränen zu trocknen.

Ich festigte meinen Griff um seine Wangen. "Genau. Harry Styles steht da. Harry Pupsnase Styles beim nächsten Mal, wenn du noch einmal so etwas denkst."

Empört bläst er die Wangen auf, schnell gab ich ihm einen Kuss auf diese, und die Luft entwich geräuschvoll. "Beste Freunde für immer und ewig?", wollte er nochmals von mir hören.

"Beste Freunde für immer und ewig", wiederholte ich laut und deutlich, mit fester Stimme. Er zog mich kräftig an sich und da es unbequem wurde mit seinen Knien vor mir, drückte ich sie nach unten, damit ich die Umarmung ungehindert erwidern konnte.

"Ich will dich nie verlieren, Louis", flüsterte Harry gegen meine Wange.

"Das wirst du nicht. Versprochen. Ich will dich nämlich auch nicht verlieren!" Und plötzlich kam mir eine Idee. "Weißt du? Vielleicht sollten wir zusammen ziehen, wenn wir erwachen sind?"

"Au jaa! Dann sehen wir uns jeden Tag!", voller Begeisterung strahlte er mich an. "So wie unsere Eltern. Die sehen sich jeden Tag und leben zusammen."

"Jaaa! Die sind aber auch verheiratet. Verheiratete kann doch fast nichts trennen, oder?" Zumindest leben viele Elternteile aus unserer Klasse verheiratet zusammen.

"Dann lass uns später heiraten! Damit uns nichts trennen kann!" Grinsend betrachtete mich mein bester Freund und ich konnte nur zurück grinsen. "Abgemacht! Das ist eine geniale Idee. So sind wir unzertrennlich. Wie Mama und Papa."

⤀ "Harry?!", versuchte ich es noch einmal.

"Woher weißt du, dass ich hier bin?", grummelnd drang seine warme Stimme zu mir, der man anhörte, dass ihn etwas bedrückte. Und ich wusste ganz genau, was es war.

"Wo solltest du denn sonst sein, Haz? Komm schon, lass mich hoch zu dir."

"Louis, geh weg. Vielleicht will ich nicht, dass du hochkommst?"

Autsch. Das hatte gesessen, auch wenn es sich eher nach einer Frage anhörte, als eine dringliche Aussage. Ich wollte eisern bleiben und mochte ihn nicht alleine mit seinen Emotionen und in seiner verzwickten Situation lassen. Diesmal setzte ich mich nicht unter den Baum, da der Boden viel zu kalt war und ich mich nicht verkühlen wollte. Deshalb lief ich im Garten auf und ab, hüpfte, um mich warmzuhalten.

"Du hast einen Heizstrahler?", Harry lugte aus der Türe des Baumhauses über mir und klang verlegen. Ich musste schmunzeln, weil er so knuffig dabei aussah. "Jap. Den habe ich", schelmisch grinste ich nach oben, wodurch ich ihm ein schwaches Lächeln auf die Lippen zauberte. "Na gut", meinte er knapp, ließ die Leiter zu mir ab.

"Der sieht ja schon verlockend aus", sagte er spitz, weshalb ich meine Zunge schnalzen ließ. "Nur deswegen lässt du mich nach oben? Ich bin empört, Herr Styles!" Mit leichten Füßen kraxelte ich vorsichtig die Leiter nach oben. Harry streckte seine Arme aus, um mir den Strahler abzunehmen und antwortete: "So was Heißes bekommt man selten zu dieser Jahreszeit im Freien. Da kann ich kaum nein sagen."

Als ich mich ins Haus hievte, murmelte ich ein kicherndes: "Arschgeige."

Er lachte herzlich. "Pass auf, sonst kicke ich dich wieder raus, wenn du so frech bist."

"Ich und frech? Ich habe dir etwas Heißes geliefert. Etwas mehr Dankbarkeit wäre schön", ich rümpfte meine Nase und setzte mich schmollend neben ihn, nachdem Harry den Heizer angestellt hatte und uns zügig eine angenehme Wärme umgab.

Er zog mich in seine Arme, gab mir einen Kuss auf meine Stirn, die er etwas freilegte, da sie von meiner Wollmütze verdeckt wurde. Wohltuend ließ ich mich von ihm halten. Obwohl er es in dem Moment mehr brauchte, als ich, konnte ich mich nicht von ihm losreißen. Deshalb kuschelte ich mich an ihn ran, sodass kein Blatt mehr zwischen und passte und umschlang ihn so gut es ging, mit meinen Armen.

