Forty-one: Amazing Birthdaypartys
»Und du bist dir wirklich sicher, dass er das mögen würde?« Warf ich fragend ein, nachdem ich mit solch einer Skepsis das Geschenk begutachtete. Kaum hatte ich mich auf dem Beifahrersitz niedergelassen und schon schoss mir diese ungewöhnliche rote Schachtel ins Auge. Scott schürzte diabolisch die Lippen. »Er wird es begehren« Seine Mundwinkel gingen dabei nach oben und er gab mir den frechen Seitenblick. »Das ist die beste Idee des Jahrhunderts«
»Indem wir einem Freund, der noch eine Freundin hat, Plüschhandschellen schenken?«
Scott gluckste leise und hob den Finger an »Nicht nur die Plüschhandschellen, Kale« er holte nach Luft »Sondern ein ganz bestimmtes Objekt, was er für Trixie einsetzen könnte«
Ich verdrehte die Augen und sah es schon kommen, wie er meinte das andere Paket aus dem Beutel zu nehmen. Gesagt als getan holte ich es hervor und mir fielen fast die Augen raus, als ich dieses gewagte Ding in meinen Händen hielt. »Nicht.dein.ernst!«
Scott lachte sich kaputt und versuchte sich die Tränen wegzuwischen. »Und wie sehr mir das ernst ist«
»Du schenkst ihm dazu ein Flogger?!« Entwich es mir und mir klappte immer noch die Kinnlade herunter. Scott Tennessee, der so streng sein konnte, was nicht jeder mögen würde, der ab und an launische Cop, verschenkte BDSM Zeug an einem Partner. An einem Partner, der eine glückliche Beziehung führte. Mir tat Max jetzt schon leid, wenn er das Geschenk vor allem auspacken würde. Scott Tennessee hingegen zeigte keine Reue und keine Scham, dass er mir zunickte und sich versuchte ruhiger zu halten. »Trixie muss mal der Arsch versohlt werden«
»Sie ist seine Freundin und die Frau seiner Kinder!«
»Und sie ist ein richtiger Teufelsbraten!« Schoss er zurück und entspannte sich umso mehr beim Autofahren. »Sie pflichtet Max andauernd bei mit ihr auszugehen. Aber nicht in ein normales Lokal, nein es muss ja gleich eines der teueren Variante in der Gegend sein« Scott rollte mit den Augen und stieß die Luft nach draußen »Sie zickt herum, wenn Max einmal es nicht geschafft hatte den Garten auf Vordermann zu bringen. Sie meckert bei jeder Sache, dass Max, nur weil er eine Zivilistin verhaften musste, wohl scheinbar was gelaufen sein müsste«
»Das klingt sehr nach Eifersucht« stellte ich behutsam fest und vernahm sein Gelächter »Das ist keine Eifersucht. Das ist die Hölle und wenn sie mal zurechtgestaucht werden würde...« er ließ den Satz unausgesprochen aus seinem Mund klingen und seufzte schwer. Stille kehrte im Auto ein, eine beunruhigende Stille. Wahrscheinlich weil sich bei mir Bilder im Kopf festsetzten. Kein Max und keine Trixie. Nein , sondern Scott Tennessee und seine Tracy. Es wurde schon so unangenehm, dass ich den Kopf schüttelte und die blödsinnigen Gegenstände in den Boxen packte. Rasch wandte ich mich an Scott »Du bist doch...« ich schluckte schwer und versuchte es nicht auszusprechen. In Hoffnung er würde mich nicht gehört haben, schaute ich weg. Aber er hatte mich gehört »Was wolltest du sagen?«
Verdammt! Verdammt! So eine Scheiße! Ich fluchte innerlich so laut wie ein Gewitter, gab mir in meiner Vorstellung eine saftige Ohrfeige und verbannte jeglichen Gedanken an dem Commander und der zarte Rothaarschopf. »Du bist doch nicht ein sadistischer dominanter Teufelskerl?«
»In deinem Worten gut aussehend dominant, gesegnet von Arroganz und ziemlich selbstsicher auf dem Gebiet?« Fügte er ein und ich kniff die Augen zusammen. Als ich nichts erwiderte, schaute er nach vorn und seine Lippen blieben versiegelt. Mist er wollte mich aus der Reserve locken und ich fiel auch noch darauf rein. »Also bist du es nun?«
»Was glaubst du denn, Kale?« Scherzte er. Der Commander war zurecht auf Scherzen aufgelegt gewesen und brachte mich in Unsicherheit. Ich hasste es selbstsichere und vor allem selbstbewusste Freunde um mich herum zu haben. Ich schluckte die Angst hinunter und ballte meine rechte Hand zur Faust. Nur um irgendwo den Frust abzulassen. »Ich glaube, dass du dem Klischee entsprichst. Du weißt schon, was gerne über Polizisten gesagt wird«
»Das kann ja nur von ner Frau kommen...« murrte Scott und sein Blick glitt zu mir. »Was?!« Schnaufte ich, als er mich zu lange begutachtete. Lachend wandte er sich von mir ab »Lass mich raten? Das hat dir dein Mädel gesagt, dass alle Polizisten gleich dominante selbstsichere Männer sind? Oder noch besser zu Doms mutieren?«
Augenblicklich weitete ich die Augen »Bist du verrückt!? Nein das hat sie mir nicht gesagt, aber andere sagen es«
Scott hielt den Blickkontakt zu mir aufrecht, mit dabei ein diabolisches Grinsen zu zeigen »Wer sagt es denn?«
»Es sagen einige...« knurrte ich, aber Scott lachte »Und wer ist einige?«
»Ach fick dich doch!« Entfuhr es mir eine Spur zu laut, was ihn trotzdem dazu veranlasste weiterhin sarkastisch zu sein. Natürlich war er ironischerweise an solchen Gesprächen interessiert gewesen, dass er weiter nachbohrte. »Ich kenne keine Frau, die sowas je sagen würde. Aber um auf deine Frage zurückzukehren, ja in mir lebt eine böse Seite eines dominanten selbstsicheren und vor allem eigensinnigen Polizisten, die sie aber nicht auslebt«
Das kam direkt. Mir klappte die Kinnlade herunter »Aber du und Tracy ihr macht doch nicht-
»Ach komm schon Kale! Jedes Paar probiert einige Dinge aus. Ich meine du bist ein Cop. Wieso legst du nicht deinem Mädchen einmal die Handschellen an, so wie du es bei einem Zivillisten machst? Glaube mir die meisten stehen darauf« Er zwinkerte mir frech zu und sein Blick fiel nach vorn »Candie kann von meinen Qualitäten nicht genug bekommen«
»Okay stop! Ich will nichts über eure Sauerei wissen!«
Scott nahm das als Antwort hin, bevor er sich ganz von mir abwandte und ein freches Grinsen auf den Lippen hatte »Du wirst schon sehen, was ich damit meine« Und der Commander mich mit schmutzigen Schmuddelbildern in meinen Gedanken zurückließ.
Max Ryan hatte lachend die Arme nach oben geworfen, nachdem sein kleiner Sohn die Tür aufgemacht hatte. Er wird bald fünf Jahre alt und hatte jetzt schon ein ausgeprägten Charakter gehabt. Timothy, so wie sein Name war, stand in der Türschwelle und seine Kinderaugen schossen zu uns nach oben. Ich kniete mich leicht vor ihm hin, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. »Hey Kleiner« dabei klopfte ich ihm auf sein Haarschopf und er fing an zu kichern. Währenddessen begrüßte Max Scott und scheuchte seinen Sohn von uns weg. »Na los Tim! Du sollst doch Mama beim Auspacken helfen oder willst du das sie sauer wird«
Der Kleine schüttelte mit dem Kopf, bevor er sich fest an den Hosenbein seines Vaters klammerte und sich mit seinen kleinen Kinderhänden an ihn festhielt. Max seufzte. Ich blieb neben Max stehen und winkte ihm zu »Alles Gute zum Geburtstag Max!«
Mac nickte mir leicht mit einem gequälten Gesichtsausdruck zu und sein Blick wanderte zu seinem Sohn nach unten. »Tim? Mama wartet«
Der kleine Tim schüttelte mit den Kopf, bevor er sich fest an seiner Jeans einhakte. Max kniff schon die Augen zusammen und ließ die Schultern hängen. »Kommt rein Jungs! Wie ich sehe werde ich den kleinen Racker gerade nicht los«
Nickend traten wir ins Haus, bis Scott schon diabolisch das Päckchen reichte. »Eine kleine Aufmerksamkeit höchstpersönlich« nannte er die ganze Geste. Max nahm lachend das Geschenk an. »Oh Leute das ist doch nicht nötig gewesen« während er redete, klammerten sich seine Finger um die Schleife, die er aufmachte. »Ich bin mir so sicher, dass es die neue Grillzange ist. Ich habe dir schon gesagt Scott, dass meine durch meine Kinder kaputt gegangen ist...« faselte er weiter. Ich versteifte mich ein wenig, vernahm Scott's leises Gelächter und Max Reaktion, als sein Blick auf das Objekt fiel. Seine Augen weiteten sich, die Wangen wurden rot und er schluckte den großen Kloß hinunter, der sich in seiner Kehle gebildet hatte. Wie erstarrt blickte er auf die Gegenstände.
»Was ist das Papa?« Kicherte Tim. Hastig klappte Max den Deckel zu und schüttelte wie resigniert den Kopf. »Das ist ein Papageschenk. Das ist ein böses Geschenk, was für Kinderaugen nicht gedacht ist« Das letzte sagte er in unsere Richtung und schnaubte verächtlich. Als er Scott's Gelächter bemerkte, knallte er die Box neben sich auf den Tisch. »Bist du bescheuert Scott?! Wenn das Trixie sieht dann wird sie mich eigenhändig umbringen!«
»Und das kannst du ihr nachts austreiben« scherzte Scott und Max stöhnte theatralisch auf. »Das ist nicht so leicht man! Du hast keine neugierigen Kinder und vor allem keine Frau, in der eine sadistische Ader schlummert und-
»Mäxchen was brauchst du denn so lang?« Unterbrach uns eine weibliche Stimme und spähte aus der Ecke. Scott und ich konnten nicht mehr. Scott hatte schon Humor gehabt, aber als ich den Kosenamen von Max Ryan hörte, konnte ich nicht anders als lauthals loszulachen. »Mäxchen« prustete Scott los und er klammerte sich an meine Schulter. »Sie nennt dich Mäxchen«
Max fand es ganz und gar nicht lustig und grummelte etwas vor sich hin. »Halt einfach dein Maul, Scottieboy«
»Papa was ist mit halt dein Maul?« Fiel Tim ein und Max weitete die Augen. Sofort fasste er sich an beiden Schläfen und schüttelte mit den Kopf. »Nein Tim sowas sagen Kinder nicht. Das ist nur...vergiss es einfach« Er kniete sich vor sein Sohn hin und sah ihn panisch an. »Sowas sagen nur Daddy's«
»Dass du dein Maul halten sollst?« Fing der kleine Tim wieder an und Max wurde rot im Gesicht. »Nun geh zu Mom« schon scheuchte er den kleinen vorwärts. Max stieß vor Erleichterung die Luft aus und richtete sich auf »Jesus...Kinder« dann nickte er uns zu »Wollt ihr ein Bier? Für dich Kale habe ich Cola oder Fanta geholt. Mir wurde ja gesagt, dass du gar kein Alkohol trinkst«
»Das ist sehr nett von dir, Max« setzte ich an und wir folgten ihn mit nach draußen, wo ein paar Menschen standen und sich unterhielten. Eine ältere Dame, eine Etepetete, mit großen goldenen Ohrringen, in rosa Hosenanzug, blickte kritisch in unsere Richtung. »Wer sind das, Max?« Hakte sie ein, aber Max beachtete sie gar nicht, sondern stieß nur ein Seufzer aus. »Das sind meine Arbeitskollegen, Schwiegermama«
»Müssen die nicht alle auf der Arbeit sein?« Stocherte die ältere Lady weiter herum, aber als Max nur die Augen zusammenkniff, meldete sich Trixie zu Wort. »Sie haben unterschiedliche Arbeitszeiten, Mama.« Trixies Teufelsmutter schaute ihren Gatten an, der neben ihr stand und wirklich wie ein armes Würstchen ausschaute. Trotzdem verzog sie die Lippen zu ein dünnen Strich und drehte uns den Rücken zu. Max wischte sich den Angstschweiß von der Stirn »Entschuldigt Kale, Scott. Meine Schwiegermutter ist etwas kompliziert«
»Kompliziert trifft es nicht einmal ansatzweise!« Stieß Scott aus und erhielt sein Bier. Max schenkte mir ein Glas von der Fanta ein und übergab mir das Glas mit einem Seufzer »Du kennst sie gar nicht Scott. Sie ist wirklich biestig, was das anbelangt«
»Dein Sohn scheint sie auch nicht zu mögen« warf Scott erneut ein und als wir uns umdrehten, hockte sich Max Schwiegermutter leicht hin und knuffte den kleinen Tim in die Wangen. Tim schien es zu stören, trotzdem ließ er den Blick nach unten senken. »Na wo ist denn mein kleiner Enkel. Da ist mein süßer Enkel« Die Oma jagte ihn noch Angst ein. Trixie, seine Mutter, stand lächelnd neben den beiden und wandte sich ihren Vater zu. Oder war es der Stiefvater? Tim, der langsam die Nase voll hatte, machte dieses beleidigte Kindergesicht, bis seine Oma ihn über sein blondes Haar strich. »Oh du bist schon so groß geworden Timmy«
»Halt dein Maul...« entwich es Tim. Vor Schock ließ Max die Bierflasche fallen und die Röte schoss ihm ins Gesicht. Schwiegermama fielen fast die Augen aus dem Kopf heraus und ihre Kinnlade klappte herunter. »Tim...was hast du...woher...woher hast du diese Wörter?« Sie fasste sich ans Herz. Max ging schon leicht in Deckung. »Ja Tim wer hat dir das beigebracht?« Flötete Trixie ein und ihr Verdacht lag bereits auf Max. Denn als Tim die Kinderhand in Max Richtung zeigte, wusste jeder, von wem er das hatte. Trixie stemmte die Hände an den Hüften und fasste ihren Sohn an den Schultern. »Timmy so etwas sagt man nicht. Das ist ganz böse, weißt du das?«
»Halt dein Maul?« Kicherte Tim. Plötzlich verlor die Schwiegermama das Gleichgewicht, bevor jemand ihr zur Stelle kam. »Mama! Mama sag doch was« Sofort huschten die zornigen Augen von Trixie zu Max. Sie stieß ein Schnauben aus und stürmte auf ihn zu. Als sie vor ihn stand, war sie rot wie eine Tomate angelaufen. »Du sollst keine Schimpfwörter in der Gegenwart deines Sohnes in dem Mund nehmen!«
»Ich dachte er wäre schon weg!« Murrte Max und erntete eine Kopfnuss von Trixie. Wir saßen vor ihnen und bemerkten die Auseinandersetzung. Trixie löste sich von ihm »Ach und das Mama jetzt ein Kollaps bekommen hat, macht die Sache besser?!«
Max verengte die Augen zu Schlitzen »Deine geliebte Mama sollte nicht an unserem Sohn herum grabschen, als wäre er eine verdammte Barbiepuppe!«
»Und deine Polizeifreunde sollten den anderen guten Tag sagen!« Feuerte sie zurück, bis sie sich umdrehte. Sie reckte das Kinn und schob sich ihre schulterlangen karamellbraunen Haare zurück. Mit erhobenen Hauptes ließ sie einen verblüfften Max im Garten stehen. Er kniff nur die Augen zusammen, schnappte sich ein neues Bier und setzte sich neben uns »Weiber...« knurrte er leise.
»Weibaa...« vernahmen wir eine andere Kinderstimme und automatisch drückte sich Max gegen sein Bier »Nein bitte sagt mir nicht, dass sie hinter mir steht...«
Scott und ich schielten zu ihm und bemerkten ein kleines Mädchen, die mit einem Teddy in unsere Richtung blickte. »Weibaa« das Mädchen kicherte. Als Max sich umdrehte wurde er kreidebleich im Gesicht und war dabei sie aufs ein Arm zu nehmen. »Gia... Mäuschen willst du nicht lieber Daddy sagen?« Gia hatte leicht gekringelte hellbraune Haare, süße blaue Kinderäuglein und wirkte definitiv viel jünger als ihr Bruder. Ich schätzte sie auf zwei Jahre. Als Gia's Augen auf mir ruhten, schnitt ich einige Fratzen und lächelte ihr zu. »Hey. Na du?« Dabei tippte ich ihr auf die Kindernase. Das kleine Mädchen presste die Lippen zusammen, machte ein weinendes Gesicht, aber blieb ruhig auf dem Schoß von Max sitzen. Sie drückte sich ihren Teddy fester an sich und kuschelte sich enger an ihren Daddy. »Genauso Mäuschen« setzet Max ein.
»Daddi« kicherte sie und er nickte ihr zu. »Ganz genau...Daddy.« Er hielt en Blickkontakt zu ihr »Daddy«
Scott und ich beobachteten diese süße Szene und ich schmolz wahrscheinlich mehr dahin, als Scott es tun würde. Die kleine erinnerte mich so an Narissa. Diese meerblauen Augen, dieses Kindergesicht. Sie war mit Sicherheit Narissa ziemlich ähnlich. Unsere Unterhaltung, die wir fortsetzten, wurden unterbrochen, nachdem Trixie auf uns zulief. »Max wo hast du die Grillzange hingelegt?«
Max seufzte leise »Sie steht auf dem Küchentisch« Trixie nickte ihm zu und entdeckte ihre kleine Tochter auf seinem Schoß. Sie kniete sich leicht zu Gia hin und knuddelte sie. »Na mein Spatz. Hälst du deinen Daddy auf Trab?«
Als Max vor Erleichterung in unsere Richtung schaute, gerade dabei war unsere Unterhaltung fortzuführen, kicherte Gia leise und deutlich »Weibaaa« Auf einmal zog sich Trixie von uns zurück und ihr eben noch weicher Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Max Ryan...hat unsere Tochter gerade wirklich das Wort Weiber gesagt?«
»Pssst!« Fuhr Max sie an, aber da war es bereits schon passiert. Gia sprach ihr neu erlerntes Wort klar und deutlich aus »Weibaaa!«
Als wenn es nicht genug wäre, kreischten die ganzen Menschen wie verrückte herum. Wir drehten uns in ihre Richtung um und entdeckten ein Szenario, was wir nicht erwartet hätten. Timothy Ryan schwang mit den riesengroßen Flogger umher und hatte dabei die Plüschhandschellen festgehalten. Augenblicklich sprangen Max, Scott und ich auf, gefolgt von Trixie, die panisch in Tim's Richtung starrte. Dabei verlor sie das Gleichgewicht, stolperte in meine Arme, sodass ich sie festhielt und sie fest im Griff hatte.
»Trixie!« Entwich es Max und er nahm seinen Sohn den Flogger aus der Hand. »Trixie sagt doch etwas!«
∞
So kam es also das ich mich in der Bar befand. Ich hatte direkt Reisaus genommen, Rachel gesimst mich mit ihr treffen zu wollen und fand mich mit ihr zusammen in der Bar wieder. Sie lachte. Sie lachte sich darüber kaputt, was am Nachmittag bei Max alles passiert war. Nachdem Trixie zusammengebrochen war, musste sie auf eine Liege gelegt werden um sich zu beruhigen. Wir hatten letztendlich erfahren, dass Trixie schwanger sein würde und Baby drei in Anmarsch käme. Max hatte davon nichts gewusst, was seine Situation nicht besser machte. Weil Scott das mit Tim zu verantworten hatte, saßen Scott und Tim im Wohnzimmer und er erklärte den kleinen Jungen was er da in der Hand hielt. Es sei ein verzauberter Stab, den Tim niemals anwenden dürfte. Ansonsten sorgt der Stab nur dafür, dass kleine Kinder keine Süßigkeiten kriegen würden. Schließlich musste Scott Max hoch und heilig versprechen jedes Wochenende Süßigkeiten vorbeizubringen, dafür das er Max in diese Situation gebracht hatte. Schwiegermama hatte auf Max eingeredet gehabt, die Leute hatten Scott keines Blickes gewürdigt und als ich nur sagte, dass ich von hier verschwinden würde, hatte Max nur genickt.
Nun saß ich gegenüber von Rachel und vernahm ihr Gelächter. »Dein Partner hat ihm solchen Unsinn geschenkt? Oh mein Gott«
»Schlummert nicht in dir auch eine Art dominante böse Seite?« Scherzte ich lachend und nippte an meiner Brause. Meine Traumfrau schürzte nur die Lippen und gluckste leise »Ich habe das noch nie ausprobiert, aber ich bin nicht dominant, das weiß ich jetzt schon«
Ihre Pupillen wurden größer als sie kichernd an ihrem Tequila Sunrise nippte und mich musterte »Und wie sieht es bei dir aus, Officer?« Augenblicklich verschluckte ich mich an meiner Brause und starrte sie ängstlich an. »Wie bitte? Nein ich bin weder dominant als dergleichen davon« Rachel seufzte »Also würdest du mich nicht mit Handschellen ans Bett ketten?«
Als ich das vernahm schluckte ich mühselig den Kloß hinunter, der sich komischerweise gebildet hatte und ich holte tief nach Luft. Wieso wollte sie von mir gefesselt werden? Genügte es nicht wenn ihr Freund sie zum Höhepunkt bringen sollte. Ihr Freund... Ich versteifte mich. »Was ist denn mit Milo? Hat er dich nicht einmal gefesselt oder ausgepeitscht?« Am liebsten hätte ich die Worte zurückgenommen, so wie sie mich gerade anstarrte. Sie war dabei aus ihrem Glas zu trinken, hielt aber bei meiner Frage inne. Ihre Augen waren schrecklich geweitet, bis sie sich fasste und das Glas auf dem Tisch knallte »Wie bitte?«
»Du weißt ganz genau was ich meine...« entwich es mir. Halt nein das wollte ich doch nicht sagen!
Rachel war nicht mehr nach Lachen zumute und verengte die Augen zu Schlitzen. »Was? Das mein Freund mich vögelt und du es nicht tust?!« Oho sie spielte mit dem Feuer. Sie hatte ganz genau diesen Blick drauf. Wie du mir, so ich dir.
Wenn sie es schon wollte, konnte sie es gern haben. Ich kippte mir die Brause hinunter und setzte mich aufrechter hin. »Wieso sollte ich? Ich meine du bist ja trotzdem hier vor mir, anstatt das Bett deines Freundes zu wärmen«
Sie wollte gerade die Hand erheben, aber ich war schneller, packte sie und knallte sie auf dem Tisch. »Was ist das hier mit uns Rachel? Was machen wir hier überhaupt? Ich meine wieso verbringst du Zeit mit mir, obwohl nachts dein Freund auf dich wartet?« Das traf sie. Sie wirkte verletzt, ihre Unterlippe fing an zu zittern. Sie trug die Trauer mit sich. Abrupt wandte sie den Blick von mir ab, doch ich ließ sie nicht. Ich schaute sie intensiver an. »Ist es denn so schwer mir zu antworten? Ist es so falsch mit mir hier zu sein?«
»Nein...« entwich es ihr, ihre Stimme in einem Wisperton. Seufzend schüttelte ich den Kopf »Und warum hast du noch nicht mit ihm Schluss gemacht, wenn sich das hier so richtig anfühlt? Wieso spielst du mit meinen Gefühlen, wieso Rachel? Wieso?«
»Ich spiele nicht mit dir, Kale« wisperte sie leise und sie schlug die Augen auf.
»Warum bist du hier Rachel?« Entfuhr es mir erneut und ich knurrte leise »Und wieso bist du noch mit ihm zusammen?«
»Es ist nicht so leicht« sie wandte den Blick von mir ab »ich kann ihn nicht verlassen...« Sie drehte sich ganz von mir weg.
