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Tag 28, Sonntag

Ich schwor, dass nichts meine Laune verderben konnte, als ich die Bettdecke weg stieß und aufstand. Ich war bestens gelaunt und ausgeschlafen. Der große Tag!!! Wir mussten zur gewohnten Zeit im Globe Theater antreten. Mit einem riesigen Grinsen durchschritt ich die Türe.

„Es ist Sonntag!" rief ich gutgelaunt in die Runde. Chantal und Sophia strahlten auch. Gabriella wandte sich lächelnd an Ornella.

„Da sind unsere Schützlinge aber sehr gut gelaunt, was?" Das brachte mich noch mehr zum Grinsen. Ich legte meine Tasche in meinen Spind, nachdem ich mich umgezogen hatte. Als James ebenfalls bereit war, begannen die Proben. Gegen Mittag fing mein Bauch an zu rebellieren. Das gewöhnliche Zeichen der Aufregung. Bevor wir in unsere Mittagspause (also Hanna - Besuch) entlassen wurden, platzte Ulrich Grawunder herein. Er hatte gute Neuigkeiten, wie er uns sofort begrüßte.

„Ich hoffe, ihr habt fleißig geübt." folgte gleich darauf. Das war natürlich nicht ernst gemeint, er wusste schließlich wie hart wir geübt hatten. Aber nun waren wir zum Glück fehlerfrei.

„Eure Kostüme sind da!" verkündete er und stellte den großen Karton auf die Bühne zwischen uns. Er öffnete den Karton und wir stellten uns in einem Kreis darum.

„Chantal" las er vor und drückte ihr eine Tüte mit blauem Seideninhalt in die Hand. Definitiv die Kostüme für das Finale. Sofia war die Nächste, dann James. Letztlich bekam ich auch ein blaues Päckchen. Ich betrachtete den glitzernden Saum. Dann wurden die interessanteren Klamotten verteilt. Sofia bekam Overalls, die für die Tuchakrobatik-Nummer akzeptabel waren, aber auch ein hellblaues Kleid, das ihr bestimmt total gut stehen würde. Sie bekam schwarze, hohe Peeptoeschuhe dazu, die auf beide Overalls und auf das Kleid passten. Der eine Overall war pastellfarben rosa mit aquarellartigen, hellblauen Blumen darauf. Der andere war orange mit roten Kreisen darauf. Sie bevorzugte selbst schon den Rosafarbenen. Chantal bekam ein hautenges schwarzes Kleid mit Rollkragen. Ich persönlich, fand, dass zu viele Pailletten darauf waren, aber sie fand es toll. Außerdem bekam sie noch einen orangenen Bleistiftrock und ein weißes Top mit grünen und blauen Blasen darauf. Das Top hatte Schlagärmel und war nur am Bauch etwas enger geschnitten. Dazu bekam sie blaue High Heels. James bekam eine schwarze Jeansschlaghose und ein neongrünes T-Shirt von den Horror Nights (In neongrün hatte ich noch nie eines gesehen). Als zweite Garnitur bekam er eine normale schwarze Jeans und ein dunkelgrünes Hemd. Er bekam nochmal Kleidung. Verwundert nahm er den Stoff von Herrn Grawunder entgegen.

„Die Kleidung für die Tanzeinlage" erklärte Herrn Grawunder. Es war wieder eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und ein schwarzer Sakko. Ich bekam eine schwarze Leggins in die Hand gedrückt. Dazu bekam ich eine orangene Tunika. Am Brustkorb war ein dunkelblaues, dehnbares Band, das man nicht zusammenbinden konnte, weil es vernäht war. Die Tunika hatte auch ein Blasenmuster in verschiedenen Orangtönen, was mir gefiel. Sie war auch nicht durchsichtig, wie normale Tuniken. Außerdem war sie auch bis zur Mitte der Oberschenkel lang. Die Zweitgarnitur bestand aus einer türkisblauen Schlaghose und einem weißen Bandeautop mit Blumenranken, die sich von unten rechts über das Top rankten. Das war nicht wirklich mein Style, aber ich sagte mir, dass ich professionell bleiben musste. Dazu bekam ich weiße Absatzschuhe. Ich betrachtete geschockt die Absätze. Sie waren nicht hoch, aber ich musste schließlich darin tanzen! Ich schluckte, dann wendete ich den Blick auf das, das mir Herrn Grawunder gerade grinsend überreichte. Gabriellla grinste auch. Ich faltete es misstrauisch auseinander. Es war ein wunderschönes Kleid. Es war weiß und hatte ab dem Hüftbereich wunderschöne gleichmäßige Falten. Es war ein Neckholderkleid, also wurde es am Nacken zusammengebunden und der Rücken war recht großzügig frei. Unter der Brust war ein weißes Band, das hinten in einer Schleife zusammengebunden war. Oberhalb des Bandes war das Kleid in einem ähnlichen Schema wie das typische Wickeltop geschnitten. Hier und da war das Kleid schlicht mit silberfarbenem Garn bestickt. Es war wunderschön. Ich sah auf.

„Oh mein Gott..." stieß ich hervor. Chantal kicherte und Sofia grinste.

„Das habe ich ausgesucht." meinte Gabriella stolz. Ich musste mich sehr beherrschen, ihr nicht um den Hals zu fallen und mich zwanzigtausendmal zu bedanken. Stattdessen sagte ich überglücklich einmal: „Danke".

Dann wurden die Kleider anprobiert. In der Umkleide kam Chantal zu mir.

„Hey, welche Größe hast du?" fragte sie freundlich gesinnt. Ich überlegte, ob ich es ihr sagen sollte.

„38" seufzte ich schließlich. Sie betrachtete mich argwöhnisch.

„War das vor der Zeit hier im Globe?"

„Ja, wieso?"

„Du hast abgenommen, das sieht man. Deshalb wird dir das auch besser passen." sie drückte mir ihr weißes Top mit den Blasenmustern in die Hand, „und dafür hätte ich gerne dein Bandeautop. Ist das okay für dich?" Als ich verstanden hatte, was sie von mir wollte, war ich auch froh darum.

„Ah gut. Dann muss ich das doch nicht anziehen. Danke" ich überreichte ihr das Bandeautop und wir waren beide zufrieden. Dann begonnen die ersten Proben mit den Kostümen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Schuhen konnte ich nach dieser Probe immerhin darin laufen. Das Tanzen war eine Katastrophe. Doch schließlich hatten wir wirklich eine kurze Mittagspause, in der ich (mit den Schuhen) Hanna besuchte. Jetzt konnte man mich genauso gut erkennen wie die anderen Darsteller. Ich lief jetzt auch in Jogginghose und Trägertop durch den Park. Zum Glück war ich nicht sonderlich bekannt bei den Besuchern, die keine Jahreskarte hatten oder in der Facebook-Gruppe waren. An Rangos Box blieb ich kurz stehen.

„Christophe?" fragte ich. Er sah von Rangos Sattelgurten auf, die er gerade öffnen wollte.

„Ja?" Offenbar hielt er mich immer noch für komisch, aber er schien heute mal etwas ernster zu sein.

„Ähm. Dass ich dich am Mittwoch aus meiner schlechten Laune heraus so angemotzt habe, tut mir Leid." entschuldigte ich mich ernsthaft. Er sah mich eine kurze Weile regungslos an, dann grinste er.

„Hanna ist in der Arena. Sie trainiert gerade Jovito." sagte er. Ich lächelte.

„Danke" rief ich ihm noch zu, als ich schon fast wieder verschwunden war. Ich drängte mich durch die Menschenmenge, die gerade aus der Arena kam, durch, um in die Arena zu kommen. Dort setzte ich mich auf einen Platz in der zweiten Reihe und sah Hanna dabei zu, wie sie ihrem Liebling Hilfen beibrachte. Doch nach einer Weile bemerkte sie mich.

„Hey, seit wann bist du denn da?" fragte sie ein Bisschen empört.

„Schon ein Bisschen länger. Ich wollte dich nicht stören." Sie trabte an die Wand und ich ging zum Zaun. Aus meiner Tasche kramte ich einen Apfel.

„Darf ich ihm den geben?" fragte ich sie. Hanna nickte lächelnd.

„Ja, darfst du." Jovito freute sich über den Apfel.

„Und wie geht' s dir so mit ihm" fragte ich auf Jovito deutend. Hanna strahlte.

„Toll. Er hat so sanfte Gänge..." schwärmte sie wieder los. „Und wie geht es euch im Globe so? Seid ihr heute sehr aufgeregt?" fragte sie.

„Naja. Wir sind schon sehr aufgeregt, aber wir wussten ja alle von Anfang an, dass wir auch auftreten werden. Das wird schon gut heute Abend." erklärte ich zuversichtlich. Ich sah zufällig auf meine Uhr und stellte fest, dass die Pause in fünf Minuten vorbei war.

„Oh, ich muss wieder los. Ihr macht das echt toll, du und Jovito, ihr seht fabelhaft aus. Tschüssi" verabschiedete ich mich. Hanna warf mir ein schon wieder fast abwesendes „Ciao" hinterher und galoppierte los.

Als ich im Globe ankam, konnte ich in den Schuhen endgültig laufen. Nach der Pause gab es noch mehr Proben. Alles verlief reibungslos. Um 16 Uhr kam dann die große Generalprobe, in der keine Fehler auftauchten. Für mich war das alles so fremd. Unsere Stimmen waren aneinander angepasst und doch so fremd. Im Umkleideraum starrte ich lange auf meine orangene Tunika.

„Es ist so weit." flüsterte ich zu dem Stoff in meinen Händen. Um 16:45 Uhr kam Gabriella herein, um mir die Haare zu machen. Ich war noch mit der Schminke beschäftigt. Ich sah sie im Spiegel kommen und klappte den orangenen Lidschatten zu. Sie blieb hinter mir stehen und nahm eine Strähne meiner langen Haare in die Hand.

„Du siehst großartig aus." sagte sie leise und betrachtete meine Haarsträhne in ihrer Hand. Dann sah sie in den Spiegel.

„Du bekommst ein Haarband in die Haare und wir glätten deinen Pony und hinten ein Bisschen." sagte sie und lächelte aufmunternd. Ich lächelte zurück.

„Danke"

Das weiße Haarband sah toll aus. Bei dem vielen Orang an meinem Körper kam ich mir langsam vor wie ein Kürbis, aber Gabriella hatte recht, ich sah toll aus. Um exakt 17 Uhr kam der Lärm in das Globe Theater. Ich lugte hinter den Kulissen hervor und sah zu, wie eine riesige Menschenmenge in das Globe stürzte. Mir wurde noch schlechter und ich gesellte mich zu Sophia und Chantal.

„Na? Seid ihr auch aufgeregt?" fragte ich. Sie sahen freundlich zu mir.

„Naja, schon ein Bisschen." antwortete Chantal. Das wunderte mich. Sie war doch sonst immer so stark und ungerührt. Sofia schluckte nur und nickte. Sie hatte das blaue Kleid an und war auch mit viel blauer Farbe geschminkt worden. Ihr mittig gescheiteltes Haar wurde in einem Flechtzopf zusammengefasst. Chantal hatte das schwarze Kleid an und war dunkel geschminkt. Ihr Haar war mit einem Haarband nach hinten gestrichen worden. Ich setzte mich neben sie und sah auf den Tisch. Schritte kamen von hinten und jemand hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt. Sein Atem war so gleichmäßig, dass man sich schon sehr konzentrieren musste, um die Aufregung dahinter zu hören. Vermutlich wäre ich eher herumgefahren, wenn ich nicht genau gewusst hätte, wer es war.

„Sieh mich an" bat mich seine Stimme. Meine Haut prickelte unter seiner Hand auf dem orangenen Stoff. Langsam drehte ich mich um und betrachtete ihn. Er sah wunderschön aus. Das T-Shirt und die Jeans standen ihm zwar nicht ganz so gut wie der Kapuzenpullover, aber er sah toll aus. Seine Haare waren wie immer. Seine Augen waren voller Aufregung und Freude, aber auch traurig. Sie waren wie ein grüner Sturm. Vorfreude, Zerstörung und Spannung wirbelten ineinander.

„Du siehst toll aus." sagte ich ungewollt piepsend. Er lächelte freudig und atmete hörbar aus.

„Danke, du siehst auch fabelhaft aus." entgegnete er. Es war kaum mehr als ein Flüstern. Dann wurde er ernsthaft und sein Lächeln erstarb.

„Ist irgendetwas mit dir? In letzter Zeit bist du mir aus dem Weg gegangen. Habe ich dir irgendetwas getan?" Er war voller Sorge. Es tat mir schon weh, wenn er traurig war, doch dass er wegen mir traurig war, war unerträglich schmerzhaft. Ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich war einfach aufgeregt und schlecht gelaunt und wollte niemanden damit anstecken. Aber jetzt geht es mir viel besser. Mach dir keine Sorgen." versicherte ich ihm lächelnd. Für dieses Lächeln hätte ich einen Preis bekommen sollen. Mir war ein geschauspielertes Lächelnd noch nie besser gelungen. Er sah mich forschend an, doch dann nickte er und ging mit Chantal und Sofia zu den mittleren Kulissen, während ich zu meinem Koffer zu den seitigen Kulissen ging, wo ich auf die Bühne spazieren musste. Eine der Tänzerinnen stand schon mit ihrem Kinderwagen da, mit dem sie vorher herausgehen musste. Dustin eilte zu den mittleren Kulissen und rief mir noch ganz laut: „Viel Glück und Toi, Toi, Toi!" zu. Ich wette, das hatte man im Publikum auch hören können. Um exakt 17:15 Uhr ertönte der erste Schlag von 'Waterloo' und Dustin trat auf die Bühne. Man konnte genau hören, wie das Publikum verstummte und sich die Spannung darüber legte. Mir war kotzübel vor Aufregung und ich trampelte unruhig herum. Die Tänzerin vor mir ging. Nun war ich alleine hier. Ich bekam plötzlich das Gefühl, mich übergeben zu müssen und wollte schon zur Toilette rennen, doch ich wehrte mich mit jeder Faser meines Körpers dagegen und redete mir ein, das sei nur Aufregung, sodass ich es schaffte es auszuhalten.

Ein Schlag, bevor der Text begann, trat ich strahlend heraus und musste auch gleichzeitig schon singen. Ich warf kurz einen Blick auf das Publikum. Es war voll im Globe Theater. Alle Sitze waren besetzt, sogar die, die ganz außen waren, von denen man kaum auf die Bühne sehen konnte.

„My, my at Waterloo Napoleon did surrender" Der Anfang war geschafft. Ich ging zügig mit meinem Koffer zur Mitte der Bühne. Den Blick zielstrebig auf die Mitte der Bühne gerichtet. Als ich nun dort stand, wusste ich nicht, wo ich hinsehen sollte. Mein Gesicht brannte vor Ahnungslosigkeit. Dann fiel mir die Choreografie wieder ein.

„Oh yeah, and I have met my destiny a quite and similar way" Nach rechts gucken, ahnungslos aussehen, Schultern zucken, den Kopf nach rechts drehen mit den Worten: „The history book on her shelf" Vor dem Polizist erschrecken. „Is always repeating itself" Und winken. „Waterloo" Hand hoch. „I was defeated" Hand runter. „You won the war." Winken. „Waterloo" Wiederholen. Während sich in meinem Kopf die Choreografie abspielte suchten meine Augen nach bekannten Gesichtern. Ich fand Hanna im rechten Publikum. Sie sah gebannt zu. Als sie bemerkte, dass ich sie ansah, lächelte ich ihr zu und sie lächelte zurück. Mir war klar, dass sie nach Fehlern suchte, und mich danach, wenn sie welche fand, damit aufziehen würde. Dann ging ich ein Stück die Treppe herunter und wieder hieß es „Waterloo" und winken. Chantal tauchte ein kleines Stück hinter mir auf. Ich konnte die Stimmen der Backgroundsänger eindeutige zerlegen. Am lautesten war Chantal mit ihrer schneidenden Stimme, dann konnte man Sofia, die eine etwas tiefere Stimme hatte, etwas abseits hören. Und weiter entfernt, rechts hinten, war James. Ich hätte wirklich gerne gewusst, was er gerade dachte. Am Ende des Songs sagte ich zum Publikum „Hello", ganz wie es das Drehbuch verlangte, und ging mit Chantal zu einer Bank im Hintergrund. Das Publikum applaudierte. Es bereitete mir ein riesiges Grinsen im Gesicht und ich war hin und weg. Sie klatschten und pfiffen laut.... für mich und die Anderen. Wow. Sofia ging vor und setzte sich auf den rechten Treppenrand.

„Love me or leave me" begann sie zu singen. Sie hatte riesigen Spaß daran, das konnte man ihr ansehen. Jetzt konnte ich ungehindert James beobachten. Er lehnte an der Säule und las Zeitung, wie es im Drehbuch verlangt wurde. Als er sich Sofia zuwenden sollte, dass es so aussah, als würden sie miteinander reden, sah er zu mir. Das konnte ich sehen. Ich saß genau in dem Winkel, in dem es vom Publikum aus aussah, als würde er Sofia ansehen. Er lächelte während des Singens und zwinkerte mir zu. Ich lächelte zurück.

„I do, I do, I do, I do, I do" Dann sah ich zu Hanna, die immer noch denselben Gesichtsausdruck hatte wie vorhin. Langweilig, beschloss ich und beobachtete wieder James, während ich mit Chantal im Takt wippte, die mir Blumen unter die Nase hielt, die sie von einer Tänzerin bekommen hatte. Wer zur Hölle hatte die mit Parfum vollgespritzt? Sie rochen gut, doch schon bald spürte ich ein Kribbeln in der Nase und jetzt wäre wirklich kein guter Zeitpunkt gewesen, um zu niesen. Behutsam drückte ich Chantals Hand von mir weg und sie verstand offenbar warum, als sie selbst daran roch. Wir wechselten unseren Platz von der linken Bank zu der Rechten und setzten uns erneut hin.

„I do, I do, I do, I do, I do" James ging von der Bühne. Schade. Er war länger auf der Bühne geblieben, wie er eigentlich sollte, wie mir erst jetzt auffiel. Denn einige Zeilen weiter, war das Lied beendet und Chantal und ich gingen auch von der Bühne. Als wir durch den Seiteneingang gingen sahen wir noch wie Dustin in aller Eile seine Kerzen anzündete. Er drückte mir das Feuerzeug in die Hand.

„Du warst toll. Räumst du das weg? Ich muss los" und schon eilte er auf die Bühne. Ich räumte kopfschüttelnd das Feuerzeug weg und knipste das Mikrophon an meinem Kiefer aus. Dann ging ich zu Sofia und wir gratulierten uns gegenseitig wie zwei Teenager, gleichzeitig und wild durcheinander. James klopfte mir auf die Schulter und erinnerte mich daran, hoch zu gehen. Davor zog ich mich um. Ich zog das wunderschöne weiße Kleid und ein Paar cremefarbene Schuhe, die Chantal mir vor der Show gebracht hatte, an. „Die sind etwas tiefer." hatte sie gesagt. Sie hatte Recht. Als ich gefragt hatte, woher sie diese hatte, antwortete sie, sie habe immer etwas tiefere Absatzschuhe in ihrem Spind, falls sie in ihren High Heels mal nicht mehr laufen könne. Danach ging ich nach oben. Ich konnte von hinter der Wand auf Dustin hinunter schielen. Das fand ich lustig. James tauchte dann auch auf der anderen Seite auf (in seiner schwarzen Jeans, dem weißen Hemd und dem schwarzen Sakko) und winkte mir zu. Ich winkte zurück. Dann konnte man unmittelbar hören, wie Dustin gegen die Säule lief und Chantal begann zu singen.

„Everybody screamed, when I kissed the teacher" Sie hörte sich großartig an. Leidenschaftlich und metaphorisch. Sie hatte diese Rolle einfach wie angeboren drauf.

„They had never seen the teacher blush, he looked like a fool" als sie diese Zeile beendet hatte, sprangen James und ich hervor und begannen zu tanzen. Und wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte der 'Waterloo-Show' - Auftritte taten die zwei Solisten auf der oberen Plattform dasselbe. Wir waren im gleichen Takt und sahen einheitlich aus. Nach rechts schnippen, nach links schnippen und wieder nach rechts. Bei dem Wort „smiled" steckten wir unsere Köpfe zwischen den Säulen hervor. Bei der Zeile „One of these days" nahm er meine Hand und wir gingen hervor auf den Balkon. Natürlich harmonierten wir genauso gut miteinander wie unsere Mentoren es uns schon vorgemacht hatten. Im Takt schwangen wir hin und her, bis wir wieder zurückgehen sollten und den üblichen Tanz weiterführten. Jetzt entdeckte ich auch Ulrich Grawunder im Publikum. Er saß direkt vor dem kleinen Büro. Mit einer Kamera. Das bereitete mir einen Schlag in die Magengrube. Ich darf nichts falsch machen, sagte ich mir immer wieder. Direkt nach unserer Balkonszene verschwanden James und ich im Backstagebereich und machten uns fertig. Er hastete zum rechten Seitenausgang und ich zum Linken. Das war unser Part.Direkt als Chantal die Bühen verließ setzte die Musik ein. James trat langsam auf die Bühne. Er tat als würde er irgendwo einsam herum streunen, ohne Ziel oder Elan. Dann begann er zu singen.

Ich konnte ihn sehen, wie er seinen Part sang und es erfüllte mich mit Glück. Seine Stimme klang wunderbar und unbeschreiblich schön. Und nun war ich an der Reihe zu kommen und zu singen.

„In our lives we have walked some strange and lonely treks" sang ich und ging auf ihn zu. Er strahlte mich von der Mitte der Bühne an und ein Kribbeln schlich sich in meinen Bauch. Er was so wunderschön, wie er dort stand und mich anstrahlte. Nur mich. Er sah nicht zu den Zuschauern oder zu der Tür, hinter den Kulissen, er sah mich an. Als ich ihn erreichte begann er wieder zu singen.

„It's so strange when you're down and lying on the floor." Er zog mich an sich und führte mich in eine Pirouette.

„Standing calmly at the crossroads, no desire to run" sang ich. Als die Strophe wiederholt wurde sangen wir gemeinsam. Er zog mich an seine Brust und ich legte den Kopf an seine Schulter. Ich spürte seinen Atem und lauschte seinem Herzschlag. Ich schloss die Augen. Er hatte seinen Kopf in meinem Haar vergraben und hielt mich ganz fest an sich gezogen. Seine Hände lagen auf meinen Schulterblättern, Meine an seinem Schlüsselbein.

„When all is said and done" sangen wir gemeinsam die letzte Zeile. Ich musste ihn jetzt loslassen. Das war der schlimmste Gedanke, der mir in diesem Augenblick einfallen konnte. Aber es musste sein. Ich lockerte meinen Griff, aber er hielt mich immer hoch fest. Sein Kopf rutschte zu meinem linken Ohr.

„Ich liebe dich" flüsterte er. Durch das Mikrophon hörte man es trotzdem im ganzen Globe Theater. Ich lehnte mich zurück, um ihm fest in die Augen zu sehen. Seine grünen Augen sahen mich lebhaft an. Er freute sich und war dennoch erschüttert über meine Reaktion. Sein Herzschlag verriet mir den erhöhten Puls. Er war aufgeregt. Er war wirklich in mich verliebt.

„Ich dich doch auch" keuchte ich schwach vor Aufregung. Seine Mundwinkel formten das schönste Lächeln, das ich je gesehen hatte. Ich würde es nie vergessen. Wir standen einfach nur da und starrten uns an. Wir tauschten glückliche Blicke aus und ich nahm es gar nicht wahr, als Juan zu uns stürmte und James von der Bühne zog. Doch als sich unsere Blicke lösten kam ich in der Realität wieder an und wusste nicht mehr, was ich nun machen musste. Ich stand allein auf der Bühne. Planlos starrte ich in das Publikum. Ich entdeckte Hanna in der zweiten Reihe, die die Hand vor ihr Gesicht schlug. Genau. Our last Summer. Ich grinste ihr zu und ging zielstrebig zum Mikrophon am Rand der Bühne. Während des Gehens schaltete ich das andere Mikrophon ab. Die ersten Töne erklangen. Ich sang.

„The summer air was soft and warm" Ich war glücklich. Hanna blickte auf und war sichtlich erstaunt, dass ich so singen konnte. Ich musste nur noch mehr grinsen. Um dem Song mehr Ausdruck zu verleihen flatterte ich mit den Augenlidern.

„I can still record our last summer" begann ich den Refrain. Ich wusste, dass nun Chantal und Sofia an den Säulen lehnten und die Begleitung sangen. Julia und ihre Begleitung kamen auf die Bühne und tanzten ihre Balletteinlage im Hintergrund. Das Publikum starrte ganz gebannt auf die Bühne. Manche starrten auf mich und lächelten freundlich andere starrten auf das Ballett im Hintergrund. Viele wippten im Takt hin und her. Ich war glücklich und verliebt. Ja, ich liebte James. Und er liebte mich. Als ich fertig war, klatschte das Publikum ganz aufgeregt. Sogar Hanna schien zufrieden mit meiner Leistung zu sein. Ich winkte mehr ihr zu wie den anderen Leuten im Publikum und das wusste sie. Sie winkte natürlich nicht zurück. Dann ging ich hinter den Kulissen durch die offen stehende Tür die Treppe hinunter. Dustin alias Coperlin begann sein Programm mit dem Samurai-Khan-Trick. Ich ging gerade überglücklich die Treppe hinunter. An der letzten Stufe bot James mir seine Hand an und führte mich nach unten. Er schloss mich in seine Arme und wir verweilten solange, bis sich Gabriella räusperte.

„Ich will euch nicht stören, aber wir haben nicht so viel Zeit. Zieht euch um!" forderte sie uns streng auf, konnte sich aber das Grinsen nicht verkneifen. Wir gehorchten und wenige Minuten später standen wir in unseren blauen glitzernden Outfits bereit. Er war leider am anderen Ende der Reihe. Gabriella stupste mich an, als sie bemerkte, dass ich ihn suchte.

„Ihr habt später noch Zeit" meinte sie zu mir. Ich sah sie traurig an. Das wusste ich natürlich auch, aber dieser Moment war so vollkommen perfekt.

„Ich kann das verstehen, aber ihr müsst euch jetzt zusammenreißen. Nur noch zwei Songs, ja?" erklärte sie mitleidig. Ich nickte seufzend und schon hörten wir das Klatschen des Publikums und Dustin ging mit seinem Koffer durch den Seitenausgang in den Backstagebereich. Lächelnd gingen wir nacheinander auf die Bühne. Zuerst Ornella und Chantal, dann Gabriella und ich, dann Réka und Sofia und dann Juan mit James. Letztendlich kamen noch die Tänzerinnen und gingen die Treppe der Bühne hinunter, vor die Zuschauer. Im Kopf zählten alle auf drei und dann ging es erneut los.

„Thank you for the Music"

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Das wars. Danke fürs Lesen.

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