Schon wieder ein Abschiedskapitel... das hier ist das letzte, versprochen 😬

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Severus

Die nächsten drei Wochen ohne Hermine würden ziemlich schwer für den tränkemeister werden, vor allem die ersten Tage dieser Zeit. Das Schloss leerte sich langsam, bis auch die unteren Klassen in die Sommerferien starteten und Hogwarts bis auf Lehrer und andere Mitarbeiter verlassen war.

Allerdings stand auch bald sein eigener Abschied von Hogwarts an, da er ja bald seine neue Stelle antreten würde. Natürlich hatten seine Kollegen eine Abschiedsparty geplant, auch wenn sie wussten, dass er Feiern um seine Person nicht leiden konnte.

Diese Abschiedsfeier fand eine Woche nach dem Abschlussball statt, am 31. Juni, allerdings nur im Lehrerzimmer, nicht in der Großen Halle. Wäre auch etwas seltsam, ohne die ganzen Schüler.

Der Abend begann damit, dass die Elfen ein leckeres Buffet im Lehrerzimmer zauberten. Das Essen hier in Hogwarts würde Severus sicherlich vermissen, auch wenn er selber kochen konnte.

Seine Kollegen erschienen alle pünktlich um 19 Uhr, natürlich hatte jeder von ihnen ein Abschiedsgeschenk dabei, obwohl er ausdrücklich darauf bestanden hatte, dass man ihm nichts schenkte!

„Jetzt sei nicht so, Severus", meinte Pomona, und stellte eine wertvolle magische Pflanze auf den Geschenketisch, den Minerva extra herbeigezaubert hatte.

Severus sah sich die Pflanze genauer an, sie hatte schwarze längliche Blätter und blutrote Blüten - eine Purgaris - Pflanze also, sehr selten zu finden und teuer zu kaufen und eine Zaubertrankzutat, die bei allen möglichen lebensbedrohenden magischen Verletzungen das Leben retten konnte.

„Nun, das ist tatsächlich ein nützliches Geschenk, vielen Dank, Pomona", musste Severus zugeben.

„Sehr gern geschehen!", strahlte die Hauslehrerin von Hufflepuff.

Die Geschenke der anderen Lehrer waren mehr oder weniger nützlich, Filius hatte sich den Spaß erlaubt, einen Miniatur - Severus mitzubringen, der die Kleidung von Longbottoms Großmutter trug. Diesen Vorfall aus Hermines drittem Jahr hatte sich offensichtlich in der ganzen Schule herumgesprochen.

„Diese lächerliche Figur kannst du nachher direkt wieder mitnehmen, so was kommt bei mir nicht ins Haus", schnarrte der Tränkemeister.

Als sich endlich alle Geschenke auf dem Tisch befanden, begann das Abschiedsessen, bei dem viel über alte Zeiten und seinen neuen Job geredet wurde.

„Du wirst sicher der nächste große Tränkeforscher", sagte Minerva und ließ sich ihren Braten mit Kartoffelbrei schmecken.

„Abwarten", meinte Severus und genehmigte sich einen Schluck Elfenwein. „Erst einmal werden mir die Forschungsprojekte zugeteilt, erst später kann ich selbst Projekte anfangen."

„Sag mal, Severus, was ist denn eigentlich der Grund, warum du Hogwarts verlässt?", wollte Poppy wissen.

Severus erstarrte. Er hätte diese Frage kommen sehen und sich eine passende Antwort ausdenken sollen, aber aus irgendeinem Grund hatte er das nicht getan. War er mit seinen Gedanken zu sehr bei Hermine gewesen?

„Das hat private Gründe", presste der Tränkemeister hervor.

Die Kollegen sahen sich erstaunt an und kamen leider viel zu schnell zu dem richtigen Schluss.

„Gibt es da etwa jemand besonderen in deinem Leben?", frage Pomona interessiert.

Severus schwieg, was den Anwesenden wohl als Antwort ausreichte.

„Wie schön!", rief Minerva erfreut. „Raus mit der Sprache, wer ist der oder die glückliche?"

„Das... werdet ihr im Laufe der Zeit erfahren. Es ist noch ganz frisch und ich möchte noch nicht drüber reden", sagte der Professor entschieden. Das mit dem ‚ganz frisch' war natürlich so nicht richtig, aber er konnte ja nicht verraten, dass es schon länger mit Hermine ging.

Seine Kollegen versuchten natürlich trotzdem den restlichen Abend, das Geheimnis aus ihm hervorzukitzeln, aber er war nicht umsonst Dumbledores Spion gewesen, ein Severus Snape gab keine Geheimnisse preis.

Die Feier dauerte noch bis 23 Uhr an, dann löste sie sich langsam auf. Da Severus noch vor dem Frühstück abreisen wollte, war nun der Moment des Abschieds gekommen. Seine weiblichen Kollegen vergossen alle Tränen, als sie Severus umarmten (wobei er sich nicht gerade wohlfühlte) und ließen ihn versprechen, dass er ihnen ab und zu einen Besuch abstattete. Bei den Männern fiel der Abschied Merlin sei Dank nüchterner aus, dann verließ Severus das Lehrerzimmer.

Als er am nächsten Tag mit seinem ganzen Gepäck ins Prince Manor flohte, waren seine Gedanken bei Hermine. Nur noch zwei Wochen, bis sie endlich wieder zusammen waren - und dann endlich auch zusammenwohnten.