Die Lichterkette, die über uns hing, hauchte eine gemütliche Atmosphäre in unser Baumhaus. Die Hitze, die uns nun umgab - von dem Heizer und der Körperwärme - war so warm und wohltuend, dass ich meine Jacke öffnete.

An diesem Ort hatten wir so viel Zeit verbracht. Uns Stunden unterhalten. Streiche gegen unsere Eltern und Geschwister geschmiedet. Geweint, wenn wir traurig waren. Gejubelt, wenn wir Erfolg hatten. Und uns lieb gehabt. Immer. Selbst, wenn wir einmal Streit hatten, waren wir füreinander da und lange sauer bleiben konnten wir nie aufeinander.

Die Stille hielt einige Minuten an, bis ich sie durchbrach. "Du hast es hier oben immer geliebt", sagte ich und erinnerte mich, wie Anne eines Abends panisch bei uns anrief, ob Harry bei uns war. Er sei zu Hause nicht mehr auffindbar, sein Handy lag ebenfalls daheim und sie hatten alles nach ihm abgesucht. Wir verneinten, bis ich zusammenfuhr und sagte, ich wolle im Baumhaus nachsehen. Und wie es der Zufall wollte, war er genau dort. Das war in unserer Jugendzeit, als er das erste Mal dollen Liebeskummer hatte.

"Das tue ich noch immer", sagte er seufzend. "Manchmal wünschte ich mir, wir wären noch so jung und unbeschwert und könnten hier im Baumhaus schlafen. Uns Geschichten erzählen und Geheimnisse anvertrauen."

Er massierte meinen Kopf durch die Mütze, die ich herunterzog, damit ich ihn auf meiner Kopfhaut fühlen konnte. Glücklicherweise erfüllte er mir leise lachend den Wunsch. "Du Schmusekatze", flüsterte gegen meinen Kopf und ich musste lächeln.

"Ja, das wünsche ich mir auch an manchen Tagen. Vor allem, wenn ich hier oben bin. Als würde die Magie unserer Momente in den Wänden ruhen und auf mich prasseln, kaum habe ich einen Fuß hier reingesetzt", ging ich auf seine Worte ein. "Gott, wie kitschig ich mich anhöre." Meine Wangen und Ohren wurden rot, weil ich so sentimental quatschte.

"Ganz und gar nicht. Ich fühle sie auch, Lou. Das ist einer der Gründe, warum ich so gerne hier bin."

Einer der Gründe. Ich ahnte den Grund, weshalb er heute hier verweilte. Nichtsdestotrotz, wollte ich einen Versuch starten, ob er darüber sprechen wollte. "Verrätst du mir den Grund, warum du hier bist?"

Er nickte an meinem Kopf und steckte seine Nase in meine Haare, öffnete auch seine Jacke, wodurch ich mich gleich an seine Brust schmiegte. Ich wollte ihm Geborgenheit schenken, uns Geborgenheit schenken. "Ich bin hier, um Sicherheit und Antworten zu finden. Für die Zukunft."

Ich schluckte meinen Kloß hinunter, der sich neu bildete. "Ist es wegen des Hauses?", fragte ich vorsichtig, blickte dabei in sein wunderschönes Gesicht. Selbst wenn er traurig und grüblerisch aussah, schaffte er es, bildschön auszusehen.

"Unter andrem. Du weißt, es war immer mein Traum, in das Haus meiner Oma zu ziehen. Wir hatten als Kinder schon geplant, es zusammen umzubauen. Darin einzuziehen. Doch gibt es heute noch andere Optionen..." Er hörte sich niedergeschlagen an und ich spürte seine Zerrissenheit, die auch an mir zog.

"Wie wäre es, wenn du Sarah in aller Ruhe von deinen Träumen erzählst? Vielleicht gefällt ihr der Traum genauso, wie mir. Ich an ihrer Stelle, würde mit dir umbauen und in das Haus ziehen", die Worte kamen schwerer aus meinem Mund, als es sein sollte. Wieso war ich so bekloppt und riet ihm, mit Sarah zu sprechen? Aber wozu waren beste Freunde da?

Harry blieb still, er schien nachzudenken und ich wollte ihm die Möglichkeit dazu geben. Ich hatte Zeit, ihn dabei zu beobachten. Er kräuselte seine entzückende Nase, wie er es so oft tat und was ich besonders liebte. Kaute auf seiner Unterlippe und als er zu mir schaute, blickte ich ertappt drein. Sein Blick hielt mich gefangen, bis ich seine Hand an meiner Wange spürte. Sein Daumen malte kleine Kreise an meinem Mundwinkel. "Wie stellst du dir deine Zukunft vor, Louis?"

Oh, okay. Die Frage kam unerwartet und haute mich etwas aus den Latschen. Tja, wie stellte ich mir meine Zukunft vor? Nun war ich derjenige, der angestrengt überlegte. Sofort formten sich einzelne Bilder in meinen Gedanken, kleine Ausschnitte, die mir gefallen würden.

Harry an meiner Seite, in dem Haus seiner Oma. Dann ein Bild, wie wir uns beim Umbau küssten und verdammt glücklich aussahen. Unsere Familie um uns, wenn wir die Einweihungsparty feierten. Anschließend sprang ein Bild vor mein Auge, wie ich mit Harry vor dem Altar stand. Allerdings nicht als sein Trauzeuge, sondern als Bräutigam.

Verflucht. Stopp, das war zu viel.

"I-ich- also... Kinder, irgendwann. Wenn der richtige Partner dazu bereit ist", stammelte ich und flüchtete aus seinem Blick, der durchdringend war. Harrys Hand hielt kurz inne. Einige Sekunden dauerte es, bis er weiter sanfte Kreise auf meine Wange rieb und als ich hoch schielte, sah ich ihn wieder überlegen.

Mein Herz schlug so gewaltig, dass er es normalerweise hören musste. Ich atmete ruhig, damit sich das Ding in meiner Brust beruhigte. Doch vergebens, es schlug, als müsste es etwas beweisen. Meine Gedanken schweiften weiter aus, als ich mir Harry und mich mit einem Kind vorstellte. Dann zog mein Herz sich gleichzeitig schmerzhaft, dennoch begeistert zusammen. Mein Herz schien der Gedanke sehr zu gefallen.

"Vielleicht bin ich das für dich, wenn du es herausgefunden hast?", hauchte ich und merkte, dass ich das ausgesprochen hatte, was ich gedacht hatte. Ich spürte, wie sich meine Worte wie Magie in die Wände des Baumhauses einnisteten. Gänsehaut sprießte zuerst meine Arme entlang, bis sie sich kribbelig auf meinen Hals bis in die Kopfhaut ausbreitete. Unaufhaltsam. Ich zitterte, weil das Gefühl so intensiv durch meine Körper schoss.

Harrys Griff wurde in dem Augenblick fester, als er merkte, wie ich erzitterte. Seine Augen suchten meine, während er mein Gesicht zu sich drehte. Ich schluckte, hatte Bammel vor seinen Worten. Vielleicht hatte er sich ja schon entschieden. Gegen mich?

"Vielleicht." Meine Augen huschten nun in seine und ich erkannte seine liebevollen Züge, wie er mich anlächelte. So echt, dennoch zerrissen. Ich könnte ihn flicken, wenn er mich lassen würde. Nur ich. Und da war ich mir mehr als sicher. Oder ich redete mir es nur ein, weil ich es sein wollte.

»»----- ♡ -----««

4780 Wörter

Heeey ihr Lieben

Magische Momente im magischen Baumhaus. *:・゚✧(ꈍᴗꈍ)✧・゚:*

Louis wurde heute ein wenig schlauer, indem er feststellte, dass er sich eine genaue Zukunft mit Harry vorstellen kann. Das macht ihm Bange. Denn es liegt alles in Harrys Händen, wie er sich entscheiden wird. (。•́︿•̀。)

Harry versucht sich anscheinend ebenso über mehr klar zu werden und hatte Ruhe in einem seiner sicheren Hafen gesucht. ☆゚.*

Ich hoffe, ihr hattet Freude beim Lesen und bleibt neugierig, wie es weitergeht. (≧◡≦)

Hugs an Love, Natze (づ ̄ ³ ̄)づ

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro