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Kapitel 15 - Frischer Kuchen

»Der Taktgeber hat gerade ein Gespräch mit mir über meine Tendenz zum Vergessen geführt. Mir wurde mitgeteilt, dass du ihn dazu animiert hast.«

Theodore lag auf dem Sofa in seiner Bar. Seine Schuhe hatte er achtlos in den Stoff gedrückt. Neben ihm stand frisch gebackenes Brot und eine Tasse Kräutertee. »Es ist mir egal, ob du mich jetzt hasst. Ich habe ihn darauf angesprochen, weil ich mir Sorgen um dich mache.«

»Schon gut. Weiß ich zu schätzen.« Sie ließ sich gegenüber von ihm sinken. »Bist trotzdem ein Idiot. Das Gespräch war ziemlich hart. Ich glaub, dass er ziemlich angefressen von mir ist.«

»Das bezweifle ich. Er verstellt sich öfter so. Er ist ein herausragend guter Lügner.«

Das bezweifelte sie. Wissen konnte man nie, was im schwarzen Herz eine Lüge war.
Dass der Taktgeber ein guter Lügner sein sollte, klang selbst nur wie eine Halb-Wahrheit.

Seine Persönlichkeit passte oft nicht zusammen — verschattete Grenzen machten es schwer, zu filtern, was er tatsächlich dachte und was er nur sagte, um eine Wirkung zu erzielen. »Was auch immer...«

Theodore überlegte offensichtlich, ob er seine nächste Frage aussprechen sollte. »Willst du drüber reden? Oder soll ich dich ablenken?«

Ablenkung bot schon die feierliche Party-Musik, die im Hintergrund dröhnte. Die Lampen wechselten langsam ihre Farben — von hellem blau zu sanftem violett. Valorie schaute direkt in das Leuchten, um ihre Gedanken auszuschalten.

Am liebsten wollte sie sich für Ablenkung entscheiden... doch Valorie sollte es besser wissen; die Erinnerungen an die Botschaft des längst vergangenen Gesprächs kräuselten schmerzhaft in ihren Knochen. Der Taktgeber hatte recht — sie hatte eine Tendenz davor, zu fliehen. »Na, er hat mich gebeten, mit dir zu reden.«

»Worüber?«

»Nichts gezieltes. Ich soll lediglich stabile, soziale Kontakte aufbauen.«

Theodore fuhr durch seine Haare. »Eine gute Idee, finde ich.«

»Ich sehe darin keine Notwendigkeit. Ich bin ziemlich glücklich mit meinem Dasein. Einsam bin ich nämlich nicht.«

»Das is' schon richtig. Aber du stehst permanent in Flammen. Und auch, wenn sie nicht dich verletzen, verbrennst du alle anderen damit.«

»Ich bin ja jetzt hier und werde es ändern«, stellte Valorie fest.

»Ja, gut. Also, worüber willst du dann reden?«

»Such's dir aus. Über dein Brot-Rezept, wenn es sein muss.«

Er schoss begeistert hoch. Das selbe Grinsen, wie auch Finch es hatte, reihte sich über seinem Ziegenbart ein. »Willst du mal kosten?«

Sie schaute in die Backform, wo sich grobe Körner durch den Teig gruben. »Bin leider gluten-intolerant.«

»Seit wann das denn?«

»Seitdem ich in diesem Teig Kürbiskerne gesehen habe«, gab sie zurück. »Ich habe ein Trauma von deinem Kürbis-Cocktail.«

»Ich glaube, der Kürbis war nicht das Problem, sondern der Gin.« Er zog die Beine wieder an. »Soll ich dir was anderes backen?«

»Nein, danke.«

»Willst du mit mir etwas backen? Ich würde mich freuen.«

»Nein, danke.« Mit dem Kopf wippte sie zur Musik im Hintergrund — es lief ein Lied, das sie schon öfter bei ihm gehört hatte. »Das letzte Mal, als wir es versucht haben, hatte ich Mehl in den Haaren.«

»Komm schon. Unsere Haare sind eh grau. Das sieht man nicht.«

»Wenn Finch weg ist, gerne.«

Die Antwort schien ihn zufrieden zu stellen, auch, wenn Theodore jetzt missmutig auf das Brot starrte. »Sie ist jetzt bei Kenton?«

»Hm-Mh.« Valorie zog die Knie an den Oberkörper, legte ihren Kopf auf den Armen ab. Murmel-Position, nannte Theodore es immer. »Sie ist emotional total durch den Wind. Ich musste heute Früh zweimal die Glocke läuten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie zurückschicken müssen. Sie hält es hier definitiv nicht länger aus.«

»Wie kommst du damit klar?«

»Bin froh, wenn ich sie los bin. Sie hat mich in der Nacht getreten.« Valorie lächelte traurig — andere Sätze waren ihr nicht eingefallen.

»Ach, ihr habt sogar nebeneinander geschlafen? Du bist ja mutig.«

»Ich bezweifle, dass sie das Bedürfnis hat, mich umzubringen. Erzähl's trotzdem bitte nicht weiter.«

»Nein, ich kann das nachvollziehen. Irgendwie ist es beim Schlafen tatsächlich etwas einsam. Und Finch ist eine gute Person. Ich kann mir vorstellen, dass du dich mit ihr verbunden fühlst.«

»Es ist selbstverständlich schade, dass sie geht. Aber es ist alles in Ordnung.« Es war nur befremdlich, Finch an den Tod abzugeben — eine Frau, die voller Lebendigkeit war. Selbst ihre Emotionen hatten ein Echo, das in Valorie widerhallte. »Ich habe nur Angst, dass mein Urteil beeinflusst sein könnte. Es gibt keine vernünftigen Worte, die meine Wahrnehmung von ihr beschreiben könnten.«

Herzzerreißende Seele und befremdliche Perfektion, würde nah kommen. Das könnte Valorie aber niemals aussprechen.

Sie zog die Lippen ein, als Theodore aufstand, um sich neben sie zu setzen. »Du solltest nicht traurig sein, dass sie weg ist. Sie gehört hier nicht hin. Und deine Gefühle für einen Gast sind nicht angebracht.«

»Ich weiß.«

»Sicher, dass du nicht Frust-backen möchtest?«

»Ist das deine Strategie? Backen, wenn du nichts mehr fühlen willst?«

»Manchmal auch, wenn ich fühlen will.«

Valorie resignierte mit einem Seufzen. »Meinetwegen. Was Kleines, vielleicht.«

»Es gibt viele Kuchen-Rezepte, die in einer halben Stunde fertig sind.«

»Du Überredungs-Künstler.«

Theodore sprang auf die Beine und hielt auf die Treppe zu, die in seinen Privatbereich führte. »Ich verspreche dir, dass es dir schmecken wird. Es ist mit dunkler Schokoladen. Und Streuseln. Und ohne Kürbis.«

»Alles andere hätte ich dir auch um die Ohren geworfen. Wenn wir jetzt Obstkuchen gebacken hätten, wäre ich schreiend abgehauen.«

»Ich weiß nicht, was du gegen Obstkuchen hast.«

»Also ich sag es mal so. Mir wäre es lieber, wenn wir diesen Kugelfisch zubereiten, als Obstkuchen.«

Er lachte trocken. »Kugelfisch? Ist der nicht giftig?«

»Wenn du ihn zubereitest, definitiv.« Sie folgte ihm in die Küche, wo Theodore sofort die Zutaten aus seinem Schrank wühlte.

Als er nach oben griff, um die Mehl-packung vom Regal zu nehmen, brachte er seine Hand zum zittern. Gefährlich schwankte die offene Tüte über Valories Kopf hin und her. Noch bevor sie im weißen Pulver geduscht werden würde, hielt er die Packung gerade. »Huch«

»Wehe.«

»Keine Sorge, sowas mache ich nicht. Eine Essens-schlacht ist moralisch nicht vertretbar« Er hob einen Finger und wackelte besserwisserisch damit hin und her. »Woanders verhungern Kinder.«

»Hier verhungert niemand. Hier sind höchstens alle schon verhungert.«

»Lass deinen makaberen Humor bloß niemanden hören.«

Valorie zuckte mit den Schultern. »Ich vertraue deiner Diskretion.«

»Woher willst du wissen, dass keine Überwachungskameras in unseren Räumen installiert wurden?«

»In meinem Zimmer war seit sehr vielen Jahren niemand, der Kameras hätte installieren können. Du vergisst, dass es sowas noch gar nicht gab, als ich hier angefangen hab.«

»Stimmt ja. Alte Frau. Hast'e schon Rückenschmerzen?«

»Du brauchst dich doch gar nicht zu melden. Du siehst viel älter als ich aus.« Oder der Eindruck durch seinen Ziegenbart täuschte.

»Du lässt mich immer alt aussehen, weil du eine spitzere Zunge hast.«

»Schmeichelst du mir jetzt etwa?« Sie strich sich eine Strähne hinter das Ohr. »Nichts freut mich mehr zu hören, als wenn ich jemanden erfolgreich mundtot gemacht habe.«

»Ich hoffe, du wirst mich jetzt nicht beim Backen die ganze Zeit beleidigen.«

»Doch, doch. Ich muss meinen Frust irgendwo rauslassen. Finch hat sowas nämlich nicht auf sich sitzen lassen. Ich brauche wieder jemanden, den ich als verbalen Boxsack zweckentfremden kann.«

Sein Grinsen entblößte alle Zähne. »Hättest du das nicht mit dem Taktgeber tun können?«

»Sehe ich so aus, als ob ich in seinem Büro ausgeweidet werden will? Meine Überreste würde man doch niemals von seinem Einrichtungsstil unterscheiden können.«

»Du bist so gemein. Er ist einfach nur sehr... Experimentierfreudig mit Mustern.«

»Ehrlich?«, fragte sie lachend, bevor sie einen Blick auf sein handgeschriebenes Rezept warf.  Am oberen Rand war die Backzeit notiert worden.

Theodore hämmerte mit seinem Kugelschreiber auf der Zahl herum, um sie darauf aufmerksam zu machen. »Zwanzig Minuten. Kannst du so lang Pause machen? Überlebst du das?«

Sie brummte bestätigend und überprüfte die Zutaten.

Theodore begann damit, Eier aus der Pappe zu nehmen. »Kommt der Taktgeber eigentlich nachher zu uns? Wenn wir uns auf Finchs Urteil einigen?«

»Davon hat er mir nichts erzählt... Aber könnte schon sein. Ihn interessiert sicher, wofür wir uns entscheiden.«

»Irgendwie ist mir die Sache nicht ganz geheuer«, murmelte Theodore. Er musste den Kopf neigen, um Valorie in die Augen sehen zu können. »Etwas an dieser ganzen Finch-Situation stinkt, finde ich.«

»Du wahrscheinlich.«

Er schüttelte lachend den Kopf. »Wow, okay. Back den scheiß Kuchen doch einfach selbst. Deine schrecklich-persönlichen Beleidigungen überlebe ich nicht.«

»Ich dachte, dass das Backen nur eine halbe Stunde dauert? Hast du so einen geringen Geduldsfaden? Zwanzig Minuten? Überlebst du das? Kannst du das so lang mit mir aushalten?«

Theodore schüttete Mehl in eine Schüssel. Mit den Fingern griff er hinein und schleuderte es Valorie ins Gesicht.

🗝₊˚⊹ ✧ ⌛️

Valorie inhalierte den holzigen Geruch ihrer Bar, als sie den nächsten Gast empfing. »Guten Tag.«

Der Mann stand im Flur. Kurz studierte er seine Umgebung, dann drehte er sich um. Hinter ihm deutete sich eine weitere Person ab.

Die Frau griff seine Hand — die Augen geweitet — während sie auf die Schläfe geküsst wurde. »Wo sind wir?«

Valorie legte ihre Finger auf die Memoiren unter ihrem Tisch. Es waren zwei.

Bevor sie antworten konnte, wandte sich die Frau ihrem Mann zu. Ihre Hände fanden benommen auf seine Wange. »Aber du bist doch vor einigen Tagen verstorben. Wieso bist du hier?«

Er grinste sie an — das Gesicht eines jungen Herrn, mit spitzen Zähnen und gerader Nase.

Valorie antwortete: »Ihr Mann hat auf Sie gewartet, damit Sie zusammen Ihr Urteil bestreiten können.« Eine seltene Begebenheit, die von einem starken Draht im Leben zeugte. Manchmal warteten Angehörige mehrere Wochen, damit sie zusammen die Bar betreten konnten.

Auf solche Momente war Valorie vorbereitet worden; und sie konnte nur hoffen, dass ihr Urteil dieses Mal gerecht ausfallen würde.

Die Frau betrachtete sich fasziniert im Spiegel, fasste sich an den Mund und murmelte etwas wie: »Wir sind ja so jung. Sieh uns nur an.« Als sie sich an Valorie wandte, umspielte ein Lächeln ihre schmalen Lippen. »Haben Sie das gemacht?«

»Ich erkläre es Ihnen gern. Sie dürfen Platz nehmen. Darf ich Ihnen ein Stück Kuchen anbieten? Ist frisch gebacken.«

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