Fourteen: Amazing Fear
Kale Byron
Mein Blick wanderte zu meine Hand, die die Polizeimarke eng umschlossen hatte. Seit Minuten lag die Besonderheit in meine linke Hand, während ich mit den Fingern auf dem Tisch tippelte und tief durchatmete. Was machte ich nur im Leben falsch, dass ich überhaupt bei allem zum Scheitern verurteilt war?
Wutschnaubend hatte ich mir meine Limonade gegriffen und wieder Trübsal geblasen. Nicht einmal zu Alkohol wollte ich greifen, obwohl ich so verärgert war. Ich rümpfte die Nase und stützte mich am Kinn ab. Die Wut und die Enttäuschung auf mich selbst stieg in mir auf, dass ich das Glas nahm und es in vollen Zügen hinunterkippte. Jetzt sollte ich erst recht mich betrunken machen, aber egal wie sehr mein Wille darauf bestand, mein Verstand hielt mich davon ab es nicht zu tun. Also blieb es mir nicht anderes übrig, als wieder Trübsal zu blasen und dabei aus der Limonade zu schlürfen. Ich starrte auf die Wand und seufzte schwer. Sie hätte echt mal einen Anstrich nötig gehabt, warf ich nachdenklich ein und tippte auf dem Holztisch herum. Oh und dieser Holztisch sollte ich echt hinauswerfen, der zerkratzt doch viel zu sehr. Seufzend fasste ich mir ans Kinn und atmete tief durch. Noch nie hatte mich das alles hier so sehr zum Nachdenken gebracht, dass ich absolut in Stille auf dem Stuhl verharrte und nichts mit mir anzufangen wusste. Augenblicklich legte ich den Blick auf dem Kühlschrank, aber ich hatte kein Grund einkaufen zu gehen. Immerhin hatte ich noch etwas Joghurt und Aufstrich im Fach. Bei dem warmen Wetter wäre absolut Eis am Stiel angesagt, aber egal wie sehr ich mich dazu motivieren wollte aufzustehen, mein Körper regte sich nicht. Meine Beine wollten nicht einmal aufspringen, so wie es sonst immer der Fall war. Schlafen gehen? Keine gute Idee. Die Wohnung putzen? Hier war alles schon blitzeblank. Ein tiefes Seufzen drang aus meiner Kehle, dass ich mir die Limonade hinterher schob und mein Ärger damit herunterspülte. Bevor ich an Langeweile und an meine Gedanken zerbrach, hatte ich unfreiwillig den Stuhl weitgehend vom Tisch weggeschoben, dass ich keine andere Wahl hatte, außer aufzustehen. Erst als ich auf beiden Füßen stand, marschierte ich ins Schlafzimmer, schnappte mir die Sportsachen und zog sie mir an. Wenn ich schon hier keine Beschäftigung finden kann, dann werde ich es wohl draußen oder außerhalb der vier Wände versuchen müssen.
Hastig stülpte ich mir das Tanktop, sowie die Sporthose über, bis ich mir widerwillig die Schnürsenkel meiner Turnschuhe zuband und mir die Armbanduhr umlegte. Danach spazierte ich schon aus der Haustür, bis ich mir die Kopfhörer mitnahm und die Tür hinter mich zufallen ließ.
Draußen war es ganz anders, als ich es wahrgenommen hatte. Während in Alabama eher Ruhe herrschte, war hier nichts als Chaos. Autos stauten sich zusammen, Menschenmassen rannten kreuz und. Quer über die Straßen und die Jogger hatten kaum ihre Freiräume sich voll und ganz bewegen zu können. Man könnte meinen in New York zu sein, doch statt den Central Park und die Hochhäuser, hagelte es nur nach Palmen, Sommerhitze und verschiedene Bauten. Am Strand hingegen sah das Chaos wieder etwas erholsamer und beruhigender aus, dass ich dort einen Zahn zu legte und direkt mit Musik im Ohr den Santa Monica Beach durchjoggte. Es war ein schöner Ausblick direkt mit bloßen Augen aufs Meer zu schauen und durch das Ozeanfarben Blau, lud es jeden ein ins kühle erfrischende Nass zu springen und abzutauchen. Ich ärgerte mich im Nachhinein keine Schwimmsachen mitgenommen zu haben, dass ich also brav von der Seite aus zugucken konnte, wie alle Menschen jubelnd ins Meer gesprungen waren. Kinder und Großfamilien saßen an den Stränden und genossen das angenehme Wetter, während eindeutig junge Erwachsene mehr die Sau herausließen und sich mit Musik beduselten.
»Los Richie Rich du bist dran!«, hörte ich jemand rufen und bei der Stimmfarbe, stoppte ich in meiner Bewegung und entdeckte eindeutig das Mädchen mit den pinken Haaren, die keine geringere als Rachel ins Meer zog. Rachel, die ausschaute, als würde sie es nicht wollen, gab sich schwer geschlagen, denn die andere Freundin eilte der andere zur Hilfe und stand ihr vollkommen bei. Ich sog scharf die Luft ein, als mich die frische Meeresluft erwischte und es mich am Nacken traf. Hastig ging ich fast in die Hocke, um tief durchzuatmen, bis ich mich aufrichtete und nun mir ein Grinsen auf die Lippen schlich, weil Rachel ins Meer gesprungen war. Doch es dauerte nicht lange, bis sie aus den Wellen flüchtete und sich auf das Handtuch werfen wollte. Innerlich hätte ich zu gern mich zu ihnen gesellt, aber als meine Augen den Kontakt mit die des Freundes machten, schob ich mir die Sonnenbrille auf die Nase und zog mir die Basecap tiefer ins Gesicht. Um nicht aufzufallen, joggte ich eilig Ann ihnen vorbei, bis ich aus ihrer Reichweite war und trotzdem alles mitbekommen konnte.
Dieser Milo, der sich wirklich wohl selbst feierte, hatte sich neben seine Freundin hingelegt. Warum musste ich den Blick auf sie haben, wobei sie mich nicht sehr im geringsten interessierte? Irgendetwas verschaffte mir solche eine Wut im Bauch, dass ich mit geballten Händen mich umdrehte, um mein Weg nach Hause fortzusetzen. Die Wut hatte mich den ganzen Nachhauseweg nicht losgelassen, dass ich diesen Knoten im Magen spürte. Es war wie ein Knoten, der nichts aussuchen hatte. Nur die Wut verebbte leicht und ich versuchte alles, um die Wut im Bauch los werden zu können. Wütend wie ich gerade war, sprintete ich durch und durch. Ohne Pause und ohne einen Zwischenstopp. Wie gebannt rannte ich weiter, so stark mich meine Beine noch trugen. Mir brannte es in den Lungen, durch die Geschwindigkeit, die ich anstrebte. Ich konnte nicht mehr aufhören geschweige ein Ende fürs Laufen zu finden. Meine Gedanken blieben an sie. Das Mädchen, die mich doch unbewusst fasziniert hatte. Warum brachte sie mich beinahe dazu meine eignen Regeln brechen zu können?
Sie ist tabu Kale, setzte ich an und versuchte es mir selbst als eine „Floskel" sagen zu können. Sie ist tabu, sie ist tabu, sie ist tabu und sie ist und bleibt tabu!
Meine Hand packte die Tablettenschachtel, die ich immer bei mir hatte, wenn mich die Müdigkeit überkam. Sie übermannte mich komplett, dass ich mir eine Pille herausfischte und sie mir einwarf. Keine Sekunde später sprintete ich hochmotiviert weiter, achtete nicht mehr auf die gepackte Wut und auf das, was mir selbst im Wege stehen wird. Commander Scott Tennessee hatte mit allem Recht behalten. Ich darf nicht einmal das Risiko eingehen meinen Job inn Gefahr zu bringen. Also blieb mir nichts anderes übrig außer Rachel abzuhaken, was ich hiermit direkt tat. Denn als ich in das Zimmer platzte, hatte ich mir ein Glas von er Brause gekrallt, es auf dem Tisch geknallt, bis ich mich umdrehte und mich daran zu schaffen machte wirklich alles zu tun, ohne das mich irgendwelche Pläne durchkreuzen werden.
Wahrscheinlich könnte jeder meinen, ich sei krank, aber doch hatte ich mich aufs Laufband geschmissen, um mich abzulenken. Musik ging ins Ohr. Musik drang wieder hinaus. Musik kam, Musik verging. Es war ein komplettes Durcheinander, wie meine Wahrnehmung auf die Musik reagierte, Keuchend schmetterte ich die Kopfhörer auf das Sofa, bis ich mich abgekämpft auf dem Boden fallen ließ und die Augen schloss. Ich hatte es übertrieben, meine Atmung ging immer flacher. Auf und ab und wieder auf und ab. Ich hievte mich hoch, fasste mir an die Schläfen und diese kräftigen Kopfschmerzen tauchten auf, mit denen ich nichts anzufangen wusste. Als wenn es nicht genug Folter für mich wahr, setzte mein Herz aus, als ich eine Temperatur ertastete, die mich in Panik versetzte. Rasch löste ich mich vom klebrigen Boden, hastete in das Wohnzimmer und meine Augen richteten sich auf die Heizung.
Panisch sah ich nur noch die 4 die auf der Heizung stand und sofort packten meine Hände den Knopf und schraubten ihn auf die Null zurück. Bevor mich etwas erwartete, hatte ich die Fenster aufgerissen, damit die frische Luft hineinkam. Die Wärme verging so schnell aus dem Haus, als hatte sie nie existiert. »Ich habe doch die Heizungen nicht aufgedreht...«, hörte ich mich selbst sagen und immer mehr senkte ich den Blick zum Knopf der Heizung und schüttelte mit dem Kopf. »Es reichte, dass einmal mir etwas passierte und das diese Fehler mich dazu bringt, mir nicht selbst dafür verzeihen zu können.«, War das letzte was ich sagte, ehe ich in die Küche lief und wieder meine Schlafpillen herausfischte. Erst als ich die Halbe einwerfen wollte, verneinte ich direkt, dass ich statt eine halbe zwei ganze Pillen dazu nahm und sie mir hineingezogen hatte.
Und gnade Gott dafür, dass mich auch heute Abend nicht mehr die Träume heimsuchen werden können, fügte ich im Stillen zu, bis mich die Müdigkeit übernahm, ich den Halt unter meinen Füßen verlor und wegdämmerte. Weg, als würde nichts existiert sein.
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