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Kapitel 16

Als Helene die Frage in den Raum stellt, ist es, als würde es schlagartig einige Grad kälter werden. Das Lächeln auf den Lippen meiner Mutter erstirbt und mein Vater lässt sich mit einem leisen Seufzen in seinen Sessel fallen.

Mein Blick schießt zwischen den beiden hin und her.

„Wart ihr wieder beim Arzt?", bringe ich mit trockenem Mund heraus. „Gibt es Neuigkeiten?"

Beide schütteln synchron den Kopf und fast spüre ich die altbekannte Wut in mir aufflackern.

„Ihr wollt das also immer noch allein aussitzen, ja?", kommt Helene mir allerdings zuvor und zu meiner eigenen Überraschung höre ich in ihrer Stimme die gleiche Wut, die ich gerade zu unterdrücken versuche.

„Es gibt nichts Neues, was die Ärzte uns sagen könnten", wiederholt meine Mutter, was sie auch das letzte Mal gesagt hat, als ich hier war. „Ich will mich nicht weiter von ihren mauen Ratschlägen und traurigen Prognosen quälen lassen, ich kenne die Krankheit, die ich habe."

Ich presse die Lippen aufeinander. „Du weißt nie, ob es nicht doch –"

„Ich will es nicht", fährt sie mir scharf dazwischen. „Und ich bitte euch beide, das als meine autonome Entscheidung zu akzeptieren."

Mir ist der Appetit auf Kekse endgültig vergangen. Ich spüre, dass auch Helene neben mir sich versteift hat, aber sie sagt nichts weiter. Wahrscheinlich weiß sie ebenso wie ich, dass unsere Mutter gerade ein Schlusswort gesprochen hat.

„Okay", eröffnet sie dann nach einer Weile kühl wieder das Gespräch. Ihre Finger umklammern den Griff ihrer Handtasche so fest, dass sie weiß hervortreten. „Und warum sind wir dann hier? Wenn wir eigentlich gar nicht wissen, wie es um dich steht?"

Es dauert eine Weile, bis mein Vater offenbar sämtlichen Mut zusammen nimmt und es wagt, weiterzusprechen. „Wir haben eine Bitte an euch." Er räuspert sich. „Ich weiß, dass wir einige Differenzen bezüglich der Art und Weise haben, wie wir mit der Erkrankung eurer Mutter umgehen wollen, aber wir sind uns einig, dass es ihr Leben maßgeblich beeinflusst."

Jetzt tauschen Helene und ich doch einen kurzen Blick aus, eine Millisekunde nur, aber wir ahnen wohl beide, was kommt. Oder tun wir das doch nicht? Denn als meine Mutter es schafft, die entscheidenden Worte auszusprechen, bin ich mehr als nur überrascht.

„Wir wollten euch beide bitten, vorläufig wieder hier einzuziehen", flüstert sie fast. „Nur für eine Weile, bis wir entschieden haben, wie es weitergehen kann, oder bis es andere Entwicklungen gibt."

Mein Vater knetet die Hände in seinem Schoß und spricht mehr zu dem Teppich als zu seinen zwei Töchtern, als er ergänzt: „Ich kann nicht gleichzeitig ausreichend hier sein und das Restaurant führen. Die beiden Sachen schließen sich gegenseitig aus. Und es wäre mir eine enorme Erleichterung, wenn ich wüsste, dass die meiste Zeit des Tages jemand hier ist."

Das Ticken der Uhr an der Wand ist unglaublich laut, als keiner mehr spricht. Die Unglaublichkeit der Forderung dringt allerdings mit jedem Ticken weiter in mich ein. Ich könnte meine Wohnung aufgeben, könnte Meph rausschmeißen und zurück zu meinen Eltern ziehen, um meine Mutter zu pflegen.

Dann müsste ich eine weitere Strecke in die Uni fahren. Ich müsste Meph herauswerfen. Und ich hätte es deutlich schwieriger, sozialen Anschluss in der Uni aufrechtzuerhalten. Ich müsste Meph herauswerfen. Hier gibt es keine Studentenarbeitsplätze. Wenn ich die will, muss ich jedes Mal in die Stadt pendeln, auf einer Strecke, die berühmt berüchtigt ist für Verspätungen.

Ich bin überhaupt nicht in der Lage, sinnvoll zu studieren, wenn dieser zusätzliche zeitliche Aufwand auf mich zukommt, nur deswegen habe ich mich für den größeren finanziellen Aufwand entschieden und bin überhaupt ausgezogen. Aber vielleicht ist es nicht schlecht, gerade, wenn ich nicht mehr bei Brian arbeiten kann?

