Auszug aus dem Elternhaus
Hermine
Die nächsten beiden Wochen verbrachte Hermine mit ihren Eltern auf Mallorca. Sie hatten dort eine Finca gemietet, die sich auch in der Nähe des Meers befand und so konnte sie sich erst einmal von dem ganzen Lernstress erholen. Während sie auf einer Liege am Pool lag und eine Limonade trank, dachte sie über die kommende Zeit nach. Bald würde sie zu Severus ziehen und das war ein Gedanke, der sie ziemlich nervös werden ließ. Dieser Schritt machte deutlich, wie ernst es mittlerweile zwischen den beiden war und die junge Hexe fragte sich, wie wohl der Alltag aussehen würde. Den Rest des Urlaubs versuchte sie jedoch, nicht an den Einzug zu denken, schließlich wollte sie die gemeinsame Zeit mit ihren Eltern genießen. Und das schaffte die jung Frau dann auch einigermaßen, die Städtebesuche, Strandtage, das leckere Essen, die Finca und die Zeit mit ihren Eltern hinterließen tolle Eindrücke.
***
Am 15. Juli war es schließlich soweit, sie würde ins Prince Manor ziehen. Hermine war so aufgeregt, dass sie bereits um fünf Uhr morgens aufwachte und nicht mehr einschlafen konnte. Severus würde erst gegen 12 Uhr hierher apparieren und ihr helfen, ihre Sachen mithilfe von Magie ins Manor zu transportieren. Die junge Hexe drehte sich auf den Rücken und sah aus dem Fenster. Es war die letzte Nacht gewesen, die sie in ihrem Kinderzimmer geschlafen hatte. Irgendwie überfiel sie ein Anflug von Traurigkeit, denn sie hatte das gelb gestrichene, gemütliche Zimmer über alles geliebt. Viel würde sie nicht mit zu Severus nehmen, nur ihre Kleidung und sonstige Alltagsgegenstände. Das Manor war ja bereits voll ausgestattet.
Um sechs Uhr hielt die junge Hexe es nicht länger aus, stand auf und ging in die Küche, wo sie sich einen Kaffee machte und sich damit in die gemütliche Sitzecke vom Erkerfenster verzog. Hier hatte sie als Kind und Jugendliche viel Zeit mit Lesen oder Lernen verbracht.
"Schon so früh wach?" Hermines Mutter war in die Küche gekommen und lächelte ihre Tochter verschlafen an.
"Ich konnte nicht mehr schlafen", erklärte die Hogwarts - Absolventin. "Ich bin unglaublich aufgeregt."
"Das glaube ich dir", erwiderte Veronica Granger und setzte sich neben ihre Tochter. "Severus ist immerhin der erste Mann mit dem du zusammenziehst. Es ist überhaupt deine erste ernste Beziehung."
„Das stimmt. Sollen wir schon mal Frühstück machen und dann Dad wecken?", fragte Hermine.
„Klingt nach einem Plan", erwiderte ihre Mutter.
Eine halbe Stunde später war der Tisch gedeckt und Veronica ging wieder nach oben, um ihren Mann zu wecken. Es dauerte anscheinend länger, bis John wach wurde, denn erst eine Viertelstunde später kam er hinunter geschlurft, seine Frau war natürlich längst wieder bei Hermine, die beiden saßen schon am Tisch.
"Warum müssen wir schon so früh frühstücken?", grummelte Hermines Vater. "Severus kommt doch erst um 12 Uhr."
"Es heißt nicht umsonst FRÜHstück", grinste Veronica und schenkte ihm Kaffee ein. "Hermine konnte nicht mehr schlafen und wir dachten uns, dass wir ja gleich frühstücken können. Der frühe Vogel fängt den Wurm."
"Der frühe Vogel kann mich mal", stöhnte John und trank den Kaffee in einem Zug leer.
"Na hör mal, unsere Tochter zieht heute aus, du musst jede Minute genießen, die du noch mit ihr hast!", erwiderte Veronica empört. "Schlafen kannst du nach dem Auszug, so viel du willst."
Hermine musste bei diesen Kabbeleien kichern. Sie wusste, dass keiner von beiden das wirklich ernst meinte und sie würde diese kleinen Schlagabtauschen definitiv vermissen.
"Ist ja gut", sagte John, dann kehrte Ruhe am Esstisch ein und die drei ließen es sich schmecken.
***
Püntklich um 12 Uhr tauchte der ehemalige Zaubertränke - Lehrer im Wohnzimmer der Grangers auf. Hermine hatte ihren Eltern bereits angekündigt, dass ihr Freund apparieren würde, trotzdem erschreckten die beiden sich halb zu Tode. Auch wenn Hermine selbst apparierte, war das jedes Mal so. Als erstes begrüßte er Hermine mit einem Kuss.
"Ich bitte um Verzeihung", sagte Severus, als Veronica und John ihn lächelnd, aber mit immer noch mit Schrecken im Gesicht begrüßten. "Das ist der schnellste Transportweg der magischen Welt."
"Das wissen wir schon von Hermine, aber es ist doch jedes Mal... unheimlich", murmelte Veronica. "Wie auch immer, schön, dass du da bist, Severus. Dann kann es ja losgehen!"
"Lange wird es nicht dauern, wir müssen nur alles hier rein zaubern." Der Schwarzhaarige hatte eine kleine Box mitgebracht und auf Hermines Nicken hin schwang er seinen Zauberstab, sodass all ihre Sachen verkleinert herbeigefolgen kamen und in der Box verschwanden. Hermines Eltern sahen sprachlos dabei zu.
"Wie - das war's schon?", fragte Veronica verblüfft.
"Ja, so schnell geht das bei Zauberern", erwiderte Hermine grinsend, während Severus die Box in seinen Umhang steckte.
"Nun, wenn das so ist, haben wir ja noch Zeit zum Anstoßen, oder?", sagte John, ging zum Kühlschrank und holte eine Flasche Champagner raus. "Dass unsere Tochter auszieht, ist natürlich traurig, aber auch ein Anlass zum Feiern."
Keiner der Anwesenden sagte nein und so stießen sie auf diesen besonderen Anlass an und unterhielten sich noch eine Weile. Schließlich war es jedoch Zeit für das glückliche Paar, ins Prince Manor aufzubrechen. Nun war der Moment gekommen, dass Tränen in Veronicas Augen stiegen und auch John hatte Schwierigkeiten, seine Gefühle nicht zu zeigen.
"Wir werden dich vermissen, Kleine", sagte Veronicas Mann, als er seine Tochter fest umarmte.
"Ich bin nicht mehr klein", widersprach Hermine mit mühsam unterdrückten Tränen, auch sie wurde von einer Woge von Gefühlen überwältigt. "Außerdem bin ich ja nicht aus der Welt, ich kann euch jederzeit besuchen."
"Und ihr seid natürlich auch herzlich eingeladen, bei uns im Manor vorbeizuschauen", fügte Severus hinzu.
"Danke für die Einladung, aber ich bin mir sicher, ihr beiden wollt erst einmal eure Ruhe haben", sagte Veronica halb lachend, halb weinend, als sie ihre Tochter in die Arme schloss. "Und nun geht, bevor wir hier noch vor lauter Tränen davon schwimmen."
Severus und Hermine sahen sich an und nahmen sich bei der Hand. "Bis bald, Mum, Dad", flüsterte Hermine, dann disapparierten die beiden.
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