Chapter 45
Yael P.o.V
Schwerfällig lief ich Zerelth und Yu hinterher.
Mit jedem Tag wurde ich schwächer.
Zerelth und Yu führten mich zu meinem Schrein, wo ich mich von den oberen Schichten meines Gewandes befreite.
"Nun werde ich selbst zu einer grausamen Bestie."
"Sag das nicht Yael. Ich hätte es sein sollen..."
Zerelth blickte grimmig zur Seite.
"Jetzt ist es nun mal so..."
Als ich die letzte Schicht meines Gewandes gerade ausziehen wollte stoppte ich kurz und atmete tief ein.
Schließlich stand ich nur noch in einer weißen Hose vor Zerelth und Yu und sah ihre schockierten Blicke.
Mein Oberkörper war von verwesenden Flecken übersät. An diesen Stellen wirkte die Haut wie Asche—ein kurzer Windstoß und sie würde wie Blütenblätter zu Boden gehen.
Zerelth hatte beide Augen und seinen Mund geöffnet. Er konnte keinen Laut aus seiner Kehle bringen.
Dafür erwachte Yu aus seiner Starre und holte mehrere Kisten hinter einem Vorhang hervor.
Manche der Bambuskisten waren von einer roten Flüssigkeit besudelt.
Blut.
Das hier würde mich zerstören.
Angespannt kniete ich mich auf ein braunes Kissen und sah zu den kleinen Schalen, die neben mir standen.
"Ich habe alles besorgt, was ich besorgen konnte Yael. So konnte ich dir ein paar der blutigen Taten ersparen."
Ein trauriges Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
"Yu ich danke dir. Das hättest du nicht tun dürfen...so hast du deine Hände mit dem Blut von Unschuldigen getränkt."
"Es wird Opfer geben um diese Welt zu retten."
Er setzte sich vor mich und legte dünne Hölzer in die Schalen um mich.
Nein, keine Hölzer.
Es waren Knochen.
Ich verzog mein Gesicht und kniff meine Augen zu.
Es waren Knochen von unschuldigen Kindern.
Man hatte ihre Ruhe gestört und die Gräber geöffnet.
Eine Träne lief meine Wange herab.
Yu räusperte sich leise und ich öffnete wieder meine Augen.
Zerelth erwachte nun auch langsam aus seiner Starre.
"Zerelth...das Feuer."
Yus Stimme war leise.
Zerelth fixierte noch immer mich.
Er stürzte auf mich zu und schloss mich fest in seinen Arm.
"Du solltest nicht vor mir gehen."
"Es ist ok Zerelth."
Ich lächelte weinend und schlang meine Arme auch um ihn.
Nach wenigen Minuten löste Zerelth sich aus der Umarmung und erhob sich.
Mit seiner Kraft entfachten die kleinen Schalen und Qualm stieg auf.
Der Gestank von Knochen.
"Ich werde dich in der Welt der Toten mit all meiner Kraft unterstützen kleiner Bruder."
Zerelth lächelte aufmunternd und ich nickte.
Nein, das würde er nicht...er würde hier bei Yu bleiben.
Yu nickte kurz, dann brachte er die erste Bambuskiste zu mir.
"Willst du dich nicht mehr von Damari verabschieden?"
"Ich habe eine Nachricht hinterlassen..." mein Blick wanderte zu Boden.
Ich wollte nicht gehen! Ich wollte Damari nicht verlassen!
Und das wollte ich schon garnicht Zerelth zeigen, er sollte sich nicht noch schlechter fühlen.
Yu reichte mir die Kiste.
Ich nahm sie an und spürte sofort das feuchte Blut.
Ängstlich öffnete ich die Kiste und blickte in das darin liegende Herz.
Unsicher nahm ich es in meine Hand, mein Blick wanderte zu Yu und Zerelth—beide hatten gerötete Augen.
Mit zusammengekniffenen Augen biss ich in das menschliche Herz und schluckte die Stücke nach und nach herunter.
Eine Tat, die einen Drachen eigentlich kalt lassen sollte. Einen Drachen, der Menschen hasste und auch keine Menschlichkeit besaß...und so ein Drache war ich nicht.
Hartes Kapitel für Yael...aber auch für Zerelth und Yu. Gut morgen kommen vermutlich zwei Kapitel wegen heilig Abend.
Ich habe keine Lust am ersten Weihnachtstag meine väterliche Familie zu treffen...wird meinen Zustand nicht gerade verbessern 🤷🏻♀️🤦🏻♀️
Aber gut. Ich wurde gefragt wie es sei neben Zerelth zu schlafen. Also ob er auch im Schlaf seine Kräfte für seinen Körper verwendet. Und ja, das tut er. Man kann sich also vorstellen neben einer Wärmflasche zu schlafen. Yu hats nie kalt in der Nacht.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen:3
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