Twenty: Amazing Vegan Steaks
Kale Byron
Aufgebracht mogelte ich mich an den ganzen Tischen vorbei wo einige Officers und Sergeants saßen und sich ihr Frühstück genehmigten. In mir wütete der Sturm, als ich in erhobenen Schritten mich auf dem Weg zum Chief begeben wollte. Erst als ich dabei Max entdeckte, der sich ausgebend mit Scott unterhielt, sahen sie mich irritiert an, bis ich mich schlagartig von ihnen abwandte. Es dauerte keine Sekunde, die dabei verging, das beide mir den Weg kreuzten.
»Hey was soll das werden?«, Max wie er sich gerade verhielt, schien ziemlich panisch zu reagieren, während Scott sich lässig den Kaugummi einwarf. »Na was das werden soll?« Er prostete mir mit seinem Kaffee zu. »Byron will wohl ne kleine Petze spielen und zum Chief gehen.« Es überraschte mich gar nicht, dass ausgerechnet Scott von mein Vorhaben wusste. So wie er lässig reagierte, schien er nur darauf zu warten. »Oh keine Sorge!«, ich presste die Lippen aufeinander. »Ich werde dir sowas von die Hölle heiß machen, Scott Tennessee!« Wütend trat ich mehr nach vorn »Darauf kannst du wirklich Gift nehmen!«
»Habe ich dich zu sehr verletzt, Officer?« Er betonte den Rang so genau, dass er nur darauf abwartete, bis ich dabei an die Decke gehen werde. Max warf uns beiden skeptische Blicke zu. »Jungs benehmt euch!« Bevor er sich an mich wandte »Kale du machst ein miesen Fehler, wenn du jetzt zu Deputy Michaels gehst.«
»Ich scheiß drauf!«, fiel ich ihm ins Wort und sandte dem Commander Todesblicke zu. »Und ich pfeif' auf dich du Hund!« Anstatt das Tennessee wirklich angefressen war, hoben sich nur seine Mundwinkel. Im Gegensatz zu ihm war Commander Ryan nicht auf allem gut zu sprechen. »Byron! Wenn du jetzt nicht sofort-
»Lass ihn Max!« Scott klopfte ihm auf die Schulter »Dann soll er mich doch bei Gabe verpetzen. Wer nicht hören will, der muss halt fühlen. Umso mehr macht es mich doch fröhlich zu sehen, dass Sergeant Byron an mich gedacht hatte.« Er schnitt eine Grimasse »Da sieht man mal das Worte wohl etwas mit einem anrichten können.« Trotz seines Grinsens, welches ich ihm zugern aus seine Visage geschlagen hätte, schnappte ich nach Luft und stieß ein Seufzer aus. »Wir werden sehen, was du davon hast, Tennessee. Dieses Mal gewinnst du den Kampf nicht.« Und damit hatte ich mich von ihnen abgewandt, bevor ich nur noch das Gefluche des Commander's vernahm. »Du Idiot! Du weißt ganz genau, dass Kale gleich...« Am liebsten hätte ich das alles gehört, was Max mir eigentlich indirekt zu sagen hatte, aber durch den lauten Kopierer, gingen ihre Stimmen unter. Meine Wut verpuffte nicht, denn ich brauchte nur an sein arrogantes Gesicht denken und schon stieg in mir die Galle hoch. Widerwillig blieb ich vor der Tür stehen, bevor ich die Klinke einfach nach unten drückte und die Tür aufgestoßen hatte. In Windeseile ließ ich die Tür laut zuknallen und der Schrei des Chiefs drang durch den ganzen Raum.
