#38 The future never seemed brighter
Pov Yoongi
Mein Lächeln war in den letzten Stunden nicht ein Mal verschwunden. Selbst jetzt, wo ich im Bett lag und auf Jimin wartete, umspielte es meine Lippen, da ich meinen Verlobten dabei hörte, wie er die Neuigkeiten aufgeregt seiner Mutter übers Telefon mitteilte. Er lachte oft und klang so fröhlich, ich wünschte mir, dass er für immer in dieser Verfassung blieb. Denn auch ich fühlte nicht ein Fünkchen Besorgnis in mir. Meine natürliche Angst vor der Zukunft und all den neuen, bevorstehenden Gegebenheiten war wie ausgelöscht, als hätte sie nie existiert. Stattdessen fühlte ich Vorfreude, Stolz - Glück. Ich war stolz auf mich, was so selten vorkam, wie die Tage, an denen ich Jimin nicht liebte. Und obwohl es in den Sternen lag, was noch alles auf uns zukommen würde, blickte ich voller Hoffnung in die Zukunft, die wir uns beide geschaffen hatten. Mit ihm als meinen hellsten Stern würde es nie dunkel werden.
Jimin verabschiedete sich von seiner Mutter und wenig später hörte ich Schritte, die auf mich zu kamen. Der Rothaarige kam ins Zimmer gelaufen und hüpfte aufs Bett und mit seinem gesamten Körper auf mich. Durch das plötzliche Gewicht stieß ich ein Ächzen aus, worauf Jimin nur kicherte. "Nicht so stürmisch, wir haben...", mein Satz wurde durch einen Kuss unterbrochen, in den mich seine Hände an meinen Wangen zogen, "...doch noch die ganze Nacht zeit." Was ich eigentlich sagen wollte, verschwand in meinen Gedanken und meine Zunge sprach Wörter aus, die zur Situation passten. Dass ich unbewusst handelte, war Jimins Schuld, der nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht inne hielt und in meine Augen schaute, als würde er dort das Skript für die nächsten Momente einsehen.
"Hyung", flüsterte er, sein bezauberndes Lächeln erinnerte mich an all die Gründe, warum ich ihn gefragt hatte, "wir sind verlobt." Er quitschte nach Ausprechen dieses Satzes. Wir grinsten bis über beide Ohren, sahen womöglich aus, wie zwei euphorische Kinder, aber es war Fakt, wir waren verlobt. Seinen linken Ringfinger, der an meiner Wange weilte, zierte ein Ring, seine Antwort auf meine Frage, nur materiell. "Mein Herz schlägt immer noch so schnell. Fühl mal!", sagte er freudig und ließ von meinen Wangen ab, um sich auf meinem Schoß hinzusetzen und meine Hand an seine Brust zu führen. Er hatte recht, sein Herz hüpfte, genau so wie er es eben getan hatte. "Mir geht es genau so", meinte ich und zog ihn wieder zu meinen Lippen.
Jimin schien erneut zu realisieren, was heute passiert war, da er unsere Münder trennte, um weiter zu grinsen und aufgeregt in die Hände klatschen zu können. "Wir müssen so viel planen und Hoseok und den anderen muss ich auch noch bescheid sagen", verkündete er, "Meinst du, sie werden sich freuen?" Sein hoffnungsvoller Blick traf mich und ich nickte lächelnd. Jeder, der ihn so glücklich sehen würde, würde sich freuen. "Wir müssen uns entscheiden, was für Anzüge wir tragen und oh! Heiraten wir drinnen oder draußen? Machen wir daraus ein großes Event oder wird es eher privat? Das wird so schön, ich kann es kaum erwarten." Er war mein Glück. Es war egal, wo wir uns befanden und was um uns herum passierte, wenn er glücklich war, war ich auch glücklich. Es war er und niemand konnte ihn mir wegnehmen. Ich liebte uns.
"Ich möchte, dass du zum Altar geführt wirst", äußerte ich inmitten seiner Euphorie, was ihn mich mit großen, treuen Augen anschauen ließ, während ich in seinen Augen verloren ging und unbewusst über seinen Oberschenkel strich. "Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnern kannst, aber unsere erste Begegnung hat damit angefangen, dass du einen Raum betreten hast."
"Und dann habe ich mich neben dich gesetzt. Die beste Entscheidung meines Lebens", führte er meine Gedanken aus. "Wo hat diese tiefgründige Romantik in den letzten neun Jahren gesteckt?", fragte er, seine umwerfenden Lippen formten ein sanftes, dennoch hinreißendes Lächeln. "In den kleinen Dingen", antwortete ich selbstsicher, was meinem Verlobten ein Schmunzeln entlockte und mir einen weiteren Kuss garantierte.
Dieser Kuss jedoch war alles andere als stürmisch und weit entfernt von kurz. Nachdem sich unsere Augen geschlossen hatten, legten sich seine Lippen vorsichtig auf meine, nicht zaghaft und doch behutsam. Sie verwickelten meine in ein ach so bekanntes Spiel, es lief über ein paar Runden, innig und sinnlich. Ihn zu küssen, war die einzige Sache, die das Vergnügen übertraf, ihn lächeln zu sehen. Jedes Mal traf es mich mit der erneuten Erkenntnis, wie gut er mich fühlen ließ und wie magisch mir diese Momente erschienen, wenn sie von außen doch so simpel und gleich aussahen. Wenn seine Hand dann noch zusätzlich den Ausschnitt meines Pullis herunterzog, weil er mehr wollte, sich unser Spiel immer weiter fortsetzte und meine Hände begannen, über seine Schenkel zu streifen, bis sie an seiner Taille angekommen waren, konnte mich keiner mehr von dem Gegenteil des Faktes überzeugen, dass er mich so liebte, wie ich ihn und dass diese Gefühle nicht auf eine Wand, sondern auf einen Spiegel trafen.
Bevor wir unseren Verstand in unserem Tun verloren, unterbrach Jimin den Kuss und holte Luft. "Ich bin mir nicht sicher", hauchte er, "ob das alles ein Traum ist."
"Warum denkst du, dass es einer ist?", fragte ich, sein Gesicht musternd.
"Weil es sich wie einer anfühlt." Er lächelte verträumt und gab meiner Wange einen Kuss. Dann küsste er meine Stirn und meine Nase, die Euphorie nahm wieder überhand und binnen Sekunden, war mein Gesicht mit kleinen Küssen bedeckt worden. "Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr auf etwas gefreut", grinste er, doch erwähnte dann: "Oh, doch, damals darauf dass wir endlich zusammenziehen."
"Theoretisch haben wir nie auseinander gewohnt", erinnerte ich ihn.
"Trotzdem, ich meine einen Ort, an dem wir so wirklich unter uns und ungestört waren."
"Ungestört, ach so, darauf hast du dich gefreut", ich lachte, worauf er höhnisch grinste und mir seine Faust spielerisch auf die Brust hämmerte. "Du Idiot."
Er ließ sich auf mir nieder und vergrub im Anschluss sein Gesicht in meiner Halsbeuge. "Dankeschön, Hyung", flüsterte er dann, als würde uns eine Stille ummanteln und uns die ganze Stadt zuhören können. "Wofür, Kleiner?"
"Dass du mich liebst."
"Dafür sollte ich dir danken", sagte ich spaßend, aber er blieb dabei.
"Ich meine das nur, weil ich früher immer Angst gehabt habe, dass es jemanden wie dich nie geben würde. Dass ich niemanden finde oder... Ich hatte immer große Angst davor, das Herz gebrochen zu bekommen." Er schaute zu mir auf. "Danke, dass das nie passiert ist." Ich war auf so etwas nicht vorbereitet gewesen, weswegen meine erste körperliche Reaktion war, meine Arme um ihn zu schlingen und seinen Haarschopf zu küssen. Ich war so oder so schon emotional, aber das löste etwas anderes in mir aus und es bedeutete mir so viel. In all den Jahren, in denen ich einige Fehler gemacht hatte, hatte trotzdem nichts sein Herz gebrochen und dieser Fakt machte mich so glücklich, dass ich nichts anderes tun wollte, als ihn für immer in meinen Armen zu halten und ihn zu beschützen. Ich wollte für immer für ihn da sein, ihm sein Vertrauen und seine Dankbarkeit in Zärtlichkeiten und Worten zurückzahlen. Ich zog ihn ein weiteres Mal zu meinen Lippen und stellte ihm eine weitere Währung vor. Es würde mich weitere Jahre kosten, vielleicht eine Ewigkeit, da er mir mit der Zeit immer mehr geben würde, aber ich war fest entschlossen, ihm jeden Tag zu zeigen, wie sehr er mein Leben bereicherte. Vielleicht war es das, was man sich in der Ehe versprach. Und ich freute mich so sehr darauf.
"Wen laden wir eigentlich ein?" Natürlich waren Jimins Gedanken direkt wieder zur Hochzeit gesprungen, das würde das einzige sein, woran er in den nächsten Tagen denken würde. "Deine Familie und unsere Freunde", sagte ich nachdenklich. "Unsere Familie", berichtete er mich. Theoretisch gesehen existierte meine Familie nicht mehr, er meinte es wohl so, dass seine Familie auch meine war. Es war kein falscher Gedanke, ich fühlte mich bei den Parks tausend Mal wohler, als bei meiner biologischen Familie, oder das, was vor ein paar Jahren noch von ihnen übrig war. Vielleicht würde sie mit unserer Heirat für immer aussterben.
"Willst du deinen Vater einladen?", fragte ich. Wir beide hatten unsere Probleme mit den Personen, die mal Vaterfiguren sein sollten. "Ich denke, wenn er einen Platz unter den Besuchern wollte, hätte er sich diesen schon Jahre vorher verdient", äußerte Jimin und ich war etwas erleichtert, dass er so entschied. Mit ihm wäre es wohl keine schöne Erinnerung gewesen.
"Mal zu einer ganz anderen Person", nuschelte der Jüngere, "Was ist mit Soojae?" Dieser Name machte mich zunächst stutzig. "Ich weiß nicht, was soll mit ihm sein?"
"Na, soll er dabei sein? Ich hätte damit kein Problem, das musst du wissen." Daran, dass er nuschelte, anstatt es mit seiner anfänglichen Aufregung zu sagen, erkannte ich, dass es ihm doch etwas ausmachen würde. Es würde ihn nicht stören, aber ganz an ihm vorbei gehen würde es ebenfalls nicht. Ich konnte nur nicht beurteilen, ob es ihn in die Eifersucht treiben würde oder ob er Spaß daran haben würde, zu zeigen, dass ich ihm gehörte.
"Lass uns das morgen entscheiden", sagte ich entschlossen und der Jüngere stimmte mir zu.
Für eine kurze Weile schwiegen wir beide, liebkosten den jeweils anderen, aber sagten kein Wort. Es sickerte langsam durch, dass dies unsere Zukunft sein würde und dass sie sich kein bisschen von der Vergangenheit unterschied. Wir würden an der Seite des anderen einschlafen und aufwachen, jeden zukünftigen Tag, so wie jeden vergangenen.
"Kannst du dich noch an das letzte Abendessen mit Frau Lee erinnern?", fragte ich, womit ich sicherlich ein paar Wunden aufriss, aber anstatt Salz hinein zu streuen, wollte ich sie versorgen. "Das ist nur ein paar Wochen her, wie soll ich mich daran nicht erinnern?" Jimin schmiegte sich näher an mich und hielt mich in seinen Armen gefangen, so wie ich ihn hielt, als würden wir den Schmerz des anderen aufnehmen können. "Weißt du auch noch, dass sie mich am Ende noch ein mal zu sich gezogen hat, um mir etwas ins Ohr zu flüstern?"
"Natürlich."
"Sie hat gesagt, vergiss nicht, die Hochzeit an eurem zehnten Jahrestag zu veranstalten." Jimin sah mich mit einem Blick an, der schmerzerfüllt, aber dennoch lieblich war. "Sie wusste, dass ich dich bald fragen würde, sie hat mir immerhin oft dazu geraten", ich lächelte traurig, "also lass uns an unserem zehnten Jahrestag heiraten."
"Ja." Jimin nickte entschlossen. "Sie wäre bestimmt so gerne dabei gewesen." Er klang traurig und verletzt, was meinen Griff um ihn fester werden ließ. "Von dort oben hat sie nun immerhin die beste Sicht", meinte ich, was meinen Verlobten doch noch lächeln ließ.
"Meine Mutter hat sich so gefreut, dass sie sofort mit der Planung anfangen wollte", Jimin grinste, lenkte auf ein anderes Thema ab, damit wir der Trauer entkamen, "Ich glaube, sie freut sich mehr, als wir beide zusammen."
"Und du meinst, das geht?", stellte ich in Frage, wobei wir beide lachten. Es schien alles so friedlich zu sein. Nur für jetzt. Nur für diesen unendlichen Moment. Mit all dem, was wir waren.
"Hyung, kannst du es noch einmal sagen?", bat mich Jimin und kam meinem Gesicht so nah, dass wir auf Augenhöhe waren. "Was? Dass ich dich liebe?" Der Jüngere quiekte erneut, was mich grinsen ließ. "Ich liebe dich, Jiminie", sagte ich erneut, als würde es nichts geben, dass ich ehrlicher meinte. Daraufhin küsste ich ihn leidenschaftlich, um meine Worte noch ein mal anders geltend zu machen und er genoß es so sehr, dass er leise stöhnte. Ich musste lächeln, fuhr jedoch fort, indem ich meine Hand über seinen Rücken streichen ließ. Während sich Jimin aus meinen Armen befreite, mich auf die Seite stieß und sich über mich beugte, hauchte er: "Ich will, dass du weißt, dass ich dich auch liebe."
"Das ist mir bewusst", antwortete ich in der kleinen Pause, die unsere Lippen zuließ.
"Aber ich will es dir zeigen", sprach er knapp und ließ seine Hände unter meinem Pulli verschwinden. "Danke, dass wir das fortführen. Anderenfalls hätte ich ein Problem gehabt", stieß ich aus, bevor ich von einer Lustwelle übermannt würde und in ihr abtauchte. Jimin schien jedoch nicht zu verstehen, was ich genau meinte. Er schaute mich verwirrt an, weswegen ich seine Hüfte mit beiden Händen griff und sein Becken gegen meines drückte. "Oh", bemerkte er und grinste verschmitzt. "Aber du weißt doch, dass wir jedes Problem gemeinsam lösen."
Allein diese Worte brachten mich schon um den Verstand. Er wusste, wie er mich dahin bekam, wo er mich haben wollte. Unsere Lippen trafen sich wieder, wie zwei Wellen, die aneinander brachen und ineinander verflossen. Zwei Bewegungen, die wie eine schienen. Ich liebte ihn, ich liebte seinen Körper. Ich liebte es, ihm Liebe zu schenken und ihn zu behandeln, als wäre er der einzige Mensch, der wichtig war, weil es der Wahrheit entsprach.
Zwischen leidenschaftlichen Küssen und verlangenden Berührungen, wurden wir unsere Oberteile los und nachdem ich uns umgedreht hatte, krallten sich seine Finger an meine Schultern. Er zog mich zu sich herunter, wollte mich nah bei sich halten, was ich ihm gewährte und dabei anfing, seine Halsbeuge mit Küssen zu bedecken. Mein Ohr befand sich auf der Höhe seiner Lippen, als er begann, diesem einen hauchdünnen Kuss zu geben und anschließend süße Nichtigkeiten hinein zu füstern. Eine Gänsehaut bekam ich jedoch, als er aussprach: "Ich kann es kaum erwarten, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen", seine Stimme war so hell und betörend.
"Ich lebe so ein verdammt schönes Leben."
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[Dankeschön fürs Kommentieren und Voten]
Hola mi amigos
Ich hoffe ihr seid wohlauf~
Nur noch 2 weitere Kaptitel uwu
Es liegt in eurer Hand, ob sie Soojae einladen.
Bitte voten Sie für ja oder nein :]
Dankeschön fürs Lesen!
Habt noch einen schönen Tag und passt auf euch auf ♡♡
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