„Ich weiß nicht ...", stammele ich vage und hoffe, mir dadurch mehr Zeit für eine Antwort erkaufen zu können. „Wann müsstet ihr das wissen?"

Jetzt ist es an meinen Eltern, einen unangenehm berührten Blick auszutauschen. „Es wäre gut, wenn es bald wäre, damit wir uns darauf einstellen können", sagt mein Vater schließlich.

„Und es wäre ja auch überhaupt nicht für lang." Meine Mutter hat rote Flecken auf den Wangenknochen. Die bekommt sie immer, wenn sie nervös ist.

„Das wisst ihr nicht." Helenes Stimme ist schneidend kalt und bringt uns andere sofort zum Schweigen. „Ihr wisst nicht, wie lange es wäre."

Wir wenden uns alle meiner kleinen Schwester zu. Ihre Augen, die genau den gleichen Blauton haben wie meine, glühen eisig.

„Es tut mir leid, aber von meiner Seite aus ist das keine Möglichkeit", sagt sie dann und ich glaube zu spüren, wie sich die Konsequenz von ihrer Ablehnung, die gerade drohend über uns geschwebt hat, sich absenkt und auf meinen Schultern landet, während Helene nur einen eleganten Schritt zur Seite macht.

Sie ist allerdings noch nicht fertig.

„Ihr wohnt hier wirklich weit weg vom Schuss, die Züge sind dauernd verspätet und ein Auto kann und will ich mir nicht leisten. Ich habe meine Arbeit, meine Uni und meine Freunde in der Stadt, ich kann das nicht aufgeben." Sie atmet einmal tief durch. „Es geht hier um eine Zukunft, die ich mir aufbaue. Ich kann das nicht einfach anhalten."

Meine Eltern sehen aus, als hätte Helene sie in Boxsäcke verwandelt und rücksichtslos auf sie eingedroschen. Ich will etwas sagen, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken.

„Ich ... möchte für euch da sein", fährt Helene fort, ihre Stimme langsamer und etwas sanfter. „Aber ich kann und will das nicht, wenn ihr nur fordert, anstatt auch selbst etwas zu unternehmen."

Meine Mutter öffnet empört den Mund, aber meine kleine Schwester lässt sie nicht zu Wort kommen.

„Und da geht es mir nicht darum, dass ihr vielleicht kochen würdet oder dass ich meine Dreckwäsche mit eurer zusammenschmeißen könnte. Ihr weigert euch, etwas zu unternehmen, dass deiner Gesundheit, Mama, gut tun könnte. Wenn ihr zum Arzt geht, kann er vielleicht etwas tun, um deine Medikamente besser einzustellen, sodass du nicht auf so viel Hilfe angewiesen bist. Oder ihr erhaltet die Möglichkeit, euch um eine Pflegestufe und damit kostenlose Unterstützung zu bewerben."

Sie wirft mir einen Blick zu und streicht sich die blondierten Haare aus der Stirn.

„Ich bin gerne bereit, euch bei Dingen oder Anträgen oder was auch immer ihr dann braucht, zu unterstützen. Aber ich werde mich nicht für euch aufopfern, wenn ihr nicht interessiert daran seid, eure Situation zu verbessern."

Sie hebt ihre Handtasche von ihrem Schoß und steht auf.

„Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Danke, Papa, für die Kekse, sie sind wie immer großartig."

Damit wirft Helene sich die Haare über die Schulter, lächelt mir vage zu und geht.

Als die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen ist, richten sich die Augen meiner Eltern auf mich und fügen ein weiteres Gewicht zu demjenigen hinzu, das sowieso schon auf meinen Schultern lastet, seit Helene angefangen hat zu sprechen.

„Es ... tut mir leid", sage ich und weiß gar nicht, wofür ich mich entschuldigen will. Das, was Helene gesagt hat, oder das, was ich sagen werde? Ich weiß es nicht, ich kann das gerade nicht entscheiden – ich bekomme meine Gedanken nicht einmal geordnet.

„Siehst du das so wie deine Schwester?", fragt mein Vater. Sämtliche Farbe ist aus seinem Gesicht gewichen, seine Augenbrauen wirken schlaff. Ich habe ihn noch nie so alt gesehen.

„Ich ..." Ich habe keine Antwort. Nein, ich sehe das nicht wie Helene. Doch, ich finde, sie hat in so vielen Punkten recht. Aber ich kann es nicht sagen. Ich kann meine Eltern nicht so ihrem Leid ausliefern.

Aber hier bleiben kann ich auch nicht.

„Ich ... muss nachdenken. Bitte entschuldigt, ich kann euch gerade keine Antwort geben, es ... es tut mir so leid."

Damit springe auch ich auf und fliehe aus dem Haus.



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