»Jesus!«, Gabe hatte vor Schreck die Gabel fallen gelassen, ehe er hochblickte und er ein finsteres Gesicht aufsetzte. »Verdammt Sergeant, haben Sie nicht schon einmal etwas von Anklopfen gehört?!« Doch anstatt mich zusammenzureißen und mir selbst einzugestehen nicht so mit meinem Vorgesetzten zu reden, versenkte ich die Faust auf seinem Schreibtisch, dass der Teller sich dabei bewegte. »Das was Sie als sinnvoll sehen, ist absolut nicht sinnvoll, Deputy!« Ich schnappte hörbar nach Luft »Ich will auf der Stelle, dass Sie mir ein anderen Partner zuteilen werden, ansonsten vergesse ich mich gleich!« Trotz meiner voluminösen Stimme, die ein langes Echo erzeugte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und setzte sich die Mütze ab. »Lassen Sie mich raten...« Er verzog das Gesicht »Tennessee macht Ihnen Ärger...«, stellte er fest und ich nickte energisch mit dem Kopf. »Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, mich mit Tennessee zusammenzuwürfeln?! Wir...Wir können nicht miteinander und er ist so inkompetent. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich solch einen arroganten und inkompetenten Commander gesehen, wie er!«, Ich konnte mich nicht beruhigen. Der Chief allerdings schien unbeeindruckt davon zu sein, bis er nur den Blick zur Tür hob, die aufgezogen wurde. »Du kommst gerade richtig, Scott.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und mahnte Scott mit Blicken. Scott hingegen schlenderte langsam auf uns zu, bevor er entschuldigend sich neben mich stellte. »Macht dir mein Partner Ärger, Chief?«
Der Deputy verengte die Augen zu Schlitzen und knirschte mit den Zähnen. »Nein...mir wird nur gerade das Frühstück verdorben...«, bis er wieder zur Tür sah und Max davor stand. »Chief...«, Max stammelte ein wenig vor sich hin »Es tut mir Leid, dass Byron-
»Commander lassen Sie und bitte allein und machen Sie die Tür hinter uns zu.« Gabe löste seine Arme von der Brust, bis er sich aufrichtete. »Keiner, außer die Beteiligten, müssen uns dabei zusehen. Kümmern Sie sich um Janet.« Tatsächlich drehte sich Max um, ehe die Tür hinter ihm leise ins Schloss fiel. Und als habe ich es nicht kommen sehen, erhob sich Gabe vom Stuhl, nur um nach Luft zu ringen. Luft, für das was er uns zu sagen hatte.
»WOLLT IHR MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?! ICH SITZE HIER IN MEINEM BÜRO UND BEKOMME SCHON HEUTE MORGEN DIE NACHRICHT VON MEINER FRAU MITGETEILT DASS MAN MICH AUF DIÄT SETZEN MÜSSTE! UND DANN TAUCHT IHR HIER AUF UND RUINIERT MIR MEIN VEGANES FRÜHSTÜCK?!?!?« Seine Stimme bebte vor Zorn, während Scott ein Grinsen preisgab. »Vegan?!«
Wutschnaubend krallte er sich an seinem Schreibtisch fest »Ja VEGAN!« Bevor er sich auf seinem Stuhl fallen ließ und Scott in ein Gelächter ausbrach. »Was hast du gesagt?! Deine Frau setzt dich auf Diät?! Oh mein Gott Chief das ist das mal erleben darf!«
»Halt die Klappe Scott! Meine Frau macht sich wenigstens Sorgen um meine Gesundheit! Du ganz zu schweigen...« er brach ab, weil ihm die Worte im Hals stecken blieben. Scott winkte nur lachend mit der Hand »Nun wenn du Tracy meinst Gabe... Ich bekomme von ihr immerhin Steak und Rippchen serviert. Außerdem bringt meine Freundin, nicht Ehefrau, das Bier, wenn es wieder Zeit für den Superbowl ist.« Er schnitt eine Grimasse »Tracy hasst Vegan und würde mir nicht sowas andrehen wollen.«
»Genug ist genug!«, schnaufte Gabe und er richtete den Blick auf ihn. »Wir sind wohl nicht hier um Smalltalk zu führen.«
»Stimmt, Gabe. Das sind wir nicht.« Scott blickte mich an »Lass mich raten, Gabe? Der Kleine hat mich wie eine Petze verpetzt, was?«
»Ich gebe dir gleich Petze!«, zähneknirschend beugte ich mich vor und erdolchte den Commander mit Blicken. Scott ließ sich davon nicht einschüchtern, sondern setzte die Mütze ab. »Gott was für ein Kindergarten. Ich habe dir schon gesagt, dass wir kein Landei aus Alabama nach Los Angeles holen sollten. Die ticken doch alle so vom Lande!«
Das genügte mir, dass ich mit Fäusten mich an Scott abwandte und ihn mit Blicken taxierte. »Wenn du noch einmal so scheiße über meine Herkunft redest, dann-
»Was dann? Drohst du mir etwa, Byron?« Das süffisante Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Wütend schob ich den Stuhl zurück und bevor ich ansetzen wollte, schnitt der Chief uns das Wort ab. Und wie er es tat. »Schluss jetzt!«, er ließ die Gabel auf dem Tisch fallen und baute sich vor uns auf. »Gott was habe ich für Idioten vor mir sitzen?! Das ist doch hier keine Schule, sondern ein Polizeirevier! Und ihr seid keine Schüler sondern ERWACHSENE Polizisten!« Brüllend polterte er das Glas auf dem Tisch, bevor er sich über den Mund wischte. Während er es tat, sah er direkt zu Scott, der sich grinsend zurücklehnte. »Hör auf zu lachen Tennessee!« Scott richtete sich auf, bevor er sich gähnend die Hand vorm Mund hielt. »Ach diese Langeweile... Gott dieses Streitschlichten raubt mir echt die Nerven.«
»Das musst du ja gerade sagen, ich denke das es dir den Verstand raubt!«, trichterte ich ihm ein und schon verschwand sein Lächeln für eine Weile, bevor er sich zu mir umdrehte. Oh ich hatte seine gesamte Aufmerksamkeit erzielt. »Den Verstand? Schon mal gewusst wen du hier vor dich sitzen hast, SERGEANT?!« Er tippte gegen seine Marke Ich bin in wenigen Monaten ein DEPUTY CHIEF und wenn ich den Rang erreicht habe, dann werde ich alles Machtstehende dafür tun, um dich im hohen Bogen rauszuschmeißen!« Zorn machte sich bei ihm bemerkbar. Doch das reichte mir, denn nach all dem was er mir an dem Kopf warf, ließ ich es mir nicht länger gefallen und rückte mit der Sprache heraus. Mir war es egal, dass gerade in diesem Moment die Tür aufging und Max hineinkam. Mir war es völlig legitim, dass ich diese Worte mehr als bitter bereuen werde. Noch bevor die Wut mich packte, krallte ich mich an den Lehnen fest, bis es mir so über die Lippen wich. »Ein Chief blickt nach von, aber du blickst doch selbst zurück. Du hängst an nem Toten fest und glaubst alles besser zu wissen!«
»Kale!«
»Und du glaubst ernsthaft, dass dein Partner zurückkommen wird? Mein Gott komm vom Trip runter Tennessee und sieh der Wahrheit ins Gesicht. Dein Partner ist tot. Ende im Gelände. Mausetot! Wahrscheinlich solltest du dir ein anderen Job suchen.«
»Kale nicht!« Trotz der Stimme von Max, überhörte ich sie gekonnt und starrte Scott wütend in die Augen. Ihm blieben die Worte im Hals stecken und er wurde so kreidebleich im Gesicht. Eine Genugtuung. »Weißt du was? Wenn ich ein Landei bin, dann bist du ein verbitterter Vollidiot, der doch zu nichts gebracht hat. Hat dich der Tod etwa so ausgebremst, huh?«, Ich schob den Stuhl zurück und schnaubte »Meine Güte Scottie werd' Bestatter und pflege den Grab deines Freundes Harriet.«
Das genügte, denn durch das laute Knarzen des Stuhls, sprang Scott auf, bevor er sich an Gabe wandte und auf ihn zustürmte. Erst dann beschloss er nichts zu sagen, presste die Lippen zusammen und drehte sich verachtend nach mir um. Der Hass in seinen Augen. Die Verachtung. Alles was man nicht sehen wollte, tauchte auf. Und dann passierte das, was mich alles bereuen ließ. Er zog seine Waffe hinaus, schmiss sie mir auf dem Schoß, bis er wortlos in schnellen Schritten die Tür erfasste und sie im lauten Knall zufallen ließ. Der Hall hallte durch den Raum und alle Augenpaare, die des Chiefs und des Commanders, blickten in meine Richtung. Max versuchte Scott zu erwischen. Gabe stand auf, nahm sich seine Mütze und schlug auf mich ein. Erst als er sie sich aufgebracht aufsetzte, nahm er mir die Waffe und knallte sie auf dem Tisch. »Ich habe wirklich gehofft hier Ruhe zu finden, Byron. Ich habe gehofft Veganes genießen zu können...und...und...« er fasste sich an die Nase »UND DOCH WERDE ICH WIEDER SCHLECHT GELAUNT NACH HAUSE KOMMEN!« Ruckzuck wurde der Teller auf dem Boden befördert. Gabe schnappte nach Luft und drehte sich nach mir um. Das schlechte Gewissen, was sich jetzt in mir breit machte, jagte mir selbst eine Heidenangst ein. Doch Gabe nahm mir alles ab, was ich nicht hören wollte. »Verdammte Scheiße Byron! Wissen Sie was Sie sich da gerade geleistet haben?!«
Seufzend senkte ich den Blick. »Ja, Chief.«
»Sie wissen von Scott's Vergangenheit also Bescheid und obwohl er es Ihnen nahegelegt hatte, nutzen Sie das für Hass, Verachtung und das was man hier nicht sehen will!« Er beugte sich vor und stützte sich an meinen Armlehnen ab. »Wo ist der Sergeant hin, der mich im Coachella Festival ziemlich beeindruckt hatte?! Der sich kein Ärger erlaubte, geschweige mit jedem Polizisten klarkam?! Derjenige, der mir nahegelegt wurde, ihn nehmen zu müssen.«
Mühsam hob ich den Kopf an und stieß ein Seufzer aus »Ich weiß es selbst nicht. Ich...ich...«
»Kale? Normalerweise müsste ich Sie einfach feuern lassen, aber ich weiß das ich es nicht tun werde. Sie haben nämlich Potenzial und dieses darf durch solche Situationen nicht ausgeschöpft werden. Was Sie sich da geleistet haben, war leichtsinnig, dumm und ein Eigentor. Vor allem weil Sie das irgendwie mit Scott wieder gerade hinbiegen müssen...«
Als er das sagte, hob ich den Kopf an und er las mir alles von den Lippen ab. »Sie werden wohl mit Tennessee zusammen arbeiten müssen. Egal was auf Sie zukommen wird, Kale. Lernen Sie mit ihrem Partner klarzukommen oder lassen Sie es ganz bleiben.«
Trotz seiner Worte, konnte und wollte ich dem alles kein Glauben schenken. »Gabe! Ich kann nicht-
»Wollen Sie ein Chief werden, Byron?«
Ich nickte benommen und er brachte mich mit seiner Hand zum Schweigen. »Dann sehen Sie zu, dass Sie Land gewinnen. Und damit ich mich auch ganz klar ausgedrückt habe, sind Sie für zehn Tage freigestellt.«
»WAS?!« Ich konnte mich nicht mehr zügeln. »Sie suspendieren mich dafür, obwohl ich ein Anliegen hatte?!«
»Das war kein Anliegen.« Er schüttelte mit dem Kopf und lachte leise auf »Sondern das war ein Zeichen dafür, dass Sie es so zu nichts bringen werden. Wir basieren auf Teamwork und wir arbeiten zusammen. Was auch immer Sie in Alabama gelernt haben, Kale. Wir sind anders. Größer, stärker und zeigen Zusammenhalt. Also wenn Sie der Aufgabe nicht gewachsen sind, dann sind Sie hier nicht richtig bei der LAPD.« Er machte eine Pause, bevor er sich seinen Papieren widmete und mir den Rücken kehrte. »In zehn Tagen möchte ich Sie wiedersehen. Bis dahin haben Sie die freie Entscheidung, was für Sie am besten ist. Wollen Sie eine Zukunft oder möchten Sie zurück nach Alabama? Die zehn Tage werden wohl reichen, um Sie zwischen einer Wahl zu stellen, Kale. Und jetzt bitte ich Sie mein Büro zu verlassen. Die Unterhaltung erkläre ich hiermit für beendet.«
Wütend hatte ich die Eingangstür hinter mir zufallen lassen, bis ich mich auf den Treppen niederließ und mich am Nacken kratzte. Verdammt da hatte ich mir etwas eingebrockt! Zehn Tage?! Ich schaffte doch keine zehn Tage! Ich musste arbeiten! Wie sollte ich auf andere Gedanken kommen?!
Niedergeschlagen blickte ich zur Tür, die aufgerissen wurde, und entdeckte Max Ryan, der sich neben mich niederließ. Stumm griff er nach einer Zigarette, die er sich ansteckte und tief nach Luft holte. »Ich müsste echt verrückt sein, dass ich dich freiwillig aufsuche.« Er fasste sich zusammen »Aber was du da im Büro des Chiefs getrieben hast war absoluter Leichtsinn!« Ich war auf kein Smalltalk aus und doch tat er es gerade. Smalltalk führen. Verbissen kaute ich auf meiner Lippe herum. Ich wollte das alles nicht mehr hören, nicht nachdem wirklich jeder mich enttäuscht hatte. »Kale, wenn ich eine Entscheidung zwischen euch beiden treffen müsste, dann werde ich immer Scott nehmen. Das musst du doch wissen.« Er paffte »Und warum ich das tun würde? Ganz einfach! Weil er der beste Cop ist, den man kennt. Scott ist hilfsbereit, liebenswürdig, ein Freund und-
»Ich will es nicht hören!«, ich hielt mir die Ohren zu, bis er meine Hand von der rechten Seite wegzerrte und mich zu sich umdrehte. »Und er hatte dir dein verdammten Hintern gerettet, du Blödmann!« Schnalzte er mit der Zunge und skeptisch kniff ich die Augen zusammen. Wie bitte? Wollten sie mich...
»Du willst mich doch auf dem Arm nehmen.«, stieß ich schwer aus und er seufzte »Nein dieses Mal verarscht dich keiner. Willst du wissen was Scott alles für dich getan hatte?« Der Commander trat die Zigarette aus und faltete die Hände zusammen. »Während du schon Anschiss vom Chief auf dem Coachella bekommen hattest, hatte Scott dafür gesorgt, dass du nicht rausgeworfen wirst! Das Management der Collins bestand darauf dich feuern zu lassen. Der große Chief Hill war schon eingewilligt es zu tun, aber dann kam Scott und er hatte die Schuld auf sich genommen.«
Als er das sagte, weiteten sich meine Augen. »Du willst mir nicht sagen, dass-
»Dass Scott die Schuld auf sich genommen hatte? Oh doch Kale! Tennessee ist zu Hill hingegangen und hat gesagt, dass er es dir erlaubt hatte, dort im Backstagebereich zu sein. Durch sein Geständnis hatte er dich davor bewahrt nicht hinausgeworfen zu werden! Dabei hatte der Chief ein Auge zugedrückt!«, Max erhob sich wieder, bis er sich die Mütze aufsetzte und nach Luft schnappte. »Was auch immer du zusammenreimst, Byron. Er hat dir mehrere Male den Arsch gerettet und das macht er, weil er dich als Partner sieht. Egal was er auch immer gefaselt haben muss. Aber mein Gott krieg das wieder hin! Ich will es nicht bereuen dich am Flughafen abgeholt zu haben, falls Tennessee beschließt zu gehen. Denn ohne Scott funktioniert hier nichts! Scott hat so viel Scheiße im Leben erlebt und doch nimmt er die...die letzte Kraft auf sich um dich in Schutz zu nehmen!« Anspannung lag in der Luft und Max sah mich nicht einmal mehr an. Erst als er sich zur Tür zudrehte, sah er mir nach, bis er regungslos den Kopf einzog und nach drinnen verschwand. Und während er wegging, erhob ich mich benommen von den Stufen und klopfte mir den Staub von der Jeans. Erst dann fing ich an zu realisieren was für ein großen Mist ich da gebaut hatte. Doch irgendwie stieg das Verlangen nach etwas auf, dass ich wütend mir die Uniform auszog und nur noch im Hemd und Jeans mich auf dem Weg ins Apartment machte.
Im Apartment musste ich eine kalte Dusche nehmen. Eine, die mir den Kopf wusch. Trotz des ganzen Ärgers beschloss ich das nicht auf heute beruhen zu lassen. Tennessee und ich konnten uns nicht ausstehen, also werde ich heute Abend seine Bar nicht einmal auf dem Weg aufsuchen. Ja, ich musste verrückt sein eine Bar unbedingt aufsuchen zu wollen. Ich kannte mich nicht in Los Angeles aus und doch nahm ich die Kraft auf mich mich in Ruhe fertig zu machen und loszugehen. Erst bei der kalten Dusche schlug meine Stimmung um. Sie wechselte sich schnell zum Positiven. Entschlossen krempelte ich mir die Ärmel des schwarzen Hemdes nach oben, bevor ich die dreckige Jeans gegen eine schwarze umtauschte und mir in Ruhe die Haare machte. Letztendlich nach der Haarkur, die ich mir in das blonde Haar einmassierte, setzte ich mir die Sonnenbrille auf, packte das Geld ein und machte mich schleunigst vom Acker.
Am Santa Monica Beach entlang gab es eine Strandbar, wo ich mich am Hocker niedergelassen und meine erste Coke getrunken hatte. Frustriert setzte ich mich auf und studierte die Gäste etwas genauer.
»Ich wünschte, dass du dort verreckt wärst und nicht mein Partner.«
Wut kam in mir hoch, als ich an seine Worte denken musste, die er mir heute vorgeworfen hatte. Aus Wut entwickelte sich das schlechte Gewissen.
Er hatte mich gerettet. Das musste ich erstmals verdauen.
»Was kann ich dir bringen?«, Ich sah hoch zu einer Barkeeperin, die wirklich in einem Blumenkleid auf mich zukam und mich anstupste. Ich zog die Nase kraus, bevor ich den Blick abwandte und dabei war das nächste Getränk heraussuchen zu wollen. Doch als ich gerade zum Reden ansetzen wollte, tauchte sie vor meinen Augen auf. Rachel Collins, das kleine Biest, gefolgt von einer Freundin. Dieses Mal hatte sie ein Mädchen im Schlepptau, die definitiv nicht auf dem Coachella Festival aufgetaucht war. Ein farbiges Mädchen mit ein Lächeln auf dem Lippen, während Rachel, gesegnet von der Arroganz, neben ihr herlief. Dass sie schon sehr aus der Menge herausstach, konnte ich nicht leugnen. Sie tat es. Und wie sie es tat.
Genau als ich gerade mir eine Coke bestellen wollte, sah ich die beiden auf mich zukommen. Rachel hatte mich gesehen, dass sie sich ihre Freundin schnappte und sie mein Tisch anstrebten. Minuten verstrichen und einmalig stand das Biest vor mir. »Officer Byron.« Begrüßte sie mich kichernd und das Mädchen neben ihr hob den Blick. »Tahlie das ist der Cop, der mich doch auf der Bühne verhaftet hatte.«
Tahlie, so wie sie das Mädchen nannte, weitete die Augen. »Oh...hi.« Stieß sie aus und ich reichte ihr meine Hand. »Kale Byron.«
»Tahlie Jones.« Sie kicherte und ergriff meine Hand. Allerdings sah Rachel von ihr zu mir auf und bevor ich meine Hand zurückzog, trennte sie uns, indem sie sich vorbei drängelte. »Officer macht es dir etwas aus, wenn wir uns zu dir setzen werden? Die Tische sind überfüllt und wir möchten zugern etwas vom Strand sehen.«
Obwohl ich gewillt war nein zu sagen, nickte ich nur, bis ich aufrückte und die beiden sich neben mich niederließen. Die beiden Quasselstrippen schnappten sich die Karten und studierten sie lange nach. Als meine Barkeeperin, die mit mir angehend flirtete, zu mein Tisch gelangte, verzog sie das Gesicht die beiden Frauen neben mir zu sehen. Stammelnd schaute sie auf ihre Finger »Ähm...was möchtet ihr trinken?«
»Ich nehme gerne eine-
»Wir nehmen drei Mal Tequila Sunrise!«, fiel Rachel mir ins Wort und mit einem Mal klappte sie die Karte zu und drückte sie ihr in die Hände. Irritiert starrte ich sie an und bevor ich Protest einlegen wollte, notierte die Barkeeperin sich das alles und wandte sich zum Gehen. »Miss Collins Sie wissen doch sicherlich, dass ich...« ich hielt inne, weil Tahlie dazwischenfunkte. »Boah Rachel hast du das schon eigentlich in der neuen VOGUE gelesen? Royce Heaven, der die Dame aus Washington geheiratet hatte, wird einen eigenen Verlag gründen. Es steht hier schwarz auf weiß.«
Schweißperlen rannen mir von der Stirn, als mir klar wurde, dass sie von meinen Royce sprachen. Royce, mein bester Freund. Scheiße!
Rachel schenkte ihre Freundin mehr Aufmerksamkeit, dass sie auf das Thema einging. Doch es vergingen Minuten, wo ich versuchte hineinzugrätschen. Bis uns die Cocktails vor der Nase platziert wurden. Ein Tequila Sunrise. Oh weia das stank ziemlich nach Alkohol.
Nie wollte ich den Schwur brechen, aber die Damen hoben die Gläser an und stießen sich gegenseitig zu. Ihre Augen ruhten auf mir. Rachel sah mich lüstern an und stupste gegen mein Glas. »Prost.«, kicherte sie.
Stammelnd kam ich doch noch zu Wort »Prost.« Und schon gab ich mich der Versuchung des gefährlichen Getränks hin und kippte mir mit ihnen den Cocktail hinunter.
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