In mir tobte die Wut »Weil du nicht kannst oder weil du nicht willst?!« Sprach ich mit einer Spur von Verachtung in meiner Stimme. Es zerrte an ihren Nerven meine Stimme so zu hören. Plötzlich entzog sie mir ihre Hand und schnaubte verächtlich »Ich bin mit Milo seit drei Jahren zusammen! Das kann man nicht so einfach wegwerfen!«
Trotz das sie mich bittend ansah, konnte ich nicht. Ich konnte nicht nachsichtig mit ihr sein. Es raubte mir die Energie zu wissen, dass jemand anderes bei ihr war. »Jeder kann zu einem Menschen sagen, dass es vorbei ist. Es ist nur ein kurzer Schnitt...«
Sie lachte theatralisch auf und schüttelte wütend mit den Kopf »Ein kurzer Schnitt? Du willst mir also sagen, dass meine Beziehung nichts weiter als ein kurzer Schnitt ist?!«
»Das will ich meinen!« Feuerte ich zurück und in mir kam die Wut auf. Verachtung dafür das sie jemanden hat. Wut auf mich selbst darauf eingelassen zu haben.
Sie schien verletzt zu sein »Wow...das hat mich wirklich getroffen, Kale!« Sie konnte es nicht verstehen. »Und wie einfühlsam du sein kannst«
Jetzt reichte es mir. Ich ballte die Hände zu Fäusten zusammen, und ließ die rechet Faust auf dem Tisch knallen »So wie mich das trifft, dass der Wichser in dir ist und du aber dabei an mich denkst?!« Es kam so unerwartet aus meinem Mund. Die Tränen sammelten sich in ihren schönen Augen an. Das war's. Ich hatte es vergeigt. Ich hatte es ihr offengelegt, was mich störte. Immer hatte ich ihr versichert, dass ich kein Problem damit hätte, keine Eifersucht zeigen würde. Heute hatte ich ihr Vertrauen gebrochen. Wie ich es erwartet hatte, löste sie sich ganz von mir, stieß den Stuhl ruckartig nach hinten und setzte sich auf. »Hast du mir sonst noch etwas zu sagen? Ich meine es ist ja das perfekte Timing dafür...«
Meine innere Stimme meinte, dass ich mich entschuldigen sollte. Ich müsste Rachel aufhalten und ihr sagen wie Leid es mir täte, aber ich war so von der Wut erfasst gewesen, dass ich es nicht konnte. Es gab kein Grund mich warmherzig zu zeigen. Nur Verachtung kam mir in den Sinn. Es war falsch sie dafür zu verachten, aber wie sollte ich mich fühlen? Sie schlief mit ihrem Freund und stellte sich diesen als mich vor. Sie zeigte Gefühle für mich, während sie in den Armen eines anderen lag. Ich wollte nicht dazwischen geraten. Ich wollte niemals in solch einer Situation stecken. Als Rachel mein Schweigen bemerkte, blitzte Trauer in ihren Augen auf. Schon erhob sie sich und die Tränen hielt sie schwermütig zurück. »Ich habe es verstanden! Du wirst mich wohl immer als eine Hure sehen.«
»ich sehe dich nicht als eine Hure-
»Eine Schlampe die das Bett eines anderen wärmt!« Schrie sie mich an und atmete schwerer. Mit gefasster Stimme antwortete sie leise »Als eine verlogene Schlampe, die für die verlorenen Jobs der Polizisten verantwortlich ist« Ich senkte den Blick und schaute auf mein Glas. Sie hielt mich mit ihrer Stimme zurück. »Es hat sich niemals geändert. Du hast mich immer als ein verlogenes Stück Scheiße gesehen, nicht wahr?«
Es war nicht wahr, es konnte nicht wahr sein. Doch mein Schweigen bestätigte ihre Vermutung. Ich verachtete sie nur für diese eine Sache, dass sie vergeben war. Frauen interpretierten jedoch in einem Schweigen mehr, als Männer sich denken konnten. Rachel Collins schnappte sich direkt ihre Handtasche, kippte sich ihren Cocktail hinunter und schleuderte das Glas auf dem Boden. Weinend sah sie mich ein letztes Mal an, bis sie sich vom Tisch abstieß und vorbei lief. Nur um noch ein letztes Mal etwas zu sagen. »Fick dich Kale Byron, du Scheißlügner!« Danach stürmte sie an mir vorbei, rannte zum Ausgang und ließ mich zurück. Ich war so kurz davor mein Glas auf dem Boden zu werfen, ließ es aber bleiben, hob die Hand nach oben und winkte den Kellner zu mir »Die Rechnung bitte!«
Drama baby drama
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro