Brothers
„Das ..., das ist unmöglich. Ich habe dich eigenhändig getötet."
Klaytens Fassungslosigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Ich konnte kaum glauben, dass nun aus dem Dunkeln Kaskas Erscheinungsbild hervortrat. Es war deutlich zu sehen, was Klayten mit ihm angerichtet hatte. Seine einstmals zerschundene linke Gesichtshälfte, hatte nun einen weitaus größeren Schaden zu tragen.
Klayten hatte Kaskas Narbe sehr unschön geöffnet, und ihm seine Haut vom Gesicht geschält. Zumindest war kaum noch Haut auf seiner Gesichtshälfte zu entdecken. Das, was sie von seiner Visage noch retten konnten, hatten sie in sein rohes Fleisch genäht. Die viel zu angespannte Haut, hatte den Anschein, jeden Augenblick zu zerreißen und einen Anblick des Grauens zu liefern, der es ohnehin schon war.
„Brüderchen. Es braucht schon etwas mehr dazu, als mich mit solch einer Masche zu erledigen. So einfach bin ich nicht klein zu kriegen."
Ein gehässiges Lachen entfuhr seiner entstellten Fratze.
„Ich dachte, du würdest mich ein bisschen besser kennen."
„Ich wusste nicht, dass du dazu in der Lage bist, den Tod zu besiegen."
„Tja. Vielleicht habe ich ja einen Pakt mit ihm geschlossen."
„Zutrauen würde ich es dir."
„Oh nein. Oh nein. Was machen wir denn jetzt?"
Charlie lief, wie ein aufgebrachtes Wiesel hin und her, und schien sich nicht im Geringsten zu beruhigen. Ich musste ihn gewaltsam festhalten, damit er mir in die Augen sah, um mich wachsam zu mustern.
„Hör mir jetzt genau zu. Du stellst dich an den Bildschirm und drückst genau dann, wen ich es dir sage. Nicht früher, und auch nicht später."
„Du willst dich doch nicht in diese Familiengeschichte mit einmischen?"
„Ich muss, wenn wir hier lebend wegkommen wollen. Also, kann ich auf dich zählen?"
Er nickte, und ich spürte, wie er sich langsam wieder etwas beruhigte, und tat, was ich ihm aufgetragen hatte. Ich richtete meine Aufmerksamkeit nun wieder dem Geschehen. Klayten machte sich mittlerweile in seiner Kampfposition bereit. Sein Vater und Kaska taten es ihm gleich.
„Moment mal. Wollt ihr allen Ernstes den Kampf hier unten austragen. Hier beim ..."
„Generator", vollendete Krantos meinen Satz und ein fieses, heimtückisches Grinsen machte sich auf seinem Schlitzmund bemerkbar.
„Weißt du eigentlich wie egal mir das ist, MENSCH."
Seine Abscheu gegenüber meiner Rasse, ließ er mich voll und ganz spüren. Aufgrund seiner abwertenden Äußerung, hasste ich ihn noch ein Stückchen mehr. Auch wenn ich vielleicht kein Mensch mehr war, hatte ich die vorherigen 24 Jahre in meinem Leben als einer gelebt, und das kratzte ganz gewaltig an meinem Ego.
„Ich bin nicht doof. Ich weiß, dass ihr auf dieses Gerät braucht, um zurück zu kommen."
Krantos zuckte gleichgültig die Schultern.
„Aber was geht es mich an. Ich bin nicht darauf angewiesen. Ich habe noch eine zweite Lösung, für die ich den Generator sehr gern opfere."
Seine Arroganz ließ mich angewidert zu Boden spucken.
„Schmore in der Hölle."
Krantos ballte seine Hände zu Fäusten, und wollte gerade auf mich losgehen, als ihn Kaska eindringlich zurückzog.
„Wie kannst du es wagen, du elende Göre", gab er rasend vor Wut von sich. Diesmal war ich es, die triumphierend grinste.
„Oh, scheinbar ist dir dieser Wortwechsel unter den Menschen bekannt."
„Ich lebe schon einige Jahre, um die Menschen zu beobachten."
Ich nickte und fixierte ihn mit einem zielsicheren Blick, der darauf ausgelegt war, ihn jeden Moment zu zerstören. Seine plötzliche Verwunderung in seinen Gesichtszügen, ließ mich erahnen, dass sich mittlerweile meine tierischen feuerroten Augen angekündigt hatten, die ihn als Opfer visierten.
„Du denkst doch nicht ernsthaft darüber nach, gegen meine Familie zu kämpfen?", kam es von Klayten in einem leisen Unterton, während er weiterhin seinen Blick starr nach vorne gerichtet hielt.
„Doch das denke ich."
„Du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt."
„Das passt doch sehr gut, denn sie tappen wohl ebenfalls im Dunkeln. Obwohl ich mich mittlerweile verraten habe."
Er blickte zu mir hinüber. Erschrocken trat er einige Schritte zur Seite.
„Heilige Scheiße, Isabell. Deine Augen werden mir immer unheimlicher."
Wenn Klayten schon davor zurückschreckt, dann habe ich gute Karten darin, um die Beiden auch etwas zu verunsichern.
„Was ist das hier für ein Spiel?", wählte Krantos die Worte wohl durchdacht. Doch diesmal war es nicht Klayten, der ihm seine Antwort lieferte, sondern ich.
„Na, was denkst du wohl?"
Gierig atmete ich den Geruch seiner Angst ein. Er wischte sich über die schweißbedeckte Stirn, ließ mich jedoch keine Sekunde aus den Augen. Ich war für den Angriff mehr als bereit. Dennoch schien Klayten etwas gegen meinen Vorschlag zu haben.
„Ich halte das für keine so gute Idee."
„Willst du leben?"
„Was?"
„Wenn du leben willst, dann brauchst du meine Hilfe. Egal ob es dir recht ist, oder nicht. Ich denke, das weißt du."
Sein durchgehendes Schweigen, bestätigte meine Vermutung.
„Gut. Dann los."
„Isabell, warte!"
Doch ich stürzte mich bereits in einer unaufhaltsamen Geschwindigkeit nach vorne. Sein Vater Krantos, wich mir mit einem enormen Sprung in die Luft aus, doch Kaska stand nach wie vor dort, und starrte mir entgegen, als könnte er gar nicht fassen, was sich hier gerade abspielte. Ich zögerte keinen einzigen Moment, als ich mich auf sein wundes zerfleischtes Gesicht stürzte und es mit meinen scharfen Zähnen zu bearbeiten begann. Die qualvollen Schreie, die von Kaska ausgingen, klangen in meinen Ohren, wie eine sehr beruhigende melodische Sonate, während ich dafür sorgte, dass meine Zähne sich weiteren Zugang zu seinen Nervenzentren im Gehirn suchten, um ihn ein für alle Mal zu beseitigen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro