#23 Wrong questions
Pov Yoongi
"Jimin?"
Ich blieb wie angewurzelt stehen, mein Herz fing an zu rasen. Er war wieder da, er war hier!
Er stand mitten im Raum, seine rotgefärbten Haare waren teilweise unter seiner schwarzen Beanie versteckt. Er sah so hübsch aus, auch wenn er Alltagskleidung trug und nicht wirklich viel getan hatte, um so auszusehen. Ich hatte ihn einfach zu sehr vermisst. Er hatte seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben und kaute auf seiner Unterlippe. So wie er dort stand, wirkte er nicht ansatzweise so erfreut wie ich. Er schien angespannt.
"Wo warst du?" Fragte er und ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit. Seine Stimme klang so schön, ich hatte sie so lange nicht mehr in meiner Nähe gehört.
"Im Café mit Jungkook und Tae, aber was machst du hier? Seit wann bist du wieder hier?" Ich wollte auf ihn zustürmen, ihn umarmen und küssen und nie wieder loslassen. Doch als ich Anzeichen machte, mich auf ihn zuzubewegen, streckte er seine flache Hand aus, als Zeichen, stehen zu bleiben.
"Wir müssen reden." Sagte er knapp und mein Herz rutschte mir in die Hose. Mit einem mal hatte ich Angst. Ich hatte immer noch nicht ganz realisiert, dass er vor mir stand und dazu fraß sich die Frage, warum er wieder hier war, durch meinen Kopf. Ich sorgte mich auch um ihn, ob ihm etwas zugestoßen war, er sah so blass im Gesicht aus.
"Ich weiß, dass du mich angelogen hast." Er verschränkte die Arme vor der Brust. Dieser Satz kam ihm so kalt über die Lippen, dass mein Blick bereuend sank. "Weißt du noch, als du mich damals wegen meinem Geburtstagsgeschenk angelogen hast?"
"Und du wusstest, dass ich lüge und dachtest, ich würde dich betrügen, was total absurd war. Dennoch hast du zwei Tage geschmollt." Vervollständigte ich leise.
"Total absurd. Das dachte ich auch, als ich dich angerufen habe, im Glauben, du würdest mir Auskunft geben." Er sprach so kalt und enttäuscht, dass mein Herz weh tat. Es warf mich auf das eine Mal zurück, an dem wir noch am Anfang unserer Beziehung standen, den ersten Tag in der Schule, nachdem ich die Zeit bei ihm verbracht hatte. Als ich Tae zusammengeschlagen und Jimin meine Hand losgelassen hatte. Ich fühlte mich genauso verloren unter seinem Blick.
"Um unnötige Ausreden zu vermeiden, antworte mir bitte auf meine Fragen nur mit ja oder nein." Sagte er.
"Was für unnötige Ausreden? Ich-"
"Yoongi, ich habe in den letzten zwei Wochen so viel Mist über dich gehört, glaub mir, das kommt uns beiden zu gute!" Ich zuckte etwas unter seiner lauten Stimme zusammen, im selben Atemzug beschloss ich, nichts anderes mehr zu sagen, dass ihn verärgern könnte. Es war nicht Wut, die ihn seine Stimme heben ließ, sondern Schmerz, irgendetwas hatte ihn verletzt.
"Hast du mich am Telefon angelogen?" Fragte er, ich schaute wieder auf. Seine Miene verzog sich kein Stück, sie war gefroren.
Ich öffnete den Mund und antwortete: "J-ja." Wie erwartet führte dieses Wort nur wenig Ton mit sich.
"Kanntest du Soojin?"
Ich schloss die Augen für eine Sekunde und sah danach an Jimin vorbei, dieser Name brannte in meinem Gedächtnis.
"Ja." Äußerte ich wieder. Und auch wenn er so tun wollte, als würde es ihn kalt lassen, erkannte man, dass diese Antwort ihm jedes mal Striche versetzte.
"Wart ihr in einer Beziehung?"
Ich wusste nicht, in welcher Art ihm diese Information helfen sollte, jedoch antwortete ich ihm wieder mit "Ja."
Der jüngere holte Luft, als wäre dies in irgendeiner Weise eine Last. "Wusstest du, dass er noch lebt?"
Meine Augen weiteten sich und es ging mir heiß und kalt über den Rücken. "Er lebt?" Fragte ich, worauf Jimin mich streng ansah. "Nein." Sagte ich dann, "Nein, das wusste ich nicht."
"Er hat mit mir das Zimmer geteilt, hat mir von dir erzählt und von seinem Unfall. Wie er wochenlang im Krankenhaus gelegen und sich gefragt hat, wann du wiederkommst. Dieser Junge hat so gelitten wegen dir-"
Ich unterbrach ihn, "Wegen mir?!"
"Hast du ihn damals auf die Straße gestoßen?"
Ich hielt den Atem an. Ich musste die Wahrheit sagen. Aber um Gottes Willen, das wollte ich nicht, denn Jimins Augen wurden bereits glasig. Er hasste den Gedanken, sein Freund hätte jemanden so zurichten können.
"Jimin, ich-" versuchte ich es zu erklären, aber der jüngere ließ mich nicht. "Nein, Hyung, sag mir die Wahrheit!" Stieß er verletzt aus.
"Lass es mich erklären-"
"Ich will keine Erklärungen mehr, an denen ich zweifeln kann! Ich will die Wahrheit!" Er war den Tränen nahe. "Hast du ihn auf die Straße gestoßen?" Fragte er wieder. Ich senkte den Kopf, erniedrigt und im Zwiespalt.
"Hast du?"
"..Ja, aber-"
"Hör auf!"
In seinen Augen stand nichts als Enttäuschung geschrieben, mit Tränen in den Augen schüttelte er den Kopf. Und ich spürte, wie mein Herz dabei schmerzte, wieder und wieder wurde es von schmerzvollen Stichen durchzogen. "Ich habe zuerst daran gezweifelt, dass ich dir damals wirklich etwas bedeutet habe. Soojae hat mir erzählt, dass ihr auch ganz oft an der Brücke wart oder zum Fluss gegangen seid. Vielleicht hast du unsere ganzen Momente schon mit ihm erlebt und ich habe sie mit dir nur noch einmal nachgestellt. Ich habe mich gestreubt zu glauben, dass du etwas derartiges tun kannst, jemanden einfach auf die Straße schubsen, die gut befahren ist, das klingt so krank. Aber du hast es nicht nur einmal getan. Erst Soojae, dann Jungkook, bin ich irgendwann auch dran?" Wimmerte er.
Es tat weh. Es tat so unglaublich weh, dass er so über mich sprach. Noch mehr jedoch schmerzte, dass er so über mich dachte. Als würden die ganzen Jahre auf einmal nichts mehr bedeuten. Doch ich wollte das nicht aufgeben.
"Bitte, lass es mich doch erklären. Du verstehst das nicht-" Ich ging einen Schritt auf ihn zu, flehte beinahe.
"Du denkst, ich bin dumm? Ich verstehe das alles sehr wohl. Du hast Soojae auf der Straße liegen gelassen, hast Jungkook gegen den Spiegel gestoßen, sie beide tragen Narben als Beweise. Langsam frage ich mich, ob auch andere noch Narben tragen, von denen ich nichts weiß. Wohlmöglich ist dein Vater auch nicht durch einen Herzinfarkt gestorben." Er verstummte. Er hatte sich so sehr in Rage geredet, dass er nicht mehr kontrollieren konnte, was seine Lippen verließ. Er meinte es nicht so, ganz sicher, er würde so nie über jemanden sprechen. Ich begriff, wie sehr ihn das alles mitnahm, wie sehr wir beide den Verstand verloren hatten.
Doch Jimin sah mich an, mit einem bedauernden, jedoch auch ängstlichen Blick. Er stellte nun wirklich in Frage, ob ich etwas damit zu tun hatte. Er sprach es nicht aus, doch da ich schwieg und ihn nur getroffen ansah, formten seine Lippen ein lautloses: "Hast du?"
Und da ich dies wieder nicht leugnen konnte, wandte ich meinen Blick ab und sah bereuend zur Seite.
"Gott, nein.."
"Jimin-"
"Du verdammter Idiot!"
Und zum ersten mal beleidigte er mich mit diesem Wort.
Und zum ersten mal brach es mein Herz so sehr, dass man es hätte hören können.
Jimin lief aus dem Raum. In meinen Augen sammelten sich Tränen, als ich ihm hinterher sprintete. Ich hatte Angst, dass er irgendetwas dummes machen würde. Er flüchtete ins Schlafzimmer und schlug die Tür zu, an welche ich im nächsten Moment klopfte. Doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte es verbockt, es war meine Schuld, dass er nun weinte und anders von mir dachte.
Frustriert lehnte ich meinen Kopf an die Tür und sank an dieser herab. "Es tut mir leid.." hauchte ich dagegen.
"Jimin?" Fragte ich weinerlich gegen das hölzerne Material.
"Nein.." Wimmerte er auf der anderen Seite und ich stieß weitere Tränen beim Klang seiner gebrochenen Stimme aus. Auch er musste gegen die Tür lehnen.
"Was... Was soll ich tun, dass du mir zuhörst?"
Es dauerte einige Zeit, bis ich nach einigen Schluchzern eine Antwort bekam. "Lass mich in Ruhe.."
"Nein, bitte, ich-"
"Ich brauche Zeit zum nachdenken." Erklärte er, auch seine Worte waren leise. Danach hörte ich ihn etwas weiter weg, wahrscheinlich hatte er sich aufs Bett gelegt. Still strich ich über die Tür, mir wünschend, er würde sie aufschließen und mich in den Arm nehmen. Dieser Flur war noch viel kälter, als die Tage davor. Vorher hatte er gefehlt, nun fehlte seine Liebe.
Doch was sollte ich nun tun?
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[Danke für's Voten und kommentieren]
HeY!~
1. Es tut mir leid, dass es so gekommen ist x3
2. Das Kapitel ist und wirkt short af, aber ich wollte es erstens noch heute bringen, weil der Cut fies war, und zweitens- ne das war's eigentlich c:
Ich sollte echt immer updaten, wenn ich ne schlechte Phase habe, das Feedback macht mich irgendwie immer glücklich
Danke an euch~
Keine Ahnung, ob es gut geschrieben ist, gerade interessiert mich das auch weniger, weil ich im großen und ganzen zufrieden bin, aber sorry für alle Fehler, weil ich es schneller geschrieben habe :(
Btw vergesst nicht für BTS on MAMA zu voten, ganz wichtig leudis :]
Danke für alles♡
Und gute Nacht/schönen Tag euch, take care of yourself